KinderwunschTage 18.+19.02.2017 in Berlin

Unsere Hauptkategorie. Hier wird über alles rund um den Kinderwunsch diskutiert. :-)
rebella67
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KinderwunschTage 18.+19.02.2017 in Berlin

Beitrag von rebella67 »

Ihr Lieben,

ich möchte euch über eine Veranstaltung informieren, die im Februar 2017 in Berlin stattfinden wird.

Damit ich nicht ganz so viel schreiben muss, gebe ich euch den Link zu der zugehörigen Seite. Dort könnt ihr euch informieren: http://www.kinderwunsch-tage.de/besucherinfo

Die Veranstalter haben im Vorfeld mit einigen Akteuren aus dem Bereich gesprochen, auch mit mir. Insofern war auch ich indirekt an der Vorbereitung dieser Veranstaltung beteiligt. Die Beteiligung erfolgte über meinen Verein DI-Netz e.V., der deutschen Vereinigung von Familien nach Samenspende.

Die Veranstaltung wird so angekündigt: „Die einzige Veranstaltung ihrer Art in Deutschland, bei der Sie Rat von Experten, Unterstützung, Produkte und zuverlässige Informationen zur Vergrößerung Ihrer Familie erhalten – alles unter einem Dach“.

Naja, ihr wisst, dass wir uns zum Beispiel auch über das Forum gut informieren können. Jedoch interessiert es einige von euch vielleicht trotzdem. Gerade auch deshalb, weil eine Reihe von in- und ausländischen Kinderwunschkliniken und Samenbanken / Eizellbanken vertreten sein werden, sowie interessante Berater und Anbieter von Ergänzender Therapie. Es gibt zudem eine Reihe von spannenden Vorträgen.

Das auf der oben verlinkten Seite veröffentlichte Programm ist noch nicht vollständig. Es kommen noch weitere Teilnehmer hinzu. Wenn ihr Ideen habt, wer dort ebenfalls noch mit teilnehmen sollte, dann wäre es schön, wenn ihr mir eure Ideen nennt. Vielleicht wünscht ihr euch ja auch Teilnehmer, die ihr dort gern antreffen würdet?

Mein Verein, DI-Netz e.V. ist auf der Veranstaltung mit einem Stand vertreten. Als Teilnehmer bekommen wir auch ein paar Freikarten, die wir zuerst an unsere interessierten Mitglieder verteilen werden. Vielleicht bleiben aber noch Freikarten übrig, die ich dann gern hier an Interessierte verteilen werde.

Mich interessiert, ob ihr auf so eine Veranstaltung gehen würdet und was ihr euch von so einer Veranstaltung wünschen würdet.
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Am nächsten Wochenende finden nun schon die Kinderwunschtage statt.

Hier ist noch einmal der Link, unter dem ihr euch über den Inhalt informieren könnt: http://www.kinderwunsch-tage.de/?gclid= ... GwodKUAPlA

Das Programm ist mittlerweile vielfältiger als es am Anfang ausgesehen hat. Ich freue mich auf 2 spannende Tage mit vielen interessanten Vorträgen rund um den unerfüllten - noch zu erfüllenden - Kinderwunsch.

Ein paar Freikarten habe ich noch zu vergeben. Wer von euch gern nach Berlin kommen möchte, den lade ich gern über DI-Netz e.V. ein.
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo zusammen,

heute wurde in der märkischen allgemeinen über die kinderwunschtage berichtet - ziemlich tendenziös finde ich. der schwerpunkt liegt auf den kommerziellen anbietern, dass es auch gemeinnützige vereine gibt, die sich politisch engagieren und betroffenen helfen wollen, wird völlig ignoriert.

liebe grüße

mondschaf
Dateianhänge
kinderwunschmesse2.pdf
Bericht zu den Kinderwunschtagen
(1.21 MiB) 38-mal heruntergeladen
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

... allerdings scheinen die deutschen repro-mediziner nicht ganz unschuldig an der schlechten presse zu sein...

http://www.morgenpost.de/berlin/article ... erlin.html

So sagte der Berliner Landesvorsitzende des Berufsverbandes der Frauenärzte, Matthias Bloechle, kürzlich: "Das ist eine Werbeveranstaltung, von der gerade für Patienten keine sachlichen Informationen zu erwarten sind."

siehe auch

http://www.urbia.de/magazin/kinderwunsc ... als-chance

wobei ich es auch nicht gerade eine vertrauensbildende maßnahme finde, dass auf der webseite der veranstaltung je eine klinik aus usa und eine aus spanien oben im auswahlmenü mit einem eigenen untermenü besonders hervorgehoben wird.
die haben sicher kräftig gezahlt dafür. das erweckt bei mir den eindruck, dass es dem veranstalter weniger auf seriösität als auf gewinnmaximierung ankommt.
ich denke, mich hätte das seinerzteit vom besuch der veranstaltung abgehalten.
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Beitrag von rebella67 »

Ich danke dir, du Liebe. Den Artikel aus der Märkischen kannte ich noch nicht.

