Entzündung im Seminalplasma - an Dr. Krisp

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LEA.Y
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Entzündung im Seminalplasma - an Dr. Krisp

Beitrag von LEA.Y »

Hallo Herr Dr. Krisp,
wir wünschen uns seit 2 1/2 Jahren Nachwuchs und sind nun seit ca. 1 Jahr in der KiWu Behandlung. Bei meinem Mann sind nach ersten Befunden eine Einschränkung in der Quantiät ( 2-3 Mio /ml ) und auch in der Qualität festgestellt worden. Zudem hat er dauernd Entzündungszeichen, trotz mehrerer Antiobiotika Behandlungen ( Doxyhexal ) und Diclophenac...auch wurde vor 4 Monaten eine Varicozelenverödung durchgeführt.
Das aktuelle SG ist geringfügig verbessert ( 6,6 MIO /ml ). Zur weiteren Behandlung hat er jetzt Tamox 10 mg ( 2x1 Tbl. über 6 wo ) und 1x1 Celebrex verordnet bekommen.

Was soll das bewirken ?
Vor allem, wie lange wird i.d.R. therapiert, bevor endgültig zur einer IVF oder ICSI geraten wird ?

Seitens der Gynäkologie wurde bei dem androlog.Befund im Aug.02 zur ICSI geraten.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank.
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Leben heißt für mich, mehr Träume in meiner Seele zu haben als die Realität zerstören kann.
Andreas Krisp
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Beitrag von Andreas Krisp »

Zum Thema Leukozyospermie, d.h. symptomlose Entzündungen des männlichen Genitaltraktes, gibt es durchaus unterschiedliche Ansichten. Auf den Punkt brachten es Aitken und Baker 1995, indem sie in der Huma Reproduction die durchaus berechtigtige Frage stellten: "Seminal leukocytes: passengers, terrorists or good samaritans?"

Fakt ist wohl, daß erhöhte Zahlen von Leukozyten Anzeichen für Entzündungsprozesse sein können. Tatsache ist aber auch, daß bei nahezu jedem Mann Leukozyten im Ejakulat nachweisbar sind. Laut WHO beginnt eine Leukozytospermie bei Werten über 10x6/ml Ejakulat. Da weisse Blukörperchen aber durchaus positive Eigenschaften haben (Aufnahme von toten Spermien z.B.), sollte eine Behandlung kritisch gesehen werden und im Einzelfall kritisch bewertet werden.

Okklulte Infektionen der Prostata spielen sicherlich auch eine Rolle beim Auftreten von weissen Blutzellen. Hier würde man, wie in Ihrem Fall antibiotisch und antientzündlich behandeln.

Viele Grüße aus Marburg

A. Krisp
Dr. med. Andreas Krisp
Klinik für Andrologie und Venerologie
Philipps-Universität Marburg
http://www.med.uni-marburg.de/d-einrich ... dermandro/
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