Resultat der Super-GAU-ICSI

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

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Moderator: sonjazeitler

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vicky76
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Resultat der Super-GAU-ICSI

Beitrag von vicky76 »

Liebe Frau Zeitler,

Ich hab im Dezember 2013 die erste ICSI gemacht und hatte eigentlich eine super Ausbeute. 12 Follikel punktiert, 9 EZ reif, 8 befruchtet und 6 wurden Blastos, Qualität A. Einer wurde eingesetzt --> FG in der 6 ssw

Dann habe ich zwei im April abgeholt. Ergebnis Kryo FG in der 8 ssw --> Trisomie 18

3 Blastos sind noch eingefroren und mein Doc hat mir zu einem neuen Versuch geraten mit PGD, bei dem die 3 Kryos noch mit untersucht werden können. ICSI Anfang Oktober gestartet, Follikel wachsen total ungleichmässig obwohl gleiches Protokoll (long).

Ergebnis der PU von Montag 13.10: 6 Follikel punktiert, 1 EZ reif, wird befruchtet. Am Donnerstag bekomme ich den Anruf: "Wir haben ein schönes Embryo, ein 8Zeller". Ich enstchliesse mich den Transfer machen zu lassen und man gibt mir einen Termin für Freitags (PU+4) um 13:00.

Wir fahren zwei Stunden zur Klinik und sprechen mit der Biologin und ich meine aber ganz klar zu verstehen dass das Embryo überhaupt nicht so schön ist: Es ist nämlich immer noch ein 8Zeller. Ich frage ob es überhaupt Sinn macht, bekomme keine klare Antwort, aber ein Foto. Ich fühle mich irgendwie nicht richtig aufgeklärt und ehrlich gesagt ein bisschen auf den Arm genommen.

Meine (vielen ;-) )Fragen an sie:

- Was sagen Sie zu dem Bild? Gibt es da den Hauch einer Chance? Für mich sieht das nach totaler Fragmentierung aus.

- Tritt eine Fragmentierung von Anfang an auf oder kann sie innerhalb von 24 Stunden entstehen?

- Was sagen Sie dazu dass ein TF bei PU+4 durchgeführt worden ist?

- Da wir unseren Plan B angehen wollen, möchten wir uns von der Klinik lösen. Das geht aber nur wenn wir dort keine Kryos mehr haben. Macht es Sinn eine PGD (FISH) an den 3 eingefroreren Blastos durchzuführen (Alle 3 sind durch Vitrifikation eingefroren worden, müssten aufgetaut werden, PGD wird durchgeführt und müssen wieder eingefroren werden bis zum TF)? Ich habe nämlich auch Angst vor einer weiteren FG.

Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.

Viele Grüsse, vicky
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sonjazeitler
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Beitrag von sonjazeitler »

Hallo,

wenn nur eine oder zwei EZ befruchtet sind, werden die Embryonen meist nur bis Tag 2 oder bis Tag 3 kultiviert, weil eine längere Kultur keine Vorteile bringt. In manchen Fällen wünscht das Paar einen Tag 4/5-ET, entweder aus terminlichen Gründen oder um zu erfahren, ob eine zeitgerechte Weiterentwicklung nach Tag 3 statt gefunden hat. In ihrem Fall sieht es so aus als ob der Embryo etwas länger braucht vom 8-Zeller zum 16-Zeller zu werden bzw. zu kompaktieren. Dies kann ein Hinweis auf eine eingeschränkte Entwicklung sein, jedoch sieht man immer auch Embryonen, die bis Tag 6 brauchen, um eine BC zu werden, einfach ein bisschen langsamer sind, aber auch Chancen haben, zu einer SS zu führen. Die Fragmentierung kann ich auf dem Bild nicht als sehr stark ausgeprägt erkennen.

Für die Untersuchung der Kryo-BCs (gilt auch für "frische BCs") mit PID gibt es in Deutschland noch keine rechtliche Genehmigung.
Die PID darf nicht zur Feststellung des Chromosomenstatus herangezogen werden. Nur bei Paaren, bei denen eine genetische Erkrankung bekannt ist, kann mit Zustimmung der Ethikkommision eine PID an BCs durchgeführt werden.
Bei Paaren mit unauffälligem Chromosomenstatus oder ohne genetische Auffälligkeiten kommt zum jetzigen Zeitpunkt nur eine Polkörperuntersuchung in Frage. Dann werden die EZ bereits am FA-Tag untersucht. Mit der CGH-Array-Methode können alle 23 Chromosomen untersucht werden.
Mit der FISH-Methode werden meist 5 bis 9 Chromosomen untersucht.

Nachdem sie planen, in ein anderes KiWu-Zentrum zu wechseln, können sie die Ärzte dort fragen, ob die BCs umgelagert werden können und welche Empfehlung sie für die Weiterbehandlung haben. Denkbar wäre ein weiterer Zyklus mit PKD und falls nur eine EZ in Ordnung und zur BC entwickelt ist, könnte man eine zweite, nicht untersuchte Kryo-BC dazu auftauen,um die Chancen zu erhöhen.

Alles Gute
Sonja Zeitler
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