Rechtl. Grundlagen nach PU den gelbenZettel zu ignorieren??

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Birgit
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Rechtl. Grundlagen nach PU den gelbenZettel zu ignorieren??

Beitrag von Birgit »

Hallo Andreas, oder alle, die sich damit vielleicht auskennen!

Ich habe eine Frage, dazu muß ich etwas ausholen:

Ich habe meinen Chef über die KIWU Behandlung informiert, da wir keine Gleitzeit haben und ich ab und zu etwas später komme, wg. Arztterminen. Er zeigte sich sehr verständnisvoll und ich war froh, mit offenen Karten zu spielen, da ich gegen Lügen bin.

Die erste PU fiel auf einen Samstag, so daß ich wg. der 1. ICSI nur einen Tag fehlte (krank geschrieben durch den Arzt).

Die zweite PU und Transfer fielen leider ungünstiger, so daß ich vergangene Woche Mittwoch bis Freitag, also drei Tage, krank geschrieben war.

Als ich am Montag den gelben Zettel meinem Chef gab, bat er mich herein und teilte mir mit: "Ihr Kinderwunsch in Ehren aber nicht mehr länger auf Kosten der Firma. Künftig müssen sie dafür Urlaub nehmen!"

Also gut dachte ich mir, vielleicht schreibt mich beim nächsten mal (sofern es ein nächstes Mal gibt) mein Hausarzt krank, dann kann er nicht sehen, daß es wg. KIWU ist.

Heute nun rief er mich noch mal zu sich und machte klar, daß er noch auf meinen Urlaubsschein von letzter Woche für die drei Tage warte. Mein Versuch, ihm zu erklären, daß ich das etwas unfair finde, wo ich in den letzten 10,5 Jahre in dieser Firma sehr selten krank war und er doch evtl. etwas kulanter sein könne tat er mit der Bemerkung ab: "Kinderlosigkeit ist keine Krankheit und es wäre unfair den anderen Kollegen gegenüber"

Darf er den gelben Krankenschein einfach ignorieren???? Kann er mich dazu zwingen, Urlaub zu nehmen?? Welche rechtliche Grundlagen gibt es. Bzw. wer kann mir da helfen??

Ich bin unglücklich und habe obendrein den Eindruck, daß er mich jetzt auf dem "Kicker" hat, da mir Fahrlässigkeiten unterstellt wurden, die ich so nicht nachvollziehen kann. Mir schoß heute schon das Wort "Mobbing" durch den Kopf, wenngleich ich nicht gleich überreagieren will.

Das Wochenende hat er mir jedenfalls verdorben, mein Chef. Ich könnte mich bloß aufregen und fühle mich total hilflos, weil ich keine Ahnung habe. Entsprechende Telefonate kann ich auch nur schlecht während der Arbeitszeit führen und mangels Gleitzeit sind mir nach Feierabend die Hände gebunden, denn da erreiche ich wahrscheinlich niemanden mehr.

Kann mir jemand helfen??

Soll bzw. muß ich einen Urlaubszettel abgeben??

Ich bereue es, die Karten(bzgl. KIWU) auf den Tisch gelegt zu haben (von wegen "Ehrlich währt am Längsten!")

Meinen Einwurf, er würde ja auch nicht von seinen Mitarbeitern Urlaub verlangen, wenn sich jemand zwei Tage lang beim Zahnarzt Inlays verpassen lassen würde und einen gelben Zettel vorlegen würde, ignorierte er.

Kinderwunsch = Privatvergnügen = Urlaub??????????????????????????????????

Vielen Dank schon jetzt, für Ratschläge.

Eine, vor sich hinkochende, vor Wut mitunter heulende, enttäuschte

Birgit
:evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: *mecker* *mecker* *mecker* *mecker* *mecker* *mecker* *mecker*

P.S.: Unser Betrieb umfaßt ca. 35 Mitarbeiter und wir haben keinen Betriebsrat oder so was, an den ich mich wenden könnte...
Zuletzt geändert von Birgit am 12 Dez 2003 20:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

Hallo Birgit,

das ist ja echt heftig, was dein Chef da von dir verlangt.

Also - eine Krankschreibung ist meines Erachtens nach eine Krankschreibung. Auf der für deinen Chef bestimmte steht ja auch kein "Grund" bzw. keine "Krankheit" drauf, sondern nur eine Arbeitsunfähigkeit für soundsoviel Tage. Der Rest geht nur die Krankenkasse etwas an. Wenn mich nicht alles täuscht, darf dein Chef dafür jetzt keinen Urlaubsantrag verlangen, dafür müsste die Krankschreibung durch eine Gesundschreibung ersetzt werden.

Stelle die Frage doch mal hier im Bereich Arbeitsrecht - da kann dir vielleicht eher jemand helfen.

