KINDERWÜNSCHIS AUS ÖSTERREICH - Teil 7 ;o)

Unsere Hauptkategorie. Hier wird über alles rund um den Kinderwunsch diskutiert. :-)
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claudia69
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Beitrag von claudia69 »

Hallo Anita,

kein Problem, irgendwie bin ich heute auch nicht in der verfassung.

@ eva
vielleicht sehen wir uns im jänner bei einem kiwu-essen?

lg
claudia


p.s. ich wünsche euch heute abend eine schöne besinnliche weihnachtsfeier.
Storchenexpress
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Weihnachten

Beitrag von Storchenexpress »

Ich muss auch noch mal meinen Senf dazugeben, da für mich ja noch nicht alles für 2002 entschieden ist:

Habe ich ein Wesen in meinem Bauch, wird es ein schönes Fest, ohne wird es wohl wieder eines dieser leeren, wo man nur hoffen kann dass es bald vorbei ist.

Liebe Claudia, ich will Dir nicht zu nahe treten, aber Du bist ss und kannst es meiner Meinung nach nicht ganz so empfinden. Du hast wenigstens Aussichten auf ein Weihnachten mit Kind im Jahre 2003.

Immer wieder frage ich mich, warum, warum mußte das Wesen das wir uns so wünschten als "medizinischer Abfall" irgendwo landen, warum hat man mich es nicht wenigstens sehen lassen????

Ich weiß für mich, wenn morgen ein Negativ kommt ist das wieder das grosse schwarze Loch. Weihnachten ohne Kind ist etwas Halbes, sowie das ganze Leben. Da können wir uns noch so viel vormachen (ich tue es zumindest) ein Leben ohne Kind ist nur ein Halbes. Ich will nicht reisen, ich will eine Familie.

Übrigens die Psychologin sagte bei Glückskinder: Bis zum Tod wird ein Hauch von Wehmut bleiben, dass uns was weggenommen wurde, dass wir teilweise nie kennengelernt haben. Und man bzw. frau wird nie ganz darüber hinwegkommen kinderlos zu bleiben.

lg
gertraud heuer entweder glücklich oder unglücklich
"Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden."

Hermann Hesse
claudia69
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Beitrag von claudia69 »

Liebe Gertraud,

ich denke schon, dass ich nachempfinden kann wie es euch geht. Ich hatte !sieben! jahre unerfüllten KIWU und somit auch sieben Weihnachten ohne dem ersehnten Kind erlebt. Heuer im Juni hatte ich nach dem vierten IVF-Versuch das glück ss zu werden und dieses kind auch bei mir zu behalten.
Zu deiner Info: ich schreibe seit über einem jahr in diesem Ordner und viele die in diesem Ordner schon lange schreiben, wissen wie es mir gefühlsmäßig in der zeit der behandlungen gegangen ist.

Meine Arbeitskollegin hat trotz mehrerer Versuche nie ein Kind bekommen. Das ganze ist bei ihr mittlerweile 15 Jahre her und sie lebt heute glücklich ohne Kind!

3 meiner Tanten haben keine Kinder bekommen können und sie leben glücklich ohne jemals ein eigenes Kind gehabt zu haben!

Es kommt immer darauf an, was du aus deinem Leben machst und wie du es lebst und leben willst.

lg
claudia
Storchenexpress
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Beitrag von Storchenexpress »

Liebe Claudia!

Ich wollte Dich nicht angreifen, und für Dich ist es jetzt sicherlich einfacher zu beurteilen, wie glücklich manche ohne Kind leben. Abgesehen davon hat sich das nicht beurteilen auf das Thema FG bezogen.

