
Hallo und Alaaf und HELAU !!!
Mein Schwesterlein und mein Nichtelchen, die tanzen jetzt im Karnevalumzug in MAINZ umher und ich bin fast in den Fernseher gekrochen um sie zu sehen !!

Liebe Trolli !!!
MS und Schwangerschaft ..., klar, das interessiert uns alle hier. Wir haben ja schon ein lebenden Engelchenbeweis ... Babs hat es geschafft und ihr geht es ja so gesehen blendend !!!
Hier noch ein ellenlanger Bericht dazu aus dem DMSG:
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Datenbank · Rehabilitation 07.04.2003
Multiple Sklerose und Schwangerschaft
Sie sind gerade in dem Alter, in dem man über die Familiengründung nachdenkt - und eines Tages werden Sie mit der Diagnose „Multiple Sklerose“ konfrontiert. Bedeutet das, dass Sie Ihren Kinderwunsch vergessen müssen?
Langzeitverlauf: Hat die Schwangerschaft negative Auswirkungen?
Die Antwort ist ein klares „Nein“. Viele Fachleute sind sich darüber einig, dass die bloße Tatsache „Multiple Sklerose“ noch kein Grund dafür ist, auf Kinder zu verzichten. Sie bestreiten einen Langzeiteffekt der Schwangerschaft oder des Geburtsvorganges auf den Verlauf der mütterlichen Multiplen Sklerose. Dr. David S. Thompson verfolgte mit seinen Kollegen an der Universität von Colorado die Krankengeschichten von 178 MS-betroffenen Frauen und konnte über mehrere Jahre keine Anhaltspunkte für eine schwangerschaftsbedingte Verschlechterung finden.
In der so genannten PRIMS-Studie (Pregnancy in Multiple Sclerosis) wurden bisher 269 Schwangerschaften prospektiv bis zu zwei Jahre nach der Geburt verfolgt. Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass die meisten Schwangerschaften völlig komplikationslos verliefen. Von den 240 geborenen Kindern waren fünf Totgeburten und sieben Frühgeburten. Zwölf Schwangerschaften endeten mit einem Abort.
Leider wird auch diese mit großem Aufwand im gesamten europäischen Raum durchgeführte Studie keine Auskunft darüber geben können, ob sich die Gesamtprognose durch die Schwangerschaft eventuell verändert, da keine Kontrollgruppe untersucht wurde. In jeder derartigen Studie ist ein Selektionsfehler insofern, als sich wahrscheinlich Frauen mit einem günstigeren Verlauf der MS eher zu einer Schwangerschaft entschließen.
Tatsächlich weisen jedoch neuere Untersuchungen darauf hin, dass der Schwangerschaft sogar eine vorübergehende Schutzfunktion gegen Multiple Sklerose zugesprochen werden kann. Dr. Jack S. Burks, Geschäftsführer des Rocky Mountain Zentrums für neurologische Krankheiten, hatte zusammen mit Dr. Gary M. Franklin und Lorene M. Nelson Anteil an der Thompson-Studie. Er berichtet, dass das Colorado-Team die Existenz eines Schutzfaktors annimmt, der die MS-Symptome während der Schwangerschaft reduziert.
Dr. Burks weist darauf hin, dass dieses Untersuchungsergebnis mit Erkenntnissen übereinstimmt, die an Tieren mit experimenteller allergischer Encephalomyelitis (EAE), einer der Multiplen Sklerose ähnlichen Krankheit, gewonnen worden sind: „Wenn Ratten trächtig sind, ist es schwierig oder unmöglich, eine EAE bei ihnen auszulösen.“
Außerdem scheint dieser deutliche MS-Schutzfaktor für Frauen, die die ersten Krankheitssymptome während der Schwangerschaft hatten, eine weitergehende Bedeutung zu haben. Im allgemeinen waren diese Frauen Jahre später weniger behindert als solche, deren Multiple Sklerose vor oder nach der Schwangerschaft begonnen hatte.
