Schnöde Ketzerei!

Unsere Hauptkategorie. Hier wird über alles rund um den Kinderwunsch diskutiert. :-)
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DB ROM 99
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Beitrag von DB ROM 99 »

Hallo Jutta

Man sollte um etwas zu dem Theam von sich zu geben nicht uralte Sachen hervorkramen sondern sich auf aktuelle sachen berufen....1989 ist doch schon ewig her und damals war das ganze noch mehr oder weniger in den "Kinderschuhen"....also...erstam in den aktuellen Studien nachlesen und dann so etwas von sich geben....
in diesem Sinne
Lieber Gruss
Micha


Es ist ein großes Glück, wenn man bei seinen Freunden sicher sein kann, daß sie immer vorbehaltlos für einen einstehen. Eine solche Freundschaft hat oft mehr Wert als eine erotische Beziehung. Um so schmerzhafter ist es deshalb, wenn sich jemand als falscher Freund entpuppt.

Wolfgang Joop (*1944),deutscher Modemacher
ZH33
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Beitrag von ZH33 »

Hallo zusammen
Mir hat ein IVF-Arzt mal erklärt, dass man mit IVF nicht reich wird. Und stellt Euch vor, ich glaube ihm. Der Aufwand ist doch ziemlich enorm. Bei den Medis hingegen bin ich nicht so sicher. Wenn ich mit anderen Behandlungen und Untersuchungen so vergleiche.

Gruss ZH34
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Bernie
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Beitrag von Bernie »

Geldmachen bei IVF und ähnlichen Behandlungen macht nur der Staat (es gibt in der EU nur 3 Länder, die auf Medikamente den VOLLEN Mehrwertsteuersatz aufschlagen, soviel zur "Steuerharmonisierung in Europa", nur bei den Teuerungen sind wir dabei!) und - zwangsweise - die Apotheken (die gesetzlich vorgeschriebene Apothekenmarge beträgt meines Wissens ca. 20 % des Endpreises, 10 % kassiert der Grosshandel).

Ich glaube auch, dass den Ärzten persönlich nicht viel überbleibt, da mit den Nebenkosten nicht soviel zu spassen ist... (Ich habe mal in einer Fortbildung in BWL mal Kostenmodelle für Arztpraxen und Sozialstationen durchrechnen müssen).

Und nochmal zu den Statistiken: Daten von 1989 mit heutigen Kiwu-Praxen zu vergleichen, kommt einem Vergleich von Äpfeln und Birnen wieder. Also Jutta, wirf das Buch weg, bevor es Dich noch weiter verunsichert und sieh zu, dass Du zu einem Arzt kommst, dem Du vertrauen kannst und der Dir ehrlich sagt, wie lange es Sinn macht, weiter zu machen!

Bernie
jocaste
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Beitrag von jocaste »

Hallo Jutta,

wollte mich auchmal auf deinen provokanten Titel hin melden.

Ich selber bin Mutter von zwei quietschlebendigen Zwilingskindern, die durch ICSI entstanden sind. Ich denke mal das was Iris schreibt, ist richtig. Das zusätzliche Risiko kommt durch die Eltern. Zum einen ist man meistens älter (bei Frauen ist hier das Down-Risiko höher) und zum aneren könnten auch Chromosomenstörungen bei den Partner der Grund für die Kinderlosigkeit sein. Dies e sollte vorher abgeklärt sein. Ansonsten ist es sicherlich nicht sinnvoll, dass man Daten aus 1989 mit den jetzigen Daten vergleicht. Ihr solltet euch wenn ihr Probleme mit der Methode habt unbedingt mit euren Ärzten unterhalten, um hier nicht mit einem flauen Gefühl im Magen zur Behandlung zu gehen.

Ich für meinen Teil bin froh, damals diesenWeg gegangen zu sein und bin ihn auch ein zweites mal gegangen.