Ich habe auch so eine perfekte Fassade und mich nach 2 Abbrüchen mit Selbstmordgedanken getragen, 8Gott sei dank aht das damals meine Therapeutin erkannt) aber zu allen anderen gesagt, es ist ja super so und Job etc. Was uns dann bleibt ist "Life is a big stage". Viele von uns machen sich das tolle Leben vor und sind innerlich zerbrochen und totunglücklich. Und vor allem stelle ich mir die Frage WILL ich ohne Kind überhaupt leben? Noch habe ich darauf keine Antwort und ich will darüber nicht so nachdenken. (noch nicht jetzt)

Was das Thema Fehlgeburt angelangt, das kann wirklich nur der so nachempfinden, der es erlebt hat. Mein Baby war bereits über eine Woche in meinem Bauch tot, tut mir leid, wer es nicht kennt, weiß nicht wie es tut. Und das Schlimmste war, ich wurde zur Ausschabung mehr oder weniger gezwungen, denn noch länger zu überlegen, wäre gefährlich für mich gewesen. Man kann sich vielleicht vorstellen, wie es ist, aber wirklich wissen tut man es erst, wenn man die Worte "tut mir leid, ihr Baby ist tot" hört und auf einmal derjenige ist, der es hört.

Für mich würde übrigens das 10. Jahr beginnen und eine tickende biologische Uhr dazu.
Ach ja und Selbstzahler sind wir auch seit fast einem Jahr, das macht es dann zur doppelten Belastung.

Allerdings ist für uns auch klar, dass wir nicht aufhören, notfalls ins Ausland gehen und uns auch mehr als 3 einpflanzen lassen würden. Und wir werden dann wohl auch mit der Manipulation meines Immunsystems beginnen. (Es gibt ein Mittel aus der Krebstherapie das hier versuchweise angewandt wird)

Wie gesagt ich will Dich nicht angreifen, würde mir aber wünschen, dass jene die keine FG hatten, nicht sagen, sie wissen wie sich diejenigen die ein Baby hergeben mußten fühlen und die die ss sind nicht jene beurteilen die den Kinderwunsch aufgeben müssen.


lg
gertraud

P.S. Die die mich kennen, wissen wie toll meine Fassade sein kann
"Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden."

Hermann Hesse
claudia69
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Beitrag von claudia69 »

Liebe Gertraud,

Ich würde mich nicht trauen zu sagen, dass man nach Jahren des unerfüllten KIWU´s und vor allem nach dem Begraben des unerfüllten Wunsches trotzdem glücklich ist. Ich habe das nur persönlich von den Betroffenen erzählt bekommen und ich habe mich auch daran geklammert sozusagen als Stütze, wenn mein KIWU unerfüllt bleiben würde.

Ich habe auch Paare kennen gelernt, deren eigener KIWU unerfüllt blieb, die jedoch ein "fremdes" Kind in ihre Familie aufgenommen haben und mittlerweile sehr glücklich mit ihrem WUKI sind. Das wäre auch für mich persönlich eine Alternative gewesen. Wobei ich aus deinen Postings weiß, dass du diesen Weg nicht gehen möchtest, was o.k. ist.

Jeder versucht für sich den besten Weg aus einem Problem zufinden. Ich hoffe auch du findest deinen Weg, falls sich dein KIWU nicht erfüllen sollte.

Ich bin auch der Meinung, dass man einen Schmerz nur genauso tief nachempfinden kann, wenn man vom selben Schmerz betroffen war bzw. ist. Trotzdem wissen wir alle, wie sich ein Schmerz anfühlt, wenn man was "Wichtiges bzw. Geliebtes" verliert. Ich habe diesen Schmerz leider vor wenigen Wochen erleiden müssen. Bei mir war es keine fehlgeburt aber der Tod eines sehr nahen Angehörigen und das ist, glaube mir, auch sehr sehr schrecklich. Stell dir nur einmal vor (ich wünsche dass natürlich niemanden), dein Mann kommt ums leben und du bleibst zurück!
Manchmal holen uns aber solche Schicksale auch wieder auf den Boden zurück und es wird einen bewusst wie gerne man eigentlich lebt bzw. wie sehr man am leben hängt.

