edi, hmm, das hab' ich wohl gesagt, allerdings schon letzten sommer, bevor wir dann unseren letzten versuch in lübeck über die bühne gebracht haben...das war im september 2011...
mepa, ja, mein sohn wurde im oktober 2008 geboren
war eine schwere zeit letztes jahr, der letzte versuch hat mir dann aber echt den rest gegeben...
wir haben für unseren murkel schon insgesamt 8 versuche gebraucht, davon allerdings "nur" 2 icsis (rest iuis und kryos).
als murkel 10 monate alt war, hatten wir dann unseren ersten wiederholungstermin in der kiwu-klinik...(hatten irgendwie schon befürchtet, dass es länger dauern könnte.) wollten eigentlich erst unsere kryos aus der erfolgreichen icsi abholen, die "echten" zwillinge vom murkel...(bzw. drillinge/vierlinge, weil wir ein zwillingsgeschwisterchen ja leider in der 10. ssw schon verloren hatten.

)
wir sind dann das erste mal unglaublich tief gefallen, als uns die biologin mitteilte, dass keins der eisbärchen aufgewacht war

damit hatte keiner gerechnet!
bei der ersten icsi (in einer anderen klinik) hatte ich eine überstimulation und dementsprechend viele eizellen, die aber allesamt grottenschlechte qualität hatten. ein kryo-päckchen war da noch übriggeblieben, das wir dann in einer nacht-und-nebel-aktion als spontane kooperation zweier kiwu-kliniken noch abholten (waren zwar schlechte qualität, wachten aber immerhin auf - ging gerade so noch im selben zyklus, der medikamentös unterstützt war und den ich deshalb nur ungern sausen lassen wollte).
DAS wäre doch mal cool gewesen, doch noch ein happy end und zwar aus beiden kiwu-kliniken...
nö, natürlich war's dann negativ
daraufhin schöpften wir alles aus, was die kk hergab, aber mein körper machte auch nicht mehr so recht mit (amh-wert <1, d.h. kurz vor den wechseljahren, bin 38).
daher hatten wir leider auch nicht so viele kryos wie erhofft, im gegenteil, wir hatten teilweise unglaublich schlechte ausbeuten nach der punktion bzw. sprach ich dann auch noch superschlecht auf die stimulation (egal welches protokoll) an, so dass einmal sogar vor der pu abgebrochen werden musste und zysten plagten mich dann auch noch (daher auch ein abbruch noch vor stimulationsbeginn).
wenigstens von einer nullbefruchtung blieben wir verschont...aber nicht mal die warteschleife zu erreichen war echt hart zwischendurch!
mangels kryos wurden wir dann recht schnell zu selbstzahlern und landeten dann in lübeck, wo die icsi an der uniklinik wirklich noch recht günstig ist (allerdings ist dafür ein anderer "preis" zu zahlen...

)
der versuch lief als fernversuch (wir hatten jeweils 4 std. anreise) über meine örtliche fä und das dazugehörige labor und hat mich gestresst ohne ende neben der arbeit
dauernd kriegte ich am telefon zu hören "kommen sie doch mal eben vorbei" und es kam leider öfter vor, dass die dort echt pampig am telefon wurden...einmal wurde mir sogar aufgelegt, es war echt zum heulen (die teilen da wohl den arzt zum telefondienst ein, der sich am wenigsten wehren kann, weil da offensichtlich keiner bock drauf hat. also gern die neuen...unser behandelnder arzt sowie auch der anästhesist etc. waren sehr nett, das war's nicht!)
die ganzen abstimmungen dann auch noch bei der arbeit im großraumbüro, dann das faxen der ultraschalle meiner ärztin dorthin, superschlecht zu lesen...das labor hatte mehrere tage (!!) einen fax-ausfall und hat mich fast wahnsinnig gemacht, weil die telefonische keine auskunft geben wollten...horror, echt.
als wir am tag der punktion dann tatsächlich dort waren, haben wir bis zum letzten moment (als sie noch unsere akte gesucht haben) befürchtet, wir würden gleich wieder hinauskomplimentiert...aber wir durften es dann doch versuchen.
dieser versuch hat meinen mann und mich nicht nur finanziell, sondern auch psychisch und physisch echt an unsere grenzen gebracht...wir hatten auch ernsthaften ehe-ärger zwischendurch, keine gute zeit.
das wiederum hat mir aber auch geholfen, zu sagen, bis hierher und nicht weiter...das hält keiner mehr hier aus.
fürs geschwisterchen hatten wir es zu dem zeitpunkt wieder insgesamt 8mal versucht (wenn man die zwei abgebrochenen versuche hinzuzählt).
das tröstet mich irgendwie - sollte murkel (was er bisher (auch zum glück) nicht mal ansatzweise getan hat) irgendwann mal nach einem geschwisterchen fragen, könnten wir ihm antworten, dass wir es wirklich wirklich versucht haben, es aber einfach nicht sein sollte.
das war zwischendurch (als wir mit den kk-versuchen durch waren) ein ätzender gedanke - auf ein geschwisterchen vorrangig aus finanziellen gründen zu verzichten (und dann dem murkel antworten zu müssen: "och nee du, ein geschwisterchen war uns echt zu teuer..."