Wissenschaftler nehmen an, dass es sich bei diesem, vermutlich schwangerschaftsbezogenen Schutzfaktor um eine hormonelle Komponente handelt, die das Immunsystem reguliert. Man hält Multiple Sklerose für eine Autoimmunkrankheit, bei der das körpereigene Immunsystem, das der Abwehr von Krankheiten dient, auf einen Angreifer (vielleicht auf ein Virus) fehlerhaft reagiert und daher körpereigene Strukturen angreift. Der vermutete schwangerschaftsbedingte Schutzfaktor kann eventuell diese Reaktion unterdrücken.
Es liegt nahe, den günstigen Effekt der Schwangerschaft auf bestimmte Autoimmunerkrankungen auch therapeutisch zu nutzen. Da bisher nicht klar ist, welche der immun-suppressiv wirksamen Substanzen in der Schwangerschaft am wichtigsten sind, ist diese Überlegung bisher eher hypothetischer Natur. Arnason hat kürzlich in einem Vortrag berichtet, dass sich im Plasma von schwangeren MS-Patientinnen ein Faktor findet, der die Interferon-Gamma-Sekretion hemmt. Er diskutiert, ob hierbei das körpereigene Beta-Interferon eine Rolle spielt (Arnason unveröffentlicht 1997).
Gesundheitszustand: Welchen Einfluss hat die Schwangerschaft?
In mehreren retrospektiven Studien hat sich ergeben, dass die MS während der Schwangerschaft eher günstiger verläuft als zu anderen Zeiten. Im Wochenbett kommt es dann etwas häufiger zu Schüben, die Schubzahl insgesamt während der Gestationsvorgänge bleibt gleich. Betrachtet man den Einfluss der Schwangerschaft auf die Gesamtprognose, so ließ sich kein sicherer Einfluss auf die Behinderung durch Schwangerschaftsvorgänge nachweisen. Zwei neuere Untersuchungen kommen jetzt sogar zu dem Ergebnis, dass die Schwangerschaften während der Erkrankung die Gesamtprognose verbessern. Ein ähnlich positiver Einfluss wurde von Varner für Patientinnen mit Lupus erythematodes beschrieben.
Sollten diese Daten sich im weiteren Verlauf der Studien bestätigen, so müsste sich daraus sogar die Empfehlung ergeben, Frauen mit MS bei bestehendem Kinderwunsch zu Schwangerschaften zu ermutigen oder die Schwangerschaft pharmakologisch zu imitieren. Dies ist jüngst in einer Studie von Nancy L. Sicotte und anderen erprobt worden, bei der erstmals nichtschwangere MS-erkrankte Frauen mit dem Schwangerschaftshormon Östriol behandelt wurden - wobei sich signifikante Verbesserungen des Krankheitsbildes einstellten.
Die Forschung macht Fortschritte, und die Fachleute versuchen, das Für und Wider einer Schwangerschaft bei Multipler Sklerose abzuwägen. Auf alle Fälle reagieren die Ärzte meist optimistisch und bieten ihre Unterstützung an.
Dr. Jack Antel, außerordentlicher Professor der Neurologie an der Universität von Chicago, sagt Folgendes: „Die Familie ist für die meisten Menschen so wichtig, dass ich die Leute trotz vieler entgegenstehender Faktoren zur Familiengründung ermuntere, wenn ich nach meiner Meinung gefragt werde. Eine Ausnahme mache ich bei Frauen, deren Multiple Sklerose einen sehr aktiven Verlauf zeigt. Dann empfehle ich eine Wartezeit von etwa sechs Monaten, um abzuwarten, ob der Zustand sich verbessert.“
Kindsgesundheit: Wird die Multiple Sklerose vererbt oder übertragen?
Ob man Kinder kriegen soll oder nicht, ist für jeden eine wichtige Familienentscheidung. Die Multiple Sklerose wirft einfach einige spezielle Fragen auf, die es zu bedenken gilt. Eine solche Frage - sie beschäftigt viele Frauen mehr als die eigene mögliche Beeinträchtigung oder Verschlechterung - ist die Frage nach der Erblichkeit: „Wird mein Kind MS bekommen?“ Obwohl die Krankheit in bestimmten Familien gehäuft auftritt, stimmen Ärzte darin überein, dass es nicht bewiesen ist, dass es sich bei Multipler Sklerose um eine erbliche Krankheit handelt.
