.... und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne .... oder: Gnade

Unsere Hauptkategorie. Hier wird über alles rund um den Kinderwunsch diskutiert. :-)
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Bibi8

Beitrag von Bibi8 »

Hallo Mädels, lieber Andreas,
ich finde es einfach klasse, was Ihr hier schreibt. So wohl habe ich mich noch nie gefühlt. Es ist das Ziel, welches uns eint. Für mich spielt es keine Rolle, wann wir das Ziel erreichen.
Gestern wäre ich gerne noch einmal ins Forum gegangen, aber ich kam aus irgendwelchen Gründen leider nicht ins Internet, deshalb habe ich mal wieder sehr lange Tagebuch geschrieben und mir wurde wieder einiges klarer.
Mir ist bewusst geworden, dass ich den ersten Fehlversuch für mich gebraucht habe. Es kam alles absolut plötzlich auf mich zu. Ich hatte meinem Mann im August ein Ultimatum gestellt. Nachdem wir seit 2 Jahren verheiratet sind, seit fast 3 Jahren zusammen sind und in der Zeit auch nur vor Hochzeit verhütet haben, wollte ich endlich raus aus der Wartestellung. Bevor ich meinen Mann kennenlernte, habe ich fast nur für den Job gelebt und sehr schnell sehr gute Positionen erreicht. Dann kamen verschiedene Angebote von anderen Unternehmen, die ich sehr gerne angenommen hätte, aber aufgrund des Kinderwunsch zurückgesteckt habe. Es waren wirklich klasse Jobs dabei, aber ich hatte immer Bedenken, was machst Du, wenn Du in der Probezeit schwanger wirst. Deshalb bin ich bei meiner alten Firma geblieben, dort ging es mit dem Bereich, in dem ich war aus internen Gründen absolut bergab. Es folgten viele Menschliche Enttäuschungen und die Erkenntnis, dass auch Vorstände nur Menschen sind und als solche auch ziemliche A........ sein können. Einer hat mir alles mögliche versprochen und im entscheidenden Moment den Schwanz eingezogen und wollte mich sogar noch schlecht machen. Aber ich bin dadurch nur gewachsen, denn ich habe mich gegen ihn gestellt und ich bin so stolz darauf, dass ICH nicht den Schwanz eingezogen habe. Irgendwie habe ich auf die richtige Karte gesetzt, denn sein engster Widersacher wurde mittlerweile Vorstandsvorsitzender und seine Förderung würde mir jetzt nur schaden. Nichts desto Trotz, ich bin in meinem Job gnadenlos unterfordert, deshalb kann ich auch immer so schön hier im Forum schreiben. Um endlich mal wieder gefordert zu werden, habe ich mir eine Genehmigung zur Nebentätigkeit geben lassen und eine Firma gegründet. Und Leute, was soll ich Euch sagen, es klappt einwandfrei. Ich könnte sogar Leute einstellen, bisher habe ich 2 freie Mitarbeiter, aber ich zögere noch wegen des Kinderwunsch. Und der erfüllte sich nicht. Monat für Monat sind ins Land gezogen und ich wurde einfach nicht schwanger. Bei mir war alles in Ordnung und Mitte 1999 sagte ich dann zu Michael, dass es jetzt mal seine Fabrik überprüfen lassen soll. Es wurde dann festgestellt, dass es zu wenige sind und die auch noch zu langsam sind. Der Androloge meinte aber, dies wäre zu beheben. Mein Mann ist ja auch Arzt, warum hätte ich widersprechen sollen. Also, mein Mann hat sich dann