Probleme nach schwieriger Schwangerschaft und Kaiserschnitt

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Gast

Beitrag von Gast »

KiWuTante hat geschrieben:
WasabiNeko hat geschrieben:Hallo KiwuTante. Naja ich wurde damals halt schon zurechtgewiesen als ich mich in meiner ersten ss noch sehr gegen den KS wehrte. Damals hatte ich halt schon den Eindruck "Och der KS ist doch nicht schlimm" oder "Hauptsache das Kind lebt und ist gesund, besser nichts riskieren" usw.
Ich bin keine KS-Befürworterin, aber auch ich würde kein, sei es auch noch so klein, Risiko für mein Kind eingehen. Egal, ob ich danach mit einem Trauma bei mir zu rechnen habe oder auch nicht!
WasabiNeko hat geschrieben:Das habe ich so nicht gemeint, sondern lediglich dass viele (nicht alle) im Zweifelsfall die vermeintlich sichere Variante KS befürworten.

Das will ich doch hoffen - und was ist daran schlecht oder falsch?
Wo zieht man die Grenze? KS wird ja schon bei den kleinsten Abweichungen von der Norm angeraten. Es wird bald keine normalen Geburten mehr geben wenn die Messlatte des "normalen" immer weiter hochgehangen wird.



Naja, wenn das Kind nicht mehr zu retten ist und man der Mutter dadurch verwehrt jemals wieder ein weiteres Kind zu bekommen ist es eigentllich ein wenig problematisch.
Gast

Beitrag von Gast »

Ich erzähle jetzt mal von meiner Geburt meiner Drillinge und dabei war der Kaiserschnitt nicht das schlimmste...
Ich bin vorsichtshalber in die Klinik zitiert worden damit nichts schief geht 30+4 bei der eingangs Untersuchung platzte die Fruchtblase meiner Tochter wehen stellten sich ein ich kam an den Magnesium und Antibiotika tropf so weit so gut die lungenreife wurde auch gespritzt und geplante sectio für 30+5 ausgemacht aus organisatorischen gründen.
30+3 die wehen wurden heftiger ctg zeichnete es nicht auf und Ärzte nahmen mich nicht ernst wurde ruhig gestellt mit Paracetamol und diazepam intravenös.
30+4 die wehen wurden so heftig dass meine kleine gekotet hat ich kam als Notfall in den kreißsaal die diensthabende Ärztin und Hebamme wollten aber lieber schnacken und ließen meinen Mann und mich 30 min warten ich Atemnot Fieber Schüttelfrost
Ende vom lied ich wurde wach auf intensiv meine Tochter war tot mein zweitgeborener wurde reanimiert mein drittgeborener hatte auch zu kämpfen. Meine Sepsis war schwer in den griff zu bekommen und ich kämpfe noch immer körperlich um wieder so fit zu werden wie früher.
Mein Mann ist schwerst traumatisiert Bluthochdruck flash backs etc er hat uns immerhin fast alle verloren und musste noch funktionieren hat gesehen wie der Narkosearzt panisch raus kam weil er wissen wollte zwecks Allergien da sie mich nicht stabil bekamen.
Er war derjenige der den Kinderarzt hat weinen sehen der sich entschuldigt hat dass er sie nicht zurück holen konnte das es so unnötig war weil in der Woche stirbt kein Kind mehr...
Er war derjenige der quer durch die Klinik lief alleine mit unserem toten kind zu mir auf intensiv
Ich will kein Mitleid bestimmt nicht ich möchte damit nur sagen es ist egal wie ein Kind zur Welt kommt Hauptsache gesund UND lebendig.
Lg
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Macchiata
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Beitrag von Macchiata »

Ratte, Du hast es auf den Punkt gebracht. :knuddel:
Viele liebe Grüsse von Macc!!!


.....und der Kaffeefamilie:

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Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.
Gast

Beitrag von Gast »

Macchiata hat geschrieben:Ratte, Du hast es auf den Punkt gebracht. :knuddel:
Ich hab was vergessen und noch besser ist man überlebt selbst auch noch....
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Mondblume*
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Beitrag von Mondblume* »

Hallo liebe Ratte, es tut mir sehr leid, dass ihr euren Sonnenschein nicht im Arm halten dürft. In diesem Fall hätte ja noch schneller gehandelt werden müssen. Alles Gute auch für deinen Mann. Seid stark für eure Söhne. :cry: :knuddel:

KiwuTante: Unsere Antworten haben sich überschnitten. Danke für deinen Bericht. Das macht Mut.

