Kirche, Glaube, Taufe usw. ja/nein

Hier kommt alles rein, was in den anderen Rubriken überflüssig ist.
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Claudi70
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Re: Kirche, Glaube, Taufe usw. ja/nein

Beitrag von Claudi70 »

Fiducia hat geschrieben:
Claudi70 hat geschrieben:
Auch für unsere Kinder wird es ganz normal sein mit Gott zu reden (Gebet), ihn durch sein Wort besser kennen zu lernen (z.B. biblische Geschichte vor dem Schlafengehen), und Gemeinschaft mit ihm und seinen Leuten im Gottesdienst zu haben.
Hallo,

nach nochmaligen lesens eben stieß mir das auf.

Woher willst du wissen, dass es normal sein wird für eure Kinder? Vielleicht lehnen sie es ja auch total ab und wollen damit nix zu tun haben. So gesehen zwingt ihr sie ja doch in was hinein finde ich.

Hallo Claudi,

ob man das "zwingen" nennen kann?
Wir werden ganz einfach versuchen unseren Kindern das mitzugeben, was wir selber als das Beste für uns erkannt haben. Wir werden außerdem unser Möglichstes tun um die "geistlichen Babys", die unsere Kinder durch die Taufe geworden sind, bestmöglich zu versorgen. Genau wie wir die "natürlichen Babys" hegen und pflegen, versorgen und vor Schaden zu beschützen versuchen werden. - Es wird für sie einfach eine Gewohnheit sein, zu unserem Familienleben dazugehören. Was später daraus wird, ob sie in dem Glauben bleiben, in dem wir sie zu erziehen versuchen, haben wir nicht im Griff. Irgendwann werden sie selbst entscheiden müssen ob sie dabei bleiben oder einen anderen Weg einschlagen. Wir als Eltern sind dann herausgefordert ihnen die Freiheit zu lassen, sie ihren Weg gehen zu lassen und sie weiter zu lieben, auch wenn uns ihr Weg vielleicht zutiefst schmerzt. Sie werden uns jedenfalls nie verbieten können trotz allem für sie zu beten.

Für mich ist es übrigens kein Unterschied dazu, ob ich einem Kind beibringe seine Zähne zu putzen, auch wenn es keine Lust dazu hat, Gemüse zu essen, auch wenn es das nicht möchte, oder beizeiten ins Bett zu gehen ... . Das alles könnte man auch "zwingen" nennen, aber Eltern werden es tun, weil es das Beste für ihr Kind ist. Genau dasselbe werden wir auf Glaubensebene für unsere Kinder tun, zumindest soweit es uns möglich ist.
Ein Fußballer-Vater wird sein Kind mitnehmen auf den Fußballplatz, Schwimmer melden es vermutlich im Verein an und Kleintierzüchter bringen ihm beizeiten bei die Hasen zu füttern und den Stall zu putzen. - Ist das auch Zwang? Für mich hat es densleben Stellenwert wie wenn ein Atheist versuchen wird sein Kind glaubensfrei zu erziehen oder ein Christ es mitnimmt zum Gottesdienst oder in die Kindergruppe der Gemeinde schickt.

Ich denke alle Eltern werden ihre Kinder an ihren Hobbys und Interessen beteiligen (soweit sie nicht kinderschädlich sind). Kinder werden immer mitbekommen was ihren Eltern wichtig ist, und oft nehmen sie daran teil ohne sich gezwungen zu fühlen, einfach weil es "normal" für sie ist. - Ich sehe das hier am "Narrensamen", den Kindern der Aktiven in den Narrenzünften der Schwäb. Alemannischen Fasnet.

Wichtig ist, dass Eltern ihren Kindern dann aber auch die Freiheit geben sich anders zu entwickeln, was je nach Bereich früher oder später der Fall sein kann.

Gruß,
Fiducia


Hallo,

naja, da sehe ich nun shon Unterschiede:

Einem Kind bringe ich bei sich die Zähne zu putzen weil es sonst irgendwann mal erhebliche Zahnprobleme verbunden mit Schmerzen hat. Es lernt durch mich an der Straße stehen zu bleiben a es ihm sein Leben retten kann.

