Nachfrage

Es antwortet die Klinik ivf-spain Madrid.
Schwerpunkt Eizellspende.

Moderator: Klinik ProcreaTec Madrid

Annagreta
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Nachfrage

Beitrag von Annagreta »

Guten Tag, Herr Dr. Luis Zamora Corzo,

ich hatte vor einiger Zeit folgende Anfrage gesendet. Über eine Rückmeldung wäre ich dankbar:

Da wir uns nach 5 ICSIs nun mit dem Thema EZSP befassen, tauchen neue Fragen auf. In unserer KiWu-Klinik machte man uns auf den sogenannten epigenetischen Einfluss, den die Empfängerin auf das Kind hätte, aufmerksam. Dies näherte uns erheblich dem Gedanken der EZSP an, der anfangs für uns undenkbar war. Nun meine - sehr theoretische - Frage: Würde genetisch "derselbe" Mensch entstehen, wenn die genetische Mutter das Kind austrüge, sprich eine Spontanschwangerschaft bzw. ICSI zwischen meinen Mann und der Spenderin entstanden wäre? Oder ist der epigenetische Einfluss bereits in der Schwangerschaft so relevant, dass ein "anderer" Mensch entstünde?

Bitte entschuldigen Sie diese ggf. sehr nüchterne Betrachtungsweise, aber eine Einschätzung würde mir bei der Entscheidungsfindung zusätzlich helfen.

Vielen Dank im Voraus!

Ihre
Annagreta
Kakoli
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Beitrag von Kakoli »

ich glaube ehrlich gesagt, dass dir die frage keiner mirt Sicherheit beantworten kann-dazu müsste man ja theoretisch eineiige Zwillinge in verschiedenen Müttern "aufwachsen" lassen und vergleichen.
sicherlich bewirkt die ss und die Gefühle dem kind gegenüber in der ss auch so einiges-aber ob sich das genetisch auswirktß
ich das denn so wichtig? das kind wächst doch in dir-dein Einfluss ist doch auch nicht zu verachten-als schwangere und auch als Mutter
Ich '74
Er ' 77
Kinderwunsch seit Oktober 2011
da ein Spermiogramm im Januar 2012 deutlich macht, dass es auf natürlichem Wege nicht klappen wird...
04/12 1. Icsi 10 EZ, 8 befr., 3 Kryos, 2 Blastos negativ
05/12 1. Kryo, nur eine überlebt das Auftauen, 8- Zeller an Tag 3 negativ
07/12 2. Icsi 11 EZ, alle befr. 4 Kryos, 3 Blastos negativ
10/12 2. Kryo 2 8-Zeller und ein 6- Zeller negativ
11/12 3. Icsi 7 EZ, 7 befruchtet, nach PKD nur noch 3 übrig, TF 08.12, Blutungen am 19.12, daher vorgezogener Bluttest an TF + 11-HCG 15, Bluttest am 21.12.-HCG 69, Bluttest am 27.12 HCG 480

ER IST DA!
Cassian kommt am 24.08.2013 gesund und munter zur Welt!

Wir wollen ein Geschwisterchen!

03/14 1. (4.) Icsi 9 Eizellen, 8 befruchtet, nach PKD: 5 auffällig, 1 (eingeschränkt) ok, 2 nicht beurteilter negativ
05/14 2. (5) Icsi 8 eizellen, 7 befruchtet, nach pkd 3 eingeschränkt ok negativ
07/14 3. (6.) Icsi Start-hoffentlich wird es die letzte!!!! 14 Eizellen, 11 befruchtet jetzt: embryoscope UND pkd
Horror-nachricht 10 von 11 Eizellen auffällig, nur eine ok-transfer am 28.07. von einem 8-zeller NEGATIV!!!

Jetzt Plan B : EZP bei reprofit in Brünn
Transfer: 25.11.2014 von 2 hb/1 Blastos
Urintest am 6.12. positiv
BT 08.12.2014 HCG 1358, BT 10.12.2014 HCG 2600

Maxim wird am 18.08.2015 geboren!Alles ist gut!