Dass zu weitermachst falls dein derzeitiger Versuch negativ endet, kann ich verstehen, ich würde wahrscheinlich genauso handeln. Für mich war auch klar, dass mein vierter versuch, falls er nicht klappt sicherlich nicht der letzte ist. Warum soll nicht Versuch nr. 5 oder 6 oder 7 oder 8 .... zum ersehnten Kind führen? Warum gerade nur nr. 1,2,3 oder 4? Ich glaube, dass sich das ende der Versuche von selbst ergibt entweder weil sich ein baby einmietet oder weil man ganz einfach lernt auch ohne kind zu leben bzw. Alternativen (wie Pflegekind, Adoption) findet. Ich hoffe es scheitert nicht aufgrund des Geldes.

Ich wünsche dir alles gute und viel glück für deinen baldigen ss-test
Lg
Claudia
Storchenexpress
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Hallo

Beitrag von Storchenexpress »

Liebe Claudia!

Ich kenne Verluste sehr gut, aber keiner war so schlimm wie mein eigenes Kind, das Dir dann auch noch entfernt werden muss. Die Ärzte nennen es fachmännisch "Ausräumung nach Abort", so fühlt man sich dann auch leer und ausgeräumt.

Mein Cousin starb mit 48 an einem Herzinfarkt, ich habe ihn tot am Boden liegend gefunden und mein Vater starb an einem Sekundenherztot da war ich gerade mal 22. Zu schweigen von all den anderen Verwandten und das Schlimmste erlebte ich mit 17. Motorradausflug, mein anderer Cousin ist gefahren, Rollsplit ich hatte ein paar Schrammen und sein Genick war gebrochen. (Dieses Bild habe ich heute noch vor mir) Er war gerade 19 Jahre alt geworden. (und wohl der beste Freund den ich je hatte)

Es ist ja gut, dass wir uns Stützen suchen nur wenn man lange drin ist dann weiß man, dass man sich selber nix vormachen kann.

Übrigens würden wir sofort ein inländisches Kind aufnehmen, aber leider auch das ist uns aufgrunde des Alters verwehrt. (Wir haben ja auch nur 2 Versuche bezahlt bekommen)

Einen Weg wird jeder finden müssen, den an Kinderlosigkeit stirbt man ja bekanntlich nicht, also geht das Leben weiter.

Bei uns kann es eigentlich nur am Geld scheitern sicher nicht am Wollen. Und dann würden wir wohl irgendwie damit weiterleben müssen.
Die Option EZ Spende würde mir ja die Möglichkeit noch Jahre offen halten nur das muss man mal finanzieren können.

Ich denke was mir auch zu schaffen macht ist, ich kann nicht 2 Jahre sparen und warten, denn ich bin halt keine 30 mehr.

lg
gertraud
"Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden."

Hermann Hesse
Gast

könntet ihr mir bitte einen Rat geben

Beitrag von Gast »

Hi Mädels,

Ihr wisst ja - das wir Kinderwunschbehandlungen machen - on Mass - würde ich sagen. Nun gut - wir verdienen beide "nicht schlecht" und leisten uns eben soetwas.

Meine beste Freundin, sie hatte schon ein paar Fehlgeburten, die normalen Gynokologen können ihr aber nicht weiterhelfen - und haben sie in ein Kinderwunschzentrum geschickt. - Sie möchte sich nicht einmal das erstgespräch leisten (sie haben wirklich nicht viel Geld, wohnen in einer 2 Zimmerwohnung, sie hat aufgrund ihrer Kinderwunschgeschichte ihre Arbeitsstelle verloren und arbeitet als Büglerin und Putzteufel).

Wir haben uns gedacht, wir schenken ihr zu Weihnachten eine IVF- bzw eine andere Behandlung und das Erstgespräch bei einem sehr guten arzt in Tschechien. Wir haben halt schon etwas angespart - aber aufgrund dieser ganze adoptionsgeschichte, wissen wir nicht was es uns in wirklichkeit kostet - ein Kind zu adoptieren (wenn wir jetzt wirklich die Argentur wechseln würden - oder in eine ganz andere Richtung einschlagen).