Sicherlich, ich nahm meinen Sohn auch mit zu meinem Hobby -Eishockey- als er dann aber mal kein Interesse mehr dran hatte musste er nicht mehr mitkommen.

Mal ne Frage: Was würdest du tun wenn dein Kind irgendwann dir erklärt er möchte lieber im Glauben von z. B. Allah leben? Oder aber ... es haut dir irgendwann mal an den Kopf es glaubt gar nicht und ihm geht das alles tierisch auf die Nerven mit beten usw.?

DAS meine ich u. a. auch mit Zwang; ich dränge mein Kind in MEINE Glaubensrichtung (schon durch die Taufe) obwohl es evtl. viel lieber mal eine andere oder keine haben mag.



Nachtrag: Ich finde es übr. sehr angenehm mit dir hier so zu schreiben, denn ich empfinde es als einen ruhigen friedlichen Meinungsaustausch :knuddel:
1 Kind natürlich 29.07.91
2003 geheiratet, dann folgten: [/color]
2003 4 vergebl. Clomi-Versuche.
1. IVF: SST 13.2.04 negativ
1. Kryro: SST 14./17.06.04 negativ
2. IVF: 20.10.04 negativ
2. Kryro: SST 25.11.05 negativ
[/size]
Eine tapfer ertragene Niederlage ist auch ein Sieg, getrennt lebend seit Jan. 2011, aber im Guten.
Kinderwunsch u. a. abgeschlossen dank der Gesundheitsreform
Kein Ersatzkind aber mein großer Schatz
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Gast

Beitrag von Gast »

JBB hat geschrieben:
Nachdem mein ganzes Leben mit Gott zu tun hat, hat es auch eine FG. Er hätte sie verhindern können, mich gar nicht erst schwanger werden lassen, ... - ob ein entstandenes Kind Chromosomenschäden hat oder nicht, ist für mich einfach keine Frage des Zufalls.
Das verstehe ich nicht so richtig, vielleicht kannst du es mir bitte näher erklären?

1. Nach deiner Auffassung greift Gott in das irdische Leben ein. Inwieweit macht dann der freie menschliche Wille noch einen Sinn, wenn alles von Gott vorherbestimmt sei?

2. Du glaubst, Gott hätte es verhindern können, dass ein Kind stirbt oder schwer krank geboren wird? Einen Menschen würde man in so einem Fall der "unterlassenen Hilfeleistung" anklagen. Dein Gott darf aber unethisch handeln?

Kapier ich nicht, mach mich mal schlauer.

Hallo Bea,

ein Erklärungsversuch:

1. Ich gehe nicht davon aus, dass alles von Gott vorherbestimmt ist, wir sind Menschen, die einen Verstand mitbekommen haben und Entscheidungen treffen können / müssen und für diese auch die Verantwortung übernehmen müssen. Aber da ich an den allmächtigen Gott glaube, rechne ich mit seiner Gegenwart in meinem Leben. Ich beziehe ihn in meinen Alltag ein, in die kleinen Dinge genauso wie in so große wie Partnerwahl oder Kinderwunsch. Das heißt nicht, dass ich die Verantwortung für mein Leben abgegeben habe, aber ich rechne mit diesem starken Partner an meiner Seite.
Es gibt nach meinem Dafürhalten auch Bereiche, da kann der gesammelte menschliche Wille und das beste menschliche Wissen letztlich nichts ausrichten. Gerade im Blick auf den Kinderwunsch habe ich gemerkt, dass letztlich kein Mensch, auch nicht die beste Medizin dafür sorgen kann, dass gute Eizellen heranreifen und dass die befruchteten Eizellen sich einnisten bzw. sich gut weiterentwickeln. Da können die Mediziner nur ihr Bestes tun, wir als Mütter alles uns Mögliche tun um die Einnistung zu unterstützen, aber ein Rest bleibt immer. Manche nennen es Schicksal oder Zufall, versuchen es biologisch zu erklären, für mich ist es Gottes Handeln und sein Plan.

