Der liebe Gott?

[Agnostikerin]

Rebella - Hitler hat immer wieder behauptet die Juden seien gar keine Religionsgemeinschaft, er hat in seinem Hass und Größenwahn oder wie immer man das nennen will den Antisemitismus der ja leider schon vorher aus der Welt existierte in seinen Rassenideologie umgemodelt, wobei es ja wohl klar ist dass Juden in vielen der Welt diesen Glauben haben...und das Hitler trotz seiner gewohnheitsmässigen Anrufung der " Vorsehung" und des "Allmächtigen", nicht nur selbst irreligiös, sondern hatte auch kein Organ dafür was religion für ander bedeuten kann." ( siehe S.108,109)

und alle wichtigen Fragen finde ich sehr gut im Buch von Sebastian Haffner erläutert,
der das alles selbst erlebt hat...

Titel: " Anmerkungen zu Hitler" (7,90€; Fischer Taschenbuch, )

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... 63-8669021

Ein weiteres neues Buch eines jungen englischen Philosophen (Atheisten) Julian Baggini :
Der Sinn des Lebens

möchte ich auch noch empfehlen bei Interesse an der Frage was ist denn DER Lebenssinn
und ist er denn tatsächlich nur mit oder auch ohne Gott möglich
und wenn ja, warum und wo liegen dann die " Denkfehler" bei den vermeintlich unzweifelhaften absoluten Schlussfolgerungen der Religion.

Für mich ein schönes Gegengift gegen die spezielle Überheblichkeit mancher Kirchenvordenker und teilweise Fundigruppen-Anhänger ( hab es vor ein paar Tagen gelesen)

Ich fand es sehr schlau und witzig locker geschrieben.

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LG Agnostikerin

[Macchiata]

Guten Morgen,

Rebella, da hast Du vollkommen Recht. Ich würde meine Kollegin auch nicht mehr mögen und meiden, wenn sie eins ihrer Kinder sterben lassen würde, ganz klar. Aber solange sie "nur" daran glaubt, also nicht so handelt, da habe ich keinen Grund, sie zu verstossen. Und ob sie überhaupt daran glaubt und auch so handeln würde, weiss ich ja noch nicht mal.

Liebe Grüsse und ein schönes sonniges Wochenende,

Macchiata

[Atheistin]

Als Verfasserin dieses Ordners habe ich mich lange nicht mehr zu Wort gemeldet, weil ich enttäuscht darüber war, welche Richtung diese Diskussion hier genommen hatte.

Ich hatte es NICHT vor, eine Diskussion darüber anzufachen, ob Christen, Juden oder Muslime die besseren Menschen seien und wer wann mehr Unglück über die Menschheit gebracht habe.

Eigentlich unterscheide ich gar nicht großartig zwischen den verschiedenen Religionen, weil die Mechanismen in jeder Religion im Prinzip ähnlich sind.

Ich hatte ganz KONKRETE Fragen an die Gläubigen gestellt. Interessant, dass fast nur Rebella als Nicht-Gläubige sich die Mühe gemacht hatte, meine Fragen zu beantworten.

Rebella, ich habe deine Antworten mit großem Interesse gelesen und danke dir für die große Mühe, die du dir dabei gemacht hattest. Ich danke dir dafür und hoffe, dass du nicht enttäuscht warst, dass ich mich nun so lange nicht mehr gemeldet hatte.
Danke auch für die interessanten Literatur-Empfehlungen!

Warum aber haben sich so wenig "echte" Gläubige darum bemüht, meine Fragen zu beantworten?
So schwierig waren meine Fragen doch nicht?

Ich werde nun meine Kernfrage noch einmal wiederholen und würde mich über ernsthafte Antworten wirklich sehr freuen:

Immer wieder fragen sich Menschen: "Wie kann der (liebe) Gott es zulassen, dass es so viel Leid, Elend, Ungerechtigkeit, Hunger und Krieg in dieser Welt gibt?"

