Wunsch nach Geschwisterkind - Gedankenaustausch

Unsere Hauptkategorie. Hier wird über alles rund um den Kinderwunsch diskutiert. :-)
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Missy
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Beitrag von Missy »

Hallo Sushi!

Die Angst, dass einem Kind etwas zustoßen könnte und man dann alleine da steht, kenne ich auch. Natürlich ist es letztlich nicht wirklich so, aber man fragt sich ja schon, wofür man dann noch lebt...


Hallo Mepa!

Mein Mann ist 38 Jahre alt und ich bin 34. Meine große Tochter kam ganz natürlich zustande, als ich mit 22 Jahren schwanger wurde. Danach hatte ich aber eine Bauchfellentzündung, die meine Eileiter verklebt hat. Da ist wohl nichts zu machen. Ich habe schon versucht sie freioperieren zu lassen - ging nicht.
Dann hatte ich 4 IVF mit Überstimulation, Unterstimulation, vorzeitigem Eisprung, einfach nur negativ (Kryo) und eine Schwangerschaft, die nicht hielt. Weil ich dann eine Chemo dranhängen musste, durfte ich dann erst mal nicht weitermachen. In der Zeit ging auch meine erste Ehe kaputt.
Eigentlich hatte ich an dem Punkt mit meinem Kinderwunsch erst mal abgeschlossen.
Dann kam aber mein jetziger Mann. Er hat sich sooo sehr eigene Kinder gewünscht und war auch bereit den steinigen Weg der Kinderwunschbehandlungen mit zu gehen, dass wir es noch mal versucht haben. Zuerst hatten wir zwei Versuche in einer Praxis, in der ich mich nicht so richtig wohl gefühlt habe. Dann haben wir gewechselt und ich bin in der neuen Praxis gleich schwanger geworden. Das Ergebnis ist nun 1 Jahr alt und liegt neben mir im Kinderwagen. :-)
Mit meiner Vorgeschichte ist es für mich ganz schön schwer so optimistisch zu sein, zu glauben, dass es schnell mit einem weiteren Kind klappen wird. Ich hab schon richtig Bauchweh, wenn ich an die Wartschleife denke, die nächste Woche nach dem Transfer beginnt... Wenn es überhaupt so weit kommt. :help:


Es belastet mich schon sehr, dass ich das Gefühl habe mich für meinen Kinderwunsch immer wieder rechtfertigen zu müssen. Daher weiß auch nur meine beste Freundin von dem neuen Versuch. Auch der Familie habe ich ncihts davon gesagt. Ich mag mir einfach nicht anhören, dass das doch nicht nötig wäre, wir hätten doch schon zwei gesunde Kinder.
Anderen Leuten redet man doch auch nicht in ihre Lebensplanung rein! Wir haben doch schon genug zu leiden, warum lässt man uns nicht einfach in Ruhe...
:pah:

Ist jetzt doch etwas länger geworden, als ich wollte... *pfeif*

Ein schönes Wochenende Euch allen!
Liebe Grüße!
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Knuddel1707
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Beitrag von Knuddel1707 »

Mepa hat geschrieben:
Knuddel1707 hat geschrieben:
Mepa hat geschrieben: Bei mir selbst ist so ein wenig der Wunsch nach einem zweiten auch deshalb da, daß ich beim zweiten alles anders machen möchte - oder eben vieles.
Um kurz auszuholen : Unser Sohn entstand ja durch eine ICSI. Schon vor der ICSI hatte ich zwar Hoffnung, habe aber nicht daran geglaubt, daß es klappen könnte. Dann hatte es geklappt und dann hatte ich immense Angst, das Kind zu verlieren. Wir ließen in der 14.SSW die Nackenfalte messen, die ein eher schlechtes Ergebniss ergab. Wir entschieden uns gegen eine Fruchtwasseruntersuchung und ließen noch recht viele Ultraschalle machen. Die Schwangerschaft war deshalb recht stressig, ich konnte mich irgendwie nicht so recht auf mein Kind einlassen. Die Geburt war okay, die Zeit danach im Krankenhaus immens stressig und zu Hause angekommen hatte ich eine Riesenangst vor dem plötzlichen Kindstod.
Ich hatte ein Schreikind zu Hause, ich hatte großen Schlafmangel, sicherlich auch eine leichte Wochenbettdepression, große Stillprobleme. Und durch all das kam bei uns keine richtige Bindung zustande.
Das einzig richtige damals war, in eine Schreiambulanz zu gehen, wir waren in einer privaten und ließen einen Haufen Geld dort liegen, aber es hat gottseidank geholfen.