2. Weshalb Kinder sterben (alleine in meinem christlichen Bekanntenkreis gibt es 14 Fehl- und mindestens 3 Totgeburten sowie einen Fall von plötzlichem Kindstod) oder krank zur Welt kommen (in meinem Bekanntenkreis mindestens ein behindertes Kind), weiß ich nicht. Ist es eine Folge des Sündenfalls, der Tatsache, dass dadurch Leid und Krankheit in die Welt kamen? Sind manche Schädigungen vielleicht Folge des menschlichen Egoismus, der die Umwelt zerstört, Gifte freisetzt, oder sich fruchtschädigend verhält? Auch ein Christ muss nicht für alles Erklärungen haben ...
Was ich aber weiß ist, dass manchmal solche Schicksalsschläge dazu beitragen, dass Menschen ganz neu nach Gott fragen (mind. einer der o.g. Fälle) oder ihres Glaubens gewisser werden. Die Freundin mit dem behinderten Kind z.B. weiß sich dadurch noch viel mehr auf Gottes Hilfe angewiesen, freut sich aber, dass "Gott ihr das Kind zugetraut" hat, nicht zugemutet (Originalton). - In diesen Fällen wäre es kein "unethisches Handeln" Gottes, sondern planvoll.
In vielen Fällen wird es jedoch keine Erklärung und schon gar keine erkennbaren positiven Folgen geben. Damit muss auch ein Christ leben. Ich halte jedoch daran fest, dass Gottes Gedanken höher sind als meine, dass seine Pläne und sein Handeln mein Verstehen übersteigen - auch im Blick auf das, was du "unethisches Handeln" nennst. ER hat einen Plan, da bin ich mir sicher.


Hmmm, ob dir dieser Erklärungsversuch hilft? - Manchmal wünschte ich, man könnte sich gegenübersitzen und miteinander reden. Die Schriftform ist doch manchmal ziemlich hinderlich, zumindest für mich.

Gruß,
Fiducia
JBB
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Beitrag von JBB »

@Fiducia

Egal warum du dieses Bibelzitat angeführt hast: In diesem Zitat werden Ungläubige auf unterträglich Weise verhöhnt und beschimpft. Du sagst, es sei alt formuliert, aber wenn man "Sie achten alles für nichts und reden böse, sie reden und lästern hoch her." modern formulieren würde, würde sich dann etwas am Inhalt ändern?

Richtig, Rebella äußert ihre Argumente "vehement". Aber hat sie dich als Gläubige irgendwo verhöhnt oder runtergeputzt, so wie es die Aussagen in der Bibel gegen Ungläubige geschieht (und das ist ja nicht die einzige Bibelstelle in dieser Art).

Das mit dem "Schmerz", den Rebellas Aussagen in dir hervorrufen, kann ich nicht nachvollziehen. Ich finde, sie begründet ihre Aussagen recht fundiert und ist jederzeit bereit, sich einer sachlichen Diskussion zu stellen. Kann mich nicht erinnern, dass sie sich hier unschlich und somit "verletzend" geäußert hat?

Wie Rebella schon geschrieben hat, möchte sie nicht "missionieren" sondern "aufklären". Jeder hier in dieser Diskussion hat die Möglichkeit, auf ihre Argumente einzugehen und diese ggf. auf sachlicher Ebene zu entkräften. So etwas nennt man Diskussion :wink:

Zum Beispiel hat sie eine Menge Bibelzitate angeführt, in denen eine Menge Diskussionsstoff stecken würde. Da ist hier noch keiner drauf eingegangen.
Kannst du mir zeigen, wo ich etwas als allgemeingültige Wahrheit dargestellt habe?
Zum Beispiel solche Aussagen wie
Dass ein Mensch glauben kann und beim Glauben bleibt, bewirkt Gott in ihm.
Ich würde es als entschärfend ansehen, wenn du noch deutlicher machen würdest, dass du deinen persönlichen Glauben beschreibst. Ich bin mir sicher bzw ich hoffe es sehr, dass hier niemand so bösartig wäre, auf deinem persönlichen Glauben "herumzuhacken".

Für Andersdenkende kommt es aber "missionarisch" rüber, wenn der Glaube als allgemeingültige Behauptung rübergebracht wird "Gott ist so und so, wenn man an Gott glaubt dann passiert dieses oder jenes" und so in der Art.

