Embryonen-Adoption: ZDF sucht Interview-Partner

Unsere Hauptkategorie. Hier wird über alles rund um den Kinderwunsch diskutiert. :-)
Benutzeravatar
troja
Rang1
Rang1
Beiträge: 742
Registriert: 12 Jul 2001 02:00

Beitrag von troja »

Hallo Ihr, hallo Journalist, der sich mutig hier ins Kreuzfeuer traut ;)

Eizell- und Embryonenspende hört sich für die meisten wie ein Randthema an. Ich verstehe auch, dass diejenigen, die mitten in den Versuchen mit ihren eigenen Eizellen sind, sich an die Hoffnung klammern, dass dies irgendwann doch mal klappt.

Aber...
ich habe in diesem Forum viele Low-Responder getroffen, die jedesmal um eine ausreichende Anzahl und Qualitätsausbeute um Eizellen zittern müssen.
Dies bei begrenzten Versuchen bzw. finanziellen Mitteln und .... begrenztem Zeithorizont.

Ich habe jedesmal (bisher drei Versuche) nur sehr knapp Eizellen zu bieten, nur einmal die volle Punktzahl einsetzen können. Es ist nicht anzunehmen, dass dies besser wird. Ausserdem läuft auch mir die Zeit davon (35 1/2 Jahre).

Klar versuche ich es weiter. Vielleicht klappt es auch mit eigenen Eizellen und eigenen Embryonen. Vielleicht aber auch nicht.

Die Möglichkeit einer Eizell- oder auch Embryonenspende würde mir eine Gnadenfrist einräumen. Das Altersproblem, die weglaufende Zeit - das ist alles "nur" ein Eizellenproblem. Der Rest unseres Körpers ist noch sehr viel länger zum Austragen eines Kindes zu gebrauchen.

Auch für diejenigen, die jetzt keine Probleme mit "Embryonenproduktion" haben, kann eine solche Möglichkeit nach vielen vergeblichen Versuchen eine Verlängerung der Hoffnung auf ein, zumindest selbst ausgetragenes Kind, darstellen. So ein Plan B kann evtl. auch mehr Ruhe in die laufenden Versuche für Plan A bringen und den Erfolg verstärken.
Viele von Euch haben als Plan B die Adoption eines geborenen Kindes. Dabei möchten alle möglichst einen Säugling, um den eigenen Einfluss möglichst früh einzubringen und Schäden des Kindes durch Erfahrungen vor der Adoptionszeit zu verringern. Bei einer Embryonenspende, die man theoretisch auch noch in fortgeschrittenem Alter erfolgreich machen kann, habt Ihr sogar die Möglichkeit, bereits im Mutterleib während wichtiger Entwicklungsschritte auf Euer Adoptivkind aufzupassen, die Ernährung zu kontrollieren, keinen Alkohol zu trinken, keine anderen Drogen zu nehmen, mit ihm zu sprechen usw.

Warum ist das Thema Embryonenadoption für Euch so ein Randthema?
Für mich ist dies eine sehr fortgeschrittene und die bestmögliche Art der Adoption.

Allerdings kann dieses Thema in der Öffentlichkeit sehr schnell sehr negativ diskutiert werden. Der "heilige Grundsatz der Adoption", dass man Eltern für Kinder sucht und nicht umgekehrt, ist hier natürlich verletzt. Aber wir alle wissen, dass gott sei Dank vor allem in Westeuropa gar nicht mehr so viele bereits geborene Kinder neue Eltern brauchen, wie früher. Und kein Paar adoptiert nur, um einem Kind ein neues Heim und Eltern zu bieten, (übrigens auch nicht, um die Gesellschaft zu stützen, die Menschheit zu erhalten oder die Renten zu sichern ...) sondern in erster Linie aus dem einfachen aber sehr drängenden Wunsch nach einem Kind (dabei gibt es allerdings sehr viele verschiedene Hauptmotive beim Kinderwunsch). Und dieser Wunsch und die oft große Trauer und zum Teil gravierenden Auswirkungen auf die Lebensqualität und Lebensfreude bei Nichterfüllung sollte in unserer Gesellschaft akzeptiert und respektiert werden.

So - frisch aus dem Urlaub zurück wollte ich auch mal wieder meinen Senf dazugeben.

