ich kann zwar bezüglich Spermienqualität und Tese nicht viel beisteuern, habe aber Erfahrung auf dem Gebiet Ausland, ICSI und EZS.
Ich schreibe Dir mal meine Geschichte auf:
Mit 30 habe ich die Pille abgesetzt mit der Idee recht schnell schwanger zu werden. Dem war aber nicht so. Dt. Mediziner haben meinen Mann als Ursacher ausfindig gemacht. Wir haben erstmal es mit Clomifen probiert, dann drei IUIs gemacht und schließlich 2 ICSIs und einen Kryotransfer. Bei der ersten ICSI ließ ich alle drei Embys zu Blastos weiterkultivieren: Eine Blasto, ein 10-Zeller, ein 8-Zeller. Biochemische Schwangerschaft.
Beim Kryotransfer ließ ich wieder alle zu Blastos weiterkultivieren: 12-Zeller, 10-Zeller, 6-Zeller. Negativ
Bei der 2. ICSI habe ich dann nach 2 Tagen transferiert: 2 x 8-Zeller, ein 6-Zeller. Negativ.
Ich bin damit nach Spanien. Der Arzt ist fast vom Stuhl gekippt. Wie man mir überhaupt die ganzen zurückgebliebenen Embys transferieren konnte? Lediglich bei der 2. IcSI am Tag 3 hatte alle das vorgeschriebenen Stadium. Irgendwas muß also zwischen Tag 3 und Tag 5 passieren, dass sich keine Blastos entwickeln.
Wir haben eine ICSI mit PID gemacht. In Spanien werden alle gewonnen EZ dann weiterkultiviert und nicht nur die vorgeschriebenen drei. 18 EZ punktiert, 12 befruchtet (sagt schon einiges, ich hatte vorher auch immer recht viel Ausschuß, so eine Befruchtungsquote von 60-70%). Am Tag 3 waren von den befruchteten 12 noch alle am Leben. Am Tag 5 gab es nur noch 4. Die meisten sind im 6 bzw. 8 Zellstadium einfach stehen geblieben. Die anderen vier wurden genetisch untersucht und drei davon hatten unvollständige Chromosonsätze. Einer war in Ordnung, starb aber kurz vor dem Transfer aus ungeklärten Gründen ab.
Es ist also das gleiche Problem wie eine andere Dame hier beschreibt. Im Ausland werden alle Embys weiterkultiviert und nur die Besten (also die, die es bis Tag 5 schaffen mit oder ohne PID) transferiert. Das haben wir hier in BRD nicht. Drei Stück können weiterkultiviert werden, der Rest wird im Vorkernstadium kryokonserviert. So ist es zumindestens in Hessen.
Ich hatte immer viele Eizellen, ich war jung, mein Mann war Hauptverursacher und keiner hat mir gesagt, dass meine Eizellqualität der eigentlich Grund ist. Ich kann keine gesunden Kinder bekommen. Die Natur selektiert da knallhart. Deswegen war im 8-Zellstadium für die meisten auch Schluß.
Allerdings ist Spanien alles andere als billig. Wir zahlten für die ICSI mit PID ca. 8500 Euro (inkl. Medis). Es hängt halt auch davon ab wieviele EZ weiterkultiviert werden und wieviele mit PID untersucht werden. Macht man keine PID wird es halt etwas billiger.
Eine EZS kostet in Spanien ca. 10.000 Euro.
Also preislich ist CZ da schon wesentlich günstiger. Allerdings soll es da längere Wartezeiten geben. Hat halt alles seinen Preis.
Ich kann jedem, der hier zwei bis drei gescheiterte ICSIs hinter sich hat nur empfehlen ins Ausland zu gehen. Hierzubleiben ist meiner Meinung nach Zeit- und Geldverschwendung und belastet Körper und Seele nur unnötig.
In Spanien geht alles: Spendersamen, Spendereizelle, Spenderembryonen, Behandlung von unverheirateten Paaren mit Spenderzellen, Behandlung von lesbischen Paaren, Behandlung von alleinstehenden Frauen. Bis auf Leihmutterschaft ist alles ist erlaubt. Man muß nur zahlen. Klingt jetzt krass, ist aber so.
Ach ja, meine Tochter ist jetzt ein Jahr alt und wir starten Kind Nr. 2.
Gruß
Amaia