„Ein naher Verwandter eines MS-Betroffenen hat ein zehnmal größeres Risiko an Multipler Sklerose zu erkranken als jemand, in dessen Familie die Krankheit nicht vorkommt.“ Dr. Burks kommentiert: „Das klingt viel schlimmer als es tatsächlich ist. Selbst in Gebieten mit einem hohen MS-Risiko liegt die Erkrankungsrate bei 0,1 Prozent der Bevölkerung. Das zehnfache Risiko beträgt dann 1 Prozent - das ist für die Ärzte kein ausreichender Grund, um von einer Familiengründung abzuraten.“
Geburtsvorgang: Gibt es behinderungsbedingte Schwierigkeiten?
Frauen mit stärkerer Behinderung haben eine weitere Sorge: „Werde ich die Geburt durchstehen können?“ Dr. Jack Petajan, Professor der Neurologie und Direktor der MS-Klinik an der Universität von Utah, meint dazu, dass für Frauen, „die beispielsweise gehunfähig sind, deren MS auch das Rückenmark betrifft, deren untere Extremitäten gelähmt sind oder die unter schwerer Spastizität leiden, die Geburt erschwert sein könnte“. Wenn vorauszusehen ist, dass die Symptome den Geburtsvorgang behindern werden, führen die Gynäkologen häufig einen Kaiserschnitt durch.
Unwahrscheinlich ist es nach Ansicht der Fachleute, dass eine milde Verlaufsform der MS die Geburt komplizieren könnte. Von den 1.200 schwangeren, MS-betroffenen Frauen, die Dr. Burks beobachtete, hatte keine einzige Schwierigkeiten während des Geburtsvorganges durch die Spastizität oder andere krankheitsbedingte Symptome. Er weist allerdings darauf hin, dass die jungen Frauen in dem Alter, in dem man üblicherweise Kinder bekommt, sich meist in einem frühen Stadium der Krankheit befinden, in dem die Symptome minimal sind.
Stillen: Zu große Anstrengung oder sinnvolle Entlastung?
Wie sieht es mit dem Stillen aus? Bei diesem Thema gehen die Meinungen der Ärzte auseinander. Einige raten davon ab, das Baby zu stillen, weil sie der Meinung sind, dass die Mutter alle vorhandenen Energien für sich selber braucht, bzw. weil sie das Stillen für eine zu große Anstrengung halten. Andere hingegen sind derselben Ansicht wie Virginia Lykins, nämlich dass das Stillen einfacher ist, weil die Vorbereitung der Mahlzeiten und das Sterilisieren der Flaschen fortfällt. Dr. Georg W. Ellison, Professor für Neurologie an der Universität von Californien in Los Angeles, hält das Stillen „für das Beste, was es gibt“ und schreibt ihm einen positiven Effekt auf die Gesundheit des Babys zu.
Auch wenn es um die fernere Zukunft, z.B. die Versorgung des Kindes, geht, sind die Fachleute sich nicht einig. Gayle Swift behauptet, dass eine MS-betroffene Frau, die sich mit dem Gedanken an ein Kind trägt, genug über die Schwangerschaft, die Geburt und die Anpassung an das Neugeborene nachzudenken hat, so dass sie sich keine zusätzlichen Sorgen über eine ferne, ungewisse Zukunft macht, die vielleicht gar nicht die befürchteten Probleme mit sich bringt.
Mutterschaft: Schwierige Betreuung oder ermutigende Aufgabe?
Andererseits sehen Dres. Petajan und Burks weniger Probleme in eventuellen physischen Komplikationen MS-betroffener Frauen beim Geburtsvorgang als in deren Fähigkeit, die Neugeborenen zu betreuen.
Dr. Petajan sagt zu MS-Betroffenen: „Sie bekommen nicht nur ein Baby - Sie bekommen einen Menschen - und zwar einen Menschen, für den Sie über etliche Jahre sorgen müssen.“
Das Wichtigste ist wohl die Reaktion der Mutter selbst. Virginia Lykins: „Ich weiß, dass ich mich zu bestimmten Zeiten zurückhalten muss, aber die Motivation war für mich phantastisch, und die Belohnungen der Mutterschaft sind unersetzlich. Die Ermutigung, die ich durch die Liebe meiner Kinder erfahre, ist stärker als all die schlechten Zeiten.“
Selbst Jackie French, die einen Rollstuhl benutzt und auf ständige Hilfe angewiesen ist, sagt: „Ich würde es nochmal machen. Wenn meine Kleine morgens mit einem Lächeln aufwacht, genügt mir das, um den Tag zu überstehen. Für nichts in der Welt würde ich sie hergeben.“
Robin Frames
Medikamentöse Therapie vor und während der Schwangerschaft
Von einer Schubtherapie mit Kortison im Stadium der Frühschwangerschaft ist abzusehen, während es in den späteren Stadien nicht mehr so kritisch ist. Primär sollte jedoch versucht werden, den Schub ohne Therapie durch ein vernünftiges Management zu bewältigen.