mit Choragon gespritzt, aber sein Löckchen wurde und wurde nicht schwanger, dafür wurde ich immer frustrierter in meinem Job und in meiner eingefahrenen Situation. Ich konnte ja nichts ändern, dass hat mich verrückt gemacht. Eigentlich hatte ich künstliche Befruchtung immer für mich ausgeschlossen, wollte immer ein Kind der Liebe und Leidenschaft zeugen. Mehrfach habe ich mit meinem Mann das Gespräch gesucht und gesagt, dass wir uns von dem Kinderwunsch verabschieden sollten, damit wäre doch auch ein erfüllbares Leben möglich, aber er wollte sich der Entscheidung nicht stellen. Der Frust wurde immer größer, eine Entscheidung gab es nicht, deshalb habe ich ihm das Ultimatum gesetzt: Wenn wir bis September keinen Termin in einem KIWUZ bekommen, dann ist für mich Schluss. Er kam dann endlich in die Hufe und hat sich an einen Bekannten erinnert, dessen Spezialgebiet die künstliche Befruchtung ist. Der ist mittlerweile Professor und leitet die Frauenklinik in Darmstadt. Klasse, wir hätten also alles schon viel früher machen können. Wir hatten unser Erstgespräch dann im August und der Leyendecker meinte sofort, dass mein Mann keine Chancen hat, auf natürlichem Weg zu zeugen. Ich war stinksauer, denn mit dem Ergebnis hätte ich mir sehr viel Wartezeit sparen können. Der Leyendecker fragte mich dann, ob ich wüsste, was auf mich zukommt. Damals wusste ich noch nicht, warum er mich das gefragt hat. Ich habe mich dann also sehr schnell in die Behandlung gestürzt und auf einmal kamen da wieder die Bedenken hoch. Was machst Du da eigentlich? Alles künstlich, keine Natur, keine Leidenschaft, keine Liebe? Dazu noch die unangenehmen Behandlungen. Mein Intimleben besteht seitdem nur noch aus Untersuchungen. Ich meine, wir müssen immer unser intimstes freigeben und ehrlich gesagt finde ich es manchmal ziemlich entwürdigend. Na ja, ich habe mich damit arrangiert. Mir wurde aber schnell klar, dass wenn das Ergebnis im Kopf entschieden wird, dann war ich von Beginn an negativ. Ich konnte mir nicht vorstellen, auf diese Weise schwanger zu werden. Manchmal habe ich gedacht, da wächst ein Zombie in mir. Zwei Tage vor dem Ergebnis haben sich erst Muttergefühle eingestellt und ich hatte ein wenig Hoffnung. Das Ergebnis kennt ihr.
Wisst Ihr, manchmal komme ich mir schon vor wie ein Versuchskaninchen. Ich bin zwar davon überzeugt, dass ich einigen Jahrzehnten diese Behandlung bei sehr viel mehr Paaren angewendet werden muss, aber heute ist das Thema nicht ausdiskutiert. Und ich war beim ersten Mal noch nicht bereit. Leider ist die öffentliche Diskussion zu diesem Thema sehr einseitig und geht sehr schnell auf Selektion und die negativen Seiten der Sache. Prof. Leyendecker hat einige sehr gute Artikel über das Thema geschrieben, die die medizinische Seite betrachten, diese Einschätzung hat mir ganz gut geholfen. Die Frage, ob die ganze Künstlichkeit moralisch einwandfrei ist, die muss ich mir selbst beantworten und wird mir sicherlich noch einiges Kopfzerbrechen bereiten. Aber eines weiss ich jetzt: Ich bin bereit, auf diese Art schwanger zu werden.

