Das "Ich" des Embryos

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Macchiata
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Beitrag von Macchiata »

"Verdrängung": man muß nicht mit Verdrängung leben. Man kann manche Dinge einfach auch akzeptieren. Oder sich bemühen, etwas zu ihrere Verbesserung zu tun. Verdrängung ist immer der schelchteste Weg. Und m.E. ein Weg, der evtl auf die Couch des Psychologen führen wird. Wenn das mit der Verdrängung nämlich irgendwann dann nicht mehr ganz so klappt.


...ich finde, man landet gerade auf der Couch, wenn man nicht verdrängt!! Laut Deiner Theorie müsste ich akzeptieren, dass Kinder schwerkrank werden und sterben können. Das kann ich aber nicht! Und verbessern kann ich es auch nicht!
Also muss ich es für mich verdrängen, damit ich nicht in ständiger Angst lebe, dass auch mein Kind krank werden könnte....mich jeden Tag damit auseinander zu setzen, würde mir jeden Lebenssinn und Mut rauben.......und wie Rebella schon schrieb, man muss verdrängen können, um Glück empfinden zu können.

LG
Viele liebe Grüsse von Macc!!!


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peg
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Beitrag von peg »

Aber Macchata, wieso mußt Du denn verdrängen, daß dein Kind krank werden könnte? Alle werden mal krank. Erwachsene auch. Und alle müssen irgendwann mal sterben. Das muß man nicht verdrängen.
Wie sagte kürzlich ein Arzt in einem Krankenhaus zu einem Krebspatienten auf die Frage, warum ausgerechnet er an Krebs erkrankt ist: "Jeder bekommt irgendwann irgendeine Krankheit". Das stimmt. Und das muß man nicht verdrängen. Man kann es akzeptieren und trotzdem (oder gerade deswegen) sehr glücklich sein.
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Macchiata
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Beitrag von Macchiata »

peg hat geschrieben:Aber Macchata, wieso mußt Du denn verdrängen, daß dein Kind krank werden könnte? Alle werden mal krank. Erwachsene auch. Und alle müssen irgendwann mal sterben. Das muß man nicht verdrängen.
Wie sagte kürzlich ein Arzt in einem Krankenhaus zu einem Krebspatienten auf die Frage, warum ausgerechnet er an Krebs erkrankt ist: "Jeder bekommt irgendwann irgendeine Krankheit". Das stimmt. Und das muß man nicht verdrängen. Man kann es akzeptieren und trotzdem (oder gerade deswegen) sehr glücklich sein.

...nein Peg, keine Mutter kann akzeptieren, wenn das eigene Kind schwer erkrankt und sterben muss. Und ich spreche nicht von Erkältungen.

Ich muss verdrängen, dass ich mein Kind verlieren könnte, denn ansonsten hätte ich ab sofort keine ruhige Minute mehr, und ich wäre pausenlos damit beschäftigt, es zu verhindern.
Was ich aber nicht immer kann!

Dass wir alle einmal sterben müssen, ist für mich kein Argument für den frühen Krebstod eines Kindes, sorry.



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peg
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Beitrag von peg »

Das finde ich wirklich sehr merkwürdig.

Klar, hat man Angst davor, daß das Kind evtl schwer erkranken könnte. Und klar, daß man dann auch alle Hebel in Bewegung setzen würde, um ihm zu helfen. Aber daß man die Möglichkeit verdrängen muß, daß sowas passieren KANN???
Das kann ich tatsächlich kaum nachvollziehen.
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Macchiata
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Beitrag von Macchiata »

peg hat geschrieben:Das finde ich wirklich sehr merkwürdig.

Klar, hat man Angst davor, daß das Kind evtl schwer erkranken könnte. Und klar, daß man dann auch alle Hebel in Bewegung setzen würde, um ihm zu helfen. Aber daß man die Möglichkeit verdrängen muß, daß sowas passieren KANN???
Das kann ich tatsächlich kaum nachvollziehen.


...mhmm, also ich denke, wir sprechen von verschiedenen Ebenen. Meine Verstandebene weiss das alles, und da ich auch einen medizinischen Beruf habe, sind mir Krankheiten und die Möglichkeiten von Krankheiten natürlich nicht fremd, und ich kann mich auch damit beschäftigen, ohne dass es mich persönlich betrifft oder ich es projiziere.

Die Gefühlsebene allerdings reagiert bei dem Gedanken, dass mein Kind schwer erkanken würde, ganz empfindlich darauf, und seit meine Tochter da ist, empfinde ich Dinge/ Krankheiten, die ich vorher relativ oberflächlich gesehen habe, durchaus als Bedrohung, vor denen ich Angst habe, dass sie uns treffen könnten.
Ängste, die ich vorher nicht kannte.
Und da ich aber nicht den ganzen lieben Tag Angst vor etwas haben möchte, muss ich verdrängen, dass irgendetwas das Glück, was ich z.Zt. habe, zerstören könnte.