Ich war heute von Anfang bis Ende auf dieser Veranstaltung und bin reichlich kaputt, habe sehr müde Füße. Es war ein interessanter Tag mit vielen anregenden Gesprächen.

Du hast Recht, wenn du schreibst, die Selbsthilfeorganisationen wurden mit keinem Wort erwähnt. Neben unserem Verein DI-Netz e.V. war auch Wunschkind e.V. dort, der Klinefelter Verein, Regenbogenfamilien und "Familien für Kinder", eine Pflegekindvermittlung, der Bundesverband der Pflege- und Adoptivfamilien e.V. Keine diese Organisationen wird in den Zeitungen erwähnt. Daneben gab es diverse Stände, die nichts mit verbotenen Verfahren zu tun haben und sehr hilfreich für ungewollt Kinderlose in reproduktionsmedizinischer Behandlung sind, bzw. sein können. Ich habe mir heute früh Teile eines Vortrages vom Kopenhagen Fertility Center angehört. Der war sehr informativ und kam nicht als Werbung rüber. Mal sehen, ob ich morgen noch die Teilnahme an einem weiteren Vortrag dieser Art ermöglichen kann.

Ja, dass Dr. Bloechle sich so negativ geäußert hat, ist einfach schade. Ich kann seine Position nicht teilen. Ich denke, Patienten haben sehr viele sachliche Informationen erhalten. Vermutlich befürchten einige deutsche Mediziner Nachteile, wenn sie zu so einem Event kommen. Andere hingegen haben sich darüber hinweggesetzt und sind trotzdem gekommen.
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

liebe rebella,

ich freu mich, dass es dir gefallen hat. und ich hoffe sehr, dass ihr den einen oder anderen nicht nur in sachen aufklärung zum nachdenken gebracht habt!!

wie schon geschrieben, ich denke, dass die webseite mit dem in meiner wahrnehmung tendenziösen menü mich seinerzeit abgeschreckt hätte, zu dieser veranstaltung zu gehen.
dass da zwei kliniken ins hauptmenü des veranstalters vorgedrungen sind, verstehe ich wirklich nicht. :help: :help:
bin aber auch nicht so der messegänger. wenn ich was wissen will, kaufe ich mir ein buch oder suche im internet.

liebe grüße und einen spannenden und erfolgreichen zweiten tag wünscht dir

mondschaf
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Beitrag von rebella67 »

Danke, der 2. Tag war ebenso spannend. Dass da diese 2 Kliniken in den Vordergrund geraten sind, hat gewiss finanzielle Ursachen. Denn irgendwie muss sich ja jede Veranstaltung finanzieren. Mich kann das nicht so schocken, weil ich ja nicht genötigt wurde, mich gerade mit denen zu beschäftigen.

Ich bin auch nicht der Messegänger, aber trotzdem hatte ich dort viel Spaß. Es waren unter den anderen Ausstellern auch Menschen, die ich gern mal wieder getroffen habe. Und wir hatten an unserem Stand Unterstützung von 3 lieben Menschen aus unserer Berliner Gruppe, mit denen mir ebenfalls die Zeit nicht lang geworden ist. Sogar mein Mann hatte gestern viel Spaß und ist fast bis zum Schluss geblieben, was ich vorher nicht geglaubt hätte.

Heute habe ich mir 2 Vorträge angehört. Der erste war von einer ukrainischen Klinik. Ich musste mir ein Bild machen. Leider war der nur auf englisch. Aber ich habe auch so mitbekommen, dass dieser Vortrag ganz dem Klischee einer geschäftstüchtigen Klinik entsprach. Es wurde über alle Vorteile für die Empfängerpaare gesprochen, aber kein Blick auf die Spenderinnen und Leihmütter geworfen. Allerdings sagten sie später auf meine Nachfrage, dass es auch nicht anonyme Spenderinnen geben würde, allerdings sehr begrenzt. - Insgesamt war dieser Vortrag mir zu aalglatt und steril. Ich weiß nicht, wie es mir dabei ergangen wäre, wenn ich vorher diese Möglichkeit für mich selbst in Betracht gezogen hätte.