Wir sind sonst eigentlich nicht so, das wir "Geldgeschenke" machen, aber die beiden sind so lieb und nett, und halten uns wirklich immer die Daumen - bauen uns auf für die Behandlungen etc. Und wir wissen, das sie sich nicht Behandlungen zum Preis von 3.000 € in Österreich leisten können.

Sie haben aber abgelehnt - es sei der "Fluch Gottes" - für sie keine Kinder haben zu dürfen, sie würden soetwas gar nicht wollen, denn was ist schon 1 Versuch, beim zweiten wären vielleicht die Chancen bei 80% (sie war ja schon mal Schwanger) und ihnen würde es noch viel schlechter gehen, wenn sie sehen würden, das der Versuch - den sie von uns bezahlt bekommen würden - für die Hunde gewesen sei.

Wir sind jetzt auch traurig, und sie natürlicherweise auch, sie haben so gerne Kinder, Babysitten auch um ihren Kontostand etwas zu entlasten, und ich verstehe sie auch ... aber irgendwie komme ich mir wirklich "schlecht" vor.

Maria
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Lumi
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Kinderlos glücklich oder unglücklich

Beitrag von Lumi »

Hallo, meine Lieben!

Jetzt muss ich mich doch einmal wieder in die Diskussion schmeißen. Einige von Euch kennen mich noch, ich war vor einem Jahr sehr aktiv in diesem Ordner und wir standen vor der ersten ICSI. Letztes Jahr zu Weihnachten waren wir noch voller Hoffnung und Vorfreude, dass dies das letzte kinderlose Weihnachten sein wird.

Tja, meistens kommt es anders und öfters als man denkt. Ende Jänner haben wir dann erfahren, dass wir nach medizinischem Ermessen NIE ein eigenes Kind in Händen halten dürfen. Bei meinem Mann wurden bei einer Hodenbiopsie keine (!!) Spermien gefunden, nicht einmal die Vorstufen - obwohl medizinisch, organisch, hormontechnisch und genetisch alles in Ordnung ist. Tja, Schlag in die Magengrube, Hammer auf den Kopf!

Und jetzt steht wieder ein Weihnachtsfest vor der Tür, diesmal in dem Bewußtsein, dass noch viele kinderlose Weihnachten folgen werden.

Und soll ich Euch was sagen - es geht mir deswegen nicht schlecht! Der Kinderwunsch ist bei mir bis auf einige wenige Augenblicke komplett in den Hintergrund gerückt, und diese wenigen Momente sind zu übertauchen!

Mein Mann und ich haben bereits wenige Stunden nach der Diagnose gesagt, dass wir geheiratet haben, weil WIR uns lieben und zusammen sein wollen und nicht weil wir unbedingt Kinder in die Welt setzen müssen.
Damals war das vielleicht Zweckoptimismus - heute weiß ich, dass es wirklich so ist. Wir haben die Diagnose nicht einfach verdrängt und in eine Schublade gedrückt, sondern offen über unsere Gedanken gesprochen, viele male. Mein Mann ist Realist und ich, obwohl ich sonst sehr emotional reagieren kann, habe alle Fürs und Widers in eine Waagschale geworfen. Vielleicht hat mir dabei auch geholfen, dass ich seit 8 Jahren an einer Klinik arbeite und weiß, was alles passieren kann.

Aber für mich und meinen Mann ist folgendes herausgekommen: Durch diese Diagnose lassen wir uns unsere Lebensfreude nicht nehmen. Wir helfen uns gegenseitig aus unseren Tiefs heraus und haben auch mit unserem nächstem Umfeld über das Problem geredet. Ausnahmslos alle stehen voll und ganz hinter uns. Um keinen Preis der Welt, werde ich oder auch mein Mann unsere Gesundheit aufs Spiel setzen, um mit aller Gewalt ein Kind in die Welt zu setzen. Was hat der kleine Wurm denn davon, wenn er dann auf der Welt ist, aber dafür eine kranke Mutter oder einen kranken Vater hat? Und obwohl wir beide zwar nicht wirklich gläubig sind, hilft uns der Gedanke: Für irgendetwas wird es schon gut sein!

