Schlechter Verlauf mit gutem Tese-Material

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Moderator: sonjazeitler

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frauklee
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Schlechter Verlauf mit gutem Tese-Material

Beitrag von frauklee »

Hallo Frau Zeitler,

vielen Dank für die Hilfe die Sie hier anbieten.

Bei meinem Mann besteht Azoospermie. Wir (w 28, m 34) haben bereits 3 ICSI's und 2 Kryo's hinter uns, alles negativ. Eine TESE 2014 ergab 12 Proben, Johnson-Score 10. Wir waren also optimistisch. Die Befruchtungsraten waren allerdings jedes Mal sehr enttäuschend:

1. Icsi 25 EZ, 22 davon verwendbar, nur 6 konnten befruchtet werden, Transfer v. 2 Zellern
Bei den anschließenden Kryo's aus diesem Versuch blieb noch eine EZ stehen

Klinikwechsel

2. Icsi 11 EZ, 8 davon verwendbar, 4 befruchtet, Transfer von 2 Morulas
3. Icsi 13 EZ, 12 davon verwendbar, 5 befruchtet, Transfer von 2 Morulas

Bei mir besteht Verdacht auf PCO und Insulinresistenz. Ich nehme regelmäßig 2x Clavella und ab Dowregulierung Prednisolon. Alle anderen Untersuchungen waren unauffällig.

Da das Tese-Material mit dem höchsten Johnson-Score eingestuft wurde, können wir nicht ganz nachvollziehen woran diese schlechte Befruchtungsrate liegt. Könnten meine Eizellen auch daran Schuld sein?
Bei der 1. und 3. Icsi gab es zum BT jeweils einen minimalen HCG (3 und 4). Kann man demzufolge darauf schließen, dass es einen Einnistungsversuch gegeben hat? Woran könnte die Einnistung dann scheitern? Eine Gebärmutterspiegelung war unauffällig. Ich hatte auch noch nie Zysten, o.ä..

Ich wäre Ihnen für eine Antwort und Einschätzung sehr dankbar.
sonjazeitler
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Beitrag von sonjazeitler »

Hallo,

Eine ca 50 % Befruchtungsrate bei der Verwendung von TESE-Spermien ist ein gutes Ergebnis.
hCG-Werte von 3 / 4 sprechen nicht für eine Einnistung.
Die Biologen des IVF-Labors können ihnen Auskunft zu der Qualität der EZ geben und ihnen mitteilen, ob die Entwicklung der Embryonen zeitgerecht war (?? Morulas an Tag 4 oder Tag 5 ??). Möglicherweise sieht das Labor bei der Injektion / Kultur der EZ Hinweise auf Faktoren, die zu den negativen Zyklusausgängen beigetragen haben.
Eine Beratung bzgl. Lebensgewohnheiten, Ernährung, Schlaf/Stressverhalten wäre ebenfalls denkbar.
In manchen Fällen ergeben sich aus den Veränderungen positive Einflüsse auf die Ausbildung der EZ.
Falls auf der EZ/Embryo-Seite keine Einschränkungen zu erkennen sind, wird ev. versucht aus der Seite der Stimulation oder Schleimhaut positiven Einfluss zu nehmen.

Alles Gute
Sonja Zeitler
frauklee
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Registriert: 15 Sep 2013 17:33

Beitrag von frauklee »

Vielen Dank für Ihre Antwort und die Einschätzung. Ich werde bzgl. der Entwicklung und der Quali noch einmal nachfragen. Die Biologin sagte beim letzten Mal, dass die Embryonen zeitgerecht waren, aber nicht hübsch aussehen. Ich habe diesbezüglich aber nicht genauer nachgefragt. In diesem Moment ist das irgendwie nicht möglich gewesen.

Ihren Hinweis zu den Lebensgewohnheiten, Ernährung, Schlaf/ Stress nehme ich sehr ernst. Ich werde mich noch einmal genauer damit auseinander setzen. Dankeschön.

Zwischenzeitlich ist der HCG der letzten ICSI noch etwas angestiegen (Pu+21 bei knapp 100). Für uns ein minimaler Lichtblick und das Zeichen, dass es doch klappen kann.

Danke Ihnen für die Hilfe. Einen schönen Sonntag.
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