Und heute bewundere ich meine Freundinnen, die ganz unbeschwert mit ihrem ersten Säugling umgehn können und es einfach genießen können.

M.
Ich kann dir aus Erfahrung sagen, das du dich sicher auch in der 2. SS verrückt machen wirst :wink: *pfeif*
Bei mir lief die erste SS problemlos, ohne Hilfe SS geworden, war noch recht jung ... also alles normal auch die SS. Das einzige was ich immer anders machen wollte wenn ich nochmal SS werden sollte, war länger zu stillen. Mein Sohn hab ich nur 5 Wochen voll gestillt, dann auf Fläschchen umgestiegen und mit 8 Wochen gabs nur noch Fläschchen. Das wollt ich nicht.

Dann wurd ich mit unserer 1. Tochter SS und die SS war einfach nur die Hölle. Nach jahrelangen Versuchen -hoffen und bangen- endlich SS und dann war sie einfach viel zu klein. Wir sind alle 2 Wochen (ab der 20. SSW) zum US gefahren in die Uniklinik (und die ist nunmal 1 1/2 Stunden von uns entfernt) so gings dann die ganze Zeit, man hat gehofft das alles gut geht, aber der US war nie wirklich gut ... also es war schon schlimm und auch wenn eins da ist macht man sich verrückt und hofft einfach. Sie wurd ja dann auch in der 34. SSW mit KS geholt und ich war mit ihr 6 Wochen in der Uniklinik bis sie nach Hause durfte!

Bei der jüngsten wieder ähnlich, da war die NFM (Blutwert) so schlecht das man einfach die ganze SS Angst hatte das doch was sein wird, wir haben auch keine FU machen lassen. Und sie war schon immer recht zierlich aber noch im Rahmen, aber die Angst war halt trotzdem immer da.

Auch die Angst wegen plötzlichem Kindstod hatte ich bei jedem Kind :wink:


Ach ja, das gute war, ich hab Zoé 19 Monate (9 Monate davon voll) gestillt und Vivien hab ich 21 Monate (davon 7 Monate voll) gestillt. :dance:
Ja, knuddel, wahrscheinlch hast du nicht ganz unrecht damit, daß ich mich auch in einer evtl. 2 SS verrückt machen werde.
Das zeigt schon alleine meine Einstellung, mein Pessimissmus und nicht zuletzt auch die Erfahrung der ersten SS.
Ich MÖCHTE es nur so gerne anders machen!
Bei dem Kryoversuch hab ich mir auch schon wieder gedacht, sollte ich schwanger werden, hätte ich die ersten Wochen wieder große ANgst, das Kind zu verlieren. Und schon vor der ANgst hatte ich genaugenommen ANgst. Blöd, nicht wahr?
Ja, ich glaube, die Angst während der Schwangerschaft wäre ähnlich wie bei der ersten, wobei wir die Nackenfalte nicht mehr messen lassenwerden.
Aber ich würde einfach nach der Geburt einiges anders machen, ich würde mein Kind mit zu mir ins Bett nehmen z.B. ( was ich bei meinem Sohn nicht tat) , ich würde die Besuche eindämmen, ich würde kurz gesagt mein Kind als Kind sehen und nicht als "Objekt", an dem ich alles richtig machen muß.
Denn so kam es mir bei ihm damals vor, ich hatte immer Angst, etwas falsch zu machen, ich habe so viele Bücher gelesen und konnte mich gar nicht mehr auf meine Gefühle berufen. Sie waren zeitweise gar nicht mehr vorhanden, leider.
DAS wäre anders bei einem zweiten Kind.
Die Schwangerschaft aber könnte ich aber fast ebenso wenig genießen wie bei meinem Sohn. Wobei eine zweite Schwangerschadt ja sowieso immer anders ist als die erste, oder?
Eben weil schon ein Kind da ist, das einen fordert.

