Hallo Fischli,
brauche ich wirklich ein „vollständiges“ Bild? Welcher Richter macht sich ein wirklich vollständiges Bild von einem zu verurteilenden Menschen? Nehmen wir den einfachen Mörder. Der wird verurteilt wegen seiner Handlung: Mord. Möglicherweise bekommt er mildernde Umstände, weil sein Mord auch Folge seiner Erziehung und seiner bisherigen Erfahrung war. Auf „mildernde Umstände“ kann ich mich in Betrachtung des Ganzen auch einlassen. Aber nicht auf Freispruch. Und schon gar nicht darauf, dem Angeklagten einen besonderen ethischen Wert mit den Anspruch, ethische Entscheidungen zu einem hohen Grad mit zu treffen, zuzugestehen, so, wie es in Deutschland mit der anzuklagenden Kirche geschieht.
Ich werde dein Hohelied auch weiterhin nicht lesen. Aber ich glaube dir einfach mal, dass darin wirklich was von Liebe steht. Ich sagte ja, nichts und niemand ist nur gut oder nur schlecht. Man denke ja auch mal an die vielen, vielen Menschen, die an der Bibel geschrieben, sie übersetzt und immer wieder ein bisschen geändert haben.
Zitat: „erst im neuen Testament mit der Geburt und Tot Jesu ist die Gnade und Vergebung gekommen.“
In mancher Hinsicht ist das neue Testament noch schlimmer als das alte. Insbesondere im Blick auf die von Jesus begründeten ewig dauernden Höllenqualen und auf Teufelsbesessenheit. EWIG dauernde Qualen sind gegenüber dem alten Testament eine neue Qualität.
Zitat: „aber Jesus und auch Paulus haben die Frauen aufgewertet“
Haarerauf, was ich z.B. über Paulus in Bezug auf Frauen gelesen habe. Und eine Aufwertung der Frauen haben sie ja nun, egal, was sie gesagt haben, mit Sicherheit auch nicht bewirkt.
Auszug aus Deschners Buch: „Immer wieder bekämpft Paulus - vielleicht von Kind an impotent, zumindest aber randvoll von sexuellen Komplexen - die „Unzucht“, das „Laster“, „die Werke der Finsternis“, „Schwelgereien und Trinkgelage“, „Unzucht und Ausschweifungen“, „den Verkehr mit unzüchtigen Leuten“, „Unzüchtige“, „Ehebrecher“, „Lüstlinge und Knabenschänder“ - Homosexuelle nennt das neue Testament „Hunde“ -, „Unsittlichkeit, Unzucht und ausschweifende Lebensweise“. Dies steht an der Spitze. Erst dann folgen Götzendienst, Feindseligkeit, Zank, Zerwürfnis und anderes.“
Deschner schreibt, Paulus stellte zwar vor Gott Frauen (wie die Sklaven den Herrn!) dem Mann gleich, aber: „Praktisch verbietet Paulus der Frau im Kult prinzipiell das Wort. „Die Frauen sollen in den Gemeindeversammlungen schweigen, denn es kann ihnen nicht gestatt werden zu reden, sondern sie haben sich unterzuordnen“.
„Wie gering er von der Frau denkt, demonstriert die Stufenfolge im Korintherbrief: Gott - Christus - Mann - Frau. Über dies befiehlt er ihr - „ganze 16 Verse lang“ (Karl Barth) - die Verschleierung bei Gebet und Gottesdienst: ein Zeichen ihrer Niedrigkeit, heißt doch, den Schleier tragen, „sich schämen ob der durch die Frau in die Welt gebrachten Sünde. Der Mann dagegen, diffamiert Paulus die Frau weiter, ist „Gottes Abbild und Abglanz“, die Frau nur der „Abglanz des Mannes. … Auch ist der Mann nicht um der Frau willen geschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen. …“ usw.
„Man muss schon begnadet kirchenhörig sein, um schreiben zu können, es werde da „weder der Mann über die Frau gestellt, noch die Frau über den Mann.“
Zitat: „Und von dieser Liebe steht in deinen klugen Büchern nichts drin.“
„Meine“ Bücher leugnen nicht, dass da auch mal was von Liebe drin steht. Aber die Bücher, die ich bevorzugt lese, setzen sich nun mal kritisch mit dem Christentum und den christlichen Kirchen auseinander. Bücher, die Christentum + Kirchen nur lobpreisen, davon gibt´s ja genug. Da haben auch kritische Bücher durchaus ihre Existenzberechtigung und müssen sich nicht seitenweise über die „guten Seiten“ ergießen.
