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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Hi Sanne, :D :D :D :D

vielen Dank fürs Einscannen!!!
Jetzt wollen wir mal sehen, wie schnell die Post ist!

Liebe Grüße :D

Mondschaf
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Ernst
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Beitrag von Ernst »

trallalla... :oops:
Zuletzt geändert von Ernst am 01 Jul 2003 15:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Ernst
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Beitrag von Ernst »

wg. copyright inkognito...


DER SPIEGEL 26/2003-07-01

FORTPFLANZUNGSMEDIZIN

HeIlblau oder lieber Rosa?

In Belgien können Eltern das Geschlecht ihres Kindes vorherbestimmen lassen - die erste Wunschtochter Europas ist bereits geboren.

Hippokrates riet den Männern, sich den linken Hoden mit einem Band abzuschnüren, um einen Knaben zu zeugen. Parmenides meinte, die Frau solle sich zum selben Zweck beim Sex auf die rechte Seite legen. Noch bis Anfang der vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts spülten sich manche Frauen vorrn Beischlaf die Scheide mit einer Lösung von doppeltkohlensaurem Natron, die angeblich weibzeugenden Spermien das Leben erschwert.

Immer schon suchten Menschen nach Möglichkeiten, das Geschlecht ihrer Kinder nicht dem Zufall zu überlassen; galt früher meist der männliche Stammhalter als Ziel aller Träume, wünschen sich Paare heute auch gern mal ein Mädchen.

Bislang war keine dieser Methoden von Erfolg gekrönt. Inzwischen aber können Ärzte dem Elternpaar helfen, das partout ern Baby in Rosa oder eben in Hellblau aufziehen will - mit einem Verfahren, das zuvor an Rind und Schwein erprobt worden ist: Eine Sortiermaschine trennt die Spermien des Vaters in solche, die das X- und solche, die das Y-Chromosom tragen. Diese Methode, genannt MicroSort, hat das Genetics & IVF Institute entwickelt, eine US-Fruchtbarkeitsklinik aus Fairfax.

Dorthin schickte der belgische Fortpflanzungsarzt Frank Comhaire vom Universitätshospital in Gent auch das tiefgekühlte Ejakulat eines südeuropäischen Mannes. Der ist nun, wie kürzlich herauskam, im Februar Vater der ersehnten Tochter geworden - eines Mädchens auf Bestellung. Es ist das erste in Europa gezeugte Kind, das mit Hilfe der in den meisten EU-Ländern für diesen Zweck nicht zugelassenen MicroSort-Methode entstanden ist.

"Inzwischen wollen an die 60 Paare mitmachen", schätzt Comhaire. Sie kämen aus allen Ländern Europas, auch aus Deutschland. "Es bildet sich derzeit eine regelrechte Schlange an Spermienpaketen, die auf den Versand in die USA warten." Dort dürfen Fortpflanzungskliniken dieses "Family Balancing" schon länger betreiben, den Ausgleich der Geschlechterbilanz innerhalb der Familie: Das erste MicroSort-Wunschgirl der Welt wurde dort Anfang 1996 geboren.

Die Arbeit Comhaires ist Teil einer Studie zur Effizienz und Sicherheit der Samensortierung, an der weltweit 3500 Elternpaare teilnehmen sollen. ternpaare teilnehmen sollen. Der letzte Stand in der Zentrale in Fairfax: Etwa 330 Mädels sind bereits zur Welt gekommen und mehr als 70 Jungs.

Zu Nutze machen sich die US-Wissenschaftler dabei, dass das weibliche Geschlechtschromosom dreimal mehr DNS enthält als das kürnmerliche Y-Chromosom: Mit einer fluoreszierenden Substanz eingefärbt, leuchten so die mädchenzeugenden Spermien unterm Laserstrahl heller. Stück für Stück lassen sie sich dann in unterschiedliche Röhrchen leiten.

In Gent verschmelzen Comhaires Kollegen aus der Gynäkologie dann die weib- oder mannzeugenden Samenzellen mit den Eizellen der Mutter und pflanzen dieser die so entstandenen Embryonen ein.

Perfekt funktiornert die Spermiensortiermaschine allerdings nicht: Sie enttauscht eines von zehn Paaren, das sich auf ein Mädchen gefreut hat, mit der Geburt eines Sohnes. Umgekehrt muss ein Elternpaar von vieren sich mit einer Tochter begnügen, obwohl es doch einen Jungen wollte.

Acht von zehn Teilnehmern an der Studie zeigen sich tochterfixiert. "Das ist nicht erstaunlich, weil es insgesamt einen leichten Knabenüberschuss auf der Welt gibt", erklärt Comhaire. "Und die Leute wollen nun einmal eine ausbalancierte Familie haben." Er lässt nur Paare zu, die schon mindestens ein Kind haben und nun dringend ein Baby des anderen Geschlechts ersehnen. "Alles andere wäre sexistisch."

Tatsächlich streben Eltern in industrialisierten Ländern vor allem nach einem ausgeglichenen Tochter-Sohn-Verhältnis in der Familie - auch in Deutschland. "Aber eigentlich kann niemand richtig erklären, warum dieses Family Balancing den Leuten so wichtig ist", sagt der Soziologe Karsten Hank von der Universität Mannheim, der die Geschlechtspräferenzen in europäischen Ländern studiert hat.