Gruß, M.
Man hat bei einer weiteren SS oft gar keine Zeit mehr über dies oder jenes nachzudenken, vorallem wenn das andere Kind noch klein ist. Das stimmt schon.
Ich hab auch versucht die 2. und 3. SS mehr zu geniessen.
Bei der 1. hab ich noch gearbeitet, dachte auch immer (damals wurd ich ja spontan SS) das kommt ja alles nochmal. Aber es ist einfach nicht so selbstverständlich das es nochmal klappt. Drum hab ich echt versucht einfach die SS zu geniessen, auch wenns manchmal schwer gefallen ist (bei Zoé haben wir ja gleich beim großen US gesagt bekommen, das das Kind nicht überlebensfähig ist :o )
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Knuddel1707
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Beitrag von Knuddel1707 »

Missy hat geschrieben:
Es belastet mich schon sehr, dass ich das Gefühl habe mich für meinen Kinderwunsch immer wieder rechtfertigen zu müssen. Daher weiß auch nur meine beste Freundin von dem neuen Versuch. Auch der Familie habe ich ncihts davon gesagt. Ich mag mir einfach nicht anhören, dass das doch nicht nötig wäre, wir hätten doch schon zwei gesunde Kinder.
Anderen Leuten redet man doch auch nicht in ihre Lebensplanung rein! Wir haben doch schon genug zu leiden, warum lässt man uns nicht einfach in Ruhe...
:pah:

Ist jetzt doch etwas länger geworden, als ich wollte... *pfeif*

Ein schönes Wochenende Euch allen!
Liebe Grüße!
Also beim letzte Versuch für Nr. 3 haben wir auch den wenigsten gesagt was wir "vor haben".
Wenn man "nur" ein Kind daheim hat, fragen ja ständig alle wann das 2. kommt. Wenn 2 da sind fragt NIEMAND nach Nr. 3. Bei Zoé wussten sehr viele von den Versuchen. Bei Vivien nicht. Wenn jemand fragt sagen wir wie es ist. Das verheimlichen wir nicht. Ich denk die meisten wo wissen wie Zoé enstanden ist, können es sich ja auch denken bei Vivien.
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davinia
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Beitrag von davinia »

Hallo Sushi diese Angst unsere Kurze verlieren zu können treibt mich wohl auch an. Ich wage es kaum diese Gedanken offen zu nennen. Man stößt dabei wahrscheinlich auch auf Unverständnis. So zu sagen einen "Ersatz" fürs erste Kind zu haben aber für uns ist die Kurze halt der absolute Mittelpunkt geworden und auch Lebensinhalt. Klar hat man seine Hobbies und macht auch mal was ohne Kind aber ein Leben jetzt ohne, das ginge wirklich nicht mehr.

Mepa vielleicht liegt es daran, dass wir bei unserer Tochter schon einige Versuche gebraucht haben. Es war eigentlich klar, dass es nicht sofort wieder klappen wird. Ich versuche mir immer Auszeiten zu schaffen. Schaffe das zwischen den Behandlungen auch ganz gut. Habe mein Hobby (Reiten) und die Pferde helfen und haben mir wirklich in vielen Krisen bei gestanden auch mein Job macht mir Spass. Zur damaligen Zeiten war ich noch auf einen anderen Arbeitsplatz und das war mehr Horror. Nach der Elternzeit bin ich versetzt worden und ich genieße es auch einen Raum zu haben, wo ich mir auch ein kleines Stück erarbeiten kann. Wir unternehmen auch viel, sind viel unterwegs ect.

Missy dieses rechtfertigen immer wieder das geht mir auch auf den Keks.

