Liebes Biologieteam
darf ich Sie zu folgender Aussage um Ihre Meinung bitten: bei einem ersten ICSI-Versuch (im Ausland - Spanien) konnten 8 Eizellen punktiert, 6 befruchtet werden und drei erreichten das Blastozystenstadium, waren aber von schlechter Qualität und es kam zu keiner Schwangerschaft.
Beim zweiten Versuch wurden 6 Eizellen punktiert, 4 befruchteten sich und eine Blastozyste von schlechter Qualität blieb übrig und wurde übertragen - negativ.
Der Arzt meinte, das Spermiogramm sehe zwar nicht so schlecht aus, aber es seien Veränderungen da die nicht sichtbar und für das schlechte Resultat verantwortlich sind und empfahl uns eine heterologe Insemination. Tatsächlich hatte mein Mann vor langer Zeit eine Chemotherapie. Es existiert noch ein Spermakryodepot, das mein Mann vor 10 Jahren vor seiner Chemotherapie anlegen liess, denken Sie diese Spermien könnten noch verwendet werden, oder ist dieser Zeitraum zu lange? Mein Mann ist 40, ich 25jährig.
Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort
Elisa
Blastozystenqualität von Sperma abhängig
Moderator: sonjazeitler
Hallo Elisa,
die Entwicklungsfähigkeit von Embryonen wird auch durch die Spermien mitbestimmt (fast 50% des genetischen Materials!). Bei schlechten andrologischen Befunden bzw. der Verwendung von Spermien aus Hodengewebe konnte gezeigt werden, daß sich dies auf negativ auf die Embryoqualität auswirken kann. Dies bedeutet aber NICHT, daß es nicht klappen könnte! Ob eine ungünstige Entwicklung von Embryonen auf die Eizelle oder die Spermien zurückzuführen ist, läßt sich allerdings in den seltensten Fällen festlegen.
Eingefrorenes Sperma kann theoretisch auch nach 10 Jahren verwendet werden. Es sollte aber vor dem Beginn eines Behandlungszyklusses überprüft werden, ob wirklich ausreichend bewegliche Spermien (in der Regel für eine ICSI) vorhanden sind.
Zur Chemotherapie Ihres Mannes ist es schwierig, eine konkrete Aussage zu machen. Es hängt davon ab, wie lange die Behandlung zurückliegt. Die Chemotherapeutika wirken in der Regel auf sich teilende Körperzellen. Nach einer längeren Wartezeit (1 Jahr) sollten die Spermien, die neu gebildet werden (Spermienbildung dauert 72 Tage), nicht mehr geschädigt sein. Hierzu aber halten Sie besser noch einmal Rücksprache mit Ihren Ärzten.
Insgesamt war der Verlauf Ihrer 2 Behandlungszyklen doch gar nicht so schlecht. Sie hatten eine gute Befruchtungsrate und zwei Transfere. Vor der weitreichenden und schwerwiegenden Entscheidung zur Behandlung mit Spendersamen ist es vielleicht eine Überlegung wert, doch noch eine weiter ärtzliche Meinung über zusätzliche IVF-Zyklen einzuholen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute!
KR
die Entwicklungsfähigkeit von Embryonen wird auch durch die Spermien mitbestimmt (fast 50% des genetischen Materials!). Bei schlechten andrologischen Befunden bzw. der Verwendung von Spermien aus Hodengewebe konnte gezeigt werden, daß sich dies auf negativ auf die Embryoqualität auswirken kann. Dies bedeutet aber NICHT, daß es nicht klappen könnte! Ob eine ungünstige Entwicklung von Embryonen auf die Eizelle oder die Spermien zurückzuführen ist, läßt sich allerdings in den seltensten Fällen festlegen.
Eingefrorenes Sperma kann theoretisch auch nach 10 Jahren verwendet werden. Es sollte aber vor dem Beginn eines Behandlungszyklusses überprüft werden, ob wirklich ausreichend bewegliche Spermien (in der Regel für eine ICSI) vorhanden sind.
Zur Chemotherapie Ihres Mannes ist es schwierig, eine konkrete Aussage zu machen. Es hängt davon ab, wie lange die Behandlung zurückliegt. Die Chemotherapeutika wirken in der Regel auf sich teilende Körperzellen. Nach einer längeren Wartezeit (1 Jahr) sollten die Spermien, die neu gebildet werden (Spermienbildung dauert 72 Tage), nicht mehr geschädigt sein. Hierzu aber halten Sie besser noch einmal Rücksprache mit Ihren Ärzten.
Insgesamt war der Verlauf Ihrer 2 Behandlungszyklen doch gar nicht so schlecht. Sie hatten eine gute Befruchtungsrate und zwei Transfere. Vor der weitreichenden und schwerwiegenden Entscheidung zur Behandlung mit Spendersamen ist es vielleicht eine Überlegung wert, doch noch eine weiter ärtzliche Meinung über zusätzliche IVF-Zyklen einzuholen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute!
KR