Liebe Grüße



Liebe Grüße
Elke mit den Twins Caroline und Stefanie und der Ones Alexandra

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Barbara
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Beitrag von Barbara »

Hallo Jutta,

sicherlich macht man sich so seine Gedanken. Aaaaaber! Die Informationen von vor 13 Jahren mit jetzt zu vergeleichen ist sicher nicht der richtige Weg. Und das Buch ist 1989 gedruckt. Stützt sch also auf den Wissensstand von noch älteren Datums.
In den Jahren hat sich eine enorme Entwicklung vollzogen.
Wie auf jedem Gebiet der Forschung. Gerade im medizinischen Bereich, wo es um Lebenserhaltung,-Verbesserung und Lebenschaffen geht.

Mein Neffe ist ein ICSI KInd und im Frühjahr 1995 geboren. Suppi intelligent und putzmunter. Ich kann mich den übrigen Vorschreibern nur anschließen. Befasse dich mit aktuellem Wissen und nicht mit altem.
Für deinen weiteren Weg wünsche ich dir alles Gute und die richtigen Entscheidungen.

Grüße,
Barbara
Micha68
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Beitrag von Micha68 »

Hey Jutta!

Ganz viel haben meine Vorrednerinnen schon gesagt (1989 ist echt Steinzeit!), will trotzdem noch meinen Senf dazugeben und zwar ein bisschen Statistik:
Für das Jahr 2000 liegt bei allen durchgeführten IVF (meldepflichtig!)die Erfolgsrate bei rund 26%. Erfolgsrate meint hier aber keineswegs erfolgte Geburt (Baby take home) sondern lediglich Klinische Schwangerschaft. Bekannte Aborte gab es von erfolgreichen IVF rund 20% !!!! ; außerhalb der Gebärmutter befindliche Schwangerschaft rund 3%, bekannte Geburten 50% und bei rund 27% gibt es keine Angaben. (Quelle: Deutsches IVF-Register)

Eine Baby take home Rate von 26% ist somit entweder super erfolgreich oder unseriös!!!

Trotzdem haben wir mit IVF eine Chance ohne eher nicht! Chancen und Risiken sind abzuwägen und eine persönliche Entscheidung zu treffen, die nimmt dir keiner ab!

Grüße, Micha
natti
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Beitrag von natti »

Hallo Jutta,

zunächst einmal kann ich Dich nur darin unterstützen, Dich gut zu informieren. Eine KiWu-Behandlung ist ein durchaus stressiges und nervenaufreibendes "Geschäft". M.E. ist es leichter zu ertragen und durchzustehen, wenn man sehr genau weiß, was passiert und was auf einen zukommt.
Was nun Deine Fragen angeht: Die anderen haben schon viel dazu geschrieben, aber ein bißchen möchte ich noch ergänzen.
Bei der BAby-Take-Home-Rate muß man noch unterscheiden, was die Ausgangsbasis ist: Alle IVF Zyklen, die angefangen wurden (also ab Stimulation), oder ab Punktion oder ab Transfer? Logischerweise snd die Zahlen am höchsten, wenn ab Transfer gerechnet wird, weil abgebrochene STimulationen, fehlgeschlagene Punktionen und fehlende Befruchtungen herausfallen.
Dann solltest Du Dich genau erkundigen, für welche Altersgruppe diese STatistik gilt. Bis 35 z.B. ist die ERfolgschance eine ganz andere als >35. Vielleicht hat man Dir die Zahlen für <30 genannt...
Im übrigen ist es aber durchaus möglich, daß Dein KiWu-ZEntrum eine solche Rate ermittelt - es gibt, leider, nämlich erfolgreichere und weniger erfolgreichere Zentren.

Vor allem hört man aus Deiner Frage eine Skepsis heraus, ob jetzt schon IVF etc. angesagt ist. Das wiederum hängt ganz maßgeblich von Deinem Alter ab. Wenn Du <30 bist, dann habt Ihr noch Zeit. Bist Du um die 35, dann wird die Zeit eng - dann sollte man nicht mehr allzu lange auf natürliche Wege setzen, sondern dann wirklich auch die künstliche Befruchtung ins Auge fassen. Je später Ihr die Reproduktionsmedizin beteiligt, desto schlechter sind die Erfolgschancen.