Ich bin froh, dass ich mir das hier einmal von der Seele geschrieben habe, vielleicht könnt Ihr mich jetzt ein bißchen besser verstehen.

Claudine, ich habe Deine Fragen nicht vergessen, antworte auch noch darauf.

ClaudiaZ, Du machst mich ja richtig neugierig. Aber ich respektiere Deine Privatsphäre, deshalb habe ich nich in Euren Ordner geschaut. Cleo hat einige Andeutungen gemacht, deshalb kann ich ansatzweise verstehen, wie es Dir geht. Du bist ja noch jung und hast schon ziemlich viel mitgemacht, aber ich denke, Du hast Deinen Weg im Leben gefunden und wirst ihn weitergehen. Tränen und Enttäuschung gehören dazu, aber genauso unendliche Freude und Liebe. Und wie ich immer so gerne zitiere: Alles hat seine Zeit :smile:
Dir auf alle Fälle alles, alles Gute.

Auch an den Rest der Gemeinschaft
Bibi
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Ihr Lieben,
Bibi, Du schreibst wirklich schon fast romanreif. Dein Buch werde ich mir bestimmt kaufen.
Claudine, Bibi meinte, dass ich mutig wäre, die Behandlung auf mich zu nehmen. Ich bin damit ja nicht alleine und habe auch Schwierigkeiten damit, zu denken, dass ich etwas besonderes bin. Aber ich glaube, ich bin auf dem Weg dahin. Ich mache jetzt auch viel mehr Sport und fühle mich super dabei, bin auch schon 2 Marathon gelaufen, allerdings keine Spitzenzeiten. Aber das Gefühl war schon unbeschreiblich, endlich angekommen zu sein. Und ich nehme mir auch oft das Beispiel ins Gedächtnis, dass ich nur ins Ziel komme, wenn ich anfange zu laufen. Ich kann Euch sagen, ein Marathon ist für mich kein Zuckerschlecken. Ja genau, dieses Beispiel nehme ich mir jetzt wieder vor, wenn es in der Behandlung mal wieder nicht so klappt :smile: Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass mir die Erkenntnis erst beim Schreiben kommt. Es gibt bei uns in Hessen ja einen so schönen Satz: Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich gehört habe, was ich sage :smile: Ihr seht, ich kann sogar wieder lachen. Es geht also voran.

Bis bald
Tina
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Ihr wunderbaren Frauen,
Ihr seid wirklich alle mutig und zu bewundern.
Andreas ist mein richtiger Name, allerdings meins zweiter. Vielleicht findet mich meine Frau, vielleicht auch nicht. Bisher habe ich ja nicht viel über mich geschrieben und ausserdem steht ja nich groß auf dem Ordner, dass da ein Mann drin ist.
Bibi, Deine Erzählung gefallen sehr gut. Vielleicht solltest Du mal ein Buch über Deine Erfahrungen schreiben. Ich finde es auch traurig, dass das Thema in der Öffentlichkeit meistens negativ diskutiert wird. Bisher haben wir uns auch nicht engagiert, weil wir privat versichert sind und die Behandlung zur Leistungspflicht der Krankenkassen gehört. Dazu haben wir das Glück, finanziell unabhängig zu sein und wenigstens diese Sorge nicht haben. Deswegen werden wir aber nicht eher schwanger. Die Behandlung ist die gleiche, nur wird meine Frau immer vom Chef untersucht. So begeistert ist sie davon nicht, denn die Termine liegen meist ziemlich blöd. Bei uns geht es jetzt auch bald wieder los. Auf die Stimmungsschwankungen versuche ich mich jetzt schon einzustellen, manchmal fällt es mir wirklich schwer, nicht aus der Haut zu fahren, obwohl ich wirklich ein sehr ruhiger Mensch bin.
Wenn es interessiert: Meine Frau ist 32, ich 42 (alter Knopf) und wir sind in Darmstadt bei Prof. Leyendecker in Behandlung. Ich habe das OAT-Syndrom, bei meiner Frau ist alles in Ordnung (bis auf die Launen). Wir sind beide Architekten, haben ein eigenes Büro und sind mehr als ausgelastet. Wenigstens muss sich meine Frau keine Ausreden für die Untersuchungen einfallen lassen, sie ist dann eben einfach nicht da.
Ich fühle mich bei Euch wirklich wohl. In vielen Ordnern ist einfach kein Platz für Männer, denn ich kann mit der Kommunikation nicht viel anfangen.

Liebe Claudia,
Dein Mann ist bestimmt deswegen so optimistisch, weil er Dir die Behandlung nicht noch einmal zumuten möchte. Mir ging es genauso, ich war eigentlich enttäuschter als meine Frau, die hat es richtig gut aufgenommen. Ich muss sowieso noch einmal sagen: Hut aber vor jeder Frau, die das ganze mitmacht.

Lasst es Euch gutgehen
Andreas
Claudia Z.