Zwar haben sich in den westlichen Nachkriegsgesellschaften Frauen wie Männer als erstes Kind eher einen Jungen gewünscht. Aber dieser Trend gilt nicht mehr. Frauen bevorzugen laut einer kanadischen Studie inzwischen sogar Töchter als Erstgeborene. Es erscheint also unwahrscheinlich, dass die Nutzung des Samentrenngeräts auf lange Sicht Mädchen aus der Gesellschaft verbannen würde.

Zumindest in Deutschland hält sich das Interesse am Geschlecht auf Bestellung ohnehin in Grenzen. "Die meisten Leute würden davon keinen Gebrauch machen", sagt Edgar Dahl, Philosoph an der Universitätsklinik Gießen, der gerade gemeinsam mit Kollegen eine noch nicht veröffentlichte Umfrage zu m Thema durchgeführt hat.: "Das Interesse würde erstaunlicherweise sogar dann nicht merklich steigen, wenn die Frauen nur ein Medikament einnehmen müssten, um über weiblich oder männlich zu entscheiden."

Dies wäre wohl anders in Indien, China oder Bangladesch, wo Söhne alles bedeuten und Töchter wenig. Da reisen Engelmacher mit portablen Ultraschallgeräten von Dorf zu Dorf und sprechen mit der Diagnose "Mädchen" oft ein Todesurteil: Eine Stichprobe in einer Frauenklinik in Bombay ergab angeblich, dass bei 8000 Abbrüchen 7999 Föten weiblich waren.

Wie viel Kundschaft könnte, auf lange Sicht, die Samensortiermaschine in solchen Ländern anziehen? Comhaire verteidigt die Methode mit dem klassischen Argument aller Verfechter umstrittener neuer Erfindungen: "Jede Technik kann missbraucht werden, das verbietet aber nicht von vornherein, sie anzuwenden.''

Ein "unseriöses Geschäft" sei das Wunschkindangebot, findet Monika Feuerlein vom Gen-ethischen Netzwerk in Berlin. "Zudem verstößt die vorgeburtliche Geschlechtswahl gegen die Idee der Menschenrechte", sagt sie. "Danach soll der Mensch um seiner selbst willen als wert erachtet werden und nicht, weil er bestimmte, erwünschte Eigenschaften besitzt."

Mischen sich die Spermientrenner unerlaubt ein in Gottes Werk? "Normalerweise betrachten wir die Freiheit des Menschen, entscheiden zu können, als das, was ihn vom Tier unterscheidet", sagt Frank Comhaire. "Warum gilt das plötzlich nicht mehr, wenn es ums Geschlecht der Kinder geht?" Hier werde dem Zufall, mit Gott gleichgesetzt, "ein höherer ethischer Wert beigemessen als der Entscheidung".

Wem Comhaires Ansichten ethisch verwerflich erscheinen, der muss auf weniger zuverlässige Methoden zurückgreifen: Ein italienisches Ärzteteam um Angelo Cagnacci aus Modena etwa glaubt herausgefunden zu haben, dass, wer innerhalb des Zeitraums von September bis November miteinander schläft, in 54 von 100 Fällen einen Knaben zeugt, während im Frühling gezeugte Babys etwas öfter Mädchen werden. Bei solchen Erfolgsquoten allerdings empfiehlt es sich, vor der Geburt nur farbneutrale Strampler zu besorgen.

RAFAELA VON BREDOW
Sanne
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Beitrag von Sanne »

ach guck, jetzt ist mir doch taaatsächlich jemand zuvorgekommen :D
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Hi Ernst,

vielen Dank, super!!!

Hi Sanne,

hoffe, Du hattest Dir nicht auch schon die Mühe gemacht...

Hi alle,

jetzt wär es wirklich schön, wenn noch ein paar Leserbriefe kämen...
Packt das nicht Euren Ehrgeiz, mal im "Spiegel" zu schreiben??? :wink:

Liebe Grüße :D

Mondschaf
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Stella38
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Spiegel

Beitrag von Stella38 »

sobald ich mein band fertig geschrieben habe, fange ich an!
Liebe Grüße
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Katharina
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Beitrag von Katharina »

Hallo zusammen,

mein Leserbrief ist gerade per Email rausgegangen. Ich hoffe, ich habe mich kurz genug gefasst, bin mit einer Seite ausgekommen. :lol: :lol:

Ich hoffe, dass die Spiegel-Leser unter uns hier mitteilen, falls Briefe zu dem Thema veröffentlicht werden.

Liebe Grüße

Katharina
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Stella38
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Brief

Beitrag von Stella38 »

ich vergaß zu erwähnen, meiner ist auch raus :dance: , sobald ich das Band fertig hatte.
Übrigens, bei "SPD Klartext" im Forum bräuchte es auch noch ein paar Leuts. Damit der Schwachsinn nicht in der Überzahl ist, manches was man da liest, läßt einem die Auswanderungsgedanken seeeeeehhhhhr ansteigen :evil:
Liebe Grüße
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Andreas
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Beitrag von Andreas »

Hi miteinander,

danke an Monschaf, daß sie den Spiegel-Artikel hier aufgegriffen hat. Ich brauch Euch nicht zu sagen, welche Rolle Spiegel und Focus und D spielen. Wenn dort Artikel veröffentlicht werden, dann lesen das auch unsere MdBs in Berlin.

Also: auf zur Feder, Leserbriefe schreiben und einen objektiven Folge-Artikel fordern.

Viele Grüße. Andreas
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Katharina
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Beitrag von Katharina »

Hallo Stella,

gib doch bitte den Link zum SPD-Forum an, vieleicht können wir ja dann dort in der Überzahl auftreten. :dance:

Liebe Grüße

Katharina
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