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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Es kommt ja bei dem Verdrängen immer auf das Maß drauf an. Wer zum Beispiel akute Gefahren verdrängt, lebt eben gefährlich und kommt ggf. wirklich auf die Couch des Psychologen.
Verdrängen tun wir aber in erster Linie das Leid anderer, von dem wir zwar irgendwie schon wissen, das wir aber im Allgemeinen nicht zu nah an uns heran kommen lassen. Denn, wenn wir in größerem Umfang das täten, kämen wir vor lauter mit Leiden nicht mehr dazu, glücklich zu sein. Erfüllt sind wir deshalb in der Regel gerade mal noch von dem Leid unserer nächsten Angehörigen und Freunde.
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hi, peg,

in den Filmen kommt das aber auch immer alles so leicht rüber. Die können das nicht wirklich erfassen, was das bedeutet, 4 bzw. 5 so kleine Kinder groß zu ziehen. Ich kann vor solchen Eltern eigentlich nur meinen Hut ziehen. Es gehört sicher eine ganze Menge Courage dazu. Ich hab auch gerade eine Frau mit Drillingen gesehen. Deren älteres Kind ist kaum älter und sogar noch behindert. Ja, mein voller Respekt! Ich bin in solchen Momenten immer froh, dass es mich nicht getroffen hat. Gut, ich denke eben aufgrund meiner speziellen Geschichte hätte ich die Kinder wohl behalten, aber wie würde es MIR dabei gehen? Es gehört sehr viel Aufopferungsbereitschaft dazu. Und sehr viel Mut, sich in dieses Abenteuer hinein zu wagen. Ich erinnere mich noch an die erste Zeit, als mein Jüngster gerade geboren war. Es hat mich förmlich zerfressen, wenn ich mit beiden Kindern allein war und beide Kinder gleichzeitig höchst unterschiedliche Ansprüche an mich stellten. Das Baby brauchte viel Zeit, hing meistens an meiner Brust und der große Bruder wollte mit mir spielen, was zu essen haben, brauchte Hilfe auf dem Klo, ... usw. Wie hätte das mit noch zwei weiteren Kindern ausgesehen???

"Abtreibung und Verhältnismäßigkeit": Sicher, es ist in unserer Gesellschaft zum eigenen Überleben nicht notwendig, ein Kind abzutreiben (es sei denn, es gibt medizinische Gründe). Dennoch ist das bloße Überleben nicht alles. Da sind auf der einen Seite bestimmte Lebensvorstellungen der Mutter, wie sie leben möchte bzw. auch, wie sie nicht leben möchte. Auf der anderen Seite sieht sie, dass das werdende Kind bzw. die werdenden Kinder ihr die Realisierung ihrer Lebensvorstellungen unmöglich machen. Für mich hat jeder Mensch das Recht auf Selbstbestimmung über das eigene Leben. Daher halte ich diesen Punkt nicht für unwesentlich. Nun sagst du, sie könnte das Kind ja weg geben. Aber genau das wollen diese Frauen nicht. Sie wissen genau, dass sie ihr Kind, wenn es bereits geboren wäre, so lieben würden, das sie womöglich nicht dazu fähig wären, es her zu geben. Dann wären sie in einer Situation, wo sie gezwungen wären, ihre Lebensvorstellungen aufzugeben. Und um es nicht zu dieser Situation kommen zu lassen, trennen sie sich von dem Embryo in einem Stadium, wo sie noch keine hinreichend enge Beziehung aufgenommen haben. Und wie oben gesagt, da sie damit noch keine Interessen verletzten können (da der Embryo ja noch keine Interessen hat), müssen wir ihre Entscheidung respektieren. - Ich stehe einfach auf dem Standpunkt, dass wir als Gesellschaft diesen Frauen jede Hilfe anbieten sollten, damit sie sich vielleicht doch noch für das werdende Leben entscheiden. Da wir es uns als Gesellschaft eigentlich leisten könnten, diesen Frauen eine exclusive Hilfe zu bieten und da wir dies aber auch nicht tun, bezeichne ich die Gesellschaft auch als mit verantwortlich. …

