Brief einer MdB von B90/die Grünen - Sehr zum Aufregen

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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Frosch;o)

schön, dass wir jetzt zu mehreren die Grünen beackern!!!!

Liebe Grüße :D

Mondschaf
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

So, ich glaub es kaum, aber jetzt habe ich es doch tatsächlich noch geschafft, diesen Brief zu formulieren und abzuschicken:


Sehr geehrte Frau Bender,

mit meinem Schreiben vom 11.6.03 war ich umfassend auf Ihre Argumente aus
Ihrem Standardbrieb zum o.g. Thema eingegangen (Anhang2). Leider erhielt ich
als Antwort darauf wieder fast den gleichen Standard-Brief (als info-mail).
Einzig geändert hatte sich inzwischen, daß Sie die Auffassung der WHO mit
reingenommen haben und daß Sie nun explizit auf die Studie der FHS Münster
verweisen. Etwas befremdlich finde ich, daß unter einer Info-mail, die nicht einmal
eine Unterschrift trägt, steht: "Das kann ich in Ihren Ausführungennicht
erkennen. Ich werde Ihrem Anliegen daher nicht folgen." Und das, wo ich Ihnen doch
auch dazu Vorschläge unterbreitet hatte (weitere Ideen sind vorhanden).

Da einige Ihrer Informationen leider so nicht richtig sind, möchte ich Sie
bitten, sich doch noch einmal etwas näher mit dem Thema zu beschäftigen. Sie
können doch nicht schreiben, daß 85 - 90% aller Paare erfolglos bleiben, wenn
die Baby-Take-Home-Rate für einen Versuch bereits etwa 16% bei IVF und ICSI
beträgt. Wie Sie sicher wissen, werden fast immer mehrere Versuche gestartet,
daher haben am Ende ca. 60 - 70% der Paare ihr Wunsch-Baby.

Mit der ungeprüften Verbreitung der Studienergebnisse einer Frau Prof. Dr.
Christiane Hölzle wäre ich auch vorsichtig. Immerhin handelt es sich hierbei
um eine Frau, die im letzten Jahr im Fernsehen von Bayern3 eine
IVF-Baby-Take-Home-Rate von nur 6% propagiert hat. Wohl, weil sie nicht in der Lage war,
das D.I.R. (www.deutsches-ivf-register.com) sachlich auszuwerten. Zum Beweis
schicke ich Ihnen im Anhang 1 den Schriftverkehr, den ich daraufhin mit dieser
Dame hatte. Ich möchte die zitierte Studie nicht vollkommen infrage stellen,
möchte aber darauf hinweisen, daß hier unter Umständen nur mit der halben
Wahrheit argumentiert wird. Ich denke, daß die Paare, die sie in ihrer Studie
therapiert hat, nur solche Ursachen hatten, bei denen eine Schwangerschaft
theoretisch noch möglich ist. (z.B. keine verschlossenen Eileiter). Eine Lösung
könnte sein, solche Therapie in speziellen Fällen anzubieten oder als
Ergänzung zur künstlichen Befruchtung, um deren Erfolgsraten zu steigern.

Sehr geehrte Frau Bender, ich möchte gern mit Ihnen in den Dialog treten, um
solche Mißverständnisse wie die o.g. auszuräumen. Ich habe mich in den
letzten 18 Monaten als Betroffene äußerst intensiv mit dem Thema beschäftigt und
verfüge so über einiges Hintergrundwissen, habe auch sehr gute Verbindungen zu
den Betroffenen-Organisationen. Wenn Sie unzureichend informiert über die
Köpfe der Betroffenen gegen sie entscheiden, dann kann ich das nicht hinnehmen.
Gern komme ich auch zu einem persönlichen Gespräch.

Mit freundlichen Grüßen
JBB
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Beitrag von JBB »

Guten Abend,

hatte Frau Bender alle Schreiben schon beantwortet?

Ich hatte mich damals mit den Inhalten des Internetauftrittes bezüglich KB auseinandergesetzt. Nach langer Zeit bekam ich dann das uralte Standard-Schreiben, das nun an meinem Schreiben völlig vorbeiging. Daraufhin hatte ich die Grünen nochmals aufgefordert, sich mit meinen Argumenten auseinanderzusetzen.