Troja
Troja
@@@@@@
Paulchen
Rang0
Rang0
Beiträge: 76
Registriert: 07 Aug 2002 20:36

Ihr Beitrag in Frontal 21

Beitrag von Paulchen »

Hallo Herr Kurz,
ich habe gerade Ihren Fernsehbeitrag über die Embryonenadoption gesehen. Er war ausgesprochen gut, seriös recherchiert und sehr informativ für die Öffentlichkeit. Es kamen viele verschiedene Auffassungen zu Wort (betroffene Paare, deutsche Ärzte u. Politiker u. die Ärzte aus Brüssel u. Valencia) und so kann sich der interessierte Zusachauer ein gutes Bild von der Problematik machen.
Vielleicht kann über so eine Art von Öffentlichkeitsarbeit auch uns, den Betroffenen vielleicht mittelfristig weitergeholfen werden (z.B. durch Lockerung der deutschen Gesetze).
Vielen Dank für Ihre Recherchen!
Viele Grüße von Paula
Paula
Bild
Sunshine2702
Rang2
Rang2
Beiträge: 1832
Registriert: 18 Okt 2002 23:17

Frontal 21

Beitrag von Sunshine2702 »

Auch ich habe den beitrag gerade im Fernsehn angeschaut , und muss sagen ich fand ihn auch sehr gut , absolut nicht überzogen, sondern seriös dargestellt . Man kann nur hoffen das es mehrere solcher beiträge geben wird zum Thema Kinderwunschbehandlung .
Lieben Gruss Alex und Sonnenschein
Benutzeravatar
Birgit~
Rang1
Rang1
Beiträge: 271
Registriert: 18 Sep 2002 12:12

Frontal 21-Sendung

Beitrag von Birgit~ »

Hallo Herr Kurz,
auch mir hat die Reportage ganz gut gefallen. die Ambivalenz zwischen ethischem Anspruch und der manchmal ausweglosen Situation der Kinderwunschpaare wurde sicher auch für Nichtbetroffene deutlich.
Im Verhältnis zum restlichen Beitrag wirkten die Politikeraussagen eher hilflos,.. wenn sie sich selbst sehen, merken sie vielleicht, daß starres Beharren auf dem Esch.-gesetz nicht angemessen ist.
Die Formulierung "Embryo Kaufen" hat mich ein wenig erschreckt.
Ist nicht ein großer Anteil der zu zahlenden Kosten für die Behandlung nötig?
Auch in Deutschland zahlen manche Paare Ihre IVF/ICSI ,assisted hatching, Polkörperdiagnose usw. privat, falls dabei eine "geduldete" Fremdsamenspende im Spiel wäre, müsste man hier auch vom "Kauf" sprechen?
Trotzdem, vielen Dank für Ihren Beitrag ! Birgit
Friedrich Kurz, ZDF
Rang0
Rang0
Beiträge: 11
Registriert: 25 Nov 2002 23:55

Beitrag von Friedrich Kurz, ZDF »

Danke
für Eure Blumen und auch Hilfe. Den schwierigen Begriff "Kaufen" habe ich nicht im Beitrag verwendet, sondern "nur" der Moderator. Dessen Aufgabe ist es allerdings, auch kritische Zuschauer zum Zuschauen zu bewegen. Mein Job ist es dann, die Mißtrauischen von meiner Recherche zu überzeugen. Ich hoffe, das ist gelungen.

Friedrich Kurz, ZDF Frontal21
kurz.f@zdf.de
Benutzeravatar
Maggie
Rang1
Rang1
Beiträge: 521
Registriert: 11 Jul 2001 02:00

Beitrag von Maggie »

Hallo Herr Kurz,
auch von mir "Glückwunsch" zu Ihrem informativen Beitrag.
Viele Grüße
Maggie
Claudia33
Rang3
Rang3
Beiträge: 2488
Registriert: 04 Aug 2001 02:00

Beitrag von Claudia33 »

....
Zuletzt geändert von Claudia33 am 21 Jan 2014 22:57, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Herr Kunz,


Es schockiert mich nur etwas - das in den Medien Lügen verbreitet werden (was macht denn bitteschön ein Embryo im Eischrank - er hätte dort nicht einmal eine Überlebenschance von einer Minute).