"wann beginnt das Leben": Warum bringen dich deine naturwissenschaftlichen Kenntnisse dazu, dass das Leben mit der Einnistung beginnt? Leben Eizellen und Spermien noch nicht? - Was wir subjektiv empfinden, das ist wieder was ganz anderes. Wir, die wir uns Kinder wünschen, umjubeln ganz selbstverständlich bereits unsere befruchteten Eizellen! Ich kann mich noch sehr gut an dieses überwältigende Gefühl erinnern. Diese Fotos von meinen Embryonen (Vierzellern), ich hab sie mit ins Bett genommen und morgens, mittags und abends geknutscht! Vorgesungen (!) hab ich ihnen, den Bauch gestreichelt und alles andere, was sie rein rational betrachtet überhaupt nicht wahrnehmen konnten. Aber MIR hat des dennoch sehr wohl getan. &#61514; Ich stehe auf dem Standpunkt, wenn wir unseren Embryonen ein Recht auf Leben zuordnen wollen, dann sollten wir das über das Recht der Mutter auf Fortpflanzung tun. Die Embryonen sind unantastbar, wenn die werdende Mutter das so wünscht. Wenn die Frau das aber nicht wünscht, dann sind sie es auch nicht. Wenn ich unsere Gesetze schreiben dürfte, würde man denjenigen bestrafen, der gegen den Willen der Mutter einen Embryo tötet (auch in der Petrischale gegen den Willen der Mutter verwirft). Derjenige aber, der die Frau von einem unerwünschten Embryo befreit, bliebe straffrei.
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Nochmal an dich, peg:

Ich habe nicht den Menschen als Verfasser von Naturgesetzen bezeichnet. Selbstverständlich gibt es Naturgesetze, die sich der Mensch zwar zu Nutze machen kann, die er aber nicht ändern kann. Aber ich möchte ein Naturgesetz (z.B. das, dass ein Lebewesen immer andere Lebewesen zu seiner Ernährung braucht, um selbst weiter zu leben) nicht als ein Naturrecht bezeichnen. Denn ein Recht ist in der Tat etwas, was erstmal definiert werden muss. Hat die Maus wirklich weniger Recht auf Leben, weil da gerade ein Kater kommt? Nein, hier kommt allenfalls das Naturgesetz zum Zuge, das der Stärkere oder Schnellere oder Schlauere (je nachdem) gewinnt. Wollten wir uns unsere Ethik von der Natur abschauen, dann müssten wir konsequenterweise auch das Töten unserer Kinder durch einen neuen Lebenspartner zulassen. Nur mal ein Beispiel. Deshalb nennen die Philosophen diese Herangehensweise zurecht den „naturalistischen Fehlschluss“.
Ja, leider ist es so, dass der Mensch sich als einziger herausnimmt, mehr zu nehmen, als er für die Erhaltung seines Lebens braucht. Wir haben uns daran gewöhnt und wir leben alle recht gut davon. Wollten wir das aufgeben, würde sich unser aller Leben drastisch ändern. Bis zu einem gewissen Grad kann ich das für mich persönlich mit tragen. Ich will einfach nicht nur überleben, sondern es auch schön haben.

Ich weiß nicht, ob der Urknall tatsächlich für das Gesetz der Schwerkraft verantwortlich ist. Diese Wissenschaft übersteigt einfach mein Vorstellungsvermögen. Ich halte den Urknall nur für eine Theorie, die zwar der Realität entsprechen kann und wofür es sicher gute Gründe gibt, die aber auch nicht 100% sicher ist. Und ich kann gut mit diesem Nicht genau wissen leben. Ich nehme die Welt einfach so, wie sie jetzt ist. … Falls es den Urknall gab und der das Gesetz der Schwerkraft bewirkt hat, kann ich das Ganze aber auch nur als ein System mit einer bestimmten physikalischen Ursache und einer bestimmten physikalischen Wirkung sehen. Mit Rechten hat das nichts zu tun.
Liebe Grüße, Rebella
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Lalaith
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Beitrag von Lalaith »

@verdrängen
Ich denke, man muß da zwischen einem konkreten Problem und einer abstrakten Möglichkeit unterscheiden.
Es gibt Millionen von Dingen die Kindern oder Menschen allgemein zustoßen können. Wenn ich mir jede davon vor Augen halten würde, wäre das der sichere Weg in den Wahnsinn. Insofern muß man verdrängen. Man trifft die üblichen Vorsichtsmaßnahmen und kann nur hoffen, daß es reicht.
Und ich finde, gerade diese überbesorgten Mütter, die den ganzen Tag hinter ihrem Kind herrennen und aus jedem Pups ein Drama machen, tun weder ihren Kindern noch sich selbst was gutes.

