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Diverse Fragen - Kryo und Einnistung

Verfasst: 01 Okt 2016 14:12
von Gräfin Zahl
Hallo,
ich habe ein paar Fragen und dazu möchte ich kurz beschreiben was bisher passiert ist:

Im April 2014 wurde ich das erste mal spontan Schwanger, es entwickelte sich allerdings kein Embryo, die FH wuchs 1,5 Wochen nicht weiter und so wurde eine Kürettage in der 8. SSW gemacht.

Nach der Diagnose Roberson Translokation 13/14 im Februar 2015 entschlossen wir uns für ICSI mit PKD --> 3 ICSI+PKD, immer tolle Befruchtungsrate und auch viele Blastozysten

In den ersten zwei ICSI (kurzes Protokoll, ausgelöst mit Decapeptyl, alle 4 Tage 1500 IE hCG nachgespritzt) konnte nur eine euploide EZ gefunden werden (von 24 befruchteten) und der daraus entstandene Blasto wurde an PU+5 eingesetzt. Dieser TF führte zu einer biochemischen Schwangerschaft, die leider auch medikamentös abgebrochen werden musste.

Zwischenzeitlich wurde noch eine BS gemacht, Gerinnung und ein Teil der Immunologie gecheckt.
- BS - ohne Befund
- Gerinnung - Homozygote PAI-1-Mutation, Compound Heterozygot im MTHFR-Gen --> Clexane
- Immunologie - minimal erhöhte Killer-T-Zellen --> keine Therapie

Die 3. ICSI (langes Protokoll, ausgelöst mit Ovitrelle, 500 IE hCG an PU+6 und PU+11) wurde in einem anderen Zentrum, mit einem anderen PKD Verfahren durchgeführt und brachte uns 5 euploide EZ/Embryonen von 15 befruchteten. Der TF im ICSI Zyklus mit einer Morula und einer frühen Blastozyste an PU+4 war negativ, genauso wie der erste Kryo TF mit einer Morula an ES+4 im mit Menogon stimulierten Zyklus (ausgelöst mit Ovitrelle, nachgespritzt mit Triptofem).

Nach der Kryo wollten wir uns noch etwas Zeit geben und ein paar Pausenzyklen einlegen, um auch noch weitere Diagnostik zu machen (uterine NK, erneute HSK, etc.) - bevor es soweit kam, wurde ich allerdings erneut spontan schwanger. Die Schwangerschaft verlief zuerst auch Problemlos, der Embryo entwickelte sich toll und immer Zeitgerecht, der Dottersack war nicht vergrößert und das Herzchen schlug fleißig. Lediglich der hCG- Wert entwickelte sich ab Mitte der 6. SSW nicht mehr gut und verdoppelte sich nur noch alle 7 Tage. Bei 9+5 erfuhren wir dann, das das Herz des Embryo nicht mehr schlägt und er bei 9+2 wohl aufgehört hatte zu wachsen. 5 Tage später ließen wir eine Kürettage vornehmen, allerdings ohne genetische Untersuchung.

Nun zu den Fragen!

---> Kryo im natürlichen oder künstlichen Zyklus?
In der Regel habe ich Zyklen zwischen 29-40 Tagen, nach ICSI und co. aber auch sehr viel längere und bei der 1. Kryo mussten wir damals auf 150 I.E. Menogon erhöhen (zuvor medikamentös abgebrochener Zyklus). Vermutlich liegt bei mir eine leichte Follikelreifestörung mit folgender GKS vor (GKS diagnostiziert, FRS vermutet).

---> Nach Kürettage lieber mehrere Zyklen warten oder sind gerade die Folgezyklen die richtigen?

---> woran kann es liegen, dass spontan kein Problem mit der Einnistung von vermutlich aneuploiden Embryonen besteht, aber die Einnistung für euploide Embryonen in Behandlung ein Problem darzustellen scheint? Einfach nur Pech?

---> sollten wir weitere Untersuchungen machen lassen?

---> gibt es noch "Mittelchen" die wir nutzen sollten?
Für die nächste Kryo möchten wir ein Scratching im Vorzyklus machen lassen.


Vielen Danke für Anregungen und Tipps! :dance:

Verfasst: 05 Okt 2016 19:58
von lelo90
Auf die Antwort auf deine zweite frage bin ich sehr gespannt die Frage stelle ich mir auch gerade!!

Verfasst: 05 Okt 2016 20:30
von Gräfin Zahl
Ich schätze du meinst die 3. Frage ;)
Nach deinem Namen zu urteilen bist du auch 90er Jahrgang?

