Hallo allerseits,
ich freue mich sehr über die Diskussion, die jetzt hier stattfindet.
Andreas, ich freue mich sehr, dass Du das ähnlich siehst, dass wir uns in Bezug auf die diskutierten Themen keinen Zwang anlegen sollten.
Streitkultur...: Das will ich doch hoffen, dass die so sachlich bleibt!!!

Sonst macht es keinen Spaß und Fraktionen polemisieren nur gegeneinander!
Wir kommen dahin, nicht nur GEGEN die Gesundheitsreform zu sein, sondern uns auch zu überlegen, was man optimieren kann, um die Lage der Kinderwunschpatienten langfristig zu verbessern. Und das find ich persönlich viel interessanter, weil es hier viele Möglichkeiten gibt.
Zu Veronikas Beitrag: Soweit ich informiert bin, wird in der Medizin ja regelmässig über Leitlinien für Behandlungen und Disease Management diskutiert. Wenn ich das richtig verstehe, geht es da um verbindliche Checklisten, an die die Ärzte sich bei der Behandlung halten müssen. Nur schreien die Ärzte leider laut auf, wenn sie hören, dass sie sich an irgendetwas halten müssen, weswegen es auch nicht möglich ist, das in Deutschland wirklich durchzusetzen.
(Ärzte sind halt keine Patienten, bei denen man mal eben so ein paar Kassenleistungen streicht).
Ich denke, genau so etwas wäre bei der KiWu-Behandlung die optimale Lösung. Denn so eine Leitlinie wird von einem Autorenteam erstellt , dass dafür bezahlt wird, sich mit medizinischer Forschung zu beschäftigen. Über die Leitlinien kann das direkt den Patienten zu Gute kommen. Denn ich kann ja sogar verstehen, dass Ärzte nicht permanent die ganze oder auch die gebietsspezifische Forschung verfolgen können - wer von uns macht das schon für seinem oder ihren Job?
Und Veronika, die "Gruppe der "Idiopathen", seufz.

Da sprichst Du mir mal wieder aus der Seele.
Du bringst es auf den Punkt, man fragt sich, ob man die IVF vielleicht nur macht, damit man sich nachher nicht vorwirft, dass man "nicht alles versucht hat" nach dem Motto "viel hilft viel".
Ich versuche hier seit Tagen mal Vergleichszahlen aus dem Internet zu ermitteln. Wieviele in meinem Alter schaffen es mit KB, wie viele ohne. Und zur zweiten Zahl finde ich keine Angabe. Und wenn man mal eine Pi mal Daumen Aussage findet, stellt sich mir die Frage, von welcher Gruppe da ausgegangen wird. Wird jede 5. 41jährige Frau schwanger? Oder nur jede 5. von denen, die es systematisch probiert?
Dass solche Trivialinformationen nicht vorliegen, stimmt mich schon bedenklich. Hat es nur keinen interessiert? Oder wären die Unterschiede insbesondere auf die Geburtenrate nicht so überzeugend?
Aber vielleicht war ich ja auch nur zu blöd zum Suchen.
Etwas solideres Zahlenmaterial würde hier größere Sicherheit bei der Entscheidung geben - Untersuchungen mit Vergleichsgruppen usw. Derzeit ist es so, dass ich halbwegs zuverlässige Zahlen nur im IVF-Register finde, an die klammert man sich dann.
Beim Zyklusmonitoring bin ich mir nicht so sicher, kann man da nicht einfach mit US mehr sehen und eventuell frühzeitig die Möglichkeit von Überstimulation erkennen? Ist nur eine Idee, ich weiss es nicht.
Wie wollen wir denn weiter vorgehen?
Meine Ideen wären:
* Zunächst gemeinsames Brainstorming und Faktensammlung zu den einzelnen Themen.
* Vielleicht gibt es dann ja Interessierte, die das nochmal aufbereiten und zusammenfassen.
* Wenn wir dann etwas vorzeigbares haben, wäre es natürlich interessant, damit nach außen zu gehen. Vielleicht ist es ja möglich, z.B. in Parteien oder Kommissionen relativ runde Vorschläge aus Betroffenensicht einzubringen. Ob die Vorstellung solcher Maßnahmenkataloge für Medien interessant sind, kann ich nicht beurteilen. Wahrscheinlich eher nicht, vielleicht würden sich Journalisten wie Hr. Spiewak damit auseinandersetzen.
Vielleicht sollten wir die Themen in separaten Ordnern weiterdiskutieren, sonst wird es schnell unübersichtlich?
Mir fallen folgende Ordner ein:
* Sterilität as Krankheit
* Alternativen zur bisherigen Dominanz der Schulmedizin (staatliche Forschungsgelder für Alternative Verfahren) (eventuell hier Unterordner zu Akkupunktur, Homöoptahie, Psychotherapie usw., in denen wir vielleicht erstmal sammeln sollte, was es an Studien so gibt. Daraus können wir dann ableiten, wie aus Betroffenensicht der Bedarf an weiteren Untersuchungen wäre.
* Alternativen zu "Kiwu als Kassenleistung" (Steuerfinanzierung, Selbstbeteiligungsmodell etc.)
* Werden Frauen durch die Kiwu-Streichung in ihrem Wesen diskriminiert? (Interessanter Ansatz übrigens? Gilt das für Männer nicht?)
* gesellschaftliche Ursachen für KiWu-Probleme. Die könnten wir erstmal in einem Ordner sammeln und dann eventuell in Einzelordnern weiterbearbeiten. Hier ist mir noch unklar, ob spätestens die Ausarbeitung möglicher Maßnahmen den Umfang des Forums überschreitet. Wir haben sicher alle tolle Ideen, wie man z.B. die Hochschulen reformieren könnte, aber das sprengt vielleicht die Grenzen?
* Optimierung der Repro-Medizin.
Veronika,

es gibt einfach Leute, die Aufzählungen lieben.

Ich würde ja hier lauter Tabellen machen, wenn es in HTML nicht so unbequem wäre. Ich habe neulich mal von der Unterscheidung zwischen Hypertext-orientierten und Tabellen-orientierten Menschen gelesen, schon interessant, wie verschiedene Menschen Informationen strukturieren.
Liebe Grüße
Mondschaf