Vorhin schon wieder die Bemerkung eines Kunden bei meinem Mann (war bei ihm auf der Arbeit und hatte Kurze mit) ja dann kommt wohl bald Nummer 2. Diese Bemerkungen da gehe ich schon manchmal hoch. Hörte nur wie mein Mann sagte, dass es wohl bei einer bleiben wird.
Gast

Beitrag von Gast »

Ich kann vieles von dem nur unterschreiben, was ihr so geschrieben habt.......
es tut weh, wenn einem gesagt wird, dass man froh und glücklich sein soll, dass man überhaupt ein Kind hat.....
ja, irgendwie, als ob man sich für seinen Kinderwunsch rechtfertigen muss.

Ich habe drei Sternchen, 11., 14. und 6. SSW. Ich habe das Gefühl, um etwas betrogen worden zu sein....

Ich hatte erst eine Fehlgeburt, dann kam die Lütte, und dann hatte ich nochmal zwei Fehlgeburten. Ich möchte einfach eine Schwangerschaft als Ende meine Kinderwunsch-Karriere haben.

Ich wollte immer drei Kinder haben, dazu wird es jetzt nicht mehr kommen. Aber doch wenigstens zwei.... dann wäre zumindest auch ein Zimmer mehr hier gefüllt.....
maus2204
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Beitrag von maus2204 »

Hallo Ihr,
ich würde mich gerne bei Euch einreihen. Diese ganze Rubrik spricht mir so aus dem Herzen, endlich Leute, die mich so richtig verstehen können, die gleichen Ängste und Sorgen haben. Wie schön, das freut mich sehr.

Ich bin noch nicht so lange hier dabei (habe mich noch nicht mal vorgestellt...), ich bin 30 jahre alt, mein Mann 44. Wir haben eine wunderbare 3,5 Jahre alte Tochter, die damals spontan und sofort im ersten ÜZ entstand. Wir waren uns unserer Fruchtbarkeit sehr sicher. Haben ein Familienauto gekauft, einen zweiten Kinderwagen zum Joggen (amortisiert sich ja bei mehreren Kindern...), herumposaunt, dass noch mind. ein Kind geplant ist. Das volle Programm also.

Als meine Tochter zwei war, konnte ich mir ein Baby wieder gut vorstellen. Der Wunsch war wieder erwacht. Ich plante schon den "Geburtstermin" (was war ich doof), also nach dem Motto: Jetzt noch nicht, dann wird es wieder ein Dezemberkind... Ich kann im nachhinein nur den Kopf über mich schütteln...

Ja, wir waren also dabei, aber es tat sich nichts. Nach einem 3/4 Jahr ging ich zum Arzt, ließ mich durchchecken, Blut, US, alles gut. Nach einem Jahr ging mein Mann dann zum SG und der Schock: OAT III. Ich war völlig am Ende. Es war einfach nur schlimm.

Vor allem, weil ich wir anfangs sehr unterschiedlich damit umgingen. Mein Mann lehnte Reproduktionsmedizin zunächst völlig ab, ich fühlte mich aller Möglichkeiten beraubt. Ich glaube, Ihr könnt verstehen, wie es sich anfühlte.

Nach viel viel Reden entschlossen wir uns zur Beratung in der Kiwu zu gehen. Dort fühlte ich mich nach einem Jahr endlich am richtigen Ort. Alles Gleichgesinnten Leidensgenossen, Ärzte, die sich auskennen und nicht mit "Sie werden mein leichtester Fall" abkanzeln.

Trotz schlechtem SG legte man uns dort zunächst eine Insemination ans Herz. Die versuchen wir nun. Wenn das nicht klappt, was anzunehmen ist, dann kommt IVF/ICSI.

Das mal in Kürze zu meiner Geschichte.

Ich wünsche mir so sehr noch ein Baby, ein Geschwisterchen für meine Tochter. Aber oft durchzucken mich diese Gedanken: Hat es am Ende einen Sinn, dass wir nur eines bekommen durften (von der Natur her)? Was ist, wenn es klappt, das Baby aber krank ist? Könnten wir das stemmen? Wie gehe ich mit den Negativs um? Wird es unsere Beziehung zu sehr belasten?

