Lohnt ein Tranfer der Kryo-Embryonen?

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

klein-putz-Kooperationspartner

Moderator: sonjazeitler

Verbrüderung
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Beitrag von Verbrüderung »

Im Erstgespräch wurde uns nur mitgeteilt, dass sich laut Statistik 95% der vitrifizierten Eizellen auftauen ließen. Über eine gegenüber frischen Eizellen verringerte Befruchtungsrate wurde uns nichts gesagt; im Gegenteil, bei meinem Mann und mir ist der Eindruck entstanden, dass die Raten vergleichbar seien. Unterlagen haben wir trotz mehrfacher Nachfrage bisher keine bekommen, auch das Alter der Spenderin wurde nicht mitgeteilt. Mein Hinweis auf die m.E. auffallend niedrige Befruchtungsrate wurde mit der Gegenfrage "Was willst DU denn mit so vielen Embryonen?" abgebügelt - was mich immer noch vor Wut kochen lässt und mit ein Grund ist für die Überlegung entweder die Klinik zu wechseln oder alles ganz sein zu lassen.
Zil
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Beitrag von Zil »

Hallo Verbrüderung,

tut mir leid, dass Du so verärgert und gefrustet bist. Kann ich auch gut verstehen. Ich denke, dass die Befruchtungsrate an der Vitrifizierung der EZ liegen könnte. Und natürlich kann die Spermaqualität ja auch schlechter gewesen sein als in Deinen vorigen Versuchen (siehe unsere tolle Geschichte). Ich denke aber auch, dass die zwei Blastos, die Du noch hast durchaus dieselbe Chance haben wie die, die Du schon bekommen hast - also ich würde sie transferieren lassen, aber vielleicht parallel schon nach einer anderen Klinik schauen, in der Du Dich besser behandelt fühlst (falls es so etwas gibt - ich halte überhaupt nichts mehr von all diesen Praxen, denen es m.E. nur um Profit geht).

Drücke Dir die Daumen!
Verbrüderung
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Beitrag von Verbrüderung »

@zil: Danke für Deine Worte...
Was mich stört ist nicht per se, dass eine Praxis gewinnorientiert arbeitet. Das muss sie und soll sie auch. In diesem speziellen Fall stört mich viel mehr, dass wir grundsätzlich keine Antworten auf Fragen irgendeiner Art bekommen haben - und immer noch nicht bekommen. Mir würde im Zweifelsfall auch ein ehrliches "Wissen wir nicht" reichen...
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Verbrüderung,

abbügeln lassen sollte man sich auf keinen Fall. Ihr seid doich die Kunden und da dürft ihr auch Fragen stellen.

Ich weiß aber, dass das von außen Stehenden immer leicht gesagt ist. In der Praxis passiert das eben schnell mal, dass man "abgebügelt" wird.

Stellt eure Fragen jetzt noch einmal und stellt klar, dass ihr nur dann Kunden bleibt, wenn ihr ehrliche Antworten erhaltet.
Liebe Grüße, Rebella
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salute
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Beitrag von salute »

@Verbrüderung

Ein paar Infos: Im Durchschnitt erreichen nur 20 % der befruchteten EZ das Blastozystenstadium, rein statistisch. Da dies ein Mittelwert ist, findest Du im EZS-Forum Empfängerinnen, die von 8 befruchteten EZ...8 Blastozysten kriegen (So was ist leider DIE Ausnahme!). Und Du findest auch welche, die...nach 5 Tagen (Blastozystenstadium) gar nichts zum Transfer übrig haben. Lese Dich einfach rein. Sehr häufig sind nur 2 Blastozysten zum Transfer und gar keine Kryos (bei fast jeder 2. EZS). Es werden eben selten mehr als 8 EZ befruchtet. Du kannst Dich eigentlich mit den Kryos als glücklich schätzen, da viele befruchtete EZ es zwischen Tag 3 und 5 nicht schaffen (Grund warum manche den Transfer am Tag 3 machen). Vier Blastos, auch wenn alle 13 befruchtet wären, ist immer noch eine sehr gute Beute. Ich weiß nicht, was Dir versprochen wurde, aber jetzt weißt Du Bescheid. Viel Glück mit den Kryos!

LG Salute
Verbrüderung
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Beitrag von Verbrüderung »

Wir haben die Kryos transferieren lassen. Es ist erneut nur eine biochemische Schwangerschaft eingetreten. Das nur als Hinweis, falls sich jemand anderes ebenfalls in der o.g. Situation befindet, vielleicht hilft es bei der Entscheidungsfindung.
@ salute: Diese Zahlen sind mir bekannt. Meine Frage bezog sich explizit auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der Befruchtungsrate und der Qualität der Embryonen. Dabei ging ich von der Überlegung aus, dass eine geringe Befruchtungsrate bedeuten könnte, dass die Eizellen generell "geschädigt" sind und auch im Falle ihrer Weiterentwicklung zu Blastozysten diese "Schäden" irgendwann zum Tragen kommen; der Embryo also in einem sehr frühen Stadium abstirbt.
LG, Verbrüderung
Verbrüderung
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Beitrag von Verbrüderung »

Noch ein Nachtrag... Vielleicht hilft's jemandem...
Nach langem e-Mail-Verkehr haben wir in der letzten Woche eine Einschätzung der Klinik erhalten, in der die EZP vorgenommen wurde: Sie vermuten, dass die niedrige Befruchtungsrate und die Aborte mit der Spermienqualität zusammenhängen. Weitere Vorschläge zur Überprüfung dieser Annahme machen sie nicht. Probleme mit den Eizellen schließen sie komplett aus.
Warum wir dann aber mit meinen eigenen Eizellen wirklich gute Befruchtungsraten hatten, bleibt offen.
LG und Euch allen mehr Glück!
Verbrüderung
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