Kinderlose zahlen demnächst mehr Pflegeversicherung

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Koenigstigerin
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Beitrag von Koenigstigerin »

Hallo,

ziemlich interessant Eure Diskussion.

Will mich nur kurz zu den Studenten aeussern.
Es gibt ja die sogenannte Regelstudienziet die ja auch ganz nett ist wenn die Studenten auch imer die Moeglichkeit haetten diese einzuhalten. Viele kommen in zeitliche Verzoegerungen und benoetigen laenger weil Vorlesungen nicht immer angeboten werden die man aber hoeren muss um weterzukommen oder aber Praktika etc. ueberfuellt sind man erst 1-2 Semester warten muss bis man da rein kommt. Klar sind das nicht die einzigen Gruende weshalb man laenger brauchen kann. Wenn man z.B. nicht aus einem begueterten Elternhas kommt und fuer seinen Unterhalt neben dem Studium selber aufkommen muss, dann fehlt einem die Zeit fuers Lernen. Klar gibt es auch die Studenten die eigentlich gar nicht studieren, aber die haben dann z.T. eher ein Kind als Studenten die schnell fertig werden wollen.
Aber es gibt ja seit neuestem die Gebuehren fuer Langzeitstudenten somit wird ein lange dauerndes Studium sehr unattraktiv. Ausserdem kommt es in keiner Bewerbung gut wenn man lange fuers Studium benoetigt hat ohne einen triftigen Grund angeben zu koennen.
Ich Glaube das Problem fuer Frauen waehrend des Studiums ein Kind zu bekommen liegt eher in Vorurteilen der Arbeitgeber, der schlechten Kinderbetreuung und das es in Deutschlad gesellschaftlich leider nicht wirklich akzeptiert ist das man als Mutter arbeiten geht. Denn der volkswirtschaftliche Schaden der dadurch entsteht das Frauen studieren und dann evtl. nie oder nach wenigen Jahren nicht mehr arbeiten ist enorm aber andererseits doch herrlich fuer unsere Arbeitslosenstatistik. *mecker*

Jetzt ist es doch laenger geworden als gedacht, sorry.

LG,
Chrissy
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

So unterschiedlich ist das, wie man mal wieder sieht. Bei meinem Studium habe ich nie Kinder in der Vorlesung gesehen. Ich erinnere mich nur an eine ganze Reihe meiner Mitstreiterinnen, die aufgrund eines Kindes ihr Studium abgebrochen haben. Einige wenige hatten schon vor Beginn des Studiums ein Kind. Die waren aber auch nicht zu beneiden. Aber ich habe ja auch noch vor der Wende im östlichen Teil des Landes studiert. Bei dem Druck, den man heute hat, neigen schwangere Studierende vielleicht eher zu einem Abbruch?

Mein Studium jedenfalls war schon mit 24 beendet, obwohl es auch 5 Jahre dauerte. Aber ich musste mich auch nicht in der Studienzeit darum kümmern, wie ich meinen Lebensunterhalt bestreite. Das hat mich ja total geschockt als ich das hörte, daß im ?Westen? viele Studenten noch täglich nebenbei jobben. Na, wenn das so ist, wundert es mich natürlich nicht, daß es dann ein paar Jahre länger dauert.

Die Sache mit den Kindergärten ist auch sehr unterschiedlich. Bei uns gibt es kein Betreuungsproblem. Kindergartenplätze sind leicht zu bekommen. Und ich finde, unser Sohn ist in seinem Kindergarten nicht nur ?geparkt?. Die machen doch so viele schöne Sachen mit den Kindern. Und Möglichkeiten zum Lernen gibt es auch. Im letzten Jahr wurde ein Englischkurs angeboten, den wir mitgenommen haben. Bemängeln würde ich hier nur die Tatsache, daß der mit Finanzen verbunden war. Auch hier bekommen nur die Kinder den Kurs, deren Eltern zahlen. Solche Lernangebote im Kindergarten, mal so 1 oder 2 Stunden die Woche, dann aber kostenlos und für alle, sagen mir mehr zu. Da bleibt Lernen noch Spielen und wird nicht zur Pflicht. Habe ja nichts dagegen, daß unsere Kinder was lernen. Aber jeden Tag 3 oder 4 Stunden stillsitzen muß noch nicht sein. Beim Spielen lernen sie auch. Aber das darf jeder anders sehen und letzten Endes sind die Kinder ja auch verschieden und stecken das ganz verschieden weg.
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Hi Cuba,
wollte Dir natürlich nicht unterstellen, dass Du meinst, dass Lernen keinen Spaß machen darf! Das würde mich doch sehr wundern, wenn es so wäre! Es ging mir nur darum, dass die Schule aus meiner Sicht ruhig früher anfangen kann, solange sie den Spaßfaktor eben gebührend berücksichtigt!
Kinder an der Uni waren bei uns eine Seltenheit.