Die Standardantwort der Theologen darauf lautet: "Gott kann und darf in das Geschehen dieser Welt nicht eingreifen, weil es dann kein "Gut und Böse" mehr geben würde. Der Mensch ist frei und kann selber zwischen "Gut und Böse" unterscheiden (dafür hat der Mensch das Werkzeug "Gewissen" erhalten). Würde Gott direkt eingreifen und das Gute belohnen, dann wäre die Freiheit für die Menschen verloren und das Gute würde nichts mehr zählen. Erst mit dem "Jüngsten Gericht" kann Gott auch das Tun der Menschen bewerten und entscheiden, ob der Mensch Himmel oder Hölle verdient hat, also ob er sich überwiegend für das Gute oder das Böse entschieden hat."

Ich habe also verstanden: Gott greift NICHT in das Geschehen auf Erden ein.

Daher nun meine Frage: Welchen Sinn hat dann das Beten? Warum bitten die Gläubigen in den Gottesdiensten (zB in den Fürbitten) ständig darum, dass Gott dieses oder jenes machen sollte?
Beispiel:
Sprecher "Gott, wir bitten dich um Frieden auf dieser Welt"
Gemeinde: "Wir bitten dich, erhöre uns!"

Diese Art von Gebeten / Fürbitten impliziert doch, dass Gott DOCH in das Geschehen dieser Welt eingreift. Sonst wäre das ganze ja total sinnlos.

Aber dann verstehe ich die Erklärung (siehe oben) nicht, warum Gott nichts gegen das Leid auf dieser Erde nicht eingreifen könne.


Daher meine Bitte an die Gläubigen in diesem Forum: Erklärt mich doch bitte, ob ihr Glaubt, ob Gott in das Geschehen auf dieser Welt eingreift oder nicht!!!

Wenn ihr glaubt, dass er es nicht tut:
Warum betet ihr dann?

Wenn ihr glaubt, dass er es tut:
Warum lässt er es dann zu, dass Kinder hungern müssen? Dass Kinder sterben müssen?

Hallo, das ist ein Thema, das man mit äußerster Vorsicht behandeln muß

ich bin der Meinung, daß sich über den Glauben an und für sich nicht diskutieren läßt.

Diesen Tenor haben hier so einige durchklingen lassen. Ich frage mich warum?
Die Kirchen sind jedenfalls NICHT der Meinung, dass der Glaube reine Privatsache ist. Sie beteiligen sich an der öffentlichen Meinungsbildung und bilden eine eine starke Lobby in der Politik.

Warum also sollte man das Thema mit "äußerter Vorsicht" behandeln? Wenn die Kirchen auf diese Weise auch in MEIN Leben eingreifen, dann müssen sie sich doch auch sachlichen Fragen stellen!

Ich sehe jedenfalls keinen Anlass, hier "äußerste Vorsicht" walten zu lassen.

Ich persönlich möchte Diskussionen über Glauben / Religion nicht anders bewerten als Diskussionen über andere Themen. Man kann doch sachlich über ALLES reden oder nicht?

Was mir sehr wichtig ist: Mein Anliegen ist es NICHT, hier Gläubige blßzustellen oder abzuwerten!

Ich möchte auch nicht über den GLAUBEN an Gott diskutieren. Dafür leben wir in einem freien Land mit garantierter Religionsfreiheit.

Es würde mich sehr freuen, wenn sich einige Gläubige die Mühe machen könnten, meine sachlichen Fragen sachlich zu beantworten.

Danke

[rebella67]

Schön, Atheistin, dass du wieder da bist. Das hast du gut geschrieben. Warum soll man das Thema mit Vorsicht behandeln? Wir sind doch hier nicht mehr in der Zeit, wo es eine Stasi gibt und man für seine Aussagen eingesperrt werden kann.

Deine Frage ist auch ganz toll. Die hätte ich wirklich auch gern mal von ein paar Gläubigen beantwortet gesehen. ...

[sanmo]

hallo Atheistin und Rebella,

ich bin gläubig, aber nicht so sehr um wöchentlich die Kirche zu besuchen. Ich glaube an Gott, eine höhere macht, bete jeden Tag mit meinen Kindern und hoffe darauf, das er sie beschützt.

Was ist den Glauben? Kann man das ssachlich diskutieren? Ich glaube es gibt Gott, warum er solche Ungerechtigkeiten zulässt - ich weiß es nicht, ich verstehe es nicht, ich finde es furchtbar!