Während einer Therapie mit einem Beta-Interferon sollte eine sichere Verhütung gewährleistet sein. Falls dennoch eine Schwangerschaft auftritt, kann es sein, dass es zum Abort kommt.
Besteht die Schwangerschaft dennoch fort, sollte die Behandlung mit Interferon beta-1b wie auch mit allen anderen neueren MS-Therapeutika sofort abgesetzt werden, da bisher eine Fruchtschädigung nicht ausgeschlossen werden konnte.
Allerdings liegen mittlerweile erste Zahlen von Frauen vor, die aus verschiedenen Gründen über mehrere Schwangerschaftswochen Interferon beta-1b eingenommen und ihre Schwangerschaft ausgetragen haben. Bei den Kindern dieser Patientinnen liegt die Missbildungsrate nicht höher als bei gesunden Patientinnen.
Sofern prinzipiell ein Kinderwunsch besteht, sollte die Einnahme entsprechender Substanzen zurückgestellt und erst im Wochenbett aufgenommen werden. Allerdings müsste dann auf das Stillen verzichtet werden, da Beta-Interferon in die Muttermilch übergeht und unbekannt ist, welche Effekte dies bei Neugeborenen auslöst.
Seit 2001 läuft eine Studie, die die Wirksamkeit von Immunglobulinen zur Schubprophylaxe in der Stillzeit untersucht (GAMPP-Studie = Gammaglobulin post partum, d.h. Gammaglobulin nach der Geburt). Immunglobuline gelten in der Stillzeit als unbedenklich. In ersten Untersuchungen an kleinen Patientengruppen, bei denen Immunglobuline zur Schubprophylaxe während der Stillzeit eingesetzt wurden, fanden Wissenschaftler bereits heraus, dass die Patientinnen gar keine oder deutlich weniger Schübe hatten als unbehandelte Patientinnen. Dieser positive Einfluss der Immunglobuline soll in der kontrollierten Doppelblindstudie bestätigt werden. In der Studie werden zwei verschiedene Dosierungen von Immunglobulinen eingesetzt. Sie wird in mehr als 40 Zentren in Deutschland und im europäischen Ausland durchgeführt.
Fallbeispiele: MS-erkrankte Mütter berichten von ihren Erfahrungen
• Diana Mnich, 26 Jahre, aus Colorado Springs, bekam vor kurzem ihr zweites Kind, Cheryl. Ihr Sohn ist drei Jahre alt.
Sie erzählt: „Mit keiner der beiden Geburten hatte ich irgend welche Probleme. Aber während ich mit Cheryl schwanger war, hatte ich einige Symptome. Ich war etwas unsicher auf den Beinen und hatte zeitweilige Sensibilitätsstörungen.“ Ähnliche Symptome hatte Diana an dem Tag nach Christophers Geburt bemerkt. Danach hatte sie einen schweren Schub. Auf alle Fälle ist sie jetzt auf dem Wege der Besserung und hat keine Symptome.
„Mein Gynäkologe riet uns von Kindern ab. Mein erster Neurologe sagte, dass er normalerweise dagegen sei. Wenn der Kinderwunsch aber intensiv sei, sollten wir ruhig eine Familie gründen. Mein zweiter Neurologe sagte nichts Negatives - wir sollten einfach das tun, was wir wollten.
Obwohl man uns erklärt hatte, dass die Krankheit nicht automatisch vererbt würde, sondern dass es nur eine gewisse Neigung zur Multiplen Sklerose in einigen Familien gäbe, berücksichtigten wir die Möglichkeit, dass eines unserer Kinder an MS erkranken könnte. Wir kamen zu dem Schluss, dass ein Leben mit Multipler Sklerose besser ist als gar kein Leben.“
• Virginia Lykins, 31 Jahre alt, aus Albuqerque, N.M., hat drei Kinder. Brandy, neun Jahre alt, und Sean, sieben Jahre alt, wurden vor der Diagnosestellung geboren.