Und dann auf der anderen Seite: Könnte ich abschließen, wenn ich es nicht versucht habe? Ws ist, wenn Amelie krank wird, Ihr etwas passiert? Oh Gott, ich will nicht näher darüber nachdenken.

Ja, das mal zu mir/uns. Ich freue mich auf Austauch mit Euch.

Viele Grüße, Maus
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Knuddel1707
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Beitrag von Knuddel1707 »

Hallo Maus
das hört sich ganz ähnlich nach unserer Geschichte an. Wir haben allerdings mittlerweile mit dem Kiwu abgeschlossen.
Ich wurd bei Nr. 1 auch spontan ss, wenn auch nach längerem üben. Es ging bei uns 14 Monate bis es geklappt hat, aber da wir nicht verheiratet waren, haben wirs einfach drauf angelegt, also nicht "krampfhaft" probiert. Und dann war auch klar, wenn er ein Jahr ist gibts Nr. 2. Daraus wurd leider (lange) nichts. Es hat einfach nicht mehr geklappt und dadurch das ich ja schonmal normal SS wurde gings auch bei mir recht lang BIS ich endlich deswegen zum FA gegangen bin und mich durchchecken lies.

Es folgten hier 6 IUI alle negativ.
1 IVF ohne Befruchtung
2 ICSI (bei der 2. wurd ich SS)

also es ging lang, aber es hat sich gelohnt :P

für Nr. 3 gings dann nicht mehr solang.
Nur eine Kryo positiv aber FG und eine ICSI :wink:
Mepa
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Beitrag von Mepa »

sushi72 hat geschrieben:Hallo, das Gefühl bei der nächsten SS alles mehr zu genießen kenne ich auch. Ich dachte ja 1,5 Jahr, dass ich das alles auf jeden Fall noch mal erleben werde. Säugling, Stillen usw. Jetzt ist mir viel bewusster, das alles einmalig ist und er so schnell groß wird. Ich lebe jetzt mit dem Gedanken, dass das alles nicht wieder kommt. (Denn ich mache mir gar keine großen Hoffnungen mehr, dass es noch mal klappt. Leider haben wir ja auch nie was zum Einfrieren übrig. Es bleibt nur 1 Versuch, da Selbstzahler nicht drin sein wird. Wir haben vor 2 Jahren gebaut.) Das finde ich auch schrecklich, dass man evtl. aus Geldgründen kein Kind bekommen wird. Für andere die einfachste Sache der Welt, scheitert dann auch noch am Geld.

Ich habe auch so ein Bild im Kopf, dass ein Familie erst eine Familie ist, wenn mind. 2 Kinder da sind. Mir taten als Kind schon die Einzelkinder leid. Ich fühle mich auch so inkomplett!

Dann habe ich immer Angst, dass unserem Sohn was zustößt und wir dann wieder ganz alleine sind. Ist etwas absurd, aber irgendwie denke ich, wenn wir noch ein Kind hätten, hätten wir dann ja noch was positives im Leben. Mein Mann meint dann, ob ich das 2. Kind als "Ersatzkind" möchte. Das ist natürlich Quatsch. Aber diese Angst habe ich trotzdem oft. Kennt ihr das?

LG und ein schönes Woe
sushi
Hallo sushi,

ja, daß das Kinderkriegen bei uns Kinderwunschlern auch mit am Geld scheitern kann, ist sehr traurig. Wir selbst haben ja auch nicht Geld ohne Ende- zumal man hier ja nicht von ein paar hundert Euro ausgehen kann..dies kann ja gleich mal in die tausende gehen.
Schade, daß da so immens viel Geld mit gemacht wird.

