heute war Susannes Punktion. Eigentlich hatten wir um 8 Uhr Termin, aber da die Anästesisten Verspätung hatten, ging es erst um 9 Uhr los.
Susanne bekam noch im Wartezimmer eine Tablette zur Beruhigung. Im Behandlungszimmer haben sie ihr die Elektroden ausgesetzt, eine Kanüle gelegt und dort die Schlafmilch reingespritzt. Das ist die dicke Spritze mit der dicken, weißen Flüssigkeit. Schwups noch die Sauerstoffmaske vor die Nase und Susanne schlief.
Dann startete unser Lieblingsgyn, Dr. Göring, mit der Punktion. Diesmal sass ich nicht neben Susanne zum Händchen Halten, sondern am anderen Ende des Behandlungsraumes. So hatte ich guten Ausblick auf das weitere Vorgehen:
Auch wenn der Vergleich unappetitlich ist, mich erinnert der Punkt immer an das Mischen von Zutaten in der Küche. Bevor der Ultraschallkopf eingeführt wird, gießt der Gyn zwei kleine Edelstahlschüsseln voll irgendeines Mittels über die Scheide. Dann wird eine lange Nadel auf den Ultraschallkopf geklippt und das ganze in die Scheide eingeführt. Auf dem Ultraschall sieht man gut, wie die Nadel in die Folikel eindringt und diese beim Saugen kleiner werden. Übrigens bin ich mir nicht sicher, ob je Folikel ein Gläschen zum Sammeln der abgesaugten Flüssigkeit verwendet wird, oder ob immer gesaugt wird, bis ein Gläschen voll ist.
Wie dem auch sei. Wenn ein Folikel leer gesaugt ist, geht es flott zum nächsten. Die Nadel muss offenbar gar nicht weit zurück gezogen werden, um in das nächste Folikel zu stechen. Da genügen schon wenige cm und ein kleiner Schwenk, um beim nächsten weiter zu machen.
Leider hat sich bei Susanne der rechte Eierstock versteckt, aber auch so konnten 13 Eizellen gewonnen werden (gegenüber 6 beim letzten Versuch)!!
Die Ärzte haben Susanne dann aufgeweckt, damit sie aufs Bett umsteigt. Sie brummelte irgendwas in der Richtung "Wieviel Eizellen?". Daran konnte sie sich aber später nicht mehr erinnern.
Danach trennten sich unsere Wege. Susanne kam in den Aufwachraum und ich drufte über den Hof in den Spenderraum (wieviele Patientinnen einem da wohl wissend hinterher schauen, da man mit einem riesigen Schlüsselbund losgeschickt wird?

Jedenfalls haben wir uns später im Krankenzimmer wiedergetroffen. Susanne wurde kurz wach, lies sich mit einer zweiten Decke versorgen und schlief dann insgesamt ca. 1,5 h. Das war sehr praktisch, denn so durfte sie fast sofort essen und trinken, als sie erst mal wach war! Und kurze Zeit später durften wir wieder heim.
Insgesamt verlief die Punktion somit prima. Susanne hatte sich im Aufwachraum gleich ein Schmerzmittel geben lassen, daher konnte sie den restlichen Tag mit geringen Beschwerden verbringen. Aber dazu kann sie ja morgen selbst etwas schreiben.
Jedenfalls warten wir jetzt voller Optimismus auf das Ergebnis der Befruchtungsversuche!
Gernot
