Zweimalige Nullbefruchtung - sollten wir aufgeben?

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Moderator: sonjazeitler

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Tambelline
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Zweimalige Nullbefruchtung - sollten wir aufgeben?

Beitrag von Tambelline »

Guten Abend,

wir haben vor ca 1 Woche zum zweiten Mal die Nachricht bekommen, dass keine Befruchtung stattgefunden hat.
Mein Mann hatte als Kind einen Pendelhoden, der recht spät (mit 5 Jahren) erkannt wurde und dann auch im Sack fixiert wurde. Dadurch hat sich ein OAT III entwickelt.
Im Juni 2013 fand die erste ICSI (AMH 1,8) statt (Pille, GonalF, Cetrotide und Ovitrelle) und 8 Eizellen wurden punktiert, wovon 7 Eizellen reif waren. Leider hat sich keine Eizelle befruchten lassen. Die Qualität der Eizellen war gut.
Daraufhin wurde ein Gentest gemacht (unauffällig) und mein Mann unterzog sich einer TESE, diese lief auch gut und uns wurde gesagt, dass sich ausreichend Spermien in guter Qualität haben einfrieren lassen.

Beim zweiten Versuch wurde mit Pillenvorzyklus und Synarela downreguliert und dann mit GonalF und Menogon stimuliert. Dieses Mal konnten auch 12 Eizellen punktiert werden. Auch dieses Mal wurde laut Arzt alles versucht - es seien sogar Spermien inkubiert worden - doch geholfen hat es leider nicht. Nicht eine Eizelle hat sich zum Embryo entwickelt. Außerdem sei das ganze Material der TESE aufgebraucht.
Jetzt wurde uns gesagt, dass die Spermien meines Mannes wahrscheinlich so schlecht sind, dass wir keine gemeinsamen Kinder zeugen können.
Dann kämen ja nur noch Fremdsamen oder Adoption in Frage.

Sehen Sie das ähnlich? Ist es ratsam die Klinik zu wechseln? Ist ein dritter Versuch empfehlenswert? Gibt es andere Möglichkeiten, z.B. mICSI oder Calcium Ionosphor?

Vielen Dank für Ihre Hilfe!
sonjazeitler
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Registriert: 01 Mai 2012 15:55

Beitrag von sonjazeitler »

Hallo,

Befruchtungsergebnisse dieser Art sind sehr selten und schwierig einzustufen.
Wichtig wäre zu wissen, ob für die Injektion bewegliche (vitale) Spermien injiziert wurden (das Verbrauchen des gesamten TESE-Materials für einen Versuch deutet darauf hin, dass die Anzahl beweglicher Spermien sehr gering war). IMSI bringt in diesem Fall keine Vorteile.
Vielleicht wäre eine Zweitmeinung zu einem aktuellen Spermiogramm hilfreich.
Die Behandlung der EZ mit Calciumjonophor wäre die Möglichkeit, um herauszufinden, ob ev. auf der EZ-Seite vorliegende Einschränkungen kompensiert werden können.
Für einen nächsten Versuch wäre auch denkbar, die Hälfte der EZ mit Spermien aus dem Ejakulat zu injizieren, die andere Hälfte mit Spenderspermien. So sollten Sie relativ sicher einen Transfer haben bzw. weitere Informationen für weiterführende Entscheidungen ( EZ-Spende, Adoption)erhalten.

Alles Gute
Sonja Zeitler
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