Jetzt schiebe ich erstmal alles weit weg. Ich muss erstmal in den Bereich kommen, dass ich natürlich entbinden kann wenn das Baby groß genug ist. Da hat sich noch niemand mit mir über Geburt unterhalten.

Gestern beim Arzt sah aber alles stabil aus. :dance: Weiter Schritt für Schritt.

Lieben Gruß

Mondblume
KiWuTante
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Beitrag von KiWuTante »

Hallo WasabiNeko,
Ich schreibe dir noch einmal, danach lasse ich das Thema ruhen, da ich denke, dass ich dann alles gesagt habe und wir uns nur im Kreis drehen.
WasabiNeko hat geschrieben:Wo zieht man die Grenze? KS wird ja schon bei den kleinsten Abweichungen von der Norm angeraten. Es wird bald keine normalen Geburten mehr geben wenn die Messlatte des "normalen" immer weiter hochgehangen wird.
Und wieder: Das ist in meinen Augen Panik- und Meinungsmache.

Die Grenze zieht man bei Gefahr für Kind und Mutter.
Und da wir nun einmal alle nicht in die Zukunft schauen können, müssen wir Vertrauen in die Einschätzung der Ärzte haben, ob wir wollen oder nicht. Und ich finde es dann richtig, dass bei Gefahr oder im Zweifel zum KS geraten wird! Und ja, das kann traumatisch sein, aber ist mit dem, was zum Beispiel Ratte erleben musste, nicht vergleichbar.

Ich denke, dass dein Erlebnis wirklich unfassbar schlimm war, ABER:
WasabiNeko hat geschrieben:Naja, wenn das Kind nicht mehr zu retten ist und man der Mutter dadurch verwehrt jemals wieder ein weiteres Kind zu bekommen ist es eigentllich ein wenig problematisch.
ist eine ganz andere Ausgangssituation und nicht vergleichbar.

Liebe Ratte, es tut mir unendlich leid, was ihr erleben musstet und ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute!!!

LG KiWuTante
fridaco
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Beitrag von fridaco »

Liebe Ratte, liebe alle

Dein Fall Rattte ist absolut tragisch und hätte nicht sein müssen. Jedenfalls habe ich den Verlauf, an Deinen Schilderungen mitverfolgen können und bin der Meinung, dass hier definitiv was schief gelaufen ist.

Da wurden Anzeichen von akutem Distress von Mutter und Kindern einfach ignoriert und nicht Ernst genommen. War ja schon geplant der KS und weshalb nun nochmal die Organisation umschmeissen.... ? Vielleicht haben die so gedacht? Vieles dreht sich um die Organisation. Es gibt OP-Pläne usw. Es ist aufwendig, hier nochmal umzudisponieren. Und dann schicken sie ja immer als erstes die Assistenten, die noch in der Ausbildung sind. Woher sollen dies denn wissen?

Mich erschreckt und ärgert immer wieder, wie wenig qualifiziert die Geburtshelfer auch oft sind. Und mich ärgert am meisten, dass ICH dies nicht berücksichtigt habe. Nur einmal, als die OÄ vom Ultraschall mir zu wenig FRuchtwasser geschallt hat. Da habe ich gesagt, soll jemand anders definitiv nochmal messen, ich kann mir das nicht vorstellen. Und siehe da, beim zweiten OA ein paar Minuten später war das Fruchtwasser voll in der NOrm.

Und da mach ich mir an dieser Stelle die größten Vorwürfe selbst, dass ich nicht selbst drauf gekommen bin, dass die Plazenta hochgwandert ist. Naja, bin halt selbst nicht augebildet in US, oder ARzt, insofern kann ich mir das noch verzeihen. Aber ich hätte eine Zweitmeinung von einem ANDEREN Krankenhaus einholen MÜSSEN. Dann hätte man zumindest die OP noch dichter an den ET schieben können. Und es wäre auch SICHER gewesen. Dem Kind und mir gings ja immer gut. CTG immer prächtig. Wachstum, Doppler Umbicalis plus Hirnarterie immer super.

Dieses noch zum Schluss: Ich habe die Zeit im Krankenhaus genutzt und einiges mit den Neonatologen besprochen. Diese haben mich aufgeklärt, wie hoch die Komplikationsrate rein statistisch gesehen ist, wenn man ein Kind früher als zum ET holt. Da gibts Studien und Erfahrungswerte. Am häufigsten ist das Atemnotsyndrom. Sepsis etc. kommt dazu. Aber auch bei Sectio zum geplanten ET gibts für das Kind eben doch öfter Komplikationen als bei vagignalen GEburten. Das sollten die Geburtshelfer auch mal an die werdenden Eltern kommunizieren. Von dem Risiko für Folgeschwangerschaften ganz zu schweigen. Manchmal ist die Schleimhaut so geschädigt, dass man überhaupt nicht mehr schwanger wird. Stichwort Adenomyose.