Zitat: „Das Gott Homosexualität usw. nicht mag, das stimmt aber Gott liebt alle Menschen, das steht auch drin.“
Siehe nur mal oben: Homosexuelle laut neuem Testament = Tiere. Ich könnte jetzt noch ein paar Homosexuellentheorie-Zitate bringen, spar ich mir aber. Fakt ist, dass heute die Kirchen zwar behaupten, sie haben nichts gegen Homosexuelle, dass sie es ihnen aber weiterhin nicht zugestehen, ihre Homosexualität auch zu leben. Eine Internetseite von christlichen Homosexuellen (ja schau, die gibt´s auch) wurde auf dem letzten Katholikentag gefiltert, so dass sie z.B. von Presse und Co. dort nicht einsehbar war. Das aktuelle - vom Vatikan angeführte - Aufbegehren in Italien gegen die Gleichstellung von Homosexuellen möchte ich noch hinzufügen.
„Schau dir mal die Länder an wo kein Christentum herrscht. Siehe Iran, Irak, Afrika, usw. dort wird durch den Islam die Frau degradiert und verachtet. Geht es den Frauen in christlich geprägten Ländern nicht besser? Sicher es ist einiges im argen aber werden wir so schlecht behandelt wie im Isalm?“
Um das detailliert zu beantworten, dazu fehlt mir das notwendige umfassende Wissen. Berichte in den Medien sind nicht immer neutral. Auch ist nach meinem Eindruck der Islam, der ja eine jüngere Religion ist, als das Christentum, noch in einer Phase, die zumindest von vielen europäischen Christen (den Menschen, nicht der christlichen Ideologie!) zum Teil überwunden wurde. Es gibt jedoch auch im Islam Frauen, wie die kürzlich in Maischberger aufgetretene Muslimin Köhler, die den Islam als reine Liebe zum Menschen und zur Frau verstehen. - Ich habe gerade in dem Buch „Der Zugriff auf den Embryo“ eine kleine Einführung zum Islam gelesen. Gefallen hat mir da, dass es im Islam keine Kirchenstrukturen gibt. Aktuelle Verhaltensfragen werden dort durch eine Istiqare (Konsultation) innerhalb eines Fachgelehrtengremiums bearbeitet. Antworten dort sollen einerseits nicht den Religionsinhalten widersprechen und andererseits nicht den Fortschritt und die Würde des Menschen einschränken. Klingt also zumindest gar nicht so schlecht.
Zum Thema dieses Ordners „Embryonenschutzgesetz“ habe ich dort dies gelesen: Im Islam ist es so, dass man glaubt, die Seele durchläuft verschiedene Entwicklungsstufen. Sobald die Organanlagen beim Embryo vorhanden sind, gilt die Seele als ausgebildet. Daneben glaubt man an eine vorgeburtliche Existenz der Seele, sowie auch an eine Existenz der Seele nach dem Tod. Erst durch die Entwicklung der Seele im Menschen aber entsteht das „Mensch-Sein“ und damit die Menschenwürde. Der Anspruch auf Menschenwürde erhebt sich im Islam daraus, dass der Mensch für seine Taten verantwortlich ist. Danach ist der frühe Embryo nicht in dem Maße schützenswert, dass man nicht ein Verwerfen, eine Diagnostik mit dem Ziel der Selektion oder Forschung am frühen Embryo akzeptieren könnte. Im Islam ist man dazu verpflichtet, nach den Ursachen einer Krankheit zu forschen und eine Therapie zu finden. Unter der Voraussetzung, dass die Stammzellforschung der Förderung des Gesundheitszustandes von Menschen und der Heilung anderweitig nicht therapierbarer Krankheiten dient, ist sie sogar förderungswürdig. Zwar respektiert man auch die Würde überzähliger Embryonen. Da diese aber ansonsten zerstört werden, ist ihre Verwendung für die Forschung zulässig. - Somit geht es zumindest islamischen ungewollt kinderlosen Frauen besser als Frauen in christlich bestimmten Ländern.
Zu H. (seht es mir bitte nach, dass ich den Namen dieses Menschen nicht ausschreiben mag) und seiner christlichen Motivation im WK habe ich dies gefunden:
Zitat: "Siegt der Jude mit Hilfe seines marxistischen Glaubensbekenntnisses über die Völker dieser Welt, dann wird seine Krone der Totenkranz der Menschheit sein, dann wird dieser Planet wieder wie einst vor Jahrmillionen menschenleer durch den Äther ziehen.
Die ewige Natur rächt unerbittlich die Übertretung ihrer Gebote.
So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn." (Verlag Carnelsen "Der Nationalsozialismus", Seite 15, unter - Zur Weltanschauung Hitlers - einige Auszüge aus "Mein Kampf": zu "Der Jude")
und: "Ich tue nur, was die Kirche seit fünfzehnhundert Jahren tut, allerdings gründlicher." - (
http://www.politikforum.de/forum/archiv ... 58425.html )