Mein Abschied vom 2. Wunschkind

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Gast

Mein Abschied vom 2. Wunschkind

Beitrag von Gast »

Hallo alle zusammen,

ich war hier zwar nie richtig aktiv, habe aber viel mitgelesen. Da sich meine Kinderwunschzeit nach fast sieben Jahre dem Ende neigt, möchte ich meine Geschichte kurz aufschreiben. Zum einen, um es für mich abzuschließen, zum anderen, damit die eine oder andere vielleicht von meinen negativen Erfahrungen lernen kann.
Bei uns war von Anfang an klar, dass es auf natürlichem Weg nichts wird. Mein Mann hatte OAT 3 aufgrund eines Hodenhochstandes und ich PCO. Also begaben wir uns gleich in eine Kinderwunschklinik. Die erste ICSI war wegen meines PCO schwierig, am Ende konnte nur eine Eizelle befruchtet werden, die sich nicht einnistete. Doch der nächste optimierte Versuch war erfolgreich. Insgesamt acht befruchtete Eizellen, von denen zwei eingesetzt wurden. Und ich war schwanger! Wir waren sehr glücklich, dass es dann doch so schnell geklappt hatte und fest davon überzeugt, dass wir auch noch irgendwann ein zweites Kind bekommen würden, was sich leider als Trugschluss herausstellen sollte. Die erste Schwangerschaft verlief problemlos, wir bekamen ein wunderbares, gesundes Kind, für das ich unendlich dankbar bin. Jetzt vielleicht noch mehr als damals, als ich mir nie hätte vorstellen können, dass es kein zweites Kind geben wird. Wir hatten schließlich noch sechs befruchtete Eizellen eingefroren! Von diesen sechs ließen sich am Ende nur zwei auftauen. Die Kryo war negativ. Doch die nächste ICSI lief zum Glück wieder gut. Aus vier befruchteten Eizellen wurden vier Blastos! Mit den beiden besten Blastos wurde ich auch gleich wieder schwanger. Es hätte alles so schön sein können. Doch leider endete es in der 9. Woche in einer Fehlgeburt. Im Nachhinein hätten wir wohl an dieser Stelle aufhören sollen. Doch der Wunsch nach einem zweiten Wunder war einfach zu groß. Es folgten zwei Frischversuche und zwei Kryos. Alle negativ. Nach dem letzten Versuch ließ ich eine Gebärmutterspiegelung machen. Es wurden Verklebungen entfernt. Hatte ich endlich den Schlüssel zum Erfolg gefunden? Nein. Denn parallel dazu ereilte uns die Nachricht, dass mein Mann plötzlich keine Spermien mehr im Ejakulat hatte. Folgespermiogramme ergaben leider keine andere Diagnose. Selbst eine Tese brachte nichts mehr zutage. Wahrscheinlich hat eine Infektion mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber die letzten noch vorhandenen Spermienreserven vernichtet. Es ist so deprimierend, dass nun alles umsonst war. Hätten wir nur Spermien eingefroren, als noch welche da waren, hätte ich nur gleich nach der Fehlgeburt weitere Untersuchungen machen lassen. Wir sind am Verzweifeln, weil uns das Schicksal so übel mitgespielt hat. Es schießen einem so viele Gedanken durch den Kopf. Aber ich weiß, ich muss dankbar sein, dass ich wenigstens ein wunderbares Kind haben darf. Ich wünsche allen, die hier noch kämpfen viel Glück und Erfolg!
Gast

Beitrag von Gast »

Liebe uk77!

Du hast auch schon eine Menge durch für dein zweites Wunschkind.

Mein Mann und ich sind auch seit vielen Jahre am basteln. Bei uns war das erste Kind auf natürlichem Weg, schon erwachsen. Viele Jahre kein Wunsch nach einem zweiten und dann mit Mitte/Ende dreißig haben wir etliche Jahre so probiert und sind dann in der Kiwu-Klinik gelandet. Die erste IVF gleich ein voller Erfolg und dann leider AB in der 15. Woche wegen Infektion. Langer Rede kurzer Sinn, wir sind dann auf Eizellspende umgeschwenkt und 5 Versuche waren negativ und jetzt kommt Embryonenspende dran.
Habt ihr euch schon mal gedanklich auf die Reise in diese Richtung gemacht. Du reagierst ja noch auf eine Stimmulierung, also wäre Samenspende vielleicht eine Option.
Ich würde an deiner Stelle nicht so schnell aufgeben. Laß dich doch mal freischalten für dasEizellspendeforum und Embryonenspendeforum. Ließ dich durch die Ordner und schaut einfach mal.
Besprecht diese Thematik miteinander! Wie ihr auf den Seiten lest, sind sich alle Mamas von Spenderkindern einig, dass es völlig egal ist, ob eigene oder fremde Gene. Wir Frauen haben es da ja noch leichter, denn wir bringen das Baby ja zur Welt. Natürlich hat man auch mal Zweifel, ob es der richtig Weg ist, wir sind ja Menschen und keine Maschinen.

Ich habe vor 3 Jahren auch gesagt, ich möchte keine Eizellspende und jetzt siehst du ja, wo ich schon bin. Für mich war es nicht schwierig, die Genetik von anderen Menschen für mein Kind anzunehmen, weil der Gedanke, dass wir ja ein leibliches Kind haben schon sehr hilfreich ist und war.

Ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Denkanstoss bieten!(':hallo:')

Liebe Grüße malfan
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