Ethikrat für begrenzte Zulassung von PID

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Floppy
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Ethikrat für begrenzte Zulassung von PID

Beitrag von Floppy »

Für alle die es interessiert.............
Berlin (dpa) - Der nationale Ethikrat hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, bislang verbotene Gentests bei künstlicher Befruchtung unter bestimmte Bedingungen zuzulassen. Das Gremium empfahl einmütig, die so genannte Präimplantationsdiagnostik (PID) in einem Fortpflanzungsmedizingesetz zu regeln. Die Gentests sollten unter anderem bei Paaren möglich sein, deren Kinder wahrscheinlich an einer unheilbaren Erbkrankheit leiden werden, hieß es in dem in Berlin vorgelegten Papier. Kritik an der Empfehlung kam aus den Reihen von SPD und Union.

Dem Papier zufolge sollte die PID ausnahmsweise auch zugelassen werden, wenn Paare ein hohes Risiko tragen, eine Chromosomenstörung zu vererben, mit der der Embryo nicht lebensfähig wäre. Dies sollte auch gelten, wenn mit der PID die Erfolgsquote der Therapie unfruchtbarer Paare deutlich gesteigert, die Anzahl der verbrauchten Embryonen und das Risiko von Mehrlingsschwangerschaften verringert werden kann. Voraussetzung für den Test sei eine umfassende Beratung.

Die mehrheitliche Haltung des Ethikrats traf bei dem Ratsmitglied Hans-Jochen Vogel (SPD) auf scharfe Ablehnung. Die Empfehlung sei ein Schritt auf dem Weg zur Menschenzüchtung, sagte Vogel im Deutschlandradio Berlin. Die Unionsfraktionsvize Maria Böhmer (CDU) bekräftigte die ablehnende Haltung der Union. «Wenn PID in Deutschland zugelassen wird, kommen wir zu einer Selektion», sagte sie im Deutschlandfunk.
mehr Infos unter http://www.ethikrat.org

Viele Grüße..........
Liebe Grüße,
Floppy ;-) mit Nick & Ben (*10.12.2003)

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Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

Im Rahmen dessen soll wohl auch das Embryonenschutzgesetz überarbeitet werden. Vielleicht haben unsere Schreiben vom letzten Jahr dann Erfolg....
Lieber Gruß
Iris





Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

Hier noch etwas, was ich auf NTV gefunden habe:

PID unter Bedingungen
Ethikrat für Gentests

Der nationale Ethikrat hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, bislang verbotene Gentests bei künstlicher Befruchtung unter bestimmte Bedingungen zuzulassen.

Das Gremium empfahl einmütig, die so genannte Präimplantationsdiagnostik (PID) in einem Fortpflanzungsmedizingesetz zu regeln. Die Gentests sollten unter anderem bei Paaren möglich sein, deren Kinder wahrscheinlich an einer unheilbaren Erbkrankheit leiden werden, hieß es in dem in Berlin vorgelegten Papier.

Dem Vorschlag zufolge sollte die PID ausnahmsweise auch zugelassen werden, wenn Paare ein hohes Risiko tragen, eine Chromosomenstörung zu vererben, mit der der Embryo nicht lebensfähig wäre. Dies sollte auch gelten, wenn mit der PID die Erfolgsquote der Therapie unfruchtbarer Paare deutlich gesteigert, die Anzahl der verbrauchten Embryonen und das Risiko von Mehrlingsschwangerschaften verringert werden kann. Voraussetzung für den Test sei eine umfassende Beratung.

Kritik von SPD und CDU

Die mehrheitliche Haltung des Ethikrats traf bei dem Ratsmitglied Hans-Jochen Vogel (SPD) auf scharfe Ablehnung. Die Empfehlung sei ein Schritt auf dem Weg zur Menschenzüchtung, sagte Vogel im Deutschlandradio Berlin. Die Unionsfraktionsvize Maria Böhmer (CDU) bekräftigte die ablehnende Haltung der Union. "Wenn PID in Deutschland zugelassen wird, kommen wir zu einer Selektion", sagte sie im Deutschlandfunk.
Lieber Gruß
Iris





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Seejungfrau
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Beitrag von Seejungfrau »

DANKE
Super Nachricht !!

