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Welche Diagnostik für nächste ICSI?
Verfasst: 11 Apr 2014 07:43
von Linus2109
Liebe Frau Zeitler,
bei meinem Mann wurde Azzospermie festgestellt. Durch eine TESE wurde jedoch Samen gefunden.
Wir haben bereits 3 ICSI-Versuche hinter uns. Bei jedem Versuch wurde eine Punktion durchgeführt, da nur 4-6 Eizellen gefunden wurden.
1. Versuch: Punktion 4 EZ, 3 befruchtet, 2 für Transfer geeignet = biochemische SS.
2. Versuch: Punktion 4 EZ, 3 befruchtet, 2 für Transfer geeignet = negativ
3. Versuch: Punktion 6 EZ, 4 befruchtet, 2 für Transfer geeignet = SS, jedoch in 11. SSW kein Herzschlag mehr
Jetzt haben wir nur noch Samen für 1 Versuch, den wir auf jeden Fall auch durchführen werden.
Welche Diagnostik sollten wir aus Ihrer Sicht durchführen lassen? Spermien-Fish-Analyse? Polkörperdiagnostik?
Die genetischen Untersuchungen bei mir und meinem Mann waren beide unauffällig.
Danke für ihre Einschätzung!
Grüße
Verfasst: 11 Apr 2014 08:33
von Kakoli
...reinschleich...
hatte ja selbst zwei mal polkörperdiagnoistik, von daher wäre dein alter vielleicht nicht ganz unwichtig!
generell wird noch gerinnung und Genetik untersucht, wenn es nicht klappt
Verfasst: 11 Apr 2014 10:11
von gruenegurke
evt auch immunologie.
Verfasst: 12 Apr 2014 08:34
von Linus2109
Danke für die Nachrichten!
@kakoli: Sie BJ 1978, ER 1980
@gruenegurke: was genau wird bei einer immunologie gemacht?
Verfasst: 12 Apr 2014 10:32
von gruenegurke
Rheuma Werte, Lupus, Killerzell Status, eben alles, was das Immunsystem angeht.
RF hatte da mal ne Seite, wo stand, was untersucht wird - wegen Blutproben (haeng das mal al dpdf dran)
http://www.immu-baby.de/de/behandlungsa ... ndlung.php
http://www.immu-baby.de/de/behandlungsm ... nostik.php
http://www.immu-baby.de/de/behandlungsm ... schaft.php
Verfasst: 12 Apr 2014 12:20
von Krabbenkind
Polkörperdiagnostik macht bei so wenigen Eizellen keinen Sinn. Man soll damit ja eine bessere Auswahl tätigen können, aber wenn am Ende sowieso immer nur zwei übrig bleiben, ist das ziemlich zweckfrei.
Ich würde auch nach der Gerinnung schauen (und zwar komplett, also auch MTHFR, PAI 1 und andere genetisch bedingte Gerinnungsstörungen und nicht nur das übliche wie Faktor V…) und nach den wichtigsten Immu-Faktoren (Natürliche Killerzellen - am besten direkt aus der Gebärmutter; Killerzellen-Aktivität, diverse Antikörper; Hinweise auf autoimmune Erkrankungen, antipaternale AK, etc.)
Oder du sparst dir das und machst einfach eine Immu-Therapie, wie z.B. Intralipid + Dexamethason. Mit einem guten FA oder einer guten Praxis kann man das ggf. auch auf Verdacht machen. Einige Kiwus machen das schon auch ohne spezielle Diagnostik (nennt sich dann z.B. LIMO), weil sie sagen, es kann nicht schaden. Meine FÄ hätte es mir auch verschrieben, wenn in Wiesbaden nicht herausgekommen wäre. Insofern hätte ich mir die Diagnostik eigentlich sparen können. Andererseits ist es schon gut zu wissen, dass da wirklich eine Stellschraube ist, an der man noch drehen kann.
Verfasst: 12 Apr 2014 12:37
von gruenegurke
ally: evt auch Heprain

Verfasst: 12 Apr 2014 12:43
von Krabbenkind
Hmm, Heparin auf Verdacht? Zumindest nicht ohne aktuellen Gerinnungswert. Bei erhöhter Blutungsneigung kann das sonst ganz schön nach hinten losgehen.
Der Vorteil an Intralipid ist u.a., dass es nur zwei Kontraindikationen gibt (Soja und Ei-Allergie). Falls man eine Thrombophilie hat, muss man halt parallel Heparin spritzen. Ansonsten kann das wirklich jeder bekommen. Wie das bei Dexamethason ist, weiß ich gar nicht. Niedrig dosiert sollte es aber auch gut vertragen werden.
Verfasst: 12 Apr 2014 13:00
von Kakoli
es stimmt schon dass durch pkd eine Auswahl getroffen werden kann und Frauen mit weniger Eizellen davon nicht profitieren. ich würde sie aber auch bei wenigen machen. einfach um zu wissen, ob eine reelle chance da ist oder nicht. wenn man z,b drei Fehlversuche hat, weiss man ja nicht ob es nun an den Eizellen an sich lag oder einfach nur Pech war. sind die Eizellen nach mehreren runden genetisch auffällig, dann wäre es wohl zeit für ein umdenken.
bei 1978 Jahrgang sollte aber doch genug intaktes material vorhanden sein,-)
Verfasst: 16 Apr 2014 17:51
von sonjazeitler
Hallo,
wenn es bei der Untersuchung des Abortmaterials (11.SSW) keine Hinweise auf eine chromosomale/genetische Störung gab, würde man keine PKD empfehlen (Genetik o.B., < 38 J, geringe EZ-Zahl).
Die Möglichkeiten auf der medizinischen Seite wurden bereits bestens angeführt.
Viel Glück und alles Gute
Sonja Zeitler