Hi Chrissy,
oops, ich weiß nicht, wie teuer langes Studieren mittlerweile ist.
Ich hätte mir seinerzeit jedenfalls mehr Struktur und mehr Druck gewünscht, muß gestehen, dass mich das freie akademische Leben nicht unbedingt zu einem schnellen Abschluß ermutigt hat. :oops: Es war bei uns völlig problemlos, Hausarbeiten 1-2 Jahre später abzugeben. Das würde ich persönlich als Prof nicht akzeptieren, einfach um der Studenten willen, damit sie mal fertig werden. (So schlimm, dass ich das gemacht hätte, war es bei mir auch wieder nicht, aber ich kannte einige Studenten, die z.B. aus Perfektionsgründen einfach nicht fertig werden konnten und denen hätte der Druck sicher geholfen.) Das Fachhochschulkonzept ist vielleicht wieder zu verschult, aber ich denke trotzdem, dass die Unis davon lernen sollten.
Das wär noch ein Aspekt, die ich zu Deinem Beitrag ergänzen wollte.

Beim Rest kann ich Dir nur zustimmen. Und wenn man das Glück hat, einen Kita-Platz gefunden zu haben, gibt es immer noch die unmöglichen Öffnungszeiten, die mit einem 8 h Job oder bei Teilzeit einer Arbeitszeit, wo man bei Notwendigkeit auch mal etwas länger arbeiten kann einschließlich Anfahrtzeiten nicht zu verbinden sind. (Man möchte ja die Kita gern am Wohnort, damit der Nachwuchs auch Freundschaften dort schließen kann und nicht am Arbeitsplatz).

Hi Rebella, zu den Kita-Gebühren: Die entmutigen Frauen natürlich auch, zu arbeiten, wenn das Gehalt von Frau und Mann sehr abweichen, d.h. die Frau sehr wenig verdient. Denn es geht ja nach Familieneinkommen. In schlechtbezahlten Jobs würden Frauen dann nur arbeiten um Steuer und Kita zu bezahlen, wenn der Mann ein gutes Einkommen hat. Ich find es sowieso ein Unding, dass Uni umsonst ist und Kita Gebühren kostet. Das ist mal wieder Chancengleichheit in Deutschland. Mir hat das Jobben während der Uni Spaß gemacht, die Uni allein wär mir zu realitätsfremd gewesen. Aber natürlich hat das Jobben das Studium erheblich verzögert und die wenigsten Jobs waren dabei lebenslauf-tauglich, also im Fach.

Liebe Grüße

Mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
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Koenigstigerin
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Beitrag von Koenigstigerin »

Hallo Rebella,

meine Mutter hatte mich übrigens mit 23 kurz vor Ende des Studiums bekommen, allerdings damals ja auch noch in der DDR und sie hat hinterher auch normal gearbeitet bzw. ihren Facharzt gemacht und ich bin soweit ich mich erinnern kann und es gesagt bekam auch immer sehr gerne in die Krippe/Kindergarten gegangen. Persönlich hatte ich mich nachdem mein Mann und ich anfingen über KiWu zu sprechen auch mal schlau gemacht wie es ist während des Studiums ein Kind zu bekommen und es gibt zwar Krippen vom Studentenwerk aber die schreiben auch gleich das sie ausgelastet sind etc. und ich kenne niemand aus meinem Umfeld an der Uni der/die ein Kind hat oder bekommt. Kann mich auch nicht erinnern in irgendeiner Vorlesung oder auf dem Campus mal eine Schwangere oder jemand mit Kleinkind gesehen zu haben. Auf jeden Fall wäre es zwar möglich aber je mehr man sich damit beschäftigt um so abschreckender wird es.