Ganz anders ist es, wenn wirklich was passiert.
Es ist, denke ich, für jede Mutter entsetzlich, ihr Kind leiden zu sehen. Und ein Kind zu verlieren ist wohl das schlimmste überhaupt.
Aber ich denke, das darf man nicht verdrängen.
Der Tod gehört zum Leben und auch der Schmerz gehört zum Leben.
Ich denke, wenn man ein gewisses Alter erreicht hat, hat jeder Mensch schon Familienmitglieder oder Freunde verloren.
Jeder Mensch geht mit dem Tod anders um.
Meine Tante ist vor 2 Jahren mit 49 an Krebs gestorben. Es war fürchterlich für die Familie und es tut immernoch weh.
Aber ich hätte es nciht richtig gefunden, den Schmerz zu verdrängen und so zu tun, als wäre alles ok.
Ich finde, man muß den Schmerz zulassen und lernen, damit zu leben.

Ich denke, unsere Gesellschaft hat verlernt, mit dem Tod umzugehen.
Wir verstecken sterbende Menschen in Krankenhäusern und versuchen uns allgemein, dem Thema zu entziehen.
Beonders schlimm ist es heute natürlich auch, ein Kind zu verlieren, weil es nciht mehr normal ist.
Noch vor 100 oder 150 Jahren war die Kindersterblichkeit um ein vielfaches höher. Da hat fast jede Frau in ihrem Leben eins oder mehrere Kinder begraben müssen.
Das ist Gott sei Dank heute nciht mehr so. Umso schlimmer ist es natürlich, wenn es dann ausgerechnet dein Kind trifft.
Aber ich denke trotzdem, das der Tod nichts unnatürliches ist. Und eigentlich auch nichts Böses. Es ist ein natürlciher Vorgang, den man akzeptieren muß, weil man ihn nciht ändern kann.
Und ich finde, man sollte auch den Schmerz nciht verdrängen. Der Schmerz gehört genauso zu den Erfahrungen, die unser Leben ausmachen, wie die guten Erfahrungen.
Ich bin kein Psychologe, aber ich glaube nicht, das ein Mensch auf die Dauer gesund bleiben kann, wenn er einen Teil von sich selbst verleugnet.

Mir fällt im Zusammenhang mit dem Tod immer ein Zitat aus Star Trek ein: Captain Picard hat gerade erfahren, das sein Neffe und sein Bruder bei einem Unfall getötet wurden und philosophiert über den Tod. Und er kommt am Ende zu dem Ergebnis, daß es der Tod ist, der uns alle definiert.
Ein sehr kluger Satz, wie ich finde.
Wir alle müssen irgendwann sterben. Und ich denke, das sollten wir uns hin und wieder vor Augen führen, damit wir unser Leben vernünftig führen.
Wir haben nicht unbegrenzt Zeit, also sollten wir aus dem, was uns gegeben ist, das beste machen.

@rebella
Wie kommst du zu der Aussage, ein Embryo habe noch keine eigenen Interessen?
Nur weil es verstandesmäßig seine Interessen noch nciht erfassen kann und sie natürlich noch nicht ausdrücken kann?
Ich finde, das Kind hat trotzdem Interessen.
Zu allererst das Interesse, am Leben zu bleiben.
Dieses Interesse hat jedes Lebewesen und der Überlebensinstinkt ist vielleicht der stärkste überhaupt.
Und wenn man liest, das das Baby bei einer Abtreibung versucht, den Geräten auszuweichen, hat es diesen Instinkt.
Auch wenn es verstandesmäßig nicht erfasst, was passiert und es nciht benennen kann.
Das kann ein Tier auch nciht. Und trotzdem kämpft jedes Lebewesen instinktiv um sein Überleben.
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

@Lalaith,

du hast die beiden Begriffe, die es zu unterscheiden gilt, selbst benannt. Das eine ist nur ein Instikt. Das andere aber ist ein Interesse. Ein Interesse ist an eine Entwicklungsstufe des Gehirns gebunden, in der wir die Möglichkeit haben, etwas bewusst wahr zu nehmen und auch Zukunftspläne zu schmieden. Siehe dazu auf den letzten Seiten. Wir hatten das ja oben schon.

In dem, was du zum Verdrängen schreibst, stimme ich die im Prinzip zu. Mir ist noch ein Bild zum Thema verdrängen eingefallen. Wenn wir mit unserem Kind fröhlich über die Autobahn schlendern und die Gefahr verdrängen, dann ist das eine ungesunde Art von Verdrängen. Wenn wir aber verdrängen, dass unser Kind an einem ganz normalen Tag in einer ruhigen Gegend auf dem Weg von der Schule nach Hause trotzdem vom Auto erfasst werden könnte (obwohl wir ihm die Verkehrsregeln gut beigebracht haben), dann ist das eine gesunde Art der Verdrängung. :-)
Liebe Grüße, Rebella
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