Hallo zusammen,
vor zwei Tagen hab ich ein ganz langes Mail geschrieben und als ich fast fertig war, bin ich auf irgend eine Taste gekommen und alles war weg.
Das passiert mir immer mal wieder und das ist so nervig. Jedenfalls hatte ich dann echt keine Lust mehr, alles nochmal zu schreiben.
Passiert euch das auch manchmal oder bin ich einfach zu schusselig?
Edi
- vor allem an dich hatte ich viel geschrieben,da du so bedrückt geklungen hast.
Mittlerweile hast du ja nochmal geschrieben und es hört sich so an, als wenn dein Mann doch nochmal überlegt, oder?
Klar, dieses Hin und Her ist nicht schön, zeigt aber doch, daß er sich schon so seine Gedanken macht.
Ich persönlich habe mit meinem mann die Erfahrung gemacht, daß ich ihm Zeit lassen muß.
Es ist und vor allem, war nicht einfach, ich kann mich da gut einfühlen.
2007, als wir die Diagnose bekamen, wollte mein mann gar nichts machen, er wollte auch eigentlich gar kein Kind, vor allem zu dem Zeitpunkt noch nicht. Er hat die Diagnose hingenommen und hat sich nur auf mein Drängen hin weiter untersuchen lassen. Aber auch dann, wollte er warten und wollte überhauptz nichts von allem wissen.
Letztenendes war es damals so, daß wir uns gar nicht mehr untehalten haben, er verbrachte die Abende vor dem Fernseh, ich im Internet. Ich informierte mich und fiel in ein großes Loch. Meinem mann war alles egal.
Er hat sich dann sozusagen breitschlagen lassen ( auch durch Gespräche mit seiner Schwester damals ), daß wir doch ne ICSI machen. Er stand in dieser Zeit zwar schon hinter mir, aber eigentlich machte er es mirzuliebe. Und als die dann glückte und unser Sohn da war, war in mir ganz lange Zeit immernoch das Gefühl, daß er es ja EIGENTLICH gar nicht wollen hat.
Und das obwohl er wirklich glücklich war und mir auch immer wieder gesagt und signalisiert hat, daß ich Recht hatte und er mir sogar dankbar ist, daß ich so gedrängt habe.
Aber dieses Gefühl bei mir selbst hielt sehr lange an. Mittlerweile ist es weg, aber ich möchte so eine Zeit nicht nochmal haben.
Heutzutage denke ich ein wenig anders. Ich wünsche mir sehr ein zweites Kind, mein Mann wünscht es sich auch, aber lange nicht so sehr wie ich. Für ihn wäre es auch gut so wie es ist.
Er sagt zwar, wir schöpfen unsere Möglichkeiten aus, so gut es geht und könnte sich sogar mit Fremdsamenspende anfreunden, aber ich weiß, daß er es im Grunde wieder doch mirzuliebe macht.
Deshalb dränge ich zu nichts mehr. Unsere gespräche drehen sich weit mehr um unseren Sohn als um etwaige Behandlungen oder um das was noch wird oder werden könnte.
Momentan ist die Sache bei ihm sowieso ganz ins Hintertreffen geraten, seitdem wir übereingekommen sind, erst im nächsten Frühjahr weiterzumachen.
Bei mir selbst drehen sich die Gedanken trotzdem drum, aber ich glaube, viele Männer sind da anders gestrickt.
Sie fangen oft erst an, über eine Sache nachzudenken, die bei uns Frauen schon längst ausgedacht ist. Dementsprechend oft müssen wir uns in Geduld üben.
Davinia
- was ist denn mit "herzeln " gemeint? Sex wahrscheinlich, oder?
Was aber auch immer, bei uns kann wahrscheinlich gar nichts gesteigert werden, da ja überhaupt nichts mehr da ist.
Davon abgesehn kommt dies bei uns nicht allzu oft vor, vielleicht einmal pro Monat.
Du, ich glaube nicht, daß das Orthomol bei uns was bringt. Damals brachte es auch schon nichts und jetzt nahm er es sehr unregelmäßig ( wie damals allerdings auch schon ) , mittlerweile momentan gar nicht mehr. Im Moment schaue ich auch gar nicht drauf, daß er es nimmt, denn dieses Jahr wird sowieso keine Behandlung mehr stattfinden.
Also reicht es meiner Meinung nach aus, wenn er damit wieder im neuen Jahr anfängt.
Allerdings - ich möchte nun endlich einen Termin beim Urologen für ihn ausmachen - und je nachdem, was der dann sagt, werden wir weiter verfahren.