Was ich an der Altersregelung auch noch bedenklich finde ist die Tatsache, dass damit evtl. junge Mädchen darin bestärkt werden ein Kind zu bekommen. Ich will jetzt nichts gegen Frauen sagen die mit 16/17 oder noch fürher ein Kind bekommen das ist ein anderes Thema aber ich finde das die Regierung das nicht dadurch fördern sollte das sie von jungen Menschen erwartet ein Kind zu haben.

Wir hatten ja früher schonmal das Thema wie man von dem Extrabeitrag befreit wird wenn man ungewollte Kinderlos ist, ich denke das bei der Steuererklärung durch ärztliches Attest anzugeben, ist eine gute Lösung, denn jeder ist doch für sich selbst verantwortlich und wenn wenigstens in KiWu-Praxen darüber Infomaterial vorhanden ist und es jedem der dort behandelt wird gesagt wird, finde ich das okay. Jeder hat dann die Wahl sich das Geld zurückzuholen oder ebend nicht.

LG,
Chrissy
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Koenigstigerin
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Beitrag von Koenigstigerin »

Hallo Mondschaf,

stimmt, du hast ganz Recht mit Deiner Ergänzung. Jeder muß sich selbst den druck machen oder ebend auch nicht, aber meine Erfahrung war die das wenn man mal angefangen hat mit einer bestimmten Aufgabe, dann mußte man die innerhalb der gesetzten Frist erledigen, aber darauf haben dann eher die Doktoranden etc. geschaut als die Professoren selbst, die waren dazu viel zu beschäftig mit irgendwelchen Konferenzen auf die sie unbedingt fahren "mußten". :roll:

LG,
Chrissy
Ruxi
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Bemerkungen

Beitrag von Ruxi »

1. Das Alter des Kindes für die Schule hat nichts mit Kinderkriegen zu tun. Ich denke 5 Jahre ist zu früh, wenn man denkt dass die Kinder bis mindestens 4 noch im Kinderwagen fahren und Pampers tragen (also noch nicht sauber sind).
Ich sehe das hier auf der Strasse, es ist nicht erfunden.
Ein Kind müßte sich zu erst an Sachen gewöhnen im Kindergarten: ohne Eltern, ein ernstes Programm, aufmerksam zu sein und brav, sauber zu sein, sich selbst anzuziehen usw.
Es hängt auch von der Reife ds Gehirns und des Körpers.
In manche Länder ist 7 die Reife für die Schule, in manche 6. Kinder brauchen auch noch Zeit zu spielen.
Es sind auch Erwachsene die schlecht früh aufstehen können und ihr denkt ein Kind um 7 Uhr schon in der Schule zu bringen ist so natürlich.Wenn die Schule auch noch weit ist, dann muß er mindestens um 6 Uhr aufstehen.
Also bitte. Schule ist wirklich kein zu großes Vergnügen, oder nur für wenige. Für mich war es normal und ein Vergnügen erst ab der 5 te Klasse (11 Jahre).In die erst Klassen war mir eher eine Qual.
Was die Studenten betrifft kann ich nichts sagen, da ich euer System gar nicht verstehe.
Bei uns gab es ein festes Programm für jedes Jahr mit Vorlesungen, Seminarien, Projekte, Prüfungen usw. Wie ist das man bekommt sie oder nicht, oder man sucht sich aus die Vorlesungen, die Lehrer? Verstehe nicht.
Mit 24 ist es bei uns fertig mit der Uni. Abi wird mit 18 Jahre gemacht und die Kinder gehen mit 7 in der Schule. Es gab eine Zeit sie wo sie mit 6 gingen und es war nicht gut, wurde wieder geändert. Die Kinder waren nicht sauber,ängstlich und wollten gerne Spielen.
Kinder in der Uni- ist es eher schwierig für beide Teile. Besser nicht. Ich frage mich was passiert mit den Mädchen die in der Schule schon schwanger werden (12-14 Jahre). Dürfen sie noch zur Schule gehen? Was passiert weiter mit derer Bildung?
Studenten die joben: die machen meistens nicht weil die Eltern arm sind, sondern weil sie Taschengeld brauchen um "in" zu sein : Mode, Zigaretten, Handies, Drogen, Getränke, Vergnügen. Sogar Schülern joben dafür.
Ältere Leute sind Arbeitslos weil Studenten viel günstiger sind als Arbeitsnehmer.
Und sie arbeiten nur selten in ihren Bereich (also für ihren Beruf).
Wie sie das hinkriegen mit Arbeit und Uni kann ich nicht richtig begreifen (den Program meine ich). Besser würden Abendschulen sein (Unis) wo man über Tag arbeitet als normaler Arbeitsnehmer) und nur am Abdend zur Schule geht, oder
Uni ohne Besuchen der Schule (also man arbeitet und man bekommt die Bücher und die Kursen die man lernen muß für die Prüfungen. Man muß nicht täglich die Schule besuchen sonder nur ein paar tagen vor den Prüfungen, oder für die Abgabe der Projekten und so und man geht zu Prüfungen).
Das kann man machen wenn man unbendingt joben muß oder will. Bei uns ist es so
und diese Unis dauern ein Jahr länger (wegen wegen wenigere Kurstunden pro Tag).
Auf jeden Fall ist es mit spätestens 25 fertig mit der Uni. Tja, so können auch viele Ausnahmen sein, wenn man z. B nicht gleich studiert, sondern zu erst arbeitet. So kann die Ausbildung und Bildung ewig dauern. Kindern kriegen kann man aber schon mit 25.
Das Problem ist :
1. Den Partener früher zu finden (das is eine Lotterie eher)
2. Karrierefrauen die kein Kind wollen, oder nur sehr spät. Die wollen kein Erziehungsurlaub haben, keine Unterbrechungen und schönes Körper wollen sie dazu, die verlassen die Kinder gleich. Wie macht man damit? Wie überzeugt man sie?
Meine Idee: Männer sollen arbeiten und gut verdienen.
Und ja: ungewollt Kinderlosigkeit kann man durch Papiere vom Kiwuarzt bescheinigen für den Steuer. Wir können doch nicht alle indemsleben Topf sein.