Glauben muss man nicht beweisen, denn sonst wäre es ja "wissen" und nicht "glauben".
Aber wenn du etwas als "Wahrheit" verkündest, dann musst du es auch belegen können.

Um es noch deutlicher zu machen:

"Ich glaube an Gott" -> Religionsfreiheit! Niemand hat das Recht, dir diesen Glauben ausreden zu wollen und du bist auch nicht verpflichtet, dich dafür zu rechtfertigen.

"Es gibt einen Gott" -> Allgemeingültige Aussage, die nur dann haltbar wäre, wenn sie belegt werden könnte, kommt daher "missionarisch" rüber.

Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken?
Zuletzt geändert von JBB am 14 Nov 2009 20:01, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
JBB
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Beitrag von JBB »

dein Posting von 19:25 Uhr beantworte ich später :D

Muss mich jetzt mal kurz als Hausfrau betätigen :-?
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo claudi,

du fragst, was fiducia täte, wenn ihre kinder etwas anderes als sie glauben, das hat sie m.a. beantwortet:
Für mich hat es densleben Stellenwert wie wenn ein Atheist versuchen wird sein Kind glaubensfrei zu erziehen oder ein Christ es mitnimmt zum Gottesdienst oder in die Kindergruppe der Gemeinde schickt.
...

Wichtig ist, dass Eltern ihren Kindern dann aber auch die Freiheit geben sich anders zu entwickeln, was je nach Bereich früher oder später der Fall sein kann.
ich stimme dir, fiducia, hier zu, auch wenn ich ansonsten meist nicht nachvollziehen kann, was du schreibst und auch nicht finde, dass du sonderlich auf meine argumente eingegangen bist.

ich halte eine atheistische oder agnostische erziehung für genauso wenig 'neutral' und genauso 'prägend' wie eine religiöse (ganz gleich welcher art). es kann doch genauso sein, dass ein kind atheistischer oder agnostischer eltern später religiös wird und sich grämt, dass es nicht getauft wurde.
auch ich würde versuchen, das zu tolerieren, auch wenn mich das sicher schmerzen würde, denn bei so grundlegenden unterschieden des glaubens geht doch ein stück weit die gemeinsame basis verloren.

wobei ich hier nochmal unterscheiden würde zwischen religionen, die im prinzip die menschenrechte achten und religionen, bei denen frauen, andersgläubige usw. diffamiert werden.
und solche diffamierungen lese ich leider bei dir, fiducia, teilweise schon heraus:
"Darum prangen sie in Hoffart und hüllen sich in Frevel. Sie brüsten sich wie ein fetter Wanst, sie tun, was ihnen einfällt. Sie achten alles für nichts und reden böse, sie reden und lästern hoch her. "
ok, stammt nicht von dir, es ist ein bibelzitat, aber DU hast frei entschieden, es zu zitieren.

rebella, auf mich wirkt dein stil zwar manchmal auch etwas missionarisch, aber eine in meinen augen so unflätige und unsachliche (nur blumige) beschimpfung andersdenkender hast du hier definitiv nicht abgelassen. ;-)

lg
mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
Gast

Re: Kirche, Glaube, Taufe usw. ja/nein

Beitrag von Gast »

Claudi70 hat geschrieben: Einem Kind bringe ich bei sich die Zähne zu putzen weil es sonst irgendwann mal erhebliche Zahnprobleme verbunden mit Schmerzen hat. Es lernt durch mich an der Straße stehen zu bleiben a es ihm sein Leben retten kann.

Sicherlich, ich nahm meinen Sohn auch mit zu meinem Hobby -Eishockey- als er dann aber mal kein Interesse mehr dran hatte musste er nicht mehr mitkommen.

Mal ne Frage: Was würdest du tun wenn dein Kind irgendwann dir erklärt er möchte lieber im Glauben von z. B. Allah leben? Oder aber ... es haut dir irgendwann mal an den Kopf es glaubt gar nicht und ihm geht das alles tierisch auf die Nerven mit beten usw.?

