Schnöde Ketzerei!

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mina2
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Beitrag von mina2 »

Hallo Jutta,
informieren, den Arzt fragen (am besten zwischen den Terminen eingefallene Fragen aufschreiben, weil man im Beratungsgespräch mit Sichereheit die wichtigsten vergisst) u.s.w., u.s.w.
Da du "an den Strohhalm klammern", Stress und psychosomatische Krankheiten erwähnst, möchte ich dir auch raten, die Möglichkeit einer psychologischen Begleitung zu suchen. Manche Reprozentren bieten so etwas an und sind dem gegenüber aufgeschlossen, manche sind in dem Punkt wohl immer noch ziemlich ignorant. Aber es gibt viele Gründe warum dieser Aspekt nicht ausgeblendet werden sollte. Oft können psychische Gründe die Sterilität mit beeinflussen, zumindest ist bei uns die Psyche durch die Sterilität beeinflusst (würden wir nicht seelisch leiden, würden wir uns ja diesen ganzen Prozeduren nicht aussetzen). Die Behandlung stellt an sich auch eine psychische Belastung dar (die nach einer glücklichen Geburt sicherlich mehr als geheilt ist). Insbesondere das Loch, in das wir nach einem negativen Behandlungszyklus fallen, scheint tiefer und dunkler zu sein, als das bekannte monatliche Loch bei Einsetzen der Mens ohne vorausgehender Behandlung. Verantwortungsvolle Mediziner sehen einen Behandlungserfolg auch darin, wenn ein Paar nach Erreichen des Endes der "biologischen Fahnestange" das Leben ohne selbst geborenes Kind zufrieden annehmen kann (auch wenn mir diese Vorstellung, jetzt wo ich alle Hoffnung noch auf die andere Lösung setze, nicht schmeckt). Falls du eine Wahl hast, suche dir ein IVF-Zentrum aus, in dem du ein wirklich gutes Gefühl hast.
Viel Glück!
Mina
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Flip
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Beitrag von Flip »

Wo Ihr es ansprecht... in unserer KiWu-Praxis gibt es eine Psychologin die sich in Sachen KiWu gut auskennt. Ich hatte ganz am Anfang mal ein Gespräch mit Ihr, weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass meine Eierstöcke aus psychischen Gründen so lahmarschig sind. Im Endeffekt lag es "nur" an den Hormonen aber das Gespräch war trotzdem nett. Zwar konnte sie mir in diesem Moment auch nicht weiterhelfen... sie meinte ich sei ganz o.k. so wie ich bin :grin: ! Aber sie hat auch angesprochen, dass viele Frauen nach einer negativen IVF in ein schwarzes Loch fallen, da die Enttäuschung so groß ist und die Hormone ihr übriges tun. Ich fand es sehr beruhigend zu wissen, dass da im Fall der Fälle eine Person zur Hand ist an die ich mich wenden kann.
Also, eine psychologische Stütze während der Behandlungsphase ist bestimmt nicht verkehrt!
Liebe Grüße, Flip
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Flip
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Beitrag von Flip »

Ach ja, was ich noch sagen wollte... Hör auf Dein Herz! Obwohl ich selber es nicht richtig nachvollziehen kann gibt es einige Menschen, die mit dieser Art der Zeugung Probleme haben - das ist auch o.k.! Es sollte jeder den richtigen Weg für sich finden, da gibt es keine Pauschallösungen! Manche verzichten von Anfang an bewußt gegen eine Behandlung und entscheiden sich für eine Adoption/Pflege o.ä.. Das finde ich persönlich auch eine schöne Einstellung.
Wenn sich also in Dir alles gegen eine IVF-Behandlung sträubt, dann ist das für Dich vielleicht wirklich nicht der richtige Weg - aber glaub mir, es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird!
Ich habe schon von vielen gehört, dass sie Probleme damit haben dass die "Liebe" dabei auf der Strecke bleibt... Ich kann nur sagen, dass auch das bei uns nicht der Fall war. Sicher ist unser Knirps nicht bei einer innigen Umarmung in lauer Sommernacht entstanden aber ich kann Dir gar nicht sagen wieviel Liebe man in dem Moment empfindet, in dem die kleinen Eizellen zurücktransferiert werden. Das ist ein ganz mystischer Moment, bei dem auch der Mann dabei sein kann. Unsere Beziehung ist durch die Behandlung stärker und inniger geworden, da ich nun weiß dass ich auf ihn auch in schweren Stunden zählen kann und wir in den entscheidenden Fragen des Lebens einer Meinung sind.
Liebe Grüße, Flip
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