Hallo Herr Dr. Peet,
kurz zu uns:
Mann: OAT3-Syndrom, Spermien-DNA-Fragmentationsindex (DFI) knapp 60%, Gründe hierfür unbekannt (Mann ist ansonsten gesund, schlank, raucht nicht, trinkt nicht)
Frau: laut Zyklusmonitoring, Hormonprofilen, Bauchspiegelung, Gebärmutterspiegelung und Gerinnungsdiagnostik alles in Ordnung, AMH-Wert allerdings etwas unter 1.
Im Kinderwunschzentrum hieß es, dass schon aufgrund des OAT3-Syndroms eine Spontanschwangerschaft wie ein Sechser im Lotto und aufgrund des hohen DFI von knapp 60% sogar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unmöglich wäre. Selbst mit einer ICSI wäre ein Erfolg nicht sehr wahrscheinlich. Falls es mit ICSI überhaupt zu einer Schwangerschaft kommen würde, dann wäre aufgrund des hohen DFI eine Fehlgeburt fast vorprogrammiert. In einem anderen Kinderwunschzentrum wurde uns bei der Einholung einer Zweitmeinung aber gesagt, dass der DFI laut Studienlage keine Bedeutung habe.
In den letzten 3 ½ Jahren hatten wir über ein Dutzend ICSIs. Die Befruchtungsraten waren mehrfach bei 100%. Immer wieder konnten am zweiten oder dritten Tag nach Punktion zeitgerechte Embryonen in A- oder B-Qualität eingesetzt werden. Der Arzt erwähnte sogar eine auffallend gute Embryonenentwicklung. Da ich aufgrund des niedrigen AMH-Wertes bei den Stimulationen nicht so viele Eizellen produziere wurde allerdings bisher nie länger als bis zum Tag 3 kultiviert. Insgesamt wurden über 30 Embryonen transferiert (alles Frisch-Transfers). Es kam hierbei kein einziges Mal auch nur zum Hauch einer Einnistung. Wir dachten irgendwann, dass ich entweder aus irgendeinem Grund Probleme habe schwanger zu werden oder dass das erste Kinderwunschzentrum richtig lag und mit den Spermien sogar mit ICSI eine Schwangerschaft so gut wie unmöglich ist.
Dann kam es aber entgegen der Prognosen zwischen den Behandlungen nun sogar bereits zur zweiten Spontanschwangerschaft. Leider jeweils Missed Abortion in der 9. bzw. 10. Woche. Das Schwangerwerden scheint also möglich zu sein, zumindest im natürlichen Zyklus. Und man ist versucht zu vermuten, dass es mit Spermien, die zu einer Spontanschwangerschaft führen können, erst recht mit Hilfe einer ICSI klappen könnte.
Über 30 bei den ICSIs eingesetzte Embryonen mit keiner einzigen Einnistung vs zwei Spontanschwangerschaften im natürlichen Zyklus aus einer vermutlich wegen dem eingeschränkten Spermiogramm sehr kleinen Zahl an befruchteten Eizellen. Da fällt es schwer, an reinen Zufall zu glauben. Gibt es eine mögliche Erklärung, warum in ICSI-Zyklen eine Einnistung so schwierig ist? Mit Einnistungsspülungen oder der Gabe von Cortison, Heparin oder Granocyte haben wir bereits versucht, die Einnistung bei den Behandlungen zu unterstützen.
Wir sind sehr unsicher, ob eine unveränderte Fortführung der ICSI-Behandlungen bei dieser Vorgeschichte Sinn macht. Haben Sie vielleicht einen Tipp für uns?
Was macht die Einnistung bei einer ICSI so schwierig?
Moderator: Dr.Peet
Was macht die Einnistung bei einer ICSI so schwierig?
Take this broken wings and learn to fly again.
Danke für die Beachtung
Hallo,
interessant!
Möglicherweise deutet as daraufhin, dass bei Ihnen die Schleimhaut durch den höheren Östrogenspiegel schlechter empfänglich ist.
Ich würde daher überlegen, ob Sie mal ICSI im mNC Zyklus versuchen (modifizierter Natürlicher Zyklus).
Peet
interessant!
Möglicherweise deutet as daraufhin, dass bei Ihnen die Schleimhaut durch den höheren Östrogenspiegel schlechter empfänglich ist.
Ich würde daher überlegen, ob Sie mal ICSI im mNC Zyklus versuchen (modifizierter Natürlicher Zyklus).
Peet
Disclaimer:
Als Arzt bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche ärztliche Gespräch nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden. Nach §7 Abs.3 Berufsordnung der Ärztekammer Berlin, darf die individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere Beratung, nicht ausschließlich über Computerkommunikationsnetze durchgeführt werden.
Erster Ansprechpartner für Ihre medizinischen Belange ist Ihr Arzt, Ihr Kinderwunschzentrum.
Dr. Peet gibt Antworten auf Fragen aus seiner persönlichen Fachkenntnis und seiner persönlichen Einschätzung heraus. Seine Antworten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gelegentlich sind es auschließlich Meinungen und Eindrücke, die sich auf den betreffenden Fall beziehen.
Als Arzt bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche ärztliche Gespräch nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden. Nach §7 Abs.3 Berufsordnung der Ärztekammer Berlin, darf die individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere Beratung, nicht ausschließlich über Computerkommunikationsnetze durchgeführt werden.
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