Übrigens - dein Chef hat kein Recht, zu erfahren, warum du krank bzw. arbeitsunfähig geschrieben wurdest. Das geht nur die KK etwas an. Habt ihr einen Betriebsrat? Dann wende dich mal an den.

Ich hoffe, jemand kann dir noch mit entsprechenden Gesetzestexten weiter helfen.
Lieber Gruß
Iris





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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Danke Für Deine schnelle Reaktion. Du hast Deinen Namen nicht umsonst! :wink: Muß auf die Suche nach dem Ordner für Arbeitsrecht gehen, habe den nämlich vorhin nicht entdeckt, als ich die Geschichte hier schreiben wollte...

Schönes Wochenende !

Birgit
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Ich finde das Kapitel "Arbeitsrecht" nicht... Kann mir jemand einen Tip geben??

Birgit
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Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

Ich nochmals :lol:

guckstu hier

http://www.klein-putz.de/forum/viewforum.php?f=39

Viel Erfolg *dd*
Lieber Gruß
Iris





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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Peinlich!! :oops: Jetzt habe ich es auch entdeckt... Die zwei mal davor war ich mit Blindheit geschlagen....

Nochmals danke! Ohne den Link würde ich wahrscheinlich noch an Weihnachten suchen...
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Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

Zu Weihnachten solltest du lieber was anderes suchen :P - obwohl, ist ja nit Ostern.. Viel Erfolg und vor allem *dd* für den Test am 23.12. wäre ja ein schönes Weihnachtsgeschenk für euch :lol:
Lieber Gruß
Iris





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Babyboom
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Beitrag von Babyboom »

Die Antwort ist eigentlich einfach: Krankschreibung ist Krankschreibung, egal weswegen und wenn der Chef irgendwas dagen hat, ist das sein Problem. Fertig. Da gibt es überhaupt nix zu deuten. Du hast den Fehler gemacht, zu erzählen was los ist. Das wurde ausgenutzt. Du solltest im Gegenzug nicht mehr so ehrlich sein und nur noch sagen, daß Du gesundheitliche Probleme hast die keinen was angehen und deswegen krank geschrieben wurdest.

Aber das zeigt wieder mal, daß man es auf Arbeit lieber nicht erzählen soll. Man muß sich immer vor Augen halten, daß rein rechtlich die Firma bei Krankheit eines Mitarbeiters dem 6 Wochen den vollen Lohn weiterzahlen muß, so als ob er da wäre. Wenn also ein Kollege bei einer Sauftour am Wochenende stürzt und deswegen 4 Wochen im Krankenhaus liegt und ausfällt, darf der Arbeitgeber trotzdem den Lohn weiter zahlen und sich um Ersatz kümmern.

Grüße,
babyboom
Zuletzt geändert von Babyboom am 09 Jan 2004 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
tina2003
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Beitrag von tina2003 »

Hallo Birgit,
krank geschrieben ist nun ma krank, egal wegen was! Und der Grund geht deinen Chef im prinzip gar nichts an, du könntest z.b. eben so gut ne Eierstockentzündung haben, und da hat ja auch nix mit kiwu zu tun, selbst wenn der Gelbe Zettel vom FA ist.. das war jetzt nur mal ein beispiel...
Ausserdem zweifelt dein Arbeitgeber in diesem Sinn das Attest vom Arzt an! Und da kommt er nirgendwo nicht so einfach durch. Hab das Problem krankheit usw nämlich mit nem AG fast mal gehabt... Und ein ärztliches Attest anzuzweifeln, dazu hat er kein Recht, da würde er nicht mal so ohne weiteres beim arbeitsgericht durchkommen. somit kann er dir nicht so einfach urlaub aufdrängen, denn er zweifelt ja in diesem falle die fähigkeiten des arztes an.
liebe grüsse...
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Paulina
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Beitrag von Paulina »

Hallo,
sicherlich ist es so, dass eine Krankschreibung eine Krankschreibung ist und die Forderung Deines Chefs unberechtigt ist. Andererseits ist zu berücksichtigen, dass es dadurch zu einer Spannung in der Beziehung zwischen Deinem Chef und Dir kommen kann, und dass dies eventuell (egal wie unrichtig und ungerechtfertigt es auch ist) zu einer späteren Kündigung durch den Arbeitgeber führen kann. Er kann hierzu Gründe auf den Haaren herbeiziehen.
Deshalb solltest Du Deine Reaktion genau abwägen.
Das ganze Problem liegt in der deutschen Gesetzgebung, die ich persönlich in dieser Richtung gerne verändert sehen würde. Denn betrachte es von der Sicht des Chefs: die Kosten, die er wg. Krankheit des Arbeitnehmers zu tragen hat, sind für ihn nicht kalkulierbar und daher immer ein rotes Tuch.
Bei der derzeitigen Gesetzgebung würde ich jeder Frau dringend davon abraten, ihren Arbeitgeber über ihren Kinderwunsch zu unterrichten.
Paulina
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