Ihr werdet jetzt sagen: Die hat ja keine Ahnung wovon sie redet, sie war ja noch nie schwanger und hat dieses Gefühl, ein Kind in sich zu tragen, gehabt. Da muss ich Euch Recht geben - das ist möglich! Vielleicht hilft mir auch diese Tatsache darüber hinweg, nie ein eigenes Kind in Händen halten zu können. Aber wenn Ihr davon schreibt, einen geliebten Menschen zu verlieren, dann weiß ich wovon ich spreche: ich habe vor 6 Jahren 4 Tage vor Weihnachten meinen Vater durch Sekundenherztod verloren. Mein Mann musste mir die schreckliche Nachricht damals überbringen, da ich telefonisch nicht erreichbar war. Mein Vater war mein ein und alles, wir waren seelenverwandt und haben uns ohne Worte verstanden. Mit ihm habe ich den damals wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren. Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Mutter auch über alles, aber das Verhältnis zu meinem Vater war ein ganz spezielles und über diesen Verlust wäre fast meine Beziehung den Bach runter gegangen.

Jetzt gibt es einen neuen wichtigsten Menschen in meinem Leben und das ist mein Mann. Nichts würde ich aufs Spiel setzen, um ihn zu verlieren. Habt Ihr eigentlich schon mal an Eure Männer gedacht? Wie es ihnen dabei geht bei Eurem verzweifelten Kampf um ein Kind? Wenn Sie Euch in Euren Bemühungen von ganzem Herzen unterstützen okay. Aber was, wenn nicht?

Der Kampf um ein Kind beinhaltet vielerlei Facetten. Ich will jetzt keine von Euch angreifen, denn ich kenne von den meisten hier die Vorgeschichte - allgemein gesprochen: manchmal ist es purer Egoismus. Die Aussagen: ich falle in ein tiefes Loch, wenn es diesmal nicht klappt; ich sehe keinen Lebenssinn mehr, wenn ich nicht schwanger werde; ich kann nicht mehr weiterleben ohne Kind. Dann möchte ich die Person an den Schultern packen und sie schütteln. Hallo aufwachen, das Leben ist so lebenswert und beinhaltet soviele schöne Seiten, dass man es auch ohne Kind genießen kann! Und da ist ja auch noch der Lebenspartner! Ist es der nicht wert, dass man mit ihm lebt und glücklich ist? Muss man die Lebensfreude an einem Kind festlegen?

Sicherlich ist ein Kind das größte und beste was einem im Leben passieren kann. Die schönen Momente sind einem unwiderruflich ins Herz eingeprägt. Aber Kinder haben birgt nicht nur Schönes in sich. Die Sorgen, die Verantwortung, die Probleme die Kinder auch nach sich ziehen, darf man nicht verleugnen. Man kann nicht immer nur die schönen Seiten sehen, es gibt auch Dunkle. Es ist nicht immer alles nur schwarz und weiß - es gibt auch Zwischentöne.

Ich weiß wovon ich rede, Ihr könnt mir glauben. Meine beste Freundin hat vor einem Jahr die kleine Emily zu Welt gebracht. Emily kam mit einem schweren, inoperablen Herzfehler zur Welt. Sie lag wochenlang auf der Säuglingsintensiv, ist jetzt ein Jahr alt und kann weder krabbeln noch laufen. Ist immer wieder wochenlang im Spital mit Lungenentzündung, spastischer Bronchitis usw. Zu 95% ist die Kleine auch geistig behindert, ganz abgesehen von ihrer körperlichen Behinderung, dass sie der Entwicklung ca. 6-8 Monate hinterherhinkt. Keiner weiß, wie alt Emily überhaupt wird. Die Sorgen und Nöte meiner Freundin wünsche ich keiner von Euch. Nebenbei ist sie noch alleinerziehend, da der Vater sich im 6. Monat vertschüsst hat.
Auf der anderen Seite sehe ich mein Patenkind, das im Februar ein Jahr alt wird, kerngesund und quietschvergnügt ist und mir bereits jetzt an der Hand geführt entgegenkommt. Und ich habe den kleinen Sohn (4 Monate) meiner Cousine, der sich auch putzmunter der Welt stellt.