Statt einer weiteren Antwort sind nun die entsprechenden Seiten entfernt worden......Die Links führen nun ins Leere.

Viele Grüße von
Bea
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
Rainer68
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Beitrag von Rainer68 »

http://www.biggi-bender.de/pic/bb-person-2003.jpg

Ein Bild sagt mehr als 100 Worte

"Verständnis von Sozialpolitik als Stärkung unterstützungsbedürftiger
Menschen in ihren Möglichkeiten"...Ihr eigenes politische Ziel wird hiermit aufgehoben....und natürlich ist sie kinderlos und Single!

Was will man von solche eine Person schon erwarten?

Aber dafür hat sie ja "Beim Inline-Halbmarathon 2001 in Stuttgart belegte ich Platz 689" ...armes Deutschland

Ciao


Rainer
JBB
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Beitrag von JBB »

Hallo Rainer,

bitte beschränke Dich auf sachliche Argumente.
Beleidigende Äußerungen sind in diesem Forum nicht erwünscht!

Gruss
Bea
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ich habe leider auf meinen letzten Brief auch keine Antwort bekommen. Gruß, Rebella
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Veronique
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Beitrag von Veronique »

:D :( Ich bin auch von den Grünen extrem enttäuscht, weil ich auf meine Briefe (Biggi Bender, mein Wahlkreisabgeordneter...) bisher nur einen Packen Kopien des Verhandlungsergebnisses der 18 Unterhändler bekommen habe, ohne eine konkrete Stellungnahme zum Thema!!!!

Zu der Baby-Take-Home-Rate habe ich etwas im DIR-Ordner geschrieben; natürlich sind die 6% abstrus, aber die Zahlen im DIR 2001 der BTH-Rate 2000 beziehen sich auf Eizellbehandlungen und nicht begonnene Stimu-Zyklen...Die BTH-Rate ist also in bezug auf begonnene Stimus noch niedriger.
Ich kann die Grünen schon verstehen, dass sie eine kritische Haltung gegenüber diesen Behandlungen hat, aber sie sollten diejenigen respektieren, für denen es die einzige Chance ist, ein Kind zu bekommen, und die die Behandlungen auf sich nehmen wollen, wissentlich, dass sie womöglich zu den Paaren gehören, die mit leeren Händen nach Hause gehen, trotz vier oder mehr Behandlungen.

LG Vero :D
Andreas
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Beitrag von Andreas »

Hi miteinander,

die im Mai veröffentlichte Idee der Koalition, Kiwu ersatzlos zu streichen, scheint von Bündnis90/Die Grünen, vielleicht sogar von deren gesundheitspolitischer Sprecherin Biggi Bender zu stammen. In der SPD hat man sich damals wohl einerseits nicht ausreichend mit dem Thema befaßt, andererseits hat man den Widerstand der Betroffenen völlig unterschätzt.

Seit Mai hat man sich dann in der SPD, nicht zuletzt durch unsere Aktion immer mehr mit Kiwu auseinandergesetzt. Dadurch wuchs eine Gruppe in der SPD heran, die gegen die ersatzlose Streichung war. Diese SPD-Gruppe hat sich in den Konsensgesprächen mit der CSU zusammengetan und verhindert, daß die ursprüngliche Idee der Grünen zur ersatzlosen Streichung von Kiwu umgesetzt wurde.

Bei den Grünen müssen wir noch sehr viel Überzeugungsarbeit leisten, manche meinen, dort sei es zwecklos.

Viele Grüße. Andreas
JBB
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Beitrag von JBB »

Hallo,

heute habe ich endlich Antwort von Frau Bender erhalten.

Zur besseren Übersicht hier der komplette Schriftwechsel:

Meine Mail vom 3. Juli:

Sehr geehrte Damen und Herren,

bitte erlauben Sie mir den Hinweis, dass Sie auf Ihrer Homepage unhaltbare,
zum Teil sogar unwahre Behauptungen aufstellen.
Ich fordere Sie auf, diese meiner Ansicht nach unwahren Behauptungen zu
belegen oder Ihre Formulierungen entsprechend zu ändern.