Hallo Claudi,

zwecks Zähneputzen, Sicherheit im Straßenverkehr und christlicher Erziehung: Für meinen Mann und mich ist das irgendwie gleichwertig: Das eine schützt vor Problemen im Alltag und lebensgefährlichen Situationen, das andere hat u.a. mit der Ewigkeit zu tun, aber gibt eben auch Halt in diesem Leben.

Zu deiner Frage: Mein Bruder hat mit seinem 18. Geburtstag beschlossen die ganze christliche Sache, den Kirchgang etc. zu lassen. Er war da ganz konsequent. Meinen Eltern und mir hat seine Entscheidung sehr weh getan, aber wir haben seinen Schritt akzeptiert, ihn weder gedrängt noch gemobbt oder überredet. Allerdings habe ich 7 Jahre lang für ihn gebetet und um ihn gebangt, er wusste allerdings nichts davon, das hätte er sonst vllt als manipulativ empfunden. (Mir war halt wichtig, dass er nicht in diesem Zustand der Rebellion gegen Gott bleibt, weil für mich Glaube nicht nur ein Hobby ist, sondern weitrechende Konsequenzen hat.) Nach 7 langen Jahren ist er zurückgekehrt, geht aus eigener Überzeugung zum Gottesdienst und erzieht seine beiden Jungs ganz bewusst im christlichen Glauben.
Die Tochter meiner Freundin hat die Entscheidung für den Islam getroffen. Sie musste sie gehen lassen, aber wir beten für sie und hoffen, dass sie zurückkehrt. Ansonsten ist und bleibt die junge Frau die Tochter ihrer Eltern, sie wird von ihnen geliebt, auch ihr muslimischer Partner wird zuhause gut und freundlich aufgenommen, ... auch ich habe noch nie einen "Missionierungsversuch" gestartet, lasse mich aber gerne auf Diskussionen mit ihr ein, wenn sie mich fragt.

Es ist eine schmerzvolle Erfahrung, aber Eltern müssen m.E. ihren Kindern die Freiheit lassen ihren Weg zu gehen. Gleichzeitig sollen sie die Arme für sie offen halten und das Haus. (Übrigens: da gibt es sogar eine ganz passende biblische Geschichte dazu, die Eltern geradezu dazu auffordert, ihre Kinder ziehen zu lassen.)

Claudi, danke für deine Rückmeldung! Ich finde es auch angenehm mit dir zu schreiben.

Gruß,
Fiducia
Gast

Beitrag von Gast »

Mondschaf hat geschrieben: wobei ich hier nochmal unterscheiden würde zwischen religionen, die im prinzip die menschenrechte achten und religionen, bei denen frauen, andersgläubige usw. diffamiert werden.
und solche diffamierungen lese ich leider bei dir, fiducia, teilweise schon heraus:
"Darum prangen sie in Hoffart und hüllen sich in Frevel. Sie brüsten sich wie ein fetter Wanst, sie tun, was ihnen einfällt. Sie achten alles für nichts und reden böse, sie reden und lästern hoch her. "
ok, stammt nicht von dir, es ist ein bibelzitat, aber DU hast frei entschieden, es zu zitieren.
Hallo Mondschaf,

zwecks Eingehen auf deine Argumente, da muss ich erstmal nachlesen ...

Zur Klarstellung: Diese Bibelstelle aus Ps.73 habe ich nicht ausgesucht um eine Aussage über Nichtglaubende zu machen, sondern um Rebella zu zeigen, dass es schon vor langer Zeit genauso war: Es gab Menschen, die nichts von Gott wissen wollten, sich sogar eher anti-göttlich verhielten (was ihnen ja durchaus frei steht), denen es aber sehr gut ging. Die von mir zitierten Verse sind die Worte eines Dichters, der die Verhaltensweisen der Nichtglaubenden beschreibt, wie er sie damals erlebt. Er beklagt sich darüber was er an den Nichtglaubenden sieht bzw. mit ihnen erlebt, und kann es absolut nicht verstehen, dass Gott es ihnen nicht heimzahlt.
Vermutlich ist das Zitat nur schwer oder falsch verständlich wenn man den Zusammenhang nicht kennt ... muss ich mir merken und weiter ausholen wenn ich etwas schreibe.

