Hallo meine Lieben,
jetzt versuche ich auf die Schnelle, euch einen Geburtsbericht zu schreiben, ehe einer der beiden Zwerge wieder mosert wg. Hunger.
Mittwochs abends hatte ich einige Kontraktionen, dachte mir aber, die kann man haben, das sind wohl Vorwehen, das kann schon mal sein. Donnerstag sollte ich abends sowieso zum US zu Dr. Gloning in die taxisklinik. Wir also abends hin - wie immer Wartezeit. Sie schickten mich in den Ruhebereich, da dort bequemere Liegen sind als unten die Stühle. Ich hatte wieder Konktraktionen. Nach 1 h Warten erzählte ich das meinem Mann. Er meinte, wenn wir sowieso schon hier sind und wir warten müssen, könnte man ja wohl noch ein CTG schreiben lassen. Also auf in den Kreissaal. Auf dem CTG dann regelmäßige Wehen (fühlen die sich so an???), es kam dann auch gleich die Oberärztin, machte ein sorgenvolles Gesicht und ich wurde dann recht schnell zu Doc Gloning gebracht. Seine Assistentin sieht mich reinwatscheln, guckt entsetzt und raunzt ihn an: Dr. Gloning, was haben sie mit der armen Frau gemacht? Ich sagte dann als erstes, dass der Arzt ja wohl nicht für meinen Umfang verantwortlich sei. Kurzer US, die kinder lagen irgendwie kreuz und quer (Mia oben quer auf Noah), schlecht zu schallen, aber fit. Mir die frohe Nachricht: Sie bleiben hier bis zur Entbindung. Prima, ich hatte nur meine Handtasche dabei (neben Mann und Leo).
Ich also erstmal wieder in den Kreissaal, an die Tokolyse und wieder ans CTG. Sofort beginnt heftiges Herzrasen und Verbindung mit Atemnot. Wehen werden weniger, die Ärztin will aus Mitleid die Toko runterdrehen - Wehen werden wieder mehr - wieder hochdrehen. 2 h CTG, dann endlich war auch Wolfgang wieder da (Leo bei den Großeltern, Wolfgang mit Kliniktasche). Gegen Mitternacht durfte ich dann ins Zimmer. Geschlafen habe ich in der Nacht nicht mehr, trotz Betablockern (gegen Herzrasen).
Dann vergingen einige Tage (nach 1 Tag durfte ich wenigstens wieder aufs Klo), ich hatte Ruhepulse von teilweise bis 200 und mir ging es nicht gut. Sonntags wieder mehr Wehen (2x am Tag wurde CTG geschrieben), man drehte die Tokolyse höher, außerdem Zäpfchen. Inzwischen japste ich nur noch. Deshalb beschloß man Montags, dass man die Kinder statt Donnerstags doch schon Dienstag holen wird, um mich zu schonen, da mich sonst die Tokolyse(unverträglichkeit) zu sehr schwächen würde.
Erstaunlicherweise schlief ich ganz gut in der Nacht davor. Morgens früh das übliche Procedere wie rasieren usw. Dann in den Kreissaal, wo Wolfgang auch hinkam, nochmal CTG. Dann ging es ab Richtung OP. Wolfgang mußte erstmal draußen bleiben. Mir wurde die Spinalanästhesie gesetzt (Susanne, genau wie du beschrieben hattest), als die wirkte, ging es auch schon los. Am Anfang war alles ganz easy, nur hat Wolfgang fast die Geburt verpaßt, weil er mit Anziehen noch nicht fertig war. die Kinder wurden gegen 8.00 h geholt - das ging ruckzuck und war nur etwas unangenehm. Ich hörte sie leider nur schreien, gesehen habe ich sie nicht. Dann wurde es sehr unangenehm. Es tat tierisch weh, mir wurde schlecht und ich habe einem neben mir stehenden Assistenten/Arzt oder was auch immer erstmal auf die Füße gek... Dann hatten sie eine SChale gefunden. Wie mir später erklärt wurde, habe ich einen Uterus bicornis (schön, dass das noch so vielen Jahren doch mal jemand gemerkt hat), die spinale wirkt nur bis zur Taille und meine Gebärmutter reichte bis unter die Rippen. Beim Entfernen der Placenta, die eben auch in den Hörnern saß wurde das Bauchfell gereizt, was wieder zu Brechreiz führt. Mir wurde dann Beruhigungsmittel gegeben, weshalb ich nicht mehr so viel mitbekam. Um 14.30 h saß ich schon bei den Kindern.
Ach ja, für alle, die den US-Meßwerten so viel Gewicht zumessen: Mia wog bei der Geburt 2.760 g bei 48 cm und Noah 2.120 g bei 45 cm (auf ca. 2.350 bzw. 2.450 g gemessen). Geboren wurden sie in der 34. SSW (33+5). Apgar war bei beiden sehr gut (10/10). Keine Beatmung, kein Inkubatur. Nach 2 Wochen wurden wir übers Kinderzimmer entlassen. Ich bekam Verlängerung, da sich an der Narbe ein Hämatom gebildet hatte, dass entlastet werden mußte (punktiert und 3-4 Stiche der narbe nochmal eröffnet, um das geronnene Blut zu entfernen).
Jetzt sind wir zuhause. Ich habe noch einige Tage heftig mit den Milchseen zu kömpfen gehabt, die ich produziere, aber allmählich spielt sich alles ein.
So, jetzt wißt ihr alles

Huch, jetzt wurde es doch länger.
Vielen Dank für die Anrufe und die vielen lieben Grüße. Ich wünsche allen Noch-Schwangeren ein so gutes Ende der SS wie bei mir. Und wer noch nicht schwanger ist, soll es bald werden.
Viele liebe Grüße
Carolyn
Dann Aufwachraum, Zimmer.