mein Mann und ich haben uns Anfang des Jahres an einen Spezialisten für reproduktive Immunologie gewandt (im Ausland). Nach unzähligen Embryotransfers und mehreren Fehlgeburten, obwohl laut KiWu immer "alles super aussieht", hat es uns nun gereicht. Dass etwas Grundlegendes im Argen liegt, ahne/weiß ich schon länger und wurde auch nur dann schwanger, wenn ich diverse Medikamente zur Unterstützung genommen habe (Cortison, Heparin, Intralipid, z. T. Grano). Gehalten hat trotz diverser Medikamente aber keine Schwangerschaft. Um auf den Punkt zu kommen: Dieser Immunologe hat mich auf den Kopf gestellt und es stellte sich heraus, dass viele meiner Blutwerte stark erhöht sind und eindeutig auf autoimmune Prozesse hinweisen. Sein Verdacht: Endometriose. Darauf würden bestimmte erhöhte Werte bei mir hinweisen, die auf ein entzündliches Geschehen im Körper hinweisen, wie es bei Endo der Fall wäre:
- stark erhöhter TNF-alpha
- stark erhöhte Natürliche Killerzellen
- stark erhöhtes Interferon-Gamma
- etwas erhöhter Rheumafaktor
Bei seinen Endometriose-Patientinnen findet dieser Arzt wohl überhäufig einen Zusammenhang zwischen solchen erhöhten Werten und Endo, daher rät er mir dringend zur Laporoskopie. Ich habe mich in der Vergangenheit nie mit Endo beschäftigt, da ich keine Probleme habe (keine Schmerzen oder ähnliches) und es von den deutschen Gynäkologen immer hieß: "Das haben Sie nicht." So etwas glaubt man dann natürlich auch gern

Das Ganze ließ mich natürlich nicht in Ruhe, weshalb ich vor Kurzem einen Termin bei einem Endo-Spezialisten hatte, der von der Endometriose-Liga empfohlen wird. Ich dachte mir, wenn schon, dann soll auch ein Fachmann nachschauen, der jährliche mehrere hundert Frauen mit Endo sieht/operiert. Tja, sooo viel schlauer bin ich nun nicht: Ich passe tatsächlich nicht so ganz ins Endo-Bild. Er meinte, die "typischen" Endo-Frauen mit Kinderwunsch kämen zu ihm, weil sie eine auffällig schlechte Eizellqualität haben, eine verminderte Anzahl an Eizellen produzieren (bei IVF) und/oder trotz jungen Alters jahrelang nie schwanger werden. Ich würde ja "gut schwanger" werden, meine Fehlgeburten führt er, anders als der Immu-Spezialist nicht auf mögliche Endo zurück. Beim Ultraschall sahen weite Teile meines Unterleibs gut aus, der Endo-Arzt konnte jedoch freie Flüssigkeit im Bauchraum finden, was in den meisten Fällen ein Zeichen einer Endometriose sei. Er meinte, wenn er in mich hineinschauen würde, wäre er sich sicher, "etwas Endo" (vermutlich am Bauchfell) zu finden. Er hat mich nun für einen Termin für eine Bauchspiegelgung vorgemerkt, doch je länger ich darüber nachdenke, umso unsicherer werde ich


Aber auch die Aussage des Endo-Arztes hat mich verunsichert, der eben meinte, er gehe davon aus, dass die Endo bei mir NICHT das Problem sei. Ich könne die Bauchspiegelung machen, aber er klang nicht so, als würde er sie mir ganz dringend empfehlen. Er meinte, diese stark erhöhten Entzündungswerte (von denen ich ihm berichtet habe) seien eher auf etwas anderes zurückzuführen und dass durchaus mein Immunsystem Schuld an den Fehlgeburten sei, dass es aber eben nicht wegen der Endo diesen "Krawall" machen würde. Was ist es dann? Rheuma? CFS? Zöliakie? EBV?
Ihr seht, jetzt bin ich komplett verunsichert, habe zwei Ärztemeinungen (beide Spezialisten auf ihrem Gebiet) und dachte, nun wüsste ich, wie es weitergeht.
Ach ja, der Immu-Spezialist erstellt mir noch ein exaktes Medikamentenprotokoll, er lässt mich also jetzt nicht einfach auf eigene Faust machen, sondern begleitet die nächste ICSI aus der Ferne. Er sagte meinem Mann und mir während unseres Gesprächs, es könne auch ohne Endo-Sanierung klappen, nur mit dem Immun-Protokoll und den diversen Medikamenten. Doch die Chancen seien eben besser mit Sanierung.
Kennt sich jemand aus mit den Zusammenhängen zwischen Endo und Immunsystem?
Ist jemand trotz Endo schwanger geworden (und geblieben)?
Oder sonstige Ideen

Liebe Grüße
Möwe