Gruß,
Fiducia
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Claudi70
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Re: Kirche, Glaube, Taufe usw. ja/nein

Beitrag von Claudi70 »

Fiducia hat geschrieben:
Claudi70 hat geschrieben: Einem Kind bringe ich bei sich die Zähne zu putzen weil es sonst irgendwann mal erhebliche Zahnprobleme verbunden mit Schmerzen hat. Es lernt durch mich an der Straße stehen zu bleiben a es ihm sein Leben retten kann.

Sicherlich, ich nahm meinen Sohn auch mit zu meinem Hobby -Eishockey- als er dann aber mal kein Interesse mehr dran hatte musste er nicht mehr mitkommen.

Mal ne Frage: Was würdest du tun wenn dein Kind irgendwann dir erklärt er möchte lieber im Glauben von z. B. Allah leben? Oder aber ... es haut dir irgendwann mal an den Kopf es glaubt gar nicht und ihm geht das alles tierisch auf die Nerven mit beten usw.?

Hallo Claudi,

zwecks Zähneputzen, Sicherheit im Straßenverkehr und christlicher Erziehung: Für meinen Mann und mich ist das irgendwie gleichwertig: Das eine schützt vor Problemen im Alltag und lebensgefährlichen Situationen, das andere hat u.a. mit der Ewigkeit zu tun, aber gibt eben auch Halt in diesem Leben.

Zu deiner Frage: Mein Bruder hat mit seinem 18. Geburtstag beschlossen die ganze christliche Sache, den Kirchgang etc. zu lassen. Er war da ganz konsequent. Meinen Eltern und mir hat seine Entscheidung sehr weh getan, aber wir haben seinen Schritt akzeptiert, ihn weder gedrängt noch gemobbt oder überredet. Allerdings habe ich 7 Jahre lang für ihn gebetet und um ihn gebangt, er wusste allerdings nichts davon, das hätte er sonst vllt als manipulativ empfunden. (Mir war halt wichtig, dass er nicht in diesem Zustand der Rebellion gegen Gott bleibt, weil für mich Glaube nicht nur ein Hobby ist, sondern weitrechende Konsequenzen hat.) Nach 7 langen Jahren ist er zurückgekehrt, geht aus eigener Überzeugung zum Gottesdienst und erzieht seine beiden Jungs ganz bewusst im christlichen Glauben.
Die Tochter meiner Freundin hat die Entscheidung für den Islam getroffen. Sie musste sie gehen lassen, aber wir beten für sie und hoffen, dass sie zurückkehrt. Ansonsten ist und bleibt die junge Frau die Tochter ihrer Eltern, sie wird von ihnen geliebt, auch ihr muslimischer Partner wird zuhause gut und freundlich aufgenommen, ... auch ich habe noch nie einen "Missionierungsversuch" gestartet, lasse mich aber gerne auf Diskussionen mit ihr ein, wenn sie mich fragt.

Es ist eine schmerzvolle Erfahrung, aber Eltern müssen m.E. ihren Kindern die Freiheit lassen ihren Weg zu gehen. Gleichzeitig sollen sie die Arme für sie offen halten und das Haus. (Übrigens: da gibt es sogar eine ganz passende biblische Geschichte dazu, die Eltern geradezu dazu auffordert, ihre Kinder ziehen zu lassen.)

Claudi, danke für deine Rückmeldung! Ich finde es auch angenehm mit dir zu schreiben.

Gruß,
Fiducia
Hallo,

hm, ok,mir geben andere Sachen Halt und Sicherheit. Mein Mnn, meine Familie, mein Job usw. An eine Ewigkeit glsube ich -allein berufsbedingt- eh nicht.

Warum bbetet ihr für jemanden der sich für einen anderen Glauben entschließt? Isses denn nicht eigentlich total egal an wen man nun glaubt? Ob nun Gott, Allah, Hindu usw.?

Vielleicht hast du es nicht genau gelesen ... ich schrieb, mich knurrte als ca. 7 jährige meine ev. Religionslehrerin an ... ich darf kein Weihnachten feiern, ich bin ja nicht getauft. Boa, als Kind war das grausam, ich hab es nicht verstanden und ing heulend nach Hause.