Ich bin jedenfalls um jeden Tag froh, den ich die Sectio rausschieben konnte. So habe ich meinem Kind die Intensivstation am Anfang seines Lebens erspart, auf die es völlig unnötig gekommen wäre. Das kann ich meinem Kind später mal sagen. Da bin ich wahnsinnig froh drüber.

Jeder Fall wo was schief läuft ist anders. Gemeinsam ist dem meines Erachtens nur, dass die Ausbildung der Leute Im KH zum Teil schlecht ist, keine Zeit da ist, Arbeitsüberlastung etc.

Mit meinem Beitrag wollte ich eigentlich Informationen wo man Hilfe bei traumatischen SS und "Geburt" bekommen kann. Herausgekommen ist leider eine emotionale eher idelogische Diskussion. Das finde ich schade.

Gruss
fridaco
Gast

Beitrag von Gast »

Genau, Vertrauen in die Ärzte habe ich eben nicht mehr, denn sie haben auch bei mir nicht gehandelt als es notwendig war. Weiter gehe ich darauf aber nicht ein.

Ausserdem ist ein KS auch keine Garantie für ein gesundes Kind, soviel nur mal am Rande. Wenn dann zusätzlich die Familienplanung durch die Ärzte abgeschlossen wird ist das durchaus etwas worüber man verzweifelt sein darf.

KiwuTante, du hattest doch selber gar keinen KS und deine zweite Geburt war noch dazu doch ganz in Ordnung so wie ich das gelesen habe?

Dann ist das vielleicht einfach nicht angebracht anderen die diese Erfahrung hatten zu sagen "euer Trauma ist irrelevant, die Ärzte sind doch auch nur Menschen und euch wollte sicher keiner was schlechtes."
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo fridaco,

will mich an der theoretischen diskussion nicht beteiligen und kann mit praktischen erfahrungen nicht beitragen.

aus deinem ersten post habe ich nicht nur eine schwere geburt, die nicht nach deinen wünschen verlief, sondern irgendwie ein schlechtes gewissen gegenüber deinem kind herausgelesen.
falls ich richtig gelesen habe: ich denke, das musst du nicht haben.
wahrscheinlich denken fast alle, dass es besser für kinder ist, wenn sie natürlich geboren, gestillt usw. werden. es gibt aber doch so vieles im leben eines kindes, was dann viel wichtiger ist! liebevolle eltern, geborgenheit, respektvoller umgang, last not least jeweils ein angemessener mut zum loslassen über die jahre... , das ist es, was ein kind prägt!

du hast doch damals dein bestes getan. du bist zu den untersuchungen gegangen. wenn etwas war, hast du das nicht ausgesessen, sondern zeitnah reagiert. bestimmt hast du während der schwangerschaft gesund gelebt, dich vernünftig ernährt usw.

zweitmeinung: hinterher weiss man immer alles besser. wer holt die schon ein?
in der überzahl der fälle muss man sich doch keine vorwürfe machen, weil richtig diagnostiziert wurde.

wahrscheinlich erreichen dich solche theoretischen überlegungen jetzt nicht wirklich.

ich wünsche dir nur, dass du akzeptieren kannst, wie du gehandelt hast.
und nicht nur auf das schaust, was du im nachgang noch hättest tun können, sondern auf das, was du richtig und voll des guten willens getan hast.

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
fridaco
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Beitrag von fridaco »

Hallo Wasabi

Diejenigen, die eine bestimmte für andere traumatische Situation nicht selbst erlebt haben, können sich da meist einfach nicht reinversetzen. Das ist bei anderen Geschehnissen ja auch so, wie z.B. lange Trennung von Mutter und Kind nach der Geburt, langer Neoaufenthalt - dann später alles gut, Fehlgeburten, unerfüllter Kinderwunsch, etc. Auch wenn am Ende es doch gut geht, die Narben, auch die seelischen, sind einfach da.

Leider kommen dann oft unbedachte Sprüche.... (z.B. " ist doch noch mal alles gut gegangen" oder " so schlimm kanns doch nicht sein", "ihr müsst einfach mal in den Urlaub fahren") Das ist nicht schön und hilft den Betroffenen nicht, aber es ist eben auch menschlich. Die meisten können sich nämlich nicht wirklich in andere reinversetzen. Selbst dann nicht, wann man ähnliche Situationen selbst erlebt hat. Das soll keine Entschuldigung sein, nur eine Erklärung.

Lieben Gruss
fridaco
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