Annagreta
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Beitrag von Annagreta »

Auch für solche Antworten bin ich dankbar, da du ja offenbar beides erfährst und somit keine Unterschiede machst. Dass meine Frage sehr "pragmatisch" war, ist mir bewusst. Und eine absolute Antwort wird es darauf vermutlich auch nicht geben können. Da wir jedoch initiativ von unserer KiWuKl auf den epigenetischen Faktor aufmerksam gemacht wurden, haben wir uns mehr dem Thema EZSP öffnen können, auch wenn das für viele sicher nicht nachvollziehbar ist. Ein "gemeinsames" Kind war der Ursprungswunsch, wie vermutlich bei fast allen. Ich möchte nicht in der SS ggf. Fremdgefühle aufbauen, daher versuche ich auch diesen theoretischen genetischen Einfluss für mich einzubeziehen.
KiWu seit 2012 "aktiv"

2014-2015: KiWu-Behandlung in D
5 x ICSI, davon 2 biochem. SS
Leichte SDU | OAT3 (2016: Verbesserung auf OAT2-1)

08/2015: 1. EZSP, SET, biochem. SS
06.11.: 1. EZSP; Kryo-SET, expand. Blasto
15.11.: UT negativ
16.11.: BT negativ
01/2016: 2. EZSP, Frisch-SET am 29.01.
08.02.: BT negativ
04.03.: Kryo-SET
14.03.: HCG 2,6
16.03.: HCG 0
05/2016: 3. EZSP, Frisch-DET (2 x 5AA)
Fr, der 13.05: HCG 251,2 Eeeeendlich!!!!
17.05.: HCG 1292
23.05.: HCG 7755 Yyyyyyyyyes!!!
30.05./6+5: ♥ schlägt! SSL: 8 mm
07.06.: SSL 1,74 cm; MuPa erhalten
06.07.: SSL 6,5 cm und nuckelt am Daumen!
07.07.: NFM: Alles gut
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Gast

Beitrag von Gast »

Glaub mir fremd Gefühl wirst du nicht bekommen
Ich war selbst schwanger durch spende leider missed Abort ich leide genauso wie bei meinen genetischen Sternchen
Lg Sandra
Kakoli
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Beitrag von Kakoli »

ja ich denke man wächst auch auf dem weg zur spende
für mich war es auch schon vor unserem Sohn eine option, aber dann hat es ja geklappt und ich dachte das Thema ist durch. als es dann nicht klappte, habe ich mich noch drei versuche hochgehalten, dass es ja noch nicht so lange her ist mit den eigenen ez. habe ja schon während der Warteschleife sämtliche klinken durchgeforstet. als dann das negativ kam, war die Spenderin schon gefunden und ich war dennoch todtraurig. dann wieder besser, habe mir aber auch so Gedanken gemacht, was wäre wenn das kind aus der spende viel größer als ist der erste (Spenderin ist 15 cm größer als ich). heute denke ich ich hatte einen knall, aber damals waren meine sogen schon ernst für mich
als ich im Flieger saß, habe ich nochmal richtig Panik bekommen (sind getrennt geflogen) und auch beim Transfer fand ich das anders als zuhause.
aber schon auf dem Rückweg habe ich gehofft-und was gemerkt. und das mein Körper bei meinen ez (ungefähr 24 eingesetzte) mit einer einlingsschwangerschaft reagiert hat und beim ersten ezs versuch direkt auch, war für mich schon die Bestätigung. ich glaube nicht, dass mir sonst ein weiteres kind vergönnt gewesen wäre.

ich kann nur sagen, dass ich z.b kein inniges bzw. ein sehr unterkühltes Verhältnis zu meiner Mutter habe. sie war 25 und im Studium als sie schwangere wurde und hat meine Oma hat sich um mich gekümmert. aber dadurch haben wir auch die Möglichkeit eines gewissen "bondings" in den ersten lebensmonaten verpasst und das merkt man einfach. da nützen die gene auch nichts. ich bin sicher durch die ss und die zeit danach wird ein kind sehr geprägt-positiv wie negativ
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Annagreta
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Beitrag von Annagreta »

Vielen lieben Dank für deine offenen Worte. Ich habe/hatte ja auch die Sorge, dem Kind die Kenntnis seiner genetischen Abstammung von vorneherein auszuschließen. Mein elf Monate jüngerer Bruder, der mit Kindern noch gar nichts am Hut hat, antwortete auf meine Bedenken hin bzgl. der Perspektive des Kindes:
"Hättest du Mama weniger lieb gehabt, wenn sie uns erzählt hätte, dass sie nur durch EZ-Spende hat uns bekommen können? Also, für mich hätte das keinen Unterschied gemacht." So hatte ich das bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht betrachtet.
Dir alles Gute für die weitere SS!
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15.11.: UT negativ
16.11.: BT negativ
01/2016: 2. EZSP, Frisch-SET am 29.01.
08.02.: BT negativ
04.03.: Kryo-SET
14.03.: HCG 2,6
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Kakoli
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Beitrag von Kakoli »

ich denke es ist eine sehr persönliche Entscheidung ob man aufklärt oder nicht. studien zeigen jedoch, dass es für das kind umso besser ist, desto früher man es sagt, weil es einfach natürlich damit aufwächst.ich bin ja seit 3 Jahren hier aktiv und für mich sind die, die spontan schwanger werden die ausnahme, obwohl es natürlich umgekhrt ist. für mich ist die spende jetzt so normal geworden, dass ich mich manchmal daran erinnern muss dass unser Sohn NICHT aus einer spende ist 8)
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dochnoch
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Beitrag von dochnoch »

Einen tollen Bruder hast du!
Finde ich super, dass du dich mit ihm so offen autauschen kannst und dass er so positiv damit umgeht.
Jahrgang '67
nach über 10 Jahren Kinderwunsch jetzt dochnoch weitere Versuche, diesmal EZS
2.7. SET Transfer bei Zech/Pilsen
14.7. Pipitest positiv
3.8. US bei 7+2 - alles zeitgerecht, kurze Blutung bei 7+4 - ein paar Tage Ruhe
11.08. US bei 8+3 - alles gut!
unerwarteter US an 9+5 bei Beratungsgespräch im KH, wunderschön, sogar in 3D und mit Kindsbewegungen
4.9. US bei 11+6, alles bestens, Kind wie immer genau in der Plantabelle - das hat es von mir ;-)
8.9. US bei 12+3, alles perfekt, besser geht es nicht, die Ärztin war extrem begeistert
10.9. TMMV, komplikationslos verlaufen
15.9. Kontroll US, alles super
5.10. bei 16+2 regulärer Termin, alles bestens, Tendenz 'Junge'
19.10. 'Beruhigungs-US' bei 18+2 wegen rosafarbenem Schleim und starkem Druck, alles gut
30.10. Feindiagnostik beim FA, alles top, es wird definitiv ein Junge
9.11. Feindiagnostik beim Spezialisten im KH, Diagnose vasa prävia
18.11. Zwischen-US wegen sehr häufigem harten Bauch, alles gut, das Kind ist ca. eine Woche voraus, geschätzt 570g
10.-24.12. KH wegen vorzeitiger Wehen, Lungenreife bekommen
18.12. US im KH, Kind super entwickelt, 1kg geschätzt, aber immer zu viel Fruchtwasser
30.12. FA Termin, soweit alles OK, bis auf Fruchtwasser, Zervix noch bei 2,6cm, Tendenz abnehmend
07.01. alles gut, Zervix wieder bei 3cm, der Kleine wiegt ca. 1350g
31.01. nach ein paar Tagen Krankenhaus wegen Zervix bei 1,8cm wieder nach Hause entlassen. Keine Infektionen o.ä. nur viel zu viel Fruchtwasser, was vermutlich die Zervix schwächt, Kind wiegt ca. 2000g, alles bestens
04.02. Kontrolle im KH, Gewicht bei 2300g, alles chic
15.02. stationäre Aufnahme zur Überwachung der vasa prävia bis zum Kaiserschnitt, Gewicht des Kleinen bei ca. 2600g
23.02. geplanter Kaiserschnitt wegen vasa prävia bei 36+3
Lavendelduft
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Beitrag von Lavendelduft »

Liebe Annagreta,

wir kennen einander aus dem Oldie-Piep des Partner-Forums. Ich habe gerade einen negativen Bluttest nach GVnP und 3-4 Wochen Überfälligkeit (wahrscheinlich bin ich einfach im Wechsel) hinter mir und weiß, dass die Chancen mit EZP realistischer sind. Mein Annäherungsprozess dauert nun schon recht lang - innerhalb dieser Zeit haben einige durchaus auch besonnene Frauen in derselben Situation den Schritt schon erfolgreich gewagt, während ich mich weiterhin in einer Gedankenschleife befinde.

Folgendes kann ich Dir als Ergebnis meiner bisherigen Recherchen und aus natürlich sehr subjektiver Sicht auf den Tisch legen:

° Die Epigenetik spielt tatsächlich eine Rolle; allerdings erscheint mir jeder Aspekt, der unsere Hoffnungen erfüllt, eine zweite Seite hervorzubringen, die uns weniger gut gefällt. Insgesamt ist das Thema sehr komplex, noch lange nicht ausgeforscht, aber äußerst interessant.

° Die vorhandenen Gene aus der EZS können durch die speziellen Umstände in der Gebärmutter der Empfängerin, durch ihre Ernährung, ihren psychischen Zustand usw. an - oder abgeschaltet oder auch nur in unterschiedlicher Intensität moduliert werden. Dadurch wird sich jede Schwangerschaft von jeder anderen unterscheiden. Dh. die gemeinsame Geschichte zwischen Dir und Deinem Baby aus EZS wirkt sich auch von Anfang an auf individuelle Weise auch körperlich auf Dein Baby aus.

° Google doch einmal "Agouti-Mäuse", "Fruchtfliegen und Epigenetik" und Artikel aus der Pferdezucht ("Leihstuten" usw.)!

° Grundsätzlich versucht die Natur, eine Keimzelle von im Lauf des Lebens erworbenen epigenetischen Markern zu befreien, sie sozusagen "jungfräulich" ins Rennen zu schicken, sodass sie nicht mit "Altlasten" behaftet ist. Manchmal gibt es aber auch epigenetische Vererbung über mehrere Generationen, wenn es die Natur, im positiven Fall, für sinnvoll hält oder, im negativen Fall, nicht "ausbügeln" kann. Dazu kannst Du "Hungerwinter und Epigenetik" googlen. Dann bleibt zwar das genetische Erbgut unverändert, die phänotypische Ausprägung von Lebewesen (auch Pflanzen) wird aber sogar bis auf die Enkelkinder übertragen.

° Dh. auch eine EZS-Empfängerin kann z.T. auf epigenetischem Wege vererben. Die Kehrseite der Medaille: Logischerweise war ja auch die Spenderin epigenetischen Einflüssen ausgesetzt, die zum Großteil während des Befruchtungs- und Entwicklungsvorgangs der Eizelle/des Embryos durch die Natur gelöscht werden, manchmal aber z.T. auch überdauern können.

° Im Grunde genommen sehe ich es inzwischen so: Die Empfängerin einer Eizellspende hat es in der Hand, durch gute Lebensführung vor und während der Schwangerschaft den von der Spenderin zur Verfügung gestellten Genen die bestmögliche Ausprägung angedeihen zu lassen. Aber ob die Haare jetzt dunkel oder hell werden, hängt von den Genen der Spenderin (und dem Genpool des Spermiums) ab sowie von den speziellen Umständen der Schwangerschaft, die aber DU austrägst.

° Gedankenexperiment: Selbst wenn es möglich wäre, dieselbe Eizelle mit derselben Samenzelle direkt von der Spenderin zweimal austragen zu lassen, würden keine zwei gleichen Babies rauskommen. Einfach weil die Umstände der Schwangerschaft immer anders wären. Nicht einmal bei eineiigen Zwillingen, die parallel ausgetragen werden, ist alles gleich. Dh. es ist Deine ureigene Geschichte mit dem Baby, das, was Duit ihm teilst, weswegen es genauso wird, wie es eben wird.

° Google einmal "Liebe lässt sich vererben" (Buch eines Mediziners)! Weiters englischsprachige Artikel über fürsorgliche und weniger fürsorgliche Mäusemütter:-). - Es gibt neben der Schwangerschaft mehrere epigenetisch besonders intensive Prägephasen im Leben eines Menschen: die ersten Lebensjahre und dann wieder die Pubertät. Je mehr Liebe die austragende und aufziehende Mutter weitergibt, desto bessere epigenetische Markierungen kann sie setzen und desto besser entwickeln sich Gesundheit und Charakter des Kindes. Ich denke, aussehensmäßig kann die Eizellempfängerin wenig mitgeben, aber persönlichkeitsmäßig viel. Die Erziehung ist nach wie vor das Mischprodukt von Dir und Deinem Mann. Eine Eizellempfängerin hat noch wesentlich mehr Prägemöglichkeiten als ein nicht-genetischer Vater; sie ist immer noch biologische und leibliche Mutter. Aber der beste soziale Vater nach Samenspende ist der, der sich schon ab dem ersten Ultraschall-Krümelbild mit dem werdenden Menschlein identifizieren kann. Hab ich aus einer Diplomarbeit über Väter aus Samenspende, geschrieben von einer Psychologin, die in einem KiWu-Zentrum arbeitet und selber verheiratet ist, aber sich gemeinsam mit ihrem Mann vor langer Zeit gegen Kinder entschieden hat und mittlerweile um die 60 J. alt sein müsste.

Was ich sagen will ist, dass sich auch soziale, nicht-genetische Väter bestenfalls schon während der Schwangerschaft als echte und prägende Väter erleben, dem Kind aber seine Eigenständigkeit und individuellen Fähigkeiten lassen und es darin fördern und auch Schwächen annehmen und kein "perfektes Produkt" erwarten. - Wieviel leichter haben es da wir, wo wir doch viel mehr biologischen Konnex haben können, von Anfang an.

Ich schick jetzt mal diesen Post ab, damit ich noch den Überblick behalten kann.
Zuletzt geändert von Lavendelduft am 04 Jun 2015 23:57, insgesamt 1-mal geändert.
Lavendelduft
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Beitrag von Lavendelduft »

Ich hab auch eine Klinikkette gefunden, IVF Spain, die betreiben seit kurzem nicht nur phänotypisches Matching zwischen EZ-Spenderin und Empfängerin, sondern auch genetisches. Klingt ja toll.

Letztlich ist es aber immer noch die EZ einer fremden Frau, die sich mit dem Spermium des Partners vermischt, und damit gibt es eine "asymmetrische Triade" (Definition aus Diplomarbeit), über die ich noch nicht hinwegsehen kann. Weiters die Tatsache, dass ich die Altersgrenze für offene Spenden in Ö überschritten habe, wir nicht genug Geld für eine offene Spende in den USA haben (samt juristischer Absicherung usw.) und ich mir immer noch nicht darüber im Klaren bin, ob ich dem Kind die Doppelbelastung "alte Eltern + 50% genetisches missing link" zumuten darf. Aufklären würden wir gemäß Expertenempfehlung früh, häppchenweise und altersgerecht.

Feedback würde mich sehr interessieren. Alles Gute bei Eurer Entscheidung, Annagreta!

lg
Lavendelduft
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