Alles Gute

Natti
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S28
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Beitrag von S28 »

Hallo,

ich bin Mutter von Zwillingen, die am Sonntag 5 Monate werden. Sie sind durch ICSI entstanden und waren sogar noch "eingefroren"!

Die beiden sind kerngesund. Sie wogen jeweils 2600 g, wurden bis zur 38. Woche ausgetragen und normal geboren.

Wir waren ausser den U-Untersuchungen noch nie beim Arzt. Wenn ich das mit "normalen" Müttern aus der Rückbildung vergleiche, ist das echt rekordverdächtig....

Also, nicht alles so negativ sehen......

Gruß
Sandra mit Nina und Felix
Jutta

Beitrag von Jutta »

Vielen Dank für Eure vielen Zuschriften, in denen Ihr mir Eure Erfahrungen mitgeteilt habt. Danke auch an Martina für die E-mail.
Zum Thema Statistik: Stimmt, es ist bei näherer Betrachtung wirklich nicht besonders seriös, von Seiten der Klinik überhaupt eine Baby-Take-Home-Rate anzugeben, das hatte ich noch gar nicht bedacht. Zumal eine Rate, die knapp über 25 % angesiedelt, unterschwellig einsuggerieren muss, dass der 4. (von der KK noch übernommene) Versuch dann eben statistisch gesehen erfolgreich sein müsste. Hier scheinen geschickte Marketing-Leute am Werk gewesen zu sein! Danke, Bernie, ich werde Mr Churchills Rat befolgen!
Provokant? Ja, leider! Das Thema ist fraglos ein "heiss Eysen" für uns (potentiell) Betroffene – seien wir ehrlich: Wer von uns ist nach vorangegangenem Leidensweg (ja, doch!) erfolgloser Behandlungen, Wechselbädern zwischen Hoffnung und Enttäuschung, überhaupt noch in der Lage, die Chancen und Risiken mit der erforderlichen Objektivität abzuwägen? Wann komme ich an den Turning Point, ab welchem ich mich an jeden Strohhalm klammere? Ich übertreibe hier bewusst, Eure positiven Erfahrungen machen ja deutlich, dass es in der Tat Hoffnung gibt – bloß, inwieweit sind diese Erfahrungen von der einen auf die andere Frau übertragbar? Und was kommt "danach"?
Der Gegensatz von "gesund" ist für mich nicht automatisch "behindert"; diesen Punkt hätte ich näher erläutern sollen und versuche es jetzt: Gibt es Erkenntnisse darüber, inwieweit eine (grundsätzlich?) vorgeschaltete Hormontherapie und der mit der Behandlung verbundene Stress sich auf den allgemeinen Gesundheitszustand von Mutter UND Kind auswirken? Ich denke an Auftreten von Allergien, Autoimmunerkrankungen usw. Werden diese überhaupt dokumentiert? Wie sieht die "Nachsorge" zu einer IVF-Therapie aus? Gibt es überhaupt eine, oder ist die Behandlung mit der Geburt erfolgreich, aber endgültig, abgeschlossen?
Falls Ihr mir hier mit irgendwelchen Informationen weiterhelfen könnt, oder mir auch nur angeben könntet, wo ich diese evtl. finde, wäre ich riesig dankbar.
Viele Grüße
Jutta
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Flip
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Beitrag von Flip »

Liebe Jutta,
natürlich ist die KiWu-Behandlung in gewisser Weise belastend. Aber das sind doch so viele Dinge im Leben... Nachsorge??? Ich wüßte ehrlich gesagt nicht warum...
Was meiner nach jedoch ganz wichtig ist um aus der Situation "gesund" wieder herauszukommen ist rechtzeitig nach Alternativen zu suchen (Leben ohne Kind, Adoption, Pflegschaft etc.) um nicht in die Gefahr eines "süchtigen" Verhaltens zu geraten. Das kann einen dann mit Sicherheit körperlich und seelisch krank machen! Es muß eine Grenze geben!!! Und die muß sich jeder, evtl. schon vor dem ersten Versuch, selber stecken.
Mich persönlich würde es "krank" machen, eine realistische Chance zur Verwirklichung meiner Träume nicht genutzt zu haben.
Liebe Grüße, Flip :smile:
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