ERA

Für fachliche repromedizinische Fragen an Herrn Dr. Peet

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Moderator: Dr.Peet

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Else13
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ERA

Beitrag von Else13 »

Hallo Herr Dr. Peet,

mir wurde (u.a. auch von Ihnen) vorgeschlagen, den ERA- Test zu machen. Und weil es bei uns aufgrund der niedrigen Befruchtungsrate (mit MESA bzw. auch TESE- Spermien) noch nie einen Kryo-Transfer im natürlichen Zyklus gab, kommt ERA wohl nur im künstlichen, stimulierten Zyklus in Frage.

Hier stellt sich für mich aber folgende Frage: sind diese künstlichen Zyklen tatsächlich vergleichbar? Ich hatte Versuche, in denen ich (meist mit gleichen Medikamenten und Dosierungen in mittlerweile 9 ICSIs) 10 Tage stimuliert habe, aber auch Versuche, in denen ich 12 bis 14 Tage stimuliert habe. Auch die Zahl der Follikel schwankte stark: von drei bis 13 Eizellen war alles drin, da manchmal der rechte Eierstock komplett streikt und manchmal dann wieder gut mitarbeitet. Somit lagen meine E2-Werte auch zwischen 600 und bis zu 1300. Auch ist mir aufgefallen, dass auch der Progesteronwert am Tag der PU unterschiedlich ausfiel: die Werte lagen zwischen 10 und 15 ng/ml.

Kann der ERA bei dieser Varianz dann überhaupt aussagekräftigt sein? Meine natürlichen Zyklen sind immer sehr verlässlich und regelmäßig. Wäre das vielleicht sogar ein Fall, in dem man bewusst den natürlichen Zyklus wählt und alle Embryonen nach ICSI kryokonserviert? Nur so Gedanken, da der ERA ja doch recht teuer ist.....

Beste Grüße und danke,
Else :hallo:
- Diagnose obstruktive Azoospermie im März 2013 (CBAVD mit zwei Mutationen auf dem CFTR- Gen)
- MESA und TESE- OP bei Prof. Schwarzer in München: 12x MESA, 12x TESE- Proben
- 1. ICSI im April 2013: negativ, dann Diagnose Hashimoto
- Insgesamt 11 gute Embryonen (Versuche 1-6) haben sich alle nicht eingenistet
Dann im Dez. 2014: NK-Zellaktivität, TH1/TH2-Ratio und NK-Anteil im Endometrium deutlich erhöht. Behandlung in der 7. ICSI mit Intralipid, Cortison und Granocyte.

- ICSI Nr. 7 trotz 3 guter Embryonen wieder ohne Einnistung. Macht es überhaupt noch Sinn, weiter zu machen? Der Professor sagt ja, wir hätten mit ICSI Nr. 7 den allerersten realistischen Versuch gehabt....also nochmal von vorne, 2 Jahre und 6 ICSIs umsonst.
Nach Antibiotikakur NK-Aktivität im unteren Normbereich
- ICSI Nr. 8 auch nix
- ICSI Nr. 9 wieder negativ
- Eine NC-ICSI hat auch nicht geklappt.
NKa wieder deutlich angestiegen, die Bakterientheorie hat nicht gegriffen, doch autoimmuner Hintergrund. Ohne immunmodulierende Medis wird es nicht gehen...
- ICSI Nr. 11: Das erste Mal Blasto-Transfer....endlich schwanger, aber es ist ein MA wegen einer Trisomie 22 :cry:
- ICSI Nr. 12 negativ
- ICSI Nr. 13 negativ
- ICSI Nr. 14 auch keine Erfolgsgeschichte, nur noch TESE da
- nächster Transfer im ERA-optimierten HRT-Zyklus, Embryonen- Pooling läuft. Zusätzlich aktive Immunisierung.
- genug gepoolt: 3 exp. Blastos, eine frühere und drei vitrifizierte 2PNs: das reicht für drei Transfers :-)
Nach 16 ICSIs im Transfer Nr. 15 nochmal die große Chance: hCG an PU+16 429; PU+19 1465; 5+4: Fruchthöhle und Dottersack; 6+2: Herzschlag; ein Mädchen ...<a href="http://www.smilies.4-user.de"><img src="http://www.smilies.4-user.de/include/Ti ... er_313.gif" border="0" /></a>
Gesund geboren am 23.7.2018
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Else13
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Beitrag von Else13 »

Schubs
Dr.Peet
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Beitrag von Dr.Peet »

Hallo,
unter künstlichem Zyklus versteht man -allein mit Östrogengabe- Zyklen, wo keine Follikel gebildet werden, sondern nur die Schleimhaut aufgebaut wird.
Ob dann die Progesteronzugabe nach 10, 20-30 (!) Tagen beginnt, ist ziemklich egal. Allein die Anzahl der Tage unter Progesterongabe sind entscheidend.
Man könnte also so vorgehen:
1. ERA im künstlichen Zyklus
2. ICSI Zyklus ggf mit Einfrieren der entstehenden Embryonen
3. Embryotransfer unter Berücksichtigung des ERA Ergebnisses.

Peet
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Dr. Peet gibt Antworten auf Fragen aus seiner persönlichen Fachkenntnis und seiner persönlichen Einschätzung heraus. Seine Antworten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gelegentlich sind es auschließlich Meinungen und Eindrücke, die sich auf den betreffenden Fall beziehen.
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