allmählich gehöre ich wieder mehr zum Leben. Gestern waren wir in Hamburg, bummeln, shoppen und im Kino, das war sehr schön.
Chrissi: Mein Vertrag geht bis zum 31.08. - ich weiß aber nicht, wann ich es erfahre, wie es weitergeht.
Ricky: Unser Baum wird heute abgeschmückt, finde ich auch immer so schade.
Ich hoffe und wünsche Dir so sehr, daß Du unsere Erfolgsquote aufpeppst.
Laura: Es tut mir auch sehr leid, daß sich bei Dir auch einfach kein Erfolg einstellt, und Du hast ja noch viel mehr hinter Dir als wir.
Das die Gesundheitsbranche ein großes Geschäft ist, stimme ich Dir zu. Ich arbeite ja selbst in der Branche, im Krankenhaus. Bei uns in der Verwaltung werden die Patienten auch meist nur noch Kunden genannt und ihnen sicherlich meist auch mehr angedreht, als eigentlich nötig ist. Es ist leider ein hartes Geschäft.
Genauso die sogenannten IGEL-Leistungen, wobei die meisten so überflüssig wie ein Kropf sind. Daß da Menschen mit Gefühlen hinterstehen, wird nur noch vergessen.
Die Sache mit den guten Ergebnissen ist für mich so ein letzer Hoffnungsschimmer gewesen, ob man nun belogen wird, kann ich nicht sagen. An was soll man denn sonst noch glauben?
Ja, mein Körper ist einfach zu blöd, schwanger zu werden, das ist es wohl.
Meggie: Ich finde es schön, daß es Euch gut mit Eurer Entscheidung geht.
Nachdem ich letzten Sommer auch mal wieder ein tiefes Loch hatte, haben wir uns geeinigt, wie weit, wie noch gehen würden für ein eigenes Kind, wieviele Versuche, ob Behandlung im Ausland oder so. Und da haben wir gesagt, die letzten Eingefrorenen und noch einmal eine frische IVF, die ja nun hinter uns liegt.
Seitdem wir diesen klaren Weg vor uns haben, habe ich keine Angst mehr vor dem Ende. Das ist mir lieber, als endlos weiterzumachen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Die letzte Chance wartet noch auf Eis, aber die Wahrscheinlichkeit ist ja nicht gerade dolle und mein Glauben auch nicht. Die letzten Tage hätte ich Eskimos am liebsten verworfen, aber werde es nicht tun, damit ich es später nicht doch noch bereue.
Immerhin brauche ich nun nur noch einmal diesen ganzen Sch... durchzumachen, eine Behandlung, eine WS, einen zitternden Tag des Ergebnisses und dann nie wieder.
Ich habe keine Angst vor dem Ende, man weiß dann endlich woran man ist und kann neue Wege gehen. Ich habe schon seit meiner Kindheit viele schlimme Dinge erlebt und bin immer wieder aufgestanden und alles hat mich nur stärker gemacht. Deswegen würde ich auch diesen Weg packen. Vor dem Kiwu/die Behandlungen gab es ja auch ein Leben ohne Kinder, und das waren oft sehr schöne Zeiten. Natürlich wird wohl immer ein Schmerz bleiben.
Adoption wird es für uns nicht geben, jedenfalls kein Kind, eher eine Katze oder Kater aus dem Tierheim. Sonst würde ich eine Patenschaft für ein Kind übernehmen, wie es mein Mann schon hat. Es gibt soviele Kinder in der Welt, die Hilfe brauchen.



