Dies ist nun schon die zweite Studie d. Uni Leipzig ( Brähler/ Stöbel- Richter), deren Ergebnisse eher gegen eine Unterstützung v. Kiwupaaren tendiert ...und leider damit die Politikermeinung -> Kiwupaare = Randgruppe stützt....
Künstliche Befruchtung ? Kaum Bedarf
Was die Deutschen über Reproduktionsmedizin denken und wissen
Entgegen der Darstellung vieler Reproduktionsmediziner ist der Bedarf für künstliche Befruchtungsverfahren in Deutschland gering. Gleichzeitig werden die Erfolgschancen der Methode weit überschätzt.
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Ein Hauptergebnis der Analyse: Lediglich ein bis zwei Prozent der Befragten litten unter Unfruchtbarkeit. „Das ist sehr wenig“, kommentiert die Ko-Leiterin der Untersuchung Yve Stöbel-Richter. Denn in der Fachliteratur werde oft davon gesprochen, dass – bei steigender Tendenz – 15 bis 20 von hundert Paaren ungewollt kinderlos blieben. Die Schätzung stammt aus einer Veröffentlichung des Jahres 1978, betonte Brähler. „Diese Zahlen geistern dann in den Medien herum, werden für Werbezwecke benutzt und beeinflussen die Wahrnehmung des Problems.“ Tatsächlich seien auch die befragten Personen im Schnitt von einer Unfruchtbarkeitsquote von 20 Prozent ausgegangen.
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/sz/wissensch ... tikel2473/
- > Infos zu o.g. Studie der Uni Leipzig von Prof. E. Brähler u. Dr. Y. Stöbel-Richter, die Ende Januar vorgestellt wurde.
( http://www.uni-leipzig.de/~medpsy/x_brae_home.html )
Download unter: http://www.uni-leipzig.de/~medpsy/pdf/p ... edizin.pdf
Vorgestellt werden repräsentative Ergebnisse zu folgenden Themen:
1. Aktueller und realisierter Kinderwunsch
2. Wissensfragen zu reproduktionsmedizin. Aspekten
3. Einstellungen zur Reproduktionsmedizin
4. Einstellungen zur Präimplantationsdiagnostik
ZUSAMMENFASSUNG:
- die Zahl der von primärer bzw. sekundärer Sterilität betroffenen Personen ist
mit 1 bzw. 2 % überraschend niedrig
- ca. 10 % der Befragten sind gewollt kinderlos, ein Anstieg auf 25-30 % ist mit
zunehmendem Lebensalter zu erwarten
- der Rückgang der Fruchtbarkeit der Frau im Laufe ihres Lebens wird deutlich
unterschätzt
- die Zahl der ungewollt kinderlosen Paare in Deutschland wird deutlich
überschätzt
- die Erfolgsraten einer reproduktionsmedizinischen Behandlung werden
überschätzt
- Reproduktionsmedizin ist als Thema in der Bevölkerung präsent, allerdings mit
wenig genauem Wissen
- reproduktionsmedizinische Maßnahmen wurden von 1,3 % der Bevölkerung
bereits in Anspruch genommen, ca. ein Drittel der Befragten würden die
Verfahren bei ungewollter Kinderlosigkeit in Anspruch nehmen
- 10 % sind für generelle Zulassung von Leihmutterschaft, 28 % für eine
Zulassung aus medizinischen Gründen, 44 % sind für bestehendes Verbot
- 13 % sind für generelle Zulassung von Eizellspende, 36% für Zulassung aus
krankheitsbedingten Gründen, 32% für bestehendes Verbot
- 83 % sind gegen die Einführung des reproduktiven Klonens in Deutschland
- Wissen über Präimplantationsdiagnostik ist sehr gering, vorhandenes Wissen
wird als mittelmäßig eingeschätzt
- Hauptinformationsquelle ist Fernsehen, Gespräche mit Experten werden
gewünscht
- 70 % geben wenig bzw. gar kein Interesse an der Thematik an
- Einsatzmöglichkeiten der PID werden überschätzt
- PID sollte in Deutschland nur bei begründeten Verdacht eingesetzt werden, ca.
4 % sprechen sich für eine Diagnostik von Merkmalen ohne Krankheitsbezug
aus, 8 % würden einen Einsatz zur Geschlechtswahl befürworten
- Die potentielle eigene Inanspruchnahme ist geringer als die generelle
Zustimmung zu Einsatzmöglichkeiten, 32% würden dies allerdings nutzen, um
eine spätere Krebserkrankung auszuschließen, 6 % zur Feststellung des
Geschlechts
LG Birgit
P.S:
Zeit-Redakteur M. Spiewak hingegen sieht ungewollte Kinderlosigkeit als “ stilles Volksleiden“
Zeugung in der Petrischale
... Bis zu 15 Prozent aller Männer und Frauen warten mehr als ein bis zwei Jahre vergeblich auf Nachwuchs. Ungewollte Kinderlosigkeit hat sich zu einem stillen Volksleiden entwickelt, so häufig wie Diabetes oder Rheuma. Jedes achtzigste deutsche Kind wird heute in der Petrischale gezeugt. Die In-vitro-Technik hat sich etabliert, auch wenn ihre Erfolgsraten gering bleiben. Bei 10 bis 25 Prozent pro Versuch liegen die Chancen, dass die High-Tech-Zeugung funktioniert.
Quelle: http://www.zeit.de/2003/41/Deutschland_2fKasten