Wegen der Multiplen Sklerose und wegen anderer Komplikationen, die unabhängig von der Krankheit auftraten, wurde sie beim dritten Kind mit einem Kaiserschnitt entbunden. Hinterher trat eine Exazerbation (Verschlechterung) auf, die das Laufen, das Sehen und das Sprechen beeinträchtigte, aber alle Symptome besserten sich. „Ich habe das sichere Gefühl, dass die Schwangerschaft mir nicht geschadet hat, weil ich all die Symptome, die während der Schwangerschaft und nach der Geburt auftraten, auch schon erlebt habe, als ich nicht schwanger war. Als Kristin ganz klein war, war es manchmal schwierig, sie zu versorgen. Meine Arme waren taub, und ich konnte sie nicht gebrauchen, so musste ich auf der Erde sitzen und Kristin mit meinen Beinen wiegen.“
Virginia bevorzugte das Stillen, weil sie es für einfacher hielt, die Flaschen nicht waschen oder sterilisieren zu müssen. „Ich versuche, alle Arbeiten selber zu tun - natürlich mit Hilfe der Kinder.
Es ist wirklich gut für mich gewesen, Kinder zu bekommen. Die Kinder motivieren mich, stärker zu werden. Immer wenn ein Arzt sagte, ich würde nicht mehr sehen können oder ich würde dieses oder jenes nicht mehr tun können, gaben die Kinder mir die Kraft, es mit Entschlossenheit zu ertragen. Es ist erstaunlich, wie stark die eigene Einstellung den physischen Zustand beeinflussen kann.“
• Jackie French, 33 Jahre alt, aus Anaheim, Californien, erfuhr ihre Diagnose 1976. Sie agiert vom Rollstuhl oder vom Bett aus und hatte nicht gedacht, dass sie Kinder würde bekommen können.
Dann ging sie vor drei Jahren eines Tages zu ihrem Arzt, nachdem sie sich schon mehrere Monate lang nicht wohl gefühlt hatte. Nach einer Röntgenaufnahme sagte der Arzt ihr mit einem breiten Lächeln, dass sie im siebten Monat schwanger sei.
„Zu dem Zeitpunkt hatte ich nicht zugenommen - tatsächlich hatte ich 17 Pfund (7,7 Kilogramm) abgenommen“, erinnert sie sich. Dann setzten bei Jackie Blutungen ein, und zwei Tage, nachdem sie von ihrer Schwangerschaft erfahren hatte, wurde ihre Tochter Genna durch einen Kaiserschnitt entbunden.
Schwangerschaft und MS: Allgemeine Empfehlungen im Überblick
Aus Interviews mit etlichen Neurologen und anderen Gesundheitsexperten sind einige Empfehlungen hervorgegangen, die für potenzielle MS-betroffene Mütter ausgesprochen werden:
Es ist ratsam, das Problem mit den Ärzten, besonders mit dem Neurologen, zu besprechen. Es gibt allerdings wenige absolut richtige oder falsche Verhaltensweisen. Die endgültige Entscheidung müssen Sie mit Ihrem Mann treffen.
Niemand kann mit Sicherheit wissen, wie sich Ihr Zustand über einen längeren Zeitraum verändert. Sie sollten sich für oder gegen Kinder entscheiden in dem Bewusstsein, dass sich Ihre Symptome, zumindest bis zu einem gewissen Grad, verschlechtern können. Wie gut Sie eine Familie unter diesen Umständen versorgen können, hängt davon ab, wie belastbar Sie sind und davon, wie viel Unterstützung Sie von der Familie und den Freunden erwarten können.
Da es keine Garantien gibt, kann man vielleicht aus der Vergangenheit etwas für die Zukunft lernen. Gayle Swift, Hilfsdienstkoordinatorin des Orange Country Landesverbandes der Gesellschaft, schätzt, dass man bei vielen MS-Fällen nach fünf Jahren die Verlaufsform beurteilen kann. Sie ist selbst MS-Betroffene.
