Dr. Zeitler: Welche Empfehlung haben Sie für uns?

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

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Moderator: sonjazeitler

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anonym0815
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Dr. Zeitler: Welche Empfehlung haben Sie für uns?

Beitrag von anonym0815 »

Hallo Frau Dr. Zeitler,

wir suchen Rat:
aktuell bin ich in der 5. Geschwister-ICSI wieder kurz schwanger geworden, es aber nicht geblieben. (Top-Wert: TF+8=hcg 65, TF+10 leider nur 67, dann fallend!:cry:)
Mit 4x schwanger in 8 Versuchen möchten wir nicht aufgeben, suchen aber nach Möglichkeiten, die Einnistung besser zu unterstützen und die Embys besser zu diagnostizieren.

Dazu ein paar Hintergrundinfos:
Verursacher ist nur mein Partner (nur 2-5% Normalform, viele Rundzellen, bei IMSI 30% Vakuolen)
Bei mir sind Genetik, alle Immu-Faktoren unauffällig und lt. HKS ist ein leicht herzförmiger Uterus auch kein Hindernisgrund.
Stimu zwischen 150 Einheiten (2006) und 265,5 aktuell.
Bislang wurden bei mir immer zwischen 6 (einziges Mal kurzes Prot!) und 16 EZ gewonnen.
Befruchtungrate: früher bei ca. 70-80%, aktuell eher 50-60%.
Die TF erfolgten (bis auf den Antagonistenversuch am Tag 3) immer am Tag 5 mit Blastos in guter oder sehr guter Qualität. Die letzten beiden Versuce sogar mit exp. Blastos der Benotung 1-2.
Transferriert wurden 3x je 2 Embryonen, ansonsten jeweils 3!
Nur einfrieren konnten wir nie was, nicht übrig und/oder nicht kryogeeignet.

Heißt für uns: Was behindert die Einnistung? Die Schleimhaut ist immer gut aufgebaut(immer zwischen 10 und 15mm bei oder kurz nach TF)

Progesteron auch okay (lag im aktuellen Versuch sogar über 60!)

Wir überlegen, ob und eine Klinik im europäpischen Ausland Hilfe bieten kann durch:

-PICSI, EmbryoGlue oder sogar PID.

Was würden Sie uns raten? Oder haben Sie noch eine Idee? :help:

Mit diesem Ergebnis möchte ich eigentlich ungern zu einer EZS oder EMS übergehen.... :-?
sonjazeitler
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Beitrag von sonjazeitler »

Hallo,

so wie sie die Verläufe der 5 Zyklen beschreiben, klingt der Laborteil (EZ, Spermien, Embryonen) sehr gut.
In wiefern eine PKD oder eine PID weitere, hilfreiche Informationen bringt oder zu einem erfolgreichen Behandlungsausgang beitragen kann, hängt von Ihren persönlichen Daten ab. Wenn altersbedingt mit einer erhöhten Chromosomenfehlverteilung zu rechnen ist oder eine familäre Belastung bzgl. genetischer Krankheiten vorliegt, können Ihnen die Ergebnisse der PKD/PID als Entscheidungshilfe dienen, ob weitere Versuche mit Ihren EZ empfehlenswert sind. Wenn Ihr Risiko jedoch gering ist und keine Faktoren in der Familie vorliegen, ist die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch, dass eine PKD/PID Ihre Chancen verbessern kann.
Sie können auch in Ihrem Labor nachfragen, ob spezielles Medium für Ihren Zyklus bestellt werden kann (dann ist jedoch nur d3-ET möglich), das die Medien-Industrie seit kurzem für Fälle mit erhöhter Abortrate anbietet. Die Anzahl an Erfahrungsberichten dazu ist noch sehr gering, daher wird es nicht routinemäßig angeboten.
Bzgl. den Möglichkeiten bei der Stimulation oder Einnistungsphase sind die Ärzte Ihr Ansprechpartner.

Alles Gute
Sonja Zeitler
anonym0815
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Beitrag von anonym0815 »

Hallo Frau Zeitler,

und danke schon mal für Ihre Antwort.

Genetik ist bei uns beiden absolut unauffällig und auch der komplette Immucheck ist bis auf einen minimal erhöhten Anticardiolipin-Wert absolut super. Schilddrüse usw. alles bestens.

Meinen Sie mit dem Nährmedium z.B. ISMET, EmbryoGlue oder ähnlich bezeichnet? Darüber haben wir auch schon nachgedacht. Oder z.B. PICSI und Senimalplasmaspülung...wird aber in meinem KWZ leider nicht angeboten, hier müssen wir nach Österreich, denke ich.

Halten Sie das für sinnvolle Ergänzungen?

Was halten Sie von der Sondenlängenmessung und i.m.-Stimu in einem bestimmten Institut...?
sonjazeitler
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Beitrag von sonjazeitler »

Hallo,

ISM-ET steht für "Implantation Support Medium Embryo-Transfer". Dafür werden von verschiedenen Firmen spezielle Medien angeboten, unter anderem EmbryoGlue. Erst kurz vor dem Transfer wird der Embryo/ die Embryonen in dieses Medium gesetzt und damit dann in die Gebärmutter transferiert.

Neu auf dem Markt ist ein Medium, dass speziell für die Entwicklung des Embryos in den ersten Entwicklungstagen (PU + 0 bis 3) ausgerichtet ist und für Pat. mit erhöhten Abortraten konzipiert wurde.


Wenden Sie sich für diese Möglichkeit bitte direkt an den Laborleiter oder Arzt, wie Sie die Chancen auf eine Verbesserung dadurch einschätzen.

PICSI wird auch in einigen Zentren in Deutschland angeboten, wird aber nicht routinemäßig durchgeführt. Zur Spülung mit Seminalplasma kann ich nichts sagen, da die nur sehr selten noch angewandt wird.

Alles Gute
Gruß
Sonja Zeitler
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