Der 2. Vortrag, den ich gehört habe (allerdings leider nicht vollständig), war der von den Pride Angels. Die waren mir sympathisch, denn sie vertreten ähnliche Werte wie DI-Netz. Diese Organisation gründet sich auf eine private Initiative ehemals ungewollt Kinderloser und es werden hier private Eizellspenderinnen und Samenspender vermittelt, die nicht anonym sind und später im Leben der Familie auch eine Rolle spielen können. Z.B. als Tante oder Onkel. Außerdem vermitteln sie auch Co-Parenting. Sie kommen aus England, vermitteln aber überall in der Welt. Ich habe mir gemerkt, dass derzeit über 1.000 Eizellspenderinnen im Programm sind, davon gut 400 in Europa.

Heute früh hatte ich ein ebenfalls sehr interessantes Gespräch mit einer sehr sympathischen Frau, die für eine Vermittlung von Pflegekindern arbeitet. Sie hat mir erklärt, wieviele Pflegekinder es in Berlin gibt und wie diese betreut werden. Es werden immer noch neue Pflegeeltern gesucht, aber ungewollt Kinderlose, die eine Familie und ein dauerhaft in der Familie bleibendes Kind haben wollen, sind nicht deren Zielgruppe. Wenn also das nächste Mal wieder in der Zeitung polemisiert wird: "Nehmt dich ein Pflegekind", kann ich dem etwas entgegensetzen. :-)
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hi rebella,
Danke, der 2. Tag war ebenso spannend. Dass da diese 2 Kliniken in den Vordergrund geraten sind, hat gewiss finanzielle Ursachen. Denn irgendwie muss sich ja jede Veranstaltung finanzieren.
naja... ich kenne die gewinnspanne des ausstellers nicht. der eintritt war ja nicht gerade billig und die aussteller zahlen doch auch was? dann gibt es vermutlich catering und diese anbieter zahlen ebenfalls etwas an den veranstalter. da wirkt die werbung für die beiden kliniken einfach unseriös. dabei bleib ich. :klugscheiss:
gerade in der kinderwunschzeit war ich sehr empfindlich in bezug auf in meinen augen übertriebene gewinnsucht.
wie schon geschrieben, mich hätte es vom besuch der veranstaltung mit sehr hoher wahrscheinlichkeit abgehalten.

waren das etwa die ukrainischen spammer? :P

das konzept der Pride Angels klingt gut.

nimm doch ein pflegekind kommt ja eher selten, meist heisst es, nimm doch ein adoptivkind. auch die sind nicht gerade häufig.
bei pflegekindern kommt, wie du geschrieben hast, die unsicherheit hinzu, ob das kind in der familie bleibt. damit können nicht alle ungewollt kinderlosen gut leben.
bei uns im seminar waren damals wir und noch ein anderes paar jeweils ungewollt (zweit)kinderlos, die anderen hatten leibliche kinder, die schon außer haus wohnten oder schon älter waren. das waren oft frauen, die nicht arbeiteten und wegen ihrer nun schon mehr oder weniger flüggen kinder ein neues betätigungsfeld und sinn suchten.

freut mich, dass ihr als aussteller so viele interessante gespräche und auch spaß hattet!

liebe grüße

mondschaf
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Mondschaf,

ich kenne ganz ehrlich die Einnahme- und Kostenbilanz des Veranstalters nicht. Ich weiß nur, dass die Ärzte und Kliniken schon gehörige Standgebühren zahlen mussten. Gemeinnützige Einrichtungen hingegen bekamen alles kostenlos. Somit haben die Ärzte auch unseren Stand mitfinanziert. Wir haben eine ganze Reihe von Freikarten ausstellen können. Andere Teilnehmer konnten das bestimmt auch tun.

Ob die Ukrainer nun "unsere" Spammer waren, das glaube ich eher nicht. Der Vortrag wurde von zwei Frauen auf englisch gehalten. Das will heißen, die konnten nicht deutsch. - Ich denke, die anderen Zuhörer dieses Vortrages hatten ähnliche Gefühle wie ich. Zumindest hatten wir hinterher auch ein Paar an unserem Stand, das ähnliche Bedenken geäußert hat. Kann auch sein, dass der volle Saal bei deren Vortrag weniger von echten Interessenten besetzt wurde als von Menschen, die sich mal ein Bild machen wollten.