Als 13jährige erlebte ich in den USA eine baptische Gemeinde und war mega begeistert. Die brachten alles dermassen locker ohne Zwang rüber. Da wurde z. B. nach der Rede auch geklatscht. Generell lief das aber auch einfach mal ganz locker ab.

Sowas erlebte ich nie bei den ev. oder kath. Gottesdiensten.

Wie schon geschrieben, ich bin Realist, ich muss Beweise sehen für das Leben/Darsein von egal von wem.

Übr. finde ich Gespräche über den Koran sehr interessant (also den "echten").
1 Kind natürlich 29.07.91
2003 geheiratet, dann folgten: [/color]
2003 4 vergebl. Clomi-Versuche.
1. IVF: SST 13.2.04 negativ
1. Kryro: SST 14./17.06.04 negativ
2. IVF: 20.10.04 negativ
2. Kryro: SST 25.11.05 negativ
[/size]
Eine tapfer ertragene Niederlage ist auch ein Sieg, getrennt lebend seit Jan. 2011, aber im Guten.
Kinderwunsch u. a. abgeschlossen dank der Gesundheitsreform
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Fiducia hat geschrieben: Was ich aber weiß ist, dass manchmal solche Schicksalsschläge dazu beitragen, dass Menschen ganz neu nach Gott fragen (mind. einer der o.g. Fälle) oder ihres Glaubens gewisser werden.
Ich finde, das ist ganz schön raffiniert von Gott, Menschen schweren Schicksalsschlägen auszusetzen, damit sie sich ihres Glaubens gewisser werden ...

Ich verstehe auch nicht, warum Gott immer alles Gute gemacht haben soll, wenn was Schlechtes passiert, schreiben die Gläubigen dann: "Mann kann sich eben nicht alles erklären." ...



Fiducia, ich möchte mal betonen, dass es mir gar nicht darum geht, ob jemand nun an was glaubt oder nicht. Das soll wirklich jedem selbst überlassen sein. Mir geht es wirklich einzig darum, auf Menschenrechtsverletzungen hinzuweisen, die aus dem Glauben entstehen und sogar noch mehr von denen, die über die Gläubigen herrschen (im Fall Christentum sind das die Menschen in höheren Kirchenämtern) unterstützt werden. Und sowas, wie
Fiducia hat geschrieben: "Sie brüsten sich wie ein fetter Wanst, sie tun, was ihnen einfällt. Sie achten alles für nichts und reden böse, sie reden und lästern hoch her."
ist z.B. eine Diskriminierung von Glaubensfreien.

Hier im Forum setze ich mich sehr für die Rechte ungewollt Kinderloser ein, z.B. auch für die Änderung des ESchG. Ohne die Kirchen hätten wir diese Änderung längst und ich könnte meine Zeit für was Besseres investieren. - Ich habe, um diese Zusammenhänge zu verstehen, mich sehr mit dem Thema Kirche auseinander gesetzt und dabei gemerkt, dass es in unserer - auch heutigen! - Gesellschaft viele Menschen gibt, denen die Kirche das Leben schwer macht, teilweise sogar Menschenrechte versagt. Nur das allein motiviert mich immer wieder, darauf hinzuweisen. Denn, man kann etwas nur dann verändern, wenn man die Ursache dafür bekannt macht.

Leider ist es so, dass alle Menschen, die der Institution Kirche beitreten, das Verhalten der Kirche, ihre Menschenrechtsverletzungen, ihre Einmischung in die Selbstbestimmungsrechte von Menschen (auch von nicht religiösen und anders religiösen!), damit unterstützen. Auch eben schon die Kleinen mit der Taufe (wenn sie auch gar nichts dafür können, dass sie nun in die Kirche eintreten). Ich fände es besser, wenn die Menschen, die das nun mal alles glauben, ihren Glauben außerhalb der Kirchen praktizieren.


Ich muss dir nicht Leid tun, denn ich habe keine Angst vor der Hölle, Fiducia. Und ich bitte dich darum, nicht für mich zu beten. Einfach aus Respekt vor mir.