Das man Embryonen von A nach B Transportiert werden müssen - ist wohl auch klar. Menschenverachtend ist sehr wohl ein Transport via kleinem blauen Brief - natürlich - aber wie sollen denn wirklich die Embryonen transportiert werden.

Im übrigen verliert ein Arzt der Eizellspende in Deutschland durchführt seine Konzession als Arzt (von wegen Eid abgelegt - niemals gegen das Gesetz zu verstossen) - passen sie nur auf - das sie da nicht demnächst einige Ärzte am Hals haben, die aus "Hilfeleistung" 3 Jahre freiwillig in den Knast gehen würden (unser arzt würde das für uns tun) - aber seine Konzession - und somit seine Laufbahn als arzt zu verlieren - dazu ist nun keiner wirklich bereit.

Ich arbeite selber in dieser Branche - und diese Branche heisst eben Meinungsbildung. Man soll ohne viel wenn und aber über ein Thema recherchieren - aber das Lügen im Fernsehen ausgestrahlt werden - mit Fotos auf der Homepage veröffentlicht werden (seht her - das ist ein Embryospendenkind (ganz zu schweigen davon - das das Kind vielleicht wiedererkannt wird - ist es doch ein Promi - der jederzeit und überall beobachten werden kann) - das ja keine leiblichen Eltern hat. - Wissen sie eigentlich - was sie dem Kind auf dem Foto damit antun?? - Hat das wirklich auch mit Journalismus zu tun, das sich die armen Eltern auf der Strasse rechtfertigen müssen - das sie ein Kind "einer anderen Mutter" geklaut haben - sozusagen - sich ein "Kuckucksei" einsetzen liessen - dies zählt wohl zur untersten Kategorie des "Journalismus".


Was ist leiblich. Leiblich hat wohl etwas mit Leib zu tun, und die Kinder, falls wir soetwas einmal haben werden - wurden in unserem Leib ausgetragen. Also sind wir die leiblichen Eltern - aber nicht die genetischen.

Eine Lüge - die der ZDF klar ausgestrahlt hat - um zu schockieren - denn leiblich ist allen ein begriff - genetisch ist sehr sehr dehnbar - und niemand kann sich wirklich etwas dabei vorstellen.

Also hat hier leiblich absolut nichts zu suchen - und ist nur ein sogenanntes Schreckgespenst - jemanden damit zu schockieren (das arme liebe kleine Kind - wird niemals leibliche Eltern haben (also niemals Mami und Papi) - und ist ganz ganz allein auf sich gestellt).


Wenn das die Meinung des ZDF´s ist dann :help:
Friedrich Kurz, ZDF
Rang0
Rang0
Beiträge: 11
Registriert: 25 Nov 2002 23:55

Beitrag von Friedrich Kurz, ZDF »

...Um noch eine der obigen Verdächtigung auszuräumen: Das Kind wurde mit Elternerlaubnis offen gefilmt; die Belgier wollten von sich aus mutig mitmachen, um beispielhaft zu zeigen, dass man sich in Belgien seit der Legalisierung nicht mehr so verstecken braucht wie anderswo. Deren Anonymisierung erfolgte auch nur, um nicht die übrigen Interviewpartnerinnen nicht als vergleichweise mutloser darzustellen. Es gibt dankenswerterweise Mitmenschen, die ihre Meinung offen vertreten statt seit Wochen an dem Filmprojekt anonym und absurd herumzukritteln, wie oben. Punkt.
Zuletzt geändert von Friedrich Kurz, ZDF am 15 Jan 2003 21:21, insgesamt 1-mal geändert.
Friedrich Kurz, ZDF
Rang0
Rang0
Beiträge: 11
Registriert: 25 Nov 2002 23:55

Beitrag von Friedrich Kurz, ZDF »

Wer den Frontalfilm zur Embryonen-Spende nicht gesehen hat:

Unter

www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0,1872,2029945,FF.html

ist der Beitrag als als Text oder Video abrufbar.
Als Video wird er neun Wochen lang gespeichert, als Text unbegrenzt.

Wenn's nicht klappen sollte: www.frontal21.de
Antworten

Zurück zu „Rund um den Kinderwunsch“