Gut, es kommt meistens zuerst: "Adoptiere doch." Und wenn man dann sagt, es gibt nicht so viele Kinder zu adoptieren, dann kommt, "Es gibt doch auch Pflegekinder." - Das, was du dazu schreibst, hat die Frau von der Pflegekindvermittlungsstelle auch gesagt. Sie hat auch gesagt, dass es Häuser gibt, in denen Pflegekinder in einem familiären Umfeld von Pflegeeltern betreut werden, die aber bezahlt werden, weil das auch deren Job ist. Dieses Modell klingt ganz gut für mich. Das sind dann erfahrene Menschen, die den Kindern Liebe geben können und nicht wegen Feierabend wieder weggehen. Die Pflegekinder, die nicht vermittelt werden (können), sind meist Jugendliche ab 12 oder 14, die sich auch nicht mehr an Familien binden wollen. Es sind aber auch Kinder dabei, die aufgrund ihrer speziellen Vorgeschichte nicht mehr in eine Familie vermittelt werden können. Berlin ist auch sehr bestrebt, Kinder nach Möglichkeit in ein kulturelles Umfeld zu vermitteln, das ihrer Herkunft entspricht. Bei den in der letzten Zeit Eingewanderten aus südlichen Ländern besteht das Problem, dass Pflegekinder nicht von fremden Erwachsenen aus ihrem Herkunftsland betreut werden können, die noch keine Arbeitserlaubnis haben. Da fehlen schlichtweg die Papiere. Das sehe ich dann eher wieder als eine politische Aufgabe. ...
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo rebella,

das ist ja gut, dass die gemeinnützigen vereine kostenlos teilnehmen konnten.
ich denke aber, auch das war nicht unbedingt das ergebnis der menschenliebe der veranstalter.
zum einen macht der veranstalter das vermutlich steuerlich als spende geltend.
und zum anderen waren gerade diese vereine ja wichtig, um die veranstaltung nicht völlig in den ruf "unmoralischen" kommerzes und der werbung für "illegale praktiken" kommen zu lassen (das in anführungszeichen gesetzte gibt nicht unbedingt meine meinung wieder).
da waren die vereine doch sozusagen das positive aushängeschild.
insofern war es nur fair und überdies im grunde auch im sinne der kommerziellen teilnehmer, sie umsonst ausstellen zu lassen.
denn sonst hätte vermutlich keiner dieser vereine teilgenommen.

bei uns in brandenburg wird unterschieden zwischen bereitschafts- und dauerpflegeeltern. die bereitschaftspflegeeltern müssen solzusagen gewehr bei fuß stehen, weil es ja leider manchmal vorkommt, dass kinder sehr schnell aus ihren familien entfernt werden und dann irgendwo hinmüssen. da wird mittlerweile eine pädagogische ausbildung vorausgesetzt, sie bekommen zudem einen höheren pflegesatz und sind auch manchmal bei gemeinnützigen trägern angestellt.
während des aufenthaltes der kinder wird geklärt, wie weiter verfahren wird, ob sie zurück zu ohren familien oder in eine dauerpflege gehen.

die dauerpflege ist wie der name sagt, auf dauer angelegt. ob es dann so wird, kann eben keiner sagen. war bei uns ja auch so, mit dem unterschied, dass uns das kind glücklicherweise nicht weggenommen wurde, sondern nach 4-6 wochen plötzlich von adoption gesprochen wurde! so schnell kann sich das ändern, damit hatte keiner der beteiligten gerechnet, sonst wären wir nämlich nie wegen der pflege gefragt worden.
die dauerpflege ist dann eher wie eine "traditionelle" familie.
auf das kulturelle umfeld wird bei der vermittlung geachtet. wobei es bei uns in bb glaub ich weniger um die herkunft der pflegeeltern, als um die werte und weltanschauungen geht - in brandenburg gibt es garnicht so viele "ausländische" pflegekinder. solche werte können ja schon bei "inländischen" zusammenführugnen von kindern und pflegeeltern nicht passen!
wir wurden im verfahren z.b. gefragt, was wir denn machen würden, wenn die leiblichen eltern eines pflegekindes großen wert darauf legen, dass es religiös aufwächst und regelmässig in die kirche geht.
die pflegeeltern haben ja meist nicht die vormundschaft für das kind, d.h. über die zugehörigkeit zu einer religionsgemeinschaft, aber z.b. auch den besuch spezieller schulen, planbare OPs, reisen in gefährliche länder usw. entscheidet der vormund bzw. sofern sie das recht noch haben, die leiblichen eltern und nicht die pflegeeltern.
wir haben den vormund während der dann ja sehr schnell adoptionspflege kaum gesehen und hatten in der zeit auch keine vormund-relevante entscheidung zu treffen.
mittlerweile hatten wir einen schulwechsel und werden vermutlich zum sommer einen weiteren haben, der definitiv vormundsrelevant wäre.
auch mit diesem rechtlichen unterschied müssen die pflegeeltern klarkommen. sie haben "die tägliche arbeit" und im "ernstfall", wenn sie pech haben, nichts zu sagen.
damit will ich nichts gegen die pflege sagen, ganz im gegenteil! nur zum kommentar "dann bewerbt euch doch für ein pflegekind": es ist rechtlich nicht dasselbe.

liebe grüße

mondschaf
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