Damit dürfte dann auch deine diese Frage beantwortet sein:
Fiducia hat geschrieben: Ich frage mich, woher dein missionarischer Eifer (manchmal kommt es mir fast wie Hass vor) auf den christlichen Glauben und den Gott der Bibel kommt, und ob nicht ganz tief drin Verletzungen stecken, Enttäuschung von Christen, vielleicht sogar die Sehnsucht, doch so glauben zu können. -
Liebe Grüße, Rebella
------------------------------------------
Gast

Re: Kirche, Glaube, Taufe usw. ja/nein

Beitrag von Gast »

Claudi70 hat geschrieben: Warum bbetet ihr für jemanden der sich für einen anderen Glauben entschließt? Isses denn nicht eigentlich total egal an wen man nun glaubt? Ob nun Gott, Allah, Hindu usw.?

Vielleicht hast du es nicht genau gelesen ... ich schrieb, mich knurrte als ca. 7 jährige meine ev. Religionslehrerin an ... ich darf kein Weihnachten feiern, ich bin ja nicht getauft. Boa, als Kind war das grausam, ich hab es nicht verstanden und ing heulend nach Hause.
Hallo Claudi,

habe mir überlegt, ob ich dir o.a. Frage nicht besser per PM beantworten soll, nicht dass sich wieder jemand ärgert. Gehe aber das Risiko ein und hoffe einfach, dass meine Antwort richtig verstanden wird.

Als Christ glaube ich was Gott in seinem Wort, der Bibel, sagt. Dort steht u.a. dass Jesus sagt: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, denn durch mich" oder "Es ist in keinem anderen Heil, es ist kein anderer Name den Menschen gegeben, darin sie sollen selig werden, als allein der Name Jesus." - Wenn ich das ernst nehme (und ich erwarte von jedem Glaubenden, sei er Muslim, Buddhist, Hindu, ..., dass er die Grundlagen seines Glaubens ernst nimmt), dann kann ich nicht davon ausgehen, dass es völlig egal ist woran jemand glaubt. Da für mich die Bibel Basis meines Glaubens ist, muss ich leider davon ausgehen, dass jemand, der nicht an Jesus Christus glaubt, ewig verloren ist und dem Gericht Gottes anheim fällt. Wenn mir dieser Mensch nun sehr am Herzen liegt, werde ich wenigstens dafür beten, dass er umkehren kann. - Eigentlich sollte mir ja jeder Mensch (zumindest in meiner Umgebung) diesbezüglich am Herzen liegen, aber zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich an der Stelle meist versage ... :(

Zu deiner Schulerfahrung: Die finde ich mehr als nur krass, das ist zutiefst lieblos und nicht im Sinne Gottes, von dem ja eine Religionslehrerin einiges wissen sollte! Ich kann diese Aussage als Erwachsene heute genausowenig verstehen wie du als Siebenjährige! - Es tut mir wirklich leid, dass du diese Erfahrung machen musstest!!!

Ja, die Gemeinden in USA sind oft viel lockerer als die deutschen, vermutlich ist das auch eine Sache der Mentalität und Lebensart. In D gibt es auch sehr freie Gemeinden, in denen es lockerer zugeht als in der rkK oder den ev. Landeskirchen. Viele Menschen fühlen sich dort wohler als in den oft "steifen" Gottesdiensten der Großkirchen.

Beweise für den christlichen Glauben gibt es leider keine, ich denke das bringt "Glaube" mit sich. Ich selbst wurde in diesem Glauben erzogen und habe seither viele Erfahrungen mit dem Gott gemacht, an den ich glaube.
Es gibt aber auch andere Menschen, die eher glaubenslos erzogen wurden und als Erwachsene gesagt haben: "Ich werde die Probe aufs Exempel machen, die Bibel lesen und mal so tun, als ob sie Recht hätte - mal sehen, was geschieht, mal sehen ob ich Gott wirklich erfahren kann." - Auch sie können nun für sich sagen: "Ich habe Gott erfahren, ich weiß, dass es stimmt."

Gruß,
Fiducia

P.S.: Welchen Beruf hast du, wenn du aus berufl. Gründen nicht an eine Ewigkeit glauben kannst?
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