Vielleicht ist "gläubig sein" auch ein Hoffen darauf, das das Leben nicht alles gewesen sein kann, das da noch was kommen MUSS! Das Paradies? Widergeburt?

bin gespannt ob sich noch welche melden!

Schlaft schön!

Sandra

PS: Goot ist nicht immer lieb und gnädig, er ist kein gütiger Gott und er ist rachsüchtig, zB lies er doch die Israeliten, weil sie an ihm zweifelten und im absagten 40 Jahre im Kreis in der Wüste gehen, er lies nur Moses und ? raus, weil sie auf ihn hörtenbund bereuten. Hoffe, das war jhetzt nicht zu falsch geschrieben und war einigermaßen richtig.

[Atheistin]

an Rebella:

Jemand der wirklich gläubig ist, müsste ja eigentlich keine Mühe haben, meine Frage zu beantworten. Diese Menschen haben sich ja wohl eingehend mit ihrem Glauben beschäftigt und so hatte ich eigentlich gedacht, dass mir hier sehr viele entsprechende Antworten geben können.

Wie ich in den Mami-Papi Ordnern gesehen hatte, lassen ja auch viele ihre Babys taufen und das macht man doch sicher nicht "einfach so".

Ich frage mich nur, warum diese Fragen nach Taufsprüchen / Taufdeko / Einladungskarten usw mehr Antworten bekommt als auf meine simplen Fragen nach Glaubensinhalten.

Wir halten einfach mal den Ordner "oben" und schauen mal, ob sich noch mehr Gläubige finden, die solche (ehrlich und sachlich) gemeinten Fragen beantworten können / wollen.


an Sandra:

Ob man Glauben sachlich diskutieren kann? Ja natürlich, warum denn nicht. Auch die Theologiestudenten, die eine Uni besuchen, müssen das Thema sachlich angehen.

Ich kann deine Sehnsucht verstehen, dass dieses Leben doch nicht etwa alles gewesen sein kann. Auch mir wird mulmig, wenn ich mir vorstelle, dass alle, die ich liebe und auch ich eines Tages im Grab liegen werden und dann alles vorbei ist.

Aber ich habe keine Lust, meine Kraft in ein eventuelles "Jenseits" zu investieren.

Was wäre, wenn alle religiösen Eiferer die positiven Kräfte im Diesseits nutzen würden? Für ein Leben mit viel Liebe, Toleranz und Mitmenschlichkeit? Das würde einem ein potentieller Richter im Jenseits bestimmt nicht übel nehmen.

Nun aber wieder zurück zu meiner Ursprungsfrage.

Du hast geschrieben, dass du regelmäßig betest und der Meinung bist, dass deine Gebete auch eine Wirkung haben. Somit bist du der Meinung, dass Gott in das Geschehen auf dieser Welt eingreifen kann. Du schreibst aber auch, dass du nicht verstehen kannst, warum dann Gott das Leid auf dieser Welt zulassen kann. Du schreibst auch wörtlich, dass Gott NICHT "lieb" ist:

PS: Goot ist nicht immer lieb und gnädig, er ist kein gütiger Gott und er ist rachsüchtig

Warum bittest du dann aber jemanden, deine Kinder zu beschützen, der rachsüchtig ist, der nicht immer lieb und gnädig ist?

Wovon hängt es ab, WANN dieser Gott lieb ist und wann nicht? Meinst du, diesen Gott durch dein Gebet milde zu stimmen?

Dann müsste es aber so sein, dass Personen, die nicht beten, viel mehr Schicksalsschläge erleiden als Personen, die immer brav beten?

Ehrlich, so sehr ich das in meinem Kopf hin-und-her wende, so richtig verstehe ich das ganze Prinzip nicht!

