Hallo meine Lieben,
ich bin wieder zu hause!!!
Was ich in der letzten Woche mitgemacht habe, muß ich erstmal verarbeiten. Ich habe noch gar nicht richtig begriffen, was dies alles für mich bedeutet, bzw. was mir genau wiederfahren ist.
Ich möchte mich vorab ganz herzlich für eure lieben Wünsche bedanken, dafür, daß ihr so viel an mich gedacht habt.
Ich werde mal versuchen, euch die Erlebnisse der letzten Woche wiederzugeben, was mir nicht sehr leicht fällt, da ich mich gar nicht mehr so genau an den zeitlichen Ablauf erinnern kann, es ist so viel passiert.
In der Woche nach Karneval mußte ich ja zum ersten Spezial - US. Dort wurde eine Gewebestruktur an der Stelle des linken Eileiters festgestellt. Das Problem ist, daß sich auf dem US die Eileiter nicht erkennen lassen, nur GM, Eierstöcke, Blutgefäße und Darm.
Ich mußte Montag wieder hin. Ging erst zu Prof vdV. zur HCG Kontrolle und lief zum US rüber, an 1000 Schwangeren vorbei, Bildern von Neugeborenen... Meine Nerven waren schon dünn, als ich beim Empfang ankam. Die Tuse fragte mich dann nach meinem Mutterpass, was die ersten Tränen hervorrief. Schluchzend saß ich zwischen ca. 20-30 Schwangeren und wartete geschlagene 2 1/2 Stunden darauf, daß ich aufgerufen wurde.
Die Ärztin erfragte den HCG Wert, er war weiter gestiegen. Beim US erkannte sie nun deutlich eine Eileiter SS, die sich entlang des gesamten Eileiters gebildet hatte. Sie schickte mich mit dem Befund zum Prof und erklärte mir welche Möglichkeiten es gibt. Entweder eine Art Abtreibungsspritze oder BS und der Eileiter muß aufgeschlitzt werden. So oder so müßte ich stationär aufgenommen werden. Kein bißchen sensibel, zack zack...
Ich völlig fertig zum Prof, der mich sofort abgefangen hat. Mir wurde ein Zimmer organisiert und ich kam auf Station 5, Privatstation. Meine Nerven lagen blank. In der Zwischenzeit war es schon 17 Uhr.
Abends bekam ich die Spritze. Nächster Tag HCG Kontrolle, die Werte gingen steil nach oben, trotz Spritze. Es wurde geschallt, deutliche Eileiter SS. Prof vdV erklärte mir, daß wir eine 2. Spritze setzen müßten, ich aber schon ab abends nüchtern bleiben muß, der Anestäsist vorbeikommt und ich die üblichen formulare ausfüllen muß, falls am nächsten Tag HCG weiter ansteigt.
er sagte auch, daß die SS untypisch sitzt und evtl. bei der BS der gesamte Eileiter raus muß.
Nächster Tag, die Werte waren weiter gestiegen - OP.
Es war allerhöchste Zeit, der Eileiter war schon Fingerdick.
Anschließend ging es mir richtig dreckig, schüttelfrost, Kreislauf völlig im Keller, Schmerzen ohne Ende. Trotzdem mußte ich am gleichen Abend aufstehen und zum Klo. Dort ging mir der Kreislauf total weg und ich fiel dem Pleger in die Arme. Zu dritt verfrachteten sie mich wieder ins Bett, dabei fiel der Drainagebeutel runter, horror Schmerzen.
Sie konnten den Eileiter retten. Einerseits super, andererseits steigt beim nächsten Versuch die Gefahr einer Eileiter SS von 2% auf 7-8%. Spitze, gell??
Am nächsten Tag sollte Mittags die Drainage gezogen werden, die mir die schlimmsten Beschwerden bereitet hat. Prof vdV. hatte Besprechung und wollte anschließend kommen. er kam und kam und kam nicht.
Die Schmerzen wurden immer unerträglicher. ich machte Terror. Der Prof war nicht mehr auffindbar, der Stationsarzt sollte her, war aber im Kreissaal. Hatte 2 geburten, davon einen Kaiserschnitt und erschien um 23 Uhr. ich bin fast ausgefippt.
Die HCG Werte wurden dann täglich geprüft, fallen ab, Gott sei Dank. Ist heute auf 370 runter.
Nunja, von da an wurd´s viel besser! die Schmerzen waren besser und ich bin auch schon mal auf den Flur raus. Ca. 20 m weit, war dann keuchend am Ende.
Von Tag zu Tag wurd´s besser, heute bin ich entlassen worden. Habe noch immer Schmerzen und werde wohl auch noch einige Tage damit zu tun haben. Am Freitag muß ich zum Gyn die Fäden ziehen lassen. Nächste Woche Freitag muß ich HCG nochmals prüfen lassen.
Habe heute lange mit Prof. vdV gesprochen wie´s weitergeht. Er sagt mindestens 1-2, besser 3 Monate Pause. Ich denke die Pause wird länger. Noch habe ich gar nichts verarbeitet. Ich habe um den Verlust der SS noch gar nicht trauern können. Ich wollte nur gesund aus der Klinik rauskommen.
Vor dem nächsten Versuch, der ja Kryo sein wird wird ein Hormonstatus und Schilddrüsentest gemacht. E2 und Progesteron soll bestimmt werden, was mich sehr beruhigt.
Er war wie immer super nett und es tat ihm wirklich unheimlich Leid, was mir alles widerfahren ist. Die Station 5 war klasse, das Zimmer richtig gemütlich, die Schwestern sehr nett, vor allem die Nachtschwester!!!
Ich bin dankbar, daß ich einen Abschluß gefunden habe, hoffe, daß HCG weiter fällt, die Blutung einsetzt und ich dann alles verarbeiten und vergessen kann!!
Mein Mann war mir die größte Stütze, wenn´s auch für ihn der Horror war. Jeden abend kam er zu mir. 120 km hin 120 km zurück. er hat mich versorgt, bekocht und unterstützt. ich bin so dankbar, daß ich ihn habe!!!
So, jetzt habe ich euch so zugelallt, mir hat es gut getan mal alles runterschreiben zu können und ich hoffe, ich habe euch nicht überfordert!!!