Natürlich müssen die Betroffenen eine andere Meinung zur künstlichen
Befruchtung akzeptieren können und ich respektiere es, wenn eine politische
Partei sich gegen die Kostenübernahme ausspricht. Die Betroffenen müssen es
aber nicht hinnehmen, wenn falsche und mißverständliche Behauptungen die
Meinungsbildung beeinflussen. Ausserdem muss der Bürger gerade von einer
politischen Partei eine sorgfältige Recherche erwarten können!

Dazu im Einzelnen:

1. " Eine Begleiterscheinung der Hormonbehandlung ist das
Überstimulationssyndrom"

Bei dem Überstimulationssyndrom handelt es sich um eine seltene
Nebenwirkung. Das Wort Begleiterscheinung erweckt den falschen Eindruck,
dass es bei jeder künstlichen Befruchtung zu dieser Komplikation käme.


2. "Gibt es Alternativen zur künstlichen Befruchtung? Ja" "Es liegen
Untersuchungen der Fachhochschule Münster vor, wonach bei einer
viermonatigen psychologischen Kurzberatung zur Bewältigung der
unfreiwilligen Kinderlosigkeit eine Schwangerschaftsrate von 15,8 Prozent
erzielt wurde und damit erfolgreicher als eine sechsmonatige invasive
IVF-Behandlung (14,6 Prozent) war"

Es gibt zahlreiche Indikationen, bei denen eine psychologische Kurzberatung
keine Schwangerschaft auslösen kann, beispielsweise zerstörte oder
verschlossene Eileiter uvm. Bei diesen Indikationen gibt es eben KEINE
alternative Behandlungsmethode, die zu einer Schwangerschaft führt.


3. "Untersuchungen der Mainzer Universitätsklinik errechnen ein drei Mal so
hohes Fehlbildungsrisiko der durch ICSI gezeugten Kinder"

Die Studie, auf die Sie sich beziehen, ist nicht aussagekräftig, da nur 65
Kinder untersucht wurden. Laut neuester Studie von Herrn Dr. Michael Ludwig
von der Universitätsfrauenklinik Lübeck beträgt das Risiko lediglich 1,28.
Es ist ausserdem nicht bewiesen, ob dieses leicht erhöhte Risiko durch die
Methode selbst oder durch andere Faktoren verursacht wird.
Quelle: http://www.aerztlichepraxis.de/db/shown ... /news.html


4. "Ebenso haben solche Kinder ein deutlich niedrigeres Geburtsgewicht.
Letzteres ist möglicherweise durch die Schädigung eines Genes erklärbar."

Auf welche Quelle beziehen Sie sich bei dieser Aussage? Diese Zeilen sind so
formuliert, dass man annehmen müsste, ALLE IVF/ICSI Kinder hätten ein
deutlich niedrigeres Geburtsgewicht sowie eine genetische Störung.

Diese Aussage ist so schlichtweg falsch! Als Beweis führe ich meinen nach
der ICSI Methode gezeugten Sohn an, der völlig gesund geboren wurde. Er war
bei der Geburt 55 cm lang und 4.230 g schwer und liegt damit sogar
über dem Durchschnitt.


Über eine kurzfristige Antwort würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen


Meine Mail vom 9. August:

Sehr geehrte Damen und Herren,

in meiner E-Mail vom 03. Juli 2003 hatte ich Sie auf unstimmige Punkte
bezüglich Ihres Internetauftrittes gebeten.
Leider habe ich bis heute keine Antwort erhalten und erinnere hiermit
höflichst an mein Schreiben (siehe unten)

Mit freundlichen Grüßen


Antwort vom 11. August:

Standardbrief der Grünen, der hier schon mehrmals veröffentlicht wurde und den ich der Einfachheit halber nicht noch mal wiederhole


Meine Mail vom 11. August:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihre Antwort hat mich sehr verärgert. Sie haben mich mit einem Standardbrief abgespeist, den ich schon bereits auf dem Postwege erhalten hatte.

In meiner E-Mail ging es gar nicht um die Gesundheitsreform an sich, sondern um einzelne Informationen, die Sie auf Ihrer Homepage verwenden.

Ich hatte kritisiert, dass Sie zT unwahre Behauptungen aufstellen und sich auf veraltete Studien beziehen!