Tschüß
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Noch mal zu den Kita-Gebühren. Eins ist natürlich (noch) positiv: Die Gebühren für die gesamte Kita-Zeit berechnen sich nach dem Familieneinkommen kurz vor Aufnahme in die Kita. Im Allgemeinen hat man dann ja nur ein Einkommen, weil man bis dato das Kind zu Hause betreut hat. Ich bin mir aber sicher, daß sie diese Einnahmequelle auch noch mal entdecken werden. Trotzdem ist es natürlich richtig, daß hohe Kita-Gebühren die Frauen demotivieren könnten, zu arbeiten. Andererseits ist es für die Entwicklung eines Kindes ganz sicher nicht von Vorteil, nicht in die Kita zu gehen. Arbeits-demotivierend sind aber auch eine ganze Reihe von Subventionen, die bei Erhöhung des Einkommens wegfallen. Wir z.B. haben ein einkommengebundenes vergünstigtes staatliches Darlehen für unser Haus bekommen. Wenn ich wieder arbeiten sollte, zahlen wir so viel mehr Zinsen, daß ich mir das schon allein aus dem Grund eigentlich überlegen müsste.

Was ich an der Kita-Betreuung mangelhaft finde, ist, daß zusammen etwa 5 (oder sind es 6?) Wochen im Jahr geschlossen ist. In der Zeit müsste man seine Kinder in eine andere, evt. weit entfernte, Kita geben. Das macht natürlich kaum einer, weil das für die Kinder ja auch nicht schön ist. Die Eltern sind damit aber gezwungen, ihren ganzen Urlaub exakt in der Schließzeit zu nehmen.

Ruxi ? mit 4 noch im Kinderwagen und mit Windeln ? das ist aber echt extrem! Bei uns haben sich beide Dinge während des 3. Lebensjahres erledigt. Und mein 5-jähriger hat inzwischen auch so gar nichts babyhaftes mehr an sich. Er stellt viele Fragen und interessiert sich für alles. Und er macht uns oft auf Sachen aufmerksam, die wir selbst gar nicht mehr mitkriegen. Was lernen kann der schon. Nur ich möchte nicht, daß er jetzt schon 4 Stunden am Tag stillsitzen muß und so Zwänge wie Hausaufgaben bekommt. Er soll auch noch selber wählen dürfen, was er lernen will. Bisher gab es ja die Vorschulen. Vorschule als Pflicht wäre vielleicht besser als Schule ab 5. Stattdessen werden die Vorschulen aber nun ganz abgeschafft.

Liebe Grüße, Rebella
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