Ich kenne also beide Seiten der Medaille. Und es kann einem leider keiner die Garantie geben, dass alles glatt läuft.

Vielleicht bin auch ich egoistisch zu nennen - das mag durchaus sein. Aber für mich war und ist es die beste Möglichkeit mit unserem Problem - welches es für mich nicht mehr ist - umzugehen. Ich liebe Kinder über alles und mein Patenkind ist mein Sonnenschein. Aber ich habe keine schmerzlichen Gedanken mehr, wenn ich sie bei mir habe. Ich habe keine Neidgefühle mehr auf andere Mütter, die mit stolzgeschwellter Brust ihre Kinderwägen vor sich herschieben.

Ich lebe mein Leben, dass es für mich lebenswert ist, mit allen Vor- und Nachteilen. Und wenn das ohne Kind ist, na dann muss ich das beste daraus machen! Ich kann mich nicht jahrelang runterziehen lassen, dafür ist mir mein Leben - und ich habe nur EIN EINZIGES - ehrlich gesagt, zu schade!

Ich weiß, dass mein Beitrag hier einigen sauer aufstoßen wird und ich harsche Kritik einstecken werde müssen, aber ich musste das jetzt einfach mal los werden.

Macht Euch Euer Leben nicht SELBER so schwer und denkt positiv, in welche Richtung auch immer!

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen - oder trotzdem - ein fröhliches, gemütliches, besinnliches Weihnachtsfest im Kreise Eurer Familien und für das 2003 viele positive Ommmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmms

Eure Lumi
"Hast ihn nie verraten, Deinen Plan vom Glück...Das Leben ist nicht fair!" H. Grönemeyer - Der Weg
Veronica
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Beitrag von Veronica »

Hallo Lumi!!!

Schön mal wieder von Dir zu hören.

Also, ich muss hier auch meinen Senf dazugeben.

Also, am 12. Juni habe ich in der 7/8 Woche unser Baby durch Blutungen verloren, es war sehr schlimm und es hat sehr weh getan (und tut es jetzt noch).

Aber als mein Vater vor Jahren gestorben ist war das Leid und die Tragik des Verlustes viel, viel schlimmer. Ich meine die Trauer um ein ungeborenes Kind ist doch nicht vergleichbar mit der Trauer um einen Menschen, der einen sein Leben lang begleitet und den man unendlich geliebt hat. Sie ist doch noch sehr viel intensiver, zumindest für mich. Es hängen so viele Erinnerungen daran.

Als mein Mann vor zwei Jahren ganz schlimm krank war und man schon glaubte, er hätte Krebs (was sich gottseidank nicht bewahrheitete), wenn mich da jemand vor die Entscheidung gestellt hätte: Ihr Mann wird gesund, sie jedoch können dafür nie ein Baby haben, ich hätte keine Sekunde an der Entscheidung gezögert.

Ich empfinde meinen Wunsch nach einem Kind manchmal sehr schlimm, jedoch weiß ich aufgrund dieser tragischen Erfahrung, dass es beiweiten dramatischere Schicksale als unerfüllten Kinderwunsch gibt und hole mich daher, wenn es besonders weh tut, schnell wieder auf den Boden der Tatsachen herunter.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu wirr.

Alles Liebe,

Veronika
(ich trinke gerne Punsch :roll: )
Storchenexpress
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Beitrag von Storchenexpress »

Der Test war neg. und ich habe glaube derzeit nur einen Wunsch:

Kein solches Weihnachten mehr erleben zu müssen.

lg
gertraud
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Hermann Hesse
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