Bevor Sie eine Entscheidung treffen, sollten Sie mit anderen MS-betroffenen Frauen reden, die Kinder haben. Wenden Sie sich an Menschen, deren MS-Verlauf dem Ihren gleicht, und die mit Schwierigkeiten ähnlich umgehen wie Sie.
Dr. Ellison rät dazu, möglichst auf Betäubungen während der Wehen und der Geburt zu verzichten. Das gilt besonders für die Rückenmarksanästhesie. Er erklärt, dass diese Anästhesieform mit MS-Schüben in Verbindung gebracht wird.
Bedenken Sie, dass eine Familie auch unter den besten Umständen viel Energie kostet. Sorgen Sie für eine Haushaltshilfe wenigstens für einige Wochen, nachdem Sie mit dem Baby nach Hause kommen. Benutzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand zur Bestimmung Ihres Arbeitstempos. Die Häufung der Exazerbationen (Verschlechterungen) in der Zeit nach der Geburt könnte, wie es einige Untersuchungen nahe legen, durch eine hormonelle Änderung bedingt sein, oder sie werden einfach durch die verstärkte Müdigkeit und den erhöhten Stress ausgelöst.
(aus: „Inside“, Zeitschrift der amerikanischen MS-Gesellschaft)
Bericht über eine Untersuchung von Prof. Dr. Sigrid Poser, Universität Göttingen
Eine von Dres. Sigrid und Wolfgang Poser (Medizinische Fakultät der Universität Göttingen) an 512 MS-betroffenen Frauen durchgeführte Untersuchung ergab, dass es während der sechs Monate nach der Geburt mindestens zweimal so viele Exazerbationen (Verschlechterungen) gegeben hatte, wie während der Schwangerschaft. Ärzte bestätigen, dass Exazerbationen während der sechs bis neun Monate, die der Kindsgeburt folgen, nicht ungewöhnlich sind.
Die Untersuchung ergab aber in bezug auf den langfristigen MS-Verlauf keinen Unterschied zwischen Frauen, die schwanger gewesen waren, und solchen ohne Schwangerschaft. Zwar traten in der Wochenbettperiode häufiger Verschlechterungen auf im Vergleich zu „normalen“ Zeiten. Mehrere Jahre später waren Frauen mit Kindern jedoch nicht stärker behindert als Frauen ohne Kinder. Es kann also gesagt werden, dass Schwangerschaften auf lange Sicht keinen ungünstigen Einfluss auf die Krankheit ausüben.
Ob sich eine Frau mit MS zu einer Schwangerschaft entschließen soll, ist eine Frage, die sehr individuell beantwortet werden muss. Neben der eventuell bestehenden Behinderung spielen viele andere Faktoren, wie z.B. Belastung durch Beruf, Haushalt und schon vorhandene Kinder, eine Rolle, die im Einzelfall überlegt und mit allen Beteiligten durchgesprochen werden sollten.
Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett verlaufen von der geburtshilflich-gynäkologischen Seite her bei Patientinnen mit MS normal. In der Tabelle ist ein Vergleich zwischen Schwangerschaft vor und nach Krankheitsausbruch dargestellt, der auch in der oben genannten Untersuchung gezogen wurde. Verständlicherweise ist die Zahl der Kinder während der Erkrankung kleiner, das hängt jedoch auch mit dem Lebensalter zusammen. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei der MS bei etwa 30 Jahren, so dass auch normalerweise die Zahl der Kinder für diesen Lebensabschnitt kleiner wird.
Während der Erkrankung wurden nicht wesentlich mehr geschädigte Kinder geboren, so dass bestätigt werden konnte, dass sich die MS nicht ungünstig auf das Kind auswirkt. Die Zahl der Fehl- und Totgeburten und Schwangerschaftsabbrüche war während der Erkrankung wesentlich höher. Dies war jedoch ausschließlich auf die 25 Schwangerschaftsabbrüche zurückzuführen, die bei den 110 Patientinnen während der Krankheit durchgeführt wurden.