Und - hey - du sprichst da auch noch ein ganz wichtiges Thema an, wie ich finde.
Nämlich die große ANgst, daß unserem Kind etws zustößt.
Ja - diese Angst kenne ich sehr gut!
Ich möchte kein zweites Kind als ´"Ersatz" für das erste, aber ich denke, hätte ich noch ein zweites Kind, so hätte ich doch noch einen guten Grund wieder auf die Beine zu kommen, sollte meinem ersten etwas zustoßen.
Ich finde diesen Gedanken eigentlich gar nicht absurd. Er ist zwar zweitrangig bzgl. meines Wunsches nach einem weiteren Kind, aber dennoch denke ich hin und wider auch darüber nach.
Und ich glaube einfach, daß ein Kind, das noch da ist und einen braucht und fordert, den Verlust eines anderen Kindes etwas leichter ertragen läßt.
Nicht daß es nicht schrecklich wäre - um Gottes willen -. ich denke, ein jedes Kind,das man verliert, gräbt ein großes Loch, aus dem man meint, nicht mehr rauszukommen. Und ich denke, anfangs wäre es auch ganz egal, ob da noch weitere Kinder da wären oder nicht.
Aber ich denke, für die weitere Trauerarbeit wäre es schon entscheidend,ob da noch ein Kind da ist oder nicht.

Also - ja, ich kenne das und teile diese Gedanken mit dir.

Gruß,M.
Mepa
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Beitrag von Mepa »

Missy hat geschrieben:Hallo Sushi!

Die Angst, dass einem Kind etwas zustoßen könnte und man dann alleine da steht, kenne ich auch. Natürlich ist es letztlich nicht wirklich so, aber man fragt sich ja schon, wofür man dann noch lebt...


Hallo Mepa!

Mein Mann ist 38 Jahre alt und ich bin 34. Meine große Tochter kam ganz natürlich zustande, als ich mit 22 Jahren schwanger wurde. Danach hatte ich aber eine Bauchfellentzündung, die meine Eileiter verklebt hat. Da ist wohl nichts zu machen. Ich habe schon versucht sie freioperieren zu lassen - ging nicht.
Dann hatte ich 4 IVF mit Überstimulation, Unterstimulation, vorzeitigem Eisprung, einfach nur negativ (Kryo) und eine Schwangerschaft, die nicht hielt. Weil ich dann eine Chemo dranhängen musste, durfte ich dann erst mal nicht weitermachen. In der Zeit ging auch meine erste Ehe kaputt.
Eigentlich hatte ich an dem Punkt mit meinem Kinderwunsch erst mal abgeschlossen.
Dann kam aber mein jetziger Mann. Er hat sich sooo sehr eigene Kinder gewünscht und war auch bereit den steinigen Weg der Kinderwunschbehandlungen mit zu gehen, dass wir es noch mal versucht haben. Zuerst hatten wir zwei Versuche in einer Praxis, in der ich mich nicht so richtig wohl gefühlt habe. Dann haben wir gewechselt und ich bin in der neuen Praxis gleich schwanger geworden. Das Ergebnis ist nun 1 Jahr alt und liegt neben mir im Kinderwagen. :-)
Mit meiner Vorgeschichte ist es für mich ganz schön schwer so optimistisch zu sein, zu glauben, dass es schnell mit einem weiteren Kind klappen wird. Ich hab schon richtig Bauchweh, wenn ich an die Wartschleife denke, die nächste Woche nach dem Transfer beginnt... Wenn es überhaupt so weit kommt. :help:


Es belastet mich schon sehr, dass ich das Gefühl habe mich für meinen Kinderwunsch immer wieder rechtfertigen zu müssen. Daher weiß auch nur meine beste Freundin von dem neuen Versuch. Auch der Familie habe ich ncihts davon gesagt. Ich mag mir einfach nicht anhören, dass das doch nicht nötig wäre, wir hätten doch schon zwei gesunde Kinder.
Anderen Leuten redet man doch auch nicht in ihre Lebensplanung rein! Wir haben doch schon genug zu leiden, warum lässt man uns nicht einfach in Ruhe...
:pah:

Ist jetzt doch etwas länger geworden, als ich wollte... *pfeif*

Ein schönes Wochenende Euch allen!
Liebe Grüße!
Hallo missy,

schön, daß dein zweiter Mann dich so sehr liebt, daß er diesen Weg mit dir gegangen ist und weiter gehen möchte.