[Mondschaf]

hallo atheistin,

ich finde deine fragen total gut.
ich habe allerdings den eindruck gewonnen, dass man da mit der überwiegenden mehrzahl der gläubigen tatsächlich nicht über solche fragen diskutieren kann, weil sie kein interesse daran haben.

ich möchte keinen mit den folgenden aussagen beleidigen, sie sind das ergebnis meiner subjektiven erfahrung. die gläubigen, die ich kenne, glauben nach meinem empfinden eher aus dem bauch heraus.
die leute in meinem bekanntenkreis, die über solche fragen nachdenken, sind allesamt nicht gäubig.

besonders krass fällt mir das bei den taholiken auf, die ich kenne. spricht man sie darauf an, wie sie denn ihren glauben an die 10 gebote mit der mitgliedschaft in einer der kriminellsten organisationen auf der welt verbinden können, zucken sie praktisch mit den schultern. es kommt höchstens das argument, dass die führung vielleicht kriminell ist, aber die basis nicht.

ich erkläre mir das persönlich so, dass bei diesen menschen die sehnsucht nach einem sinngebenden gott und nach der kirche als gemeinschaft eben so groß ist, dass sie über solche widersprüche hinwegsehen oder, neutraler formuliert, sie ihnen nicht so wichtig wie uns sind.

die menschen sind halt unterschiedlich veranlagt, was das verhältnis von intellekt und gefühl betrifft - das ist nicht wertend gemeint.

liebe grüße

mondschaf

[Engel4]

Hallo ihr Schäflein,

ich komme hernieder um der atheistin das mal zu erklären.
gott ist nicht der alte bärtige mann der an seinem schaltpult sitzt
gebete erhört und knöpfe drückt. nein gott ist der gute teil der in uns
steckt. wenn wir gott um frieden bitten so bitten wir drum daß wir alle
in frieden leben können und unser bestes tun damit dieses wirklichkeit wird.
wenn wir bitten er möge den hunger in derwelt bekämpfen, er gibt euch die
macht es selber zu tun. wer wirklich gutes tun will der kann es tun.
es liegt nur daran ob das kleine bischen gott in jedem von uns gross genug ist
um etwas zu ändern oder zu tun.
also liebe atheistin zweifle nicht sondern gehe hin und tue gutes. es ist der
gott der in dir wohnt. in uns allen.

halleluja

[Macchiata]

....Atheistin, ich finde Deine Beiträge einfach klasse und sitze hier selber gespannt und warte auf Antworten.

Engels Antwort ist polemisch und unrealistisch. Ich habe einen sozialen Beruf, "tue den ganzen Tag nur Gutes", und es sterben trotzdem Kinder an Krebs hier in Deutschland, und das ist etwas, das nicht zu dem lieben Gott passt. Kinder sterben lassen...da hört für mich der liebe Gott auf!



LG,

Macchiata

[Agnostikerin]

Hi Leute,

ich finde, dass Engel ehrlich geantwortet hat, was das Beten zu Gott für einen Gläubigen bedeuten kann und welche Glaubens"logik" dahinter steht.

Die Einordnung als polemisch zeugt nicht gerade von Respekt vor anderen Weltanschauungen oder wirkt auf mich auch ganz schön naiv und unbedarft.

Fast wie Kinder, die (verständlicherweise) wütend werden, weil die Eltern nicht zufriedenstellend erklären können, wo das Weltall zu Ende ist und was dann da nach dem Ende des Alls überhaupt noch kommen oder sein soll..

Die zentrale Frage, welche Gläubige von Ungläubigen trennt, also das Theodizeeproblem ( warum lässt Gott Leid zu)...ist mit weltlicher Vernunft, mit Logik ( z.B. beim Gebet) nach menschlichem Ermessen unbeantwortbar, es ist eine Philosophische Frage eine Glaubensfrage..

Gefühlsmäßig zweifle ich stark daran, daß nun Gläubige nun besonders Lust haben, sich hier dazu zu äussern.

Wenn schon die kleine Sophie über die Briefe mit "blöden" Fragen nachgedacht hat, die ihr einfach jemand schickte, könnt ihr nicht einfach auf Antworten warten, es gibt keine,.. ihr müsstet schon selbst (mit)suchen und hinhören, oder ??


LG Agnostikerin

P.S.: @ macchiata, dein Name bedeutet übersetzt "die Befleckte" und Latte = Milch.
Auf ein Paar bezogen, anstatt auf den italienischen Kaffee mit Milchflecken, welcher auch noch in "Stiel"gläsern serviert wird, kann das etwas lustig wirken.

http://infoportal-deutschland.aus-stade ... eutsch.htm