Wollte schon selbst nachsehen was die heute wieder verbrechen werden- Deutschland steht (hoffentlich) gegen den Rest der Welt ziemlich isoliert da!

Ich bin gegen diese staatliche Kontrolle! Wir sind doch nicht alle Analphabeten und RTL-Gucker!

Liebe Grüße
Seejungfrau
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Seejungfrau
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Beitrag von Seejungfrau »

UPPS

Ist wohl zu groß geraten!

SORRY :oops:
Homa
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Beitrag von Homa »

Gott sei Dank haben die Mitglieder des Ethikrates wohl mehr Verstand als Vogel und Böhmer. Wissen die und ihre Parteigenossen überhaupt worüber sie reden?

Grüsse,

Homa
nellie
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Beitrag von nellie »

Super interessant.Vielen Dank für`s ins Netz setzen! Hatte schon zwei FG.
Ein silberner Hoffnungsschimmer am Horizont !
Weiss jemand wann die entgültige Entscheidung fällt?

Eine hoffnungsfrohe Nellie
alramon
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Es gibt noch Zeichen und Wunder...

Beitrag von alramon »

... in diesem verknöcherten Land.

Die Nachricht hör´ich wohl, mir fehlt nur irgendwie der Glauben..

Wir dürfen sicher gespannt sein, wieviel Grenzen die vorsorglich eingebauten "ausnahmsweise" und "wahrscheinlich" im etwaigen "Fortpflanzungsmedizingesetz" setzen werden. KiWu-Behandlungen sind ja doch so vielschichtig, da ist ´ne ganze Menge "wahrscheinlich"... Wer weiß das schon im Einzelfall vorher so genau.

Hoffen wir, daß der Weg für einen Anfang gebahnt ist.

Für mich hatte die Nachricht jedenfalls einen bitteren Beigeschmack, da wir nach unserer ICSI vergangene Woche in der 8. SW wegen gravierender Gen-Defekte unsere Schwangerschaft beenden mußten.
Über die betroffenen Frauen und deren Gefühle spricht in dieser -offiziellen- Diskussion eben keiner (geschweige denn der Gefühle der Männer)

Hoffnungsvolle Grüße
AL RAMON
mina2
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Beitrag von mina2 »

Liebe Seejungfrau,
mich stört dieser Ton gegen "die da oben" doch ziemlich. Das sind auch keine Analphabeten. Und ich finde es generell schon sehr ok, wenn der Staat dem Gemeinschaftsleben regeln, sprich Gesetze, gibt. Für eine Anarchie gibt es doch erheblich zu viele "RTL-Gucker" (nur um deine Metapher zu benutzen, ich schaue auch manchmal diesen Sender) auf der Welt.
Gruß Mina
Homa
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Beitrag von Homa »

Regeln und Gesetze müssen sicher sein. Nur leider haben die Entscheidungsträger nicht immer den nötigen SAchverstand. Ein Politiker kann auch nicht jedes Thema beherrschen, aber sie hören halt auch häufig nicht (übrigens auch bei anderen Themen) auf Leute mit Sachverstand. sondern vertreten zumindest nach Aussen Meinungen, die z.B. Wählerstimmen sichern oder sich gut verkaufen, und Reden am eigentlichen Thema vorbei.
Zwischen Selektion durch PID wie Vogel u.a. sie wahrscheinlich meint und viele sie befürchten und dem medizinisch sinnvollen Einsatz liegt doch eine riesen Bandbreite. Anscheinend hat der Ethikrat das begriffen.

Lasst uns auf eine sinnvolle Gesetzesumsetzung hoffen,
Homa
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