Verfasst: 05 Okt 2016 22:24
von Mondschaf
hallo Gräfin Zahl,

es tut mir sehr leid, dass dein kind nicht weiter gewachsen ist und du eine ausschabung erleben musstest. :knuddel:
zur frage "warten nach ausschabung" wurde mir seinerzeit gesagt, dass die kiwu weitermacht, sobald ich mich dazu in der lage fühle und natürlich die werte gut sind. das ergebnis ist mittlerweile 12 jahre alt, ist also schon ein bischen her und es war eher üblich, dass die patientinnen 3 monate warten mussten.
ich hätte am liebsten im folgezyklus weitergemacht, ging aber nicht wegen zysten.

ob das schnelle weitermachen aber nun der grund war, ich weiss es nicht.
ich hatte den eindruck, dass mein körper noch richtig in übung war sozusagen. nur scheint bei dir ja das problem nicht das schwanger werden, sondern das schwanger bleiben zu sein? :knuddel:

zu den anderen fragen kann ich leider nichts beitragen.

liebe grüße und viel glück!

mondschaf

Verfasst: 06 Okt 2016 07:07
von lelo90
Schön wärs;-) nein ich bin 33 und ja ich meine die dritte frage :-)

Verfasst: 06 Okt 2016 07:45
von Gräfin Zahl
Moin,

@ mondschaf
Ich scheine mit beidem ein Problem zu haben.
Spontane Schwangerschaft kann ich nicht halten, Schwangerschaften Aus ICSI+pkd kommen nicht so recht zustande...oder es war bisher nur Pech.

Da wir wohl noch uterine NK und Plasmazellen checken wollen, werden wir wohl noch ein paar Zyklen warten müssen, obwohl ich die Kryo lieber heute als morgen machen würde.

Meins KiWu Ärzte überlassen aber auch uns wann es weiter geht.


@ Lelo
Jetzt seh ich es auch in der sig ;)

Verfasst: 06 Okt 2016 08:41
von Mondschaf
hallo gräfin zahl,

hmm, 4 fehlgeschlagene iscis/kryos mit einer biochem. schwangerschaft, das könnte auch noch unter pech fallen?
ich weiss ja nicht, wie oft es in den monaten ohne icsi die chance für eine natürliche ss gegeben hätte und wie gut davon abgeleitet die wahrscheinlichkeit ist. das weisst du besser.

ich verstehe es so, dass ihr die ICSI nur wegen der Chromosomenaberrationen macht?

du hast ja schon vieles untersuchen lassen, mir fällt nur mehr ein, wie es denn mit der schilddrüse aussieht? davon hast du nichts geschrieben. die haben ja viele kiwus nicht so im blick.

liebe grüße

mondschaf

Verfasst: 06 Okt 2016 09:58
von Gräfin Zahl
Ah! Jetzt ist mein Text einfach weg...

Also, SD ist gut eingestellt, da gibt's kein Problem.

Ja, die ICSI machen wir nur wegen der PKD, bzw. der Robertson Translokation .
Ich finde es halt schon komisch, dass bei einer jungen Frau wie mir (26) mit genetisch intakten Embryonen, die immer zeitgerecht und gut entwickelt waren, gute Qualität hatten und im Blasto/Morula-Stadium waren einfach nix passiert und offensichtlich aneuploide Embryonen sich trotz FRS und GKS einnisten.

Vielleicht ist es tatsächlich nur Pech...aber irgendwie kann ich nicht dran glauben - vielleicht hat der Spezialist noch einen Rat?

Wenn die Kryo negativ verläuft, werden wir das russische Roulette mit spontanen Schwangerschaft spielen müssen...

Verfasst: 06 Okt 2016 10:09
von Mondschaf
liebe gräfin,

ich drücke dir die daumen, dass dr. Peet noch eine zündende idee hat...

liebe grüße

mondschaf

Re: Diverse Fragen - Kryo und Einnistung

Verfasst: 06 Okt 2016 21:30
von Jasha
Gräfin Zahl hat geschrieben: ---> woran kann es liegen, dass spontan kein Problem mit der Einnistung von vermutlich aneuploiden Embryonen besteht, aber die Einnistung für euploide Embryonen in Behandlung ein Problem darzustellen scheint? Einfach nur Pech?

Ich bin auch sehr gespannt, was für mögliche Erklärungen es gibt (die Theorie meines Profs findest Du unten).

Vor einiger Zeit habe ich in einem Kinderwunschforum von einem Paar gelesen, das problemlos spontan schwanger wurde, aber es jeweils zu Fehlgeburten kam. Als Ursache stellte sich eine Translokation heraus. Um weitere Fehlgeburten zu vermeiden schwenkte das Paar daraufhin auf künstliche Befruchtungen mit PID um. Obwohl das spontan schwanger werden problemlos geklappt hatte und nun bei mehreren Versuchen laut PID genetisch gesunde Embryonen transferiert wurden kam es bei den künstlichen Befruchtungen zu keiner einzigen Einnistung.

Bei meinem Partner und mir liegt es "nur" am OAT3-Syndrom. In den letzten fünf Jahren wurden mir über 40 ICSI-Embryonen transferiert (allerdings ohne PKD oder PID), mit denen es zu keiner Einnistung kam. Dafür wurde ich zwischen den Behandlungen mehrfach spontan schwanger. Leider hatten die Embryonen, die sich in den Spontanzyklen eingenistet hatten, jeweils eine Trisomie und es kam zur Fehlgeburt.

Mein Prof. attestierte mir eine Einnistungsstörung. Er erklärte, dass Embryonen mit Trisomien oftmals ein besonders aggressives Einnistungsverhalten haben. Wo ein gesunder Embryo die Einnistung aufgrund einer Einnistungsstörung bei der Frau nicht schafft bekommt das anscheinend ein Trisomie-Embryo oftmals hin. Dazu würde laut Prof. auch passen, dass ich bei den Trisomie-Spontanschwangerschaften jeweils relativ hohe HCG-Werte mit einem schnellen Anstieg hatte.