Beitrag von Claudia Z. »

Danke Andreas,

es tut gut, das von einem Mann gesagt zu bekommen. Ich wünsche Dir weiterhin gute Nerven, damit Du nicht doch noch aus der Haut fährst. Ich war in den letzten 3 Wochen rotz-frech! Aber wenn ich es rechtzeitig merke, dann sage ich immer anschließend zu meinem Mann: "Das sind die Hormone" und dann lachen wir alle beide. Sogar meinen Hausarzt habe ich angebrüllt und als der mich fassungslos ansah habe ich gesagt: "Ich bin hormonell stimuliert und deshalb sehr zickig! Passen Sie bloß auf!"

Ich bin übrigens 35 und wenn ich in 7 Jahren ein "alter Kopf" sein soll, dann möchte ich protestieren. Dann wird mein Kind gerade mal eingeschult. Und ich will dann kein "alter Kopf" sein. Man ist immer so alt, wie man sich fühlt.

Deine Claudia Z.
Bibi8

Beitrag von Bibi8 »

Hallo Mädels,
seid mir bitte nicht böse, aber langsam fange ich an, Euch für zukünftige Romanstoffe zu verwenden, natürlich anonym. Ihr bringt mich zum lachen, aber auch sehr viel zum nachdenken. Hier liegt das Leid und die Freude so dicht zusammen und alle machen wirklich grauenvolle Phasen mit.
Manchmal sind wir wirklich sehr allein, da kann uns kein Partner helfen, da müssen wir einfach selbst durch. Wir haben uns in eine Behandlung begeben, in der es keine Garantie auf Erfolg gibt und wir auch nur wenig beeinflussen können. Es ist manchmal wirklich zum verrückt werden, welche egoistischen Gedanken mir durch den Kopf gehen. Warum kriegt die Frau ein Kind und ich nicht? Meine beste Freundin ist 1999 durch einen Seitensprung schwanger geworden und wollte das Kind nicht. Bewusst habe ich mich zurückgehalten, denn es steht mir nicht an, Ihre Entscheidung zu werten, dass muss jede Frau für sich entscheiden, aber unsere Freundschaft wurde nie wieder so intensiv. Am meisten hat mich geärgert, dass sie durch absolute Naivität schwanger geworden ist, denn sie hat noch nicht einmal gewusst, wann ganz grob ihre empfängnisreiche Zeit ist. Ich musste mich wirklich zusammenreißen, als ich ihr den Zyklus erklärt habe. Ich meine, wir haben gemeinsam studiert und dann solch eine Wissenslücke. Aber jetzt Schluss damit, ich habe kein Recht, jetzt die Richterin zu spielen und ich bin bestimmt auch nicht immer ein Engel.