Durch eine bessere Konzeptionsberatung sollte unbedingt vermieden werden, dass derartig viele Schwangerschaftsunterbrechungen notwendig sind. Im allgemeinen besteht nämlich keine medizinische Indikation im eigentlichen Sinne, d.h. die Mutter ist durch die Schwangerschaft nicht unmittelbar gefährdet. Viel häufiger machen psycho-soziale Faktoren oder eine Medikamenteneinnahme in der Frühschwangerschaft einen Eingriff erforderlich. Da auch Schwangerschaftsunterbrechungen Verschlechterungen der MS und neue Schübe auslösen können, fällt die Entscheidung im Einzelfall schwer. Sie sollte gemeinsam vom Ehepaar mit dem Neurologen und Frauenarzt gefällt werden.
Frauen stillen ihre Kinder, die sie während der Erkrankung geboren hatten, seltener im Vergleich zu den Kindern, die vor Krankheitsausbruch geboren wurden. Dies lag allerdings nicht an einer mangelnden Milchproduktion oder anderen krankheitsbedingten Veränderungen, sondern geschah meist auf Anraten der Ärzte. Aus Angst, dass sich die Frau im Wochenbett überanstrengt und dadurch evtl. ein Schub ausgelöst werden könnte, wird häufig vom Stillen abgeraten. Wenn jedoch für ausreichend Schlaf und Hilfe bei anderen Verpflichtungen gesorgt ist, besteht kein Grund, motivierten Patientinnen vom Stillen abzuraten.
Bei Unterstützung der Mütter scheinen nach unseren Untersuchungen noch erhebliche Lücken zu bestehen: Etwa ein Drittel der Frauen gab an, dass sie bei der Versorgung ihres neugeborenen Kindes nicht genügend Hilfe gehabt haben. Daraus muss die Forderung abgeleitet werden, dass Frauen mit MS nicht nur während der Schwangerschaft sorgfältig betreut, sondern auch nach der Entbindung tatkräftig unterstützt werden müssen. Vielleicht lässt sich dann ein Teil der Verschlechterungen und Schübe in der Wochenbettperiode vermeiden.
Tabelle
vor der Erkrankung
N=345 während der Erkrankung
N=110
Zahl der Schwangerschaften 765 157
Zahl der Kinder pro Frau 1,8 1,4
Prozent gesunde Kinder 95,9% 95,4%
Prozent geschädigte Kinder 4,1% 4,6%
Fehl-, Totgeburten pro Schwangerschaft, Abbruch 17,5% 31,0%
Verlauf der Geburt mit Komplikationen 13,5% 12,0%
Kinder gestillt 85,0% 53,0%
Zusammenfassend lässt sich also feststellen:
Schwangerschaften verändern den Gesamtverlauf der MS nicht, vorübergehende Verschlechterungen im Wochenbett sind allerdings häufig. Bei bestehendem Kinderwunsch braucht nicht von einer Schwangerschaft abgeraten zu werden, wenn die familiären Bedingungen günstig sind und genügend Hilfe zur Entlastung der jungen Mutter beschafft werden kann.
Quellenangabe:
Frames, Robert; Poser, Sigrid: Schriftenreihe der DMSG: MS-Information 1.5.1 Multiple Sklerose und Schwangerschaft. Hannover: Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V. (Hrsg.), 04/2003.
© DMSG Bundesverband 2003
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Dazu muß ich sagen, daß alle MS-Frauen, die ich bei meinen Infusiongaben in der Praxis sehe, die ihre Baby´s bereits haben, sich wunderbar fühlen und nicht anders als andere MS-Frauen, die einen relativ positiven MS-Verlauf haben. Wie immer, das sollte FRAU für sich und sehr individuell sehen !!!

Meine liebe Hemi !!!!
Ach menno, Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, denn Dein Mann liebt Dich doch und er tut das doch auch für sich und EURER LIEBE Willen !!! Laß Dich von mir mal

!!
Sieh mal, der nächste lange Bericht über unsere Lieblingsfrau !!!! :
Thema: Frauen und MS: Was ist besonders?
Zeitraum: 06. bis 19. März 2006
Expertin:
Prof. Dr. med. Judith Haas,
Chefärztin der Neurologischen Abteilung im Jüdischen Krankenhaus Berlin; Stellvertretende Vorsitzende des Geschäftsführenden Vorstands der DMSG, Bundesverband e.V. und Mitglied des Ärztlichen Beirates
So, Ihr Süßen, ich

Euch alle und bis bald LG von Biene