Ich glaube, daß es so oder so auf eine TESE rausläuft. Und da sollte, zumindest laut seinem Hormonspiegel, schon etws zu finden sein.
Wie gehts dir gerade? Du schreibst, daß ihr ´dieses Jahr auch nichts mehr machen werdet. Ist da okay für dich? Du hattest mal geschrieben, daß ihr euch Adoption oder Pflegekind überlegt..
Seid ihr da weiter?
Magst du nochmal kurz sagen, an was es bei euch liegt? Du hast es bestimmt schon geschrieben, aber ich weiß es nicht mehr
Leika
- herzlich willkommen.
Wie hast du die drei nagativen ICSIs verkraftet? Ich stell mir das so schlimm vor und weiß es nicht, ob ich da nicht dran zerbrechen würde.
Ja, ich denke, wenn mans nicht von ANfang schon weiß, daß da auf natürlichem Weg nichts geht,dann hat man immer Hoffnung, daß es klappt.
Deine Tochter ist also auf normalem Wege entstanden, oder? Dann hat sich wahrscheinlich das Spermiogramm deines Mannes erst im Laufe der Jahre verschlechtert, oder?
Habt ihr eine genaue Diagnose?
Zu mir -
ich hab ja erts vor kurzem geschrieben, daß es mir besser geht, seitdem klar ist, daß wir dieses Jahr nichts mehr machen werden.
Das ist zwar auf der einen Seite schon so, auf der anderen Seite merke ich jetzt, seitdem der Urlaub meines Mannes vorbei ist, daß es mir doch nicht wirklich gut geht. Nicht deshalb, weil wir uns so entschieden haben - das ist nach wie vor okay für mich.
Ich denke, es liegt daran, daß in unserem nahen Freudeskreis 2 Freundinnen gerade ihre ersten Kinder bekamen, eine ihr zweites Kind und im weitläufigerem Freundeskreis alle ihre zweiten Kinder jetzt geboren wurden, schwanger sind oder das zweite Kind fest in Planung ist.
Das kam jetzt den Sommer über echt gehäuft, von März ab bis jetzt kamen 2 Kinder zur Welt.
Anfangs war es okay und ich freute mich auch für jeden. Aber jetzt wird es mir grade echt zuviel.
Und ich fühle mich echt außen vor mal wieder. Denn als mein Sohn zur Welt kam, war das Kinderkriegen für meine engen Freundinnen noch weit weg. Ich stand alleine da.
Jetzt haben sie ihr erstes Kind, auch noch im selben Alter, und jetzt bin ich irgendwie wieder außen vor, da mein Sohm fast 3 Jahre älter ist als deren Kind. Sie möchten jetzt zur Babymassage gehn usw. und mein Sohn kommt halt demnächst in den Kindergarten. ..
Klar, ich hab mittlerweile auch Freundinnen und Bekannte, deren Kinder im selben Alter sind wie mein Sohn, aber bei denen kommt das zweite oder ist schon da.
Da ists jetzt auch anders, man ist nicht mehr "gleichauf", das Zusammentreffen wird schwieriger. Und ich fühle mich da schon ein wenig ausgeschlossen, auch wenns nicht so gewollt ist von denjenigen.
Lediglich eine einzige Bekannte, mit der ich mich bislang so ca einmal pro Woche getroffen habe, hat noch kein zweites und ist auch nicht schwanger und bislang auch nicht geplant, da sie demnächst bauen. Diese allerdings geht jetzt wieder halbtags arbeiten, ihr Kind jetzt in den Kindergarten, da wirds auch schwieriger mit Treffen. Zudem kanns bei denen trotzdem jederzeit "passieren", sie verhüten zwar, aber wer weiß, man sagt ja auch nicht immer alles.
Und ich denke halt auch immer - jemand, bei dem es auf natürlichem Wege klappt, der kann sich ja auch die Zeit lassen.
Naja, jedenfalls fühle ich mich gerade ziemlich alleine ( gelassen ). Und mir gehts nicht gut dabei.
Das habe ich allerdings auch erst in den letzten Tagen so richtig realisiert.
Denn ich wußte ja schon lange , daß die Kinder kommen und daß dann alles anders wird. Aber daß es mir so schlechtgehen würde, hätte ich nicht gedacht.
Und vor allem, daß ich mich so außen vor vorkommen würde, hätte ich nciht gedacht.
Jetzt werden die Karten eben neu gemischt und ich muß meinen Weg finden.
Liebe Grüße an alle, M.