Und es ist wirklich sehr sehr schade, daß euch da reingeredet wird, in euren Kinderwunsch und den Weg den ihr geht.
Ich kann verstehen, daß du da in deinem Umfeld nicht mehr so offen bist.

Bei uns redet zwar keiner rein, ich möchte aber dennoch nicht offen über meine Gefühle und Gedanken zu dem Thema reden, nicht einmal mit meiner besten Freundin. Und manchesmal hab ich schon das Gefühl, daß es selbst meinem Mann etwas zuviel wird.

Gruß; m.
Mepa
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Beitrag von Mepa »

davinia hat geschrieben:Hallo Sushi diese Angst unsere Kurze verlieren zu können treibt mich wohl auch an. Ich wage es kaum diese Gedanken offen zu nennen. Man stößt dabei wahrscheinlich auch auf Unverständnis. So zu sagen einen "Ersatz" fürs erste Kind zu haben aber für uns ist die Kurze halt der absolute Mittelpunkt geworden und auch Lebensinhalt. Klar hat man seine Hobbies und macht auch mal was ohne Kind aber ein Leben jetzt ohne, das ginge wirklich nicht mehr.

Mepa vielleicht liegt es daran, dass wir bei unserer Tochter schon einige Versuche gebraucht haben. Es war eigentlich klar, dass es nicht sofort wieder klappen wird. Ich versuche mir immer Auszeiten zu schaffen. Schaffe das zwischen den Behandlungen auch ganz gut. Habe mein Hobby (Reiten) und die Pferde helfen und haben mir wirklich in vielen Krisen bei gestanden auch mein Job macht mir Spass. Zur damaligen Zeiten war ich noch auf einen anderen Arbeitsplatz und das war mehr Horror. Nach der Elternzeit bin ich versetzt worden und ich genieße es auch einen Raum zu haben, wo ich mir auch ein kleines Stück erarbeiten kann. Wir unternehmen auch viel, sind viel unterwegs ect.

Missy dieses rechtfertigen immer wieder das geht mir auch auf den Keks.

Vorhin schon wieder die Bemerkung eines Kunden bei meinem Mann (war bei ihm auf der Arbeit und hatte Kurze mit) ja dann kommt wohl bald Nummer 2. Diese Bemerkungen da gehe ich schon manchmal hoch. Hörte nur wie mein Mann sagte, dass es wohl bei einer bleiben wird.

Hallo davinia,

wie ich schon an sushi schrieb, habe ich auch immer wieder diese Gedanken - was wäre wenn unser kleiner plötzlich nicht mehr da wäre. Kurz gesagt - es ginge einfach nicht, wahrscheinlich wäre auch mein Leben dann zu Ende.
Ja, man stößt wahrscheinlich bei einigen auf Unverständnis, wenn man solch Gedanken äußert, aber ich persönlich habe eigentlich kein Problem damit, auch eben solche Gedanken zu äußern, denn auch diese Gadanken gehören zu mir und treiben mich hin und wieder um.
Ich glaube, das ist einfach ein tabuthema, denn viele denken sich, daß sie das nicht sagen dürfen, da somit in einigen Köpfen der Gedanke entsteht " du willst ein zweites Kind als Ersatz für das erste "-
Und so ist es eben aber NICHT.

Aber weißt du - eben auch dafür ist doch dieses Forum hier da - mein Anliegen war ein Gedanken und Gefühlsaustausch zu dem Thema.
Und da gehören ALLE Gedanken dazu. Ganz egal, wie abstrakt sie vielleciht einem selbst erscheinen mögen.
Ich persönlich möchte hier gerne alles sagen könne, was mich bewgt - denn wenn nicht hier - wo denn dann.

Und ich finde es schön, daß du so ein Hobby hast, das dich hin und wieder ablenken kann.
Das hab ich leider nicht.
Ich glaube, das bringt schon recht viel.
Wir sind auch viel unterwegs und mittlerweile genieße ich auch wieder ein klein wenig den Freiraum.

Gruß,M.
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