Ich bin 29 Jahre alt und mein Mann und ich versuchen seit über drei Jahren schwanger zu werden. Für mich kam bereits ziemlich schnell die Angst auf, dass es an was Ernstem liegen könnte. Nachdem ich nach über zwei Jahren meinen Mann endlich soweit hatte, sich untersuchen zu lassen (bei mir schien auf den ersten und zweiten Blick alles ok zu sein), kam dann auch die traurige Bestätigung: Mein Mann hat zwar ziemlich viele Samenzellen, jedoch sind davon nur 3 % beweglich. Die Diagnose war niederschmetternd, für mich ist eine kleine Welt zusammengebrochen

Ende April diesen Jahres sind wir dann hier in Berlin zu diesem Kinderwunschzentrum gegangen. Die Ärzte dort haben uns gleich zur ICSI geraten, weil alles andere aufgrund der Spermienqualität bei meinem Mann Zeit- und Geldverschwendung sei. Ziemlich schnell wurden dann nach Hormonbehandlung auch die Eizellen bei mir entnommen (19 Stück) und im Juni nach Behandlung mit Crinone-Gel zwei befruchtete wieder eingesetzt. Sechs weitere Zellen wurden eingefroren. Naja, lange Rede kurzer Sinn: Der erste Versuch schlug leider fehl, der Schwangerschaftstest war negativ


Das ist jetzt fast zwei Wochen her und wir haben uns etwas beruhigt. Nur wie es weitergehen soll, wissen wir noch nicht wirklich. Für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich keinen dritten Versuch möchte. Nicht nur, weil ich das Vertrauen in dieses Kinderwunschzentrum verloren habe, sondern auch, weil ich mit der körperlichen Belastung nicht nochmal klarkommen würde, von der psychischen ganz zu schweigen. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass unter solchen Bedingungen ein Leben in mir heranwachsen kann. Wenn ich mich nämlich nicht wohl fühle, wie soll es da so ein kleines hilfloses Wesen können? Für mich steht jedoch fest, dass ich unbedingt Kinder haben möchte, das war schon immer mein Traum, nicht erst seit der Zeit, wo wir versuchen, ein Kind zu bekommen. Ich weiß nicht, wie ich mit umgehen soll, zumal ich auch weiß, dass mein Mann nichts dafür kann

Es tut mir leid, dass ich euch hier überschwemme mit meinen Gedanken, aber es tat grad gut, sich das alles mal von der Seele schreiben zu können. Vielleicht hat ja der ein oder andere Lust mir zu antworten, ob nu hier im Thread oder als PM. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, mich mit ein paar Leidensgenossen oder auch mit anderen von euch, bei denen es geklappt hat, auszutauschen.
Es umarmt euch alle ganz herzlich
Joli