)
im herbst/winter bin ich dann durch ein echt tiefes tal gegangen, weil ich wirklich trauern musste (irgendwie ist für ungewollt kindERlose nirgendwo ein "plätzchen", immerhin habe ich ja ein kind...na, diese thematik kennt ihr ja alle hier).
ich musste mich wirklich dazu zwingen, mir klarzumachen, dass ein einzelkind eben auch vorteile hat.
wir wollten ein geschwisterchen vorrangig für murkel, damit er nicht dauernd im fokus unserer aufmerksamkeit stehen muss...was nämlich durchaus zuviel des guten sein kann. und für später, wenn wir alten eltern mal wunderlich werden...da wäre es auch schön gewesen, wenn er nicht allein gewesen wäre.
aber nun ist es halt so, wir können es nicht ändern. nun liegt es an uns, ihn nicht dauernd mit argusaugen zu beäugen...und uns im alter auch anderweitig hilfe zu organisieren (bzw. murkel auch - es gibt ja hoffentlich freunde dann...)
wir haben es ja in der hand! (auch das verwöhnen, das ich eindämmen muss

)
ich horche bei den müttern, die das zweite/dritte kind bekommen haben, besonders auf die stressmomente (ist fies, ich weiß...aber es hilft mir).
die erste zeit IST nun mal hart, auch wenn's dann leichter wird. dieses sich-zerreißen müssen zwischen den unterschiedlichen ansprüchen der kinder...wer weiß, ob ich das gut ausgehalten hätte? ich muss mich so ja schon zwischen job und kind zerreißen...
ich pflege ziemlich viele hobbys (musik, sport, einmal die woche sogar paartanz mit meinem mann zusammen) - wer weiß, ob das mit zwei kindern so weiter gehen könnte?? vermutlich eher nicht.
oder der schlaf - das erste jahr mit den dauernden schlafstörungen war so dermaßen hart für mich...und das nun noch mal? da hilft mir tatsächlich auch die zeit, das ist schon so weit weg wieder...
große pläne schmieden wir ja auch, z.b. die besagte usa-reise. wir haben freunde in los angeles, mit denen wir mal ordentlich halloween (und kurz davor auch murkels fünften geburtstag

) feiern wollen
umbauen wollte ich zwischendurch auch mal, aber wir müssen uns immer noch von den kb-versuchen finanziell erholen, da reichen die reisepläne erstmal...
eine weitere "verarbeitungsmaßnahme" durchlaufe ich gerade, indem ich die ganzen babysachen loswerde. kinderwagen, maxi cosi, klamotten, sterilisator...das macht ganz schön viel arbeit und ist auch psychisch anstrengend, ist aber sehr hilfreich. "entlüftet" die seele irgendwie...macht frei!
insgesamt bin ich sehr froh, dass wir so weit gegangen sind. es gibt kein gefühl "ach hätten wir doch..." oder "aber der nächste versuch wäre es bestimmt gewesen..." oder so. den selbstzahlerversuch brauchte ich tatsächlich noch, um mit der sache abschließen zu können (vorher hatten wir die beiden behandlungsabbrüche).
wir sind so weit gegangen, wie wir konnten. das ist ein gutes gefühl!
alle weiteren möglichen maßnahmen (pflege, ado, eizellspende) haben wir mal durchdacht, aber für uns verworfen.
nein, jetzt wollen wir unser leben als (immerhin) ein-kind-familie (ja, auch das ist eine familie! auch wenn ich schon sprüche gehört habe wie "ein kind ist doch kein kind, erst ab zweien ist man eine familie...

) genießen und endlich den kiwu-krampf hinter uns lassen. wir arbeiten gerade wieder daran, eine halbwegs ordentliche ehe zu führen...
und am allermeisten bei der "verarbeitung" hilft mir der murkel selbst. ich bin gerade nach den ganzen geschwisterversuchen (keine rede von "wenn der körper einmal schwanger war, weiß er ja, wie's geht" - mein körper scheint es nach dieser einen ss komplett vergessen zu haben, gibt's leider auch) so unendlich dankbar, dass der murkel den weg zu uns gefunden hat. welch ein wunder!!
das macht mich zutiefst demütig gegenüber dem leben selbst.
inzwischen kann ich mich mit werdenden (zweit-)müttern zum glück wieder richtig mitfreuen und leide auch mit, wenn's schwer wird zu anfang...aber bin gleichzeitig tatsächlich froh, dass ich selbst das nicht gerade machen muss.
o je, ob das nun in einen geschwisterchen-ordner passt? sorry, wenn ich nun jemandem auf den schlips getreten habe...das war nicht meine absicht!