Hierzu haben Sie in keiner Weise Stellung genommen. Ausserdem haben Sie einen Standardbrief benutzt, der sich aus das veraltete Paket bezieht (ersatzlose Streichung). Ihnen sollte doch bekannt sein, dass man sich im Konsenspapier auf einen Kompromiss geeinigt hat (50% Regelung).

Sowohl von der SPD als auch von der CDU habe ich zu diesem Themenkomplex weitaus besser recherchierte und individuellere Antworten erhalten als von Ihnen. Dafür, das ich Sie bisher immer gewählt hatte, finde ich das sehr traurig.

Ich fordere Sie daher nochmals auf, sich mit den Details meiner Mail (siehe unten) auseinanderzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen


Antwort vom 3. September:

leider erhalten Sie erst heute eine Antwort auf Ihre mail von Anfang
Juli. Dies liegt an der Verknüpfung unglücklicher Umstände. Ihre mail
wurde hausintern an die falsche Person weitergeleitet, aufgrund der
dortigen Arbeitsbelastung erst einen Monat später an mich weitergeleitet
und traf genau zu Beginn meine vierwöchigen Urlaubs ein. Warum Sie auf
Ihre Erinnerungsmail, eine nicht den aktuellen Stand wiedergebende
Antwort bekommen haben, ist mir unverständlich, da der Musterbrief
selbstverständlich aktualisiert wurde.
Ich kann mich hierfür nur entschuldigen. Ich hoffe, dass Sie dies
aufgrund der extremen Belastung, die die Verhandlungen zur
Gesundheitsreform für uns mit sich brachten nachvollziehen bzw.
akzeptieren können.

Doch nun zu Ihren konkreten Anmerkungen:
1) Das Überstimulationssyndrom tritt in sehr unterschiedlicher
Intensität auf. Die extremen Formen sind selten. Mit der verwendeten
Formulierung war nicht intendiert den Eindruck zu erwecken, dass das
Überstimulationssyndrom bei jeder Behandlung auftritt.
2) Dieser Passus bezog sich darauf, dass die Krankenkassen diese
Behandlungsmethoden auch dann (nach aktuellen Recht) übernehmen, wenn
die Ursachen unklar sind - d.h. keine Diagnose mit eindeutig
biologischer Ursache vorliegt. In diesen Fällen ist die psychologische
Kurzberatung eine tatsächliche Alternative. Dieser Zusammenhang wurde in
einer aktualisierten Fassung der homepage deutlicher hervorgehoben.
3) und 4) In beiden Punkten wurde Bezug genommen auf die Studie der
Universitätsklinik Mainz. Da uns Informationen der Studie der
Universutät Lübeck nicht vorlag, konnten wir diese nicht miteinbeziehen.

Wie bereits oben erwähnt, haben wir aufgrund vielfältige Rückmeldungen
zur künstlichen Befruchtung eine Überarbeitung der homepage vorgenommen.
Ebenso wurden diese Rückmeldungen, als auch Vorschläge zur anteiligen
Finanzierung der künstlichen Befruchtung, mit in die Verhandlungen zur
Gesundheitreform genommen. Das Ergebnis (50% Beteiligung) ist Ihnen ja
bekannt.

Ich bitte Sie nochmals um Entschuldigung und verbleibe mit freundlichen
Grüßen
Annette Rausch, wissenschaftliche Mitarbeiterin


--
Biggi Bender, MdB
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
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Stella38
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Registriert: 23 Mai 2003 15:43

Grrrr

Beitrag von Stella38 »

unglaublich, das Ganze.

Geballte Inkompetenz.

Wenn wir Frösche wären, würden sie sich vielleicht zu unserem Schutz einsetzen.

Meine Stimme kriegt garantiert kein Grüner mehr.

Ich hatte auch den Standardbrief, und habe damals mit Rebellas Brief als "Gerüst" nochmal 4 Seiten nachgeschoben (an unsere Abgeordnete, die 18jährige A. Lührmann). Hab nie eine Antwort erhalten
Liebe Grüße
Stella38, Katzenmama Bild

20 Jahre hier, die Zeit rennt!
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1 Abbruch vor PU November 03
3. ICSI negativ 2004/2005

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Mit Schreiben und Lesen fängt eigentlich das Leben an (aus einer Wachstafel mit Schülerübungen aus Mesopotamien, 4-5 Jh. n. Chr.)
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