Hallo Berlin!
Nachdem ich nun gestern meine EL-Untersuchung hatte (Ergebniss 1 x sicher durchlässig, 1x "leicht eingeschränkt", aber durchlässig), war heute gleich die Insemination. Nach dem typischen Umdisponieren aller Termine war ich um 11:00 dran und womit ich nun überhaupt nicht gerechnet hatte, war das dieses nette Katheder nicht seinen Weg in die Gebärmutter findet. Der Doc. meinte zwar, davor plazieren, wäre auch ok. Ich finde besonders hoffnungsvoll hört sich das aber nicht an. Oh nee, etwas mehr Glück hat mir schon erhofft. Ich bin sowieso schon negativ eingestellt für diesen 2. IUI-Versuch, aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Zur Zeit bin ich mental auch ziemlich angeschlagen. Nach einem fürchterlichen Besuch am Wochenende bei Freunden mit Kinder hatten wir diesen Sonntag einen neuen Tiefpunkt erreicht hat. Ich gönne ja allen ihre Kinder und freue mich auch total, aber irgendwann möchte man sich auch über etwas anderes als nur Kinder unterhalten und wenn alle Besucher einschließlich der eigenen Eltern sich auf dieses Kind stürzen, fühlt man sich als wenn man eine Krankheit hätte. Natürlich bin ich zur Zeit super sensibel, aber ich kann diese Äußerungen "Wann ist es denn endlich bei Euch soweit", "nun stresst Euch mal nicht" oder "erstmal haben" nicht ertragen, auch bei Gesprächen wie "als Mutter kann ich das total verstehen ..:" fühle ich mich ausgeschlossen. Ich hoffe, daß ich später etwas feinfühliger bin.
Jedenfalls haben wir uns am Sonntag hingesetzt und geredet. Uns ist jetzt klargeworden, daß es durchaus noch Jahre bis zum ersehnten Kind dauern kann. Natürlich kann man die Zeit für vieles nutzen, es ist nur schwierig den Anfang hinzukommen. Es war ja alles so toll geplant, im Traumjob gearbeitet, Traummann gefunden, Heirat, richtige Wohnung .... . Ich bin jetzt bereit für ein Kind, aber die Tiefschläge frustrieren so und ich habe das Gefühl, daß mein Seelenfrieden extrem leidet bei der Vorstellung in dieser Wartestellung die nächste Jahre weiterzuleben.
Irgendwie habe ich das Gefühl nicht mehr richtig zu leben. Ich habe aufgehört zu rauchen, versuche mich nicht zu stressen, Fernreisen plane ich nicht, da ich ja schwanger werden könnte und belohnt wird man jeden Monat erneut mit der roten Pest. Ich finde mittlerweile auch den Gedanken an eine Schwangerschaft sehr unwirklich.
Ich grüsse alle ganz doll, schreiben mag ich heute nicht an einzelne, aber ich denke an Euch alle.
Viele Grüße Sabine
P.S. Das Frühstück am 16.03. steht bereits in meinem Timer! Ich freue mich drauf!