Jetzt zu Deinen Fragen Claudine:
Ich habe schon immer sehr gerne geschrieben und als Kind davon geträumt Autorin zu werden. Mein Vater ist verstorben, als ich 10 Jahre alt war und mein Leben hat eine ganz andere Wendung eingenommen. Ich war die jüngste und das Lieblingskind meines Vater, der ansonsten sehr streng war. Es folgten sehr traurige Jahre, in denen ich kaum gelacht habe. Meine Mutter erzählt mir manchmal heute noch, dass sie immer wieder von Lehrern daraufhin angesprochen wurde. Einige Jahre war ich im Internat, damals bin ich Vielseitigkeit geritten und war sogar in der deutschen Junioren-Nationalmannschaft, aber gelacht habe ich immer noch nicht. Durch einen sehr schweren Unfall musste ich den Leistungssport an den Nagel hängen. In dieser Zeit habe ich wieder mit schreiben angefangen, meistens Gedichte, damit ich endlich meine Traurigkeit loswerde. Ich hatte schon von Olympia geträumt und auf einmal war alles aus. Ich bin weg vom Internat, wollte eine Veränderung. Und siehe da, in der neuen Schule konnte ich wirklich von vorne anfangen und endlich konnte ich wieder lachen. Mein Deutschlehrer war wirklich klasse und er hat mir geholfen, Kurzgeschichten zu veröffentlichen. Nach dem Abitur bin ich in eine ganz andere Richtung gegangen. Ich komme aus einer alten Unternehmerfamilie und habe VWL studiert, obwohl ich sogar den Eingangstest für die Kunsthochschule bestanden hatte. Aber die sogenannte Vernunft hatte gesiegt. Während des Studiums war ich viel im Ausland. In Cairo habe ich dann für ein Jahr Journalismus studiert und dort auch für das Fernsehen gearbeitet. Verrückt, oder? In Deutschland habe ich dann noch schnell Examen gemacht und bin zu einer Unternehmensberatung gegangen und wieder durch die Welt gegondelt. Irgendwann habe ich dann eine PR-Frau kennengelernt und mit ihr den Leiter eines kleinen Verlags getroffen. Wir kamen ins Gespräch und er meinte, dass sie auf der Suche nach weiblichen Autoren für ihre Krimiserie sind. Uuups, dachte ich, Krimis hast Du ja noch nie geschrieben. Die Herausforderung reizte mich und gemeinsam mit der PR-Frau habe ich an dem Plot (Entwurf) gearbeitet. Mit dem Ergebnis war ich nicht so zufrieden und habe das ganze liegen gelassen und nur manchmal einige Szenen geschrieben. Dann, im September diesen Jahres bekomme ich einen Anruf von einem ganz anderen Verlag, ob ich Zeit hätte, während der Frankfurter Buchmesse vorbei zu kommen. Ich war total überrascht, Ulli hatte meinen Plot an andere Verlage gegeben. Und Du glaubst es nicht, es hat sogar noch ein zweiter Verlag angerufen. Die Termine in Frankfurt waren total klasse, die waren total nett. Jetzt steht die Vertragsaushandlung und die Entscheidung für einen Verlag an und ich muss den Krimi natürlich noch fertigschreiben. Natürlich träume ich jetzt davon, irgendwann nur noch Autorin zu sein. Vielleicht nicht realistisch, aber was wären wir ohne Träume?
Ach ja, der Titel lautet "Headhunter" und wird aber unter einem Pseudonym erscheinen, weil ich Insiderwissen preisgebe, welches mir im Job schaden könnte. Ausserdem stehe ich nicht so auf Bekanntheit, bleibe lieber anonym. Aus diesem Grund liebe ich das Forum auch so.
Sport mache ich mittlerweile auch wieder, seit einigen Jahren mache ich Triathlon und habe auch wieder ein Pferd, allerdings nur noch mit Freizeitreiterambitionen, denn der nächste Sturz könnte für mich der letzte sein.

Uiii, schon wieder ein halber Roman. Aber wenn ich schreibe, dann geht es mir einfach gut, aber jetzt muss ich in ein Meeting
Bis dann
Bibi
Chessi

Beitrag von Chessi »

Hallo Ihr Lieben,

darf ich mich zu Euch gesellen ??
Habe gerade meinen zweiten sozusagen negativen Versuch hinter mir. Ich lasse mich sehr schlecht stimulieren, bisher nur eine bzw. zwei Eizellen, und wegen starker Blutungen kam diesmal auch kein Transfer in Frage. Deshalb mußten wir das eine Embryönchen auch noch einfrieren.

Ich finde es schön, einen Ordner zu haben, der sich nicht nur mit der "Technik", dem zeitlichen Ablauf befaßt. Und das Gedicht hat mir sehr sehr gut gefallen. Gerade beim Kinderwunsch gibt es so viele Dinge, die von außen reinspielen, die Umwelt, schwangere Freundinnen, Druck von Anderen, vielleicht Unzufriedenheit mit dem Alltag, den man durch ein Kind ändern will...
Mit all diesen Dingen habe ich mich nach meiner letzten IVF beschäftigt, und wie bei Hesse "einen neuen Lebensraum angenommen", d.h. ich mach mein Hobby zum Beruf. Ohne die IVF und das intensive Über-mich-nachdenken, das damit verbunden war, hätte ich das nie geschafft. Sozusagen ein positives ERgebnis !

Trotzdem gebe ich die Hoffnung auf ein Kind noch nicht auf, obwohl es bei mir sehr schlecht aussieht.
Eine praktische Frage: Meine Kiwu-Ärztin will immer, das ich zwei Monate aussetze. Das scheint bei Euch anders zu sein ???


Bis bald Chessi
Chessi

Beitrag von Chessi »

Nochmal kurz ich.

