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Embryonen poolen für Blastozystentransfer

Verfasst: 12 Jun 2015 09:40
von Else13
Lieber Herr Dr. Peet,

da ich nun mittlerweile die 7. ICSI hinter mir habe und es nie zu einer Einnistung trotz guter Embryonen gekommen ist, wollten wir von einem Professor aus München wissen, ob es überhaupt noch Sinn macht, weiterzumachen.

Da bei mir erst nach der 6. ICSI einige immunologische Baustellen entdeckt wurden (siehe Profil unten), hat er ganz klar gesagt, dass wir doch erst angefangen hätten und wir den letzten Versuch (7. ICSI) als ersten realistischen Versuch werten könnten....Also: 6 ICSIs in 2 Jahren umsonst, aber wir hätten jetzt mit der richtigen Behandlung alle Chancen.

Zudem hat der Professor empfohlen, erstmalig Blastozystentransfer anzustreben mit der Begründung, ich sei vom Alter her noch nicht "jenseits von Gut und Böse" (37), die Eizellen und Embryonen sahen gut aus und hätten das Potenzial. Da wir bisher max. 3 befruchtete Eizellen pro ICSI hatten, sollen wir poolen, bis wir genug für die verlängerte Kultur haben.

Wie sehen Sie das? Will er mich damit nur vor weiteren Entäuschungen schützen, da Blastozysten ja ein statitisch viel höheres Einnistungspotenzial haben? Oder was sind die Vorteile, wenn wir nicht jedem Embryo an Tag 2 oder 3 die Chance geben?

Wir werden Selbstzahler sein und müssten also erst mal 2 bis 3 ICSIs aufbringen, um genügend "Material" (mind. 6 2PNs) zu haben.

Und noch eine Frage dazu: Es wird häufig gesagt, dass ein Transfer im natürlichen Zyklus Vorteile bringt, so z.B. diese Einschätzung von der ESHRE 2012: http://www.eshre.eu/Press-Room/Press-re ... bryos.aspx

Sollten wir das auch anstreben, wenn wir sowieso schon kryokonservieren? :grübel: Ich hatte bisher weder Blastozystentransfer noch Versuche im nat. Zyklus...

Danke für Ihre Einschätzung im Voraus!

Besten Gruß,
Else

Verfasst: 13 Jun 2015 10:47
von Dr.Peet
Hallo,
Ein “Pooling” der Eizellen (oder 2PN Stadien) ist sicher eine Möglichkeit. Wenn Sie das aber schon machen, könnten Sie gleich im ersten Zyklus eine ERA machen, um für den nächsten Zyklus zu wissen, ob die Genexpression des Endometriums bei Tag 5 der Progesteroneinwirkung die Schleimhaut als „rezeptiv“ ausweist oder nicht. Sie könnten dann, wenn Sie dann eine Blastozystenkultur mit Embryoselektion durchführen lassen, auch ggf. den Transfertag „anpassen“.
Die ERA Ergebnisse beziehen sich immer auf identische Zyklen.
D.h.: Das Ergebnis der ERA im nat. Zykl./ im „künstl.“ Zyklus und im stimulierten Zyklus, sind auch nur unter den gleichen Bedingungen verwertbar. In Ihrem Falle ist es also der stim. Zyklus-und auch ein stim. Zyklus, während dessen Sie auch den Transfer anstreben!
Peet