Als ich meine Antwort geschrieben habe, hatte ich erst Seite 1 dieses Ordners gelesen. Erst danach hab ich gesehen, was da noch alles hinterherkommt. Sorry !!! Ich hoffe, ich hab Eure Unterhaltung nicht zu sehr gestört. Das Lesen der Seiten 2 und 3 muß bis heute Abend warten !!

Bis bald Chessi
Heiki
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Registriert: 17 Jul 2001 02:00

Beitrag von Heiki »

Also ich finde es ganz toll, wie Ihr durch die Behandlungen und alles was damit zusammenhängt neue Ufer entdeckt, die so gar nichts mit dem ganzen KIWU-Trara zusammenhängen. Ich schaffe das leider nicht. Durch meinen Job bin ich auch meist 10 Stunden täglich eingebunden, und danach bin ich eigentlich froh, wenn ich die Füße hochlegen kann. Soviel Energie habe ich einfach nicht (mehr). Aber eines haben wir gemacht: wir haben unser Leben, wenn es mit einem Kind gar nicht klappt, weiter geplant. Wir werden in diesem Fall versuchen, als Entwicklungshelfer ins Ausland zu gehen. Durch dieses selbst gesteckte Ziel verliert die Vorstellung, keine Kinder zu haben, etwas ihren Schrecken. Wir haben dann eben schon etwas anderes, worauf wir uns freuen können und was eine tolle Aufgabe für uns darstellen würde. Mein Leben einfach so wie bisher weiterleben könnte ich dann auch nicht. Ich wünsche mir, irgendwo Spuren zu hinterlassen, etwas zu bewegen.

Bibi8, ich habe gelesen, Du hast einen Karibik-Urlaub geplant? Ich bin ein absoluter Karibik-Fan, wir waren bisher in Mexico, Jamaika und 2 x in Kuba. Kuba ist Wahnsinn. Im Frühjahr wollen wir auch wieder in die Richtung, Grenada wäre toll. Aber vielleicht doch noch mal Kuba? Dieses Lebensgefühl dort ist toll. Am liebsten würde ich mal mit dem Auto quer durchs ganze Land fahren, abseits der Touristenpfade. Ja, so hat man wieder etwas, worauf man sich freuen kann ... Und wenn es inzwischen doch mit einem Kind klappen sollte - umso besser!

Eure Heike
Doro
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Registriert: 12 Jul 2001 02:00

Beitrag von Doro »

Hallo Heiki,

nur mal ein kleiner Einwurf, Grenada ist so genial und wunderschön, flieg einfach hin!!!!!! (Wir haben dorthin unsere Hochzeitsreise gemacht).

Liebe Grüße
Doro
Bibi8

Beitrag von Bibi8 »

Hallo Mädels, lieber Andreas,
hier gibt es keine geschlossene Unterhaltung. Wenn wir das wollten, würden wir uns mailen. Ich denke, jede von uns macht durch unser gemeinsames "Problem" Erfahrungen, die zwar traurig sind, aber Traurigkeit gehört auch zum Leben. Jeden Tag Paradies, ich denke, ich würde verrückt werden. Sich in der Entwicklungshilfe zu engagieren finde ich gut. Eine Bekannte hat eine Organisation für Straßenkinder in Brasilien gegründet. Wenn ich mich mit ihr unterhalte, dann weiss ich, dass ich eigentlich keine Probleme habe. Finanziell leiste ich bei ihr einen Beitrag und habe auch vor, irgendwann einmal dorthin zu fahren, aber derzeit kämpfe ich vielen Fronten und ich muss aufpassen, dass meine Kerze nicht von beiden Seiten abbrennt.

Nächstes Jahr hat mein Mann Vorträge in Mexiko und Cuba und wir machen daraus einen Urlaub. Ich freue mich rießig!! Während meines Studiums habe ich 4 Monate auf Tobago als Animateurin gearbeitet und danach noch ein bißchen Inselhopping. Das was eine g..... Zeit.

Jetzt aber Schluss, sonst